Wer Mastschweine in Ställen physisch und psychisch verwahrlosen lässt, so dass diese infolge dessen versterben, erfüllt nach laut AG Bad Iburg den Tatbestand des Tötens von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund nach § 17 Nr. 1 TierSchG. Zugleich erfüllte das Verhalten den Tatbestand des § 17 Nr. 2 b) TierSchG, wenn infolge der Einstellung der Fütterung die Mastschweine bis zu ihrem Tod leiden müssen.
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Überlässt ein Rechtsanwalt (rechtswidrig) seine persönliche Signaturkarte unter Offenlegung der persönlichen PIN seiner Mitarbeiterin, so ist - so das OLG Bremen - zur Feststellung des Empfangswillens des Rechtsanwalts gemäß § 166 BGB analog auf die Mitarbeiterin als Wissensvertreterin des Rechtsanwalts abzustellen.
Mehr lesenAnsprüche Geschädigter gem. § 12 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 PflVG gegen den Entschädigungsfonds können nach einem Urteil des OLG Hamm gem. § 5 OEG, § 81a BVG auf den Hoheitsträger übergehen, wenn dieser den Geschädigten in Anwendung der Regelung zum Ausgleich von Härten aufgrund bestandskräftiger Leistungsbescheide kongruente Leistungen nach OEG und dem BVG erbringt.
Mehr lesenPassend zu den Weihnachtsferien klärt das Bundesarbeitsgericht ein paar Fälle zum Urlaubsrecht. Es geht darum, wann der Anspruch auf die freien Tage verfällt. Eingebrockt haben sich die Erfurter Richter die neuen Verhandlungen selbst – sie hatten den Europäischen Gerichtshof um Handreichungen dazu gebeten. Und das Bundesverfassungsgericht untersucht das "Data Mining" durch die Polizei.
Mehr lesenMit Benjamin Limbach hat in Nordrhein-Westfalen erstmals ein Politiker der Grünen das Justizministerium übernommen. Mit dem Sohn der früheren BVerfG-Präsidentin haben wir über seine Pläne gesprochen. Ein zentrales Anliegen für ihn: Die Diversität der Gesellschaft muss sich stärker in der Justiz widerspiegeln. Und gemeinsam mit seinen Ressortkollegen aus sämtlichen anderen Bundesländern ärgert er sich mächtig über den Bundesjustizminister.
Mehr lesenDie Datenschutzkonferenz von Bund und Ländern (DSK) hat den Einsatz von Microsoft 365 in Deutschland im Ergebnis für unzulässig erklärt – der Nachweis eines datenschutzkonformen Einsatzes könne nicht geführt werden. Denn es fehle an der notwendigen Transparenz über die Verarbeitung persönlicher Daten aus dem Auftragsverarbeitungsvertrag von Microsoft. Ist der Einsatz somit generell unzulässig in Deutschland? Ich meine: nein.
Mehr lesenEine Zahlung im Wege der SEPA-Lastschrift ist - so der BGH - erst mit ihrer vorbehaltlosen Einlösung durch die Schuldnerbank insolvenzanfechtungsrechtlich vorgenommen worden.
Mehr lesenDroht ein Mieter gegenüber im Haus arbeitenden Handwerkern mit einem Messer, um diese zum Abbruch von lärmintensiven Arbeiten zu nötigen, ist eine verhaltensbedingte fristlose Kündigung nach Ansicht des LG Köln regelmäßig nur wirksam, wenn der Vermieter den Mieter vorher abgemahnt hat.
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Der Zuschlag für computergesteuerte Analyse nach Nummer 5377 des Gebührenverzeichnisses der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist neben dem Höchstwert der Nummer 5369 GOÄ für Leistungen nach den Nummern 5370 bis 5374 GOÄ mehrfach berechnungsfähig, wenn jeweils eigenständige Analysen zu mehreren eigenständig berechenbare computertomographischen Grundleistungen erfolgen. Der Zuschlag kann nach Ansicht des BGH allerdings nur einmal angesetzt werden, wenn mehrere computergestützte Analysen zur gleichen Grundleistung durchgeführt werden.
Mehr lesenDer Antrag gemäß § 9 I 1 bzw. 2 KSchG kann nach einem Urteil des BAG bis zum Schluss der letzten mündlichen Verhandlung gestellt werden. § 9 I 3 KSchG ist lex specialis zu § 533 ZPO.
Mehr lesenManch einer möchte sich lieber privat absichern (oder gar nicht), als Beiträge zu den gesetzlichen Sozialversicherungen zahlen zu müssen. Das Bundessozialgericht hat ein paar Klagen hierzu gebündelt. Und der Bundesfinanzhof befasst sich mit den zwei verschiedenen Möglichkeiten, die Steuer auf privat genutzte Dienstwagen zu berechnen.
Mehr lesenBundesjustizminister Marco Buschmann hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Zivilprozess zu modernisieren und zu digitalisieren. Die Videoverhandlung ist dafür ein wichtiger Baustein. Der nun vorgelegte Entwurf eines Gesetzes zur Förderung des Einsatzes von Videokonferenztechnik in der Zivilgerichtsbarkeit und den Fachgerichtsbarkeiten erfüllt zwar viele Wünsche, schießt aber auch über das Ziel hinaus. Und das wichtigste Problem der gerichtlichen Praxis bleibt ungelöst.
Mehr lesenDie Vergütung eines als Rechtsanwalt zugelassenen Insolvenzverwalters für Tätigkeiten nach § 5 InsVV kann, so der BGH, nicht durch das Insolvenzgericht festgesetzt werden.
Mehr lesenAuch dann, wenn sich eine Vertragsstrafe unwiderruflich und damit endgültig auf einen Betrag konkretisiert hat (hier: 3.600 EUR), ist der Anspruchsberechtigte nach einem Urteil des BGH nicht gehindert, nur einen Teilbetrag (hier: 3.250 EUR) gerichtlich geltend zu machen.
Mehr lesenWeder mit Bußgeldern geahndete Verstöße gegen die Maskenpflicht bei sog. Montagsspaziergängen noch die bloße Teilnahme an solchen Versammlungen oder die gemäß § 26 Nr. 2 VersammlG strafbewehrte Durchführung einer derartigen Versammlung ohne Anmeldung als Veranstalter oder Leiter begründen nach Ansicht des OLG Zweibrücken jeweils für sich allein oder in einer Zusammenschau die Annahme einer gröblichen Amtspflichtverletzung eines Schöffen im Sinne des § 51 Abs. 1 GVG.
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Wird ein Gegenstand in der Weise verschenkt, dass der erste Empfänger ihn unmittelbar darauf an einen Dritten weiterreicht, ist im Verhältnis Zuwendender/erster Empfänger zu prüfen, ob bereits zivilrechtlich eine Schenkung unmittelbar an den Dritten vorliegt. Anderenfalls ist nach einem Beschluss des BFH im Verhältnis erster Empfänger/zweiter Empfänger bzw. Dritter zu prüfen, ob dem ersten Empfänger eine Dispositionsbefugnis über den Gegenstand verbleibt. Fehlt es daran, liegt steuerrechtlich eine Schenkung unmittelbar an den Dritten vor.
Mehr lesenManches, was im Internet steht, möchten Betroffene lieber nicht über sich lesen. Wann Google negative Berichte aus Medien bei seinen Suchergebnissen ausfiltern muss, wollte daher der Bundesgerichtshof vom Europäischen Gerichtshof wissen. Der urteilt nun über die Anzeige von Links zu zwielichtigen Beiträgen. Und das Bundesverwaltungsgericht befasst sich mit der früheren Chefjustiziarin einer ostdeutschen Kommune, die sich vom Oberbürgermeister nach dessen Wiederwahl aus dem Job gemobbt glaubt.
Mehr lesen§ 8 Abs. 1 KHEntgG begründet nach einem Urteil des Bundessozielgerichts keine Ansprüche auf Vergütung für stationäre Behandlung bei Patienten, die im Rahmen einer klinischen Studie behandelt werden.
Mehr lesenDie Justizministerkonferenz hat sich auf ihrer Herbsttagung mit einer Kodifizierung des Unternehmenskaufs befasst. Die Ressortchefs versprechen sich davon mehr Rechtssicherheit und eine höhere Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Aus Sicht der Praxis drängt sich jedoch die Frage auf, ob dies sinnvoll und geboten ist. Die Beweislast, dass es eines Eingreifens des Gesetzgebers bedarf, liegt jedenfalls bei ihm.
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Die Temperaturen sinken, die Heizkosten steigen. Die Energiekrise belastet Wirtschaft und Verbraucher gleichermaßen. Und sie lässt auch das Mietrecht nicht kalt. Daher besprechen wir in dieser Folge mit Dr. Kai Zehelein, weiterer aufsichtführender Richter in der Abteilung für Miet- und WEG-Sachen am Amtsgericht Hanau, welche Fragen die Gas- und Strom-Preissteigerungen im Mietverhältnis aufwerfen und wie sie rechtlich zu beurteilen sind.
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