Aus der NJW
Goodwill

Anwälte haben viel mit Werten zu tun. Streitwerte, Gegenstandswerte, auch Grundwerte, die core values genannt werden und die mit Streitwerten nicht direkt was zu tun haben. Die Grundwerte sind von zentraler Bedeutung und sagen etwas über Eigenschaften oder Pflichten eines Anwalts aus, während Streit- oder Gegenstandswerte nur Bemessungsgrundlagen für das Anwaltshonorar sind. 

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Kolumne
Herbst der Reformkommissionen

Der von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angekündigte „Herbst der Reformen“ ist in der Rechtspolitik auch ein „Herbst der Reformkommissionen“.

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Kolumne
Graubereiche im Rechtsstaat

Auf ihrer unermüdlichen Suche nach Strafbarkeitslücken, getragen auch von der vielzitierten „neuen Lust am Strafen“, widmet sich die Rechtspolitik öffentlichkeits- oder zumindest medienwirksam aktuell dem sogenannten Catcalling, worunter die nicht-physische, vor allem verbale sexuelle Belästigung verstanden wird; auch sexuell konnotierte Gesten oder aufdringliche Blicke können darunter fallen.

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Kolumne
Zusammen in der Pflicht

Die BRAO-Reform ist jetzt auch schon wieder drei Jahre her, am 1. August 2022 trat sie in Kraft. Trotz verschiedener Änderungen hat sie sich als gute Grundlage für die gemeinsame Berufsausübung von Rechtsanwälten untereinander oder mit anderen Berufsgruppen erwiesen, mit weitgehender Integration in das Gesellschaftsrecht, das durch die BRAO nur berufsrechtlich überformt wird. 

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Kolumne
Az. von A–Z

Die Kolleginnen und Kollegen von Legal Tribune Online haben kürzlich ein Quiz zu Aktenzeichen in der Justiz auf ihre Webseite gestellt. Leichtes Spiel, dachte ich. Aktenzeichen sind in der NJW-Redaktion tägliches Brot. Wir wissen genau, welche Informationen sich in den Zahlen- und-Buchstaben-Kombinationen verbergen. Da wir Entscheidungen aus allen Gerichtsbarkeiten dokumentieren, haben wir mit den unterschiedlichsten Konstellationen von Aktenzeichen zu tun. Trotzdem habe ich nicht alle Fragen richtig beantwortet.

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Kolumne
Marla und Maja

Nur wenige legislative Vorhaben waren so umstritten wie das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG). Hätte der Gesetzgeber ahnen müssen, dass mit der Möglichkeit, den eigenen Geschlechtseintrag alle Jahre wieder amtlich ändern zu lassen, allerlei Schabernack getrieben werden könnte? Denn während sich die Befürworter des SBGG einen Befreiungsschlag für Transsexuelle erhofften, verwiesen Kritiker auf zahlreiche Folgeprobleme. 

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Kolumne
Strategische Prozessführung

Es gibt Prozesse, die werden für die Medien geführt, nicht für die Gerichte. Die Klage eines Chefarzts aus Lippstadt war einer davon. Er forderte das Recht, Abtreibungen vorzunehmen, die sein Arbeitgeber ihm nicht anordnet und die nicht zu seinen arbeitsvertraglichen Pflichten gehörten. Das ArbG Hamm wies – sehr nachvollzieh- und erwartbar – sein Begehren vollumfänglich ab (becklink 2035187). 

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Kolumne
Sicherheitspaket im Sommerloch

Über den aufgeregten, nicht immer sachbezogenen, mitunter in erstaunlichem Maße von einer Geringschätzung des freien Mandats getragenen Streit um eine nicht zustandegekommene Richterwahl ist ein „Sicherheitspaket“ des Bundesinnenministeriums, bestehend aus zwei Gesetzentwürfen „zur Stärkung digitaler Ermittlungsbefugnisse in der Polizeiarbeit“, in den Windschatten medialer Aufmerksamkeit geraten. 

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Kolumne
Oldies but Goldies

Die Anwaltschaft hat ein Altersstrukturproblem. „Deutschlands Anwaltschaft vergreist“, hieß es mal in einem Beitrag. Vielleicht nimmt das nicht jeder der in Ehren gereiften Kollegen als Problem wahr, so wie man auch selten einen vor dem Renteneintritt stehenden Babyboomer über das Rentenproblem schimpfen hört. 

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Kolumne
Gebt dem KInd einen Namen

In der Justiz sind vielerorts KI-Tools im Einsatz. Sie heißen Frauke, Emil oder Tabea. Es sind nicht irgendwelche Namen. Sondern Abkürzungen für die mitunter lustigen Bezeichnungen der jeweiligen Systeme.

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Kolumne
Gewinner

Natürlich habe ich es schon gemacht. Jedenfalls versucht. Sie bestimmt auch. Können Sie ruhig zugeben, ist ja auch erstmal nicht verboten. Muss man auch mal gemacht haben, sonst kann man nicht mitreden. Ist es nicht verrückt, was eine Software alles produzieren kann, nur auf Grundlage kurzer Anweisungen, Prompts genannt? Fast als hätte man es selbst geschrieben. Fast. Irgendwas stimmt vielleicht nicht, lieber nochmal recherchieren.

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Kolumne
Persönliches Nichterscheinen

Die Justizministerkonferenz hat bisher weitgehend unbemerkt ein heißes Eisen angepackt: No-Show-Klauseln. Neben der Gastronomie sehen inzwischen auch Praxen und Friseurgeschäfte Terminausfallpauschalen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen vor. Die JuMiKo sieht hier eine gewisse Rechtsunsicherheit und regt gesetzgeberische Klarstellungen an. Das No-Show-Phänomen ist übrigens auch bei juristischen Veranstaltungen bekannt.

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Kolumne
Bußzwecke nach der DS-GVO

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) hat der Vodafone GmbH zwei Geldbußen von insgesamt 45 Mio. EUR auferlegt. Ein Rekord – mehr gab es in Deutschland bislang nicht.

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Kolumne
Freiheit bewahren

Die Anwaltschaft hat sich nicht zum Freiheitskämpfer in eigenen Sachen entwickelt, beim Berufsrecht hat sie Beharrungskräfte. In diesen Tagen versammelt sich die Branche zum Deutschen Anwaltstag unter dem Motto „Rechtsstaatlichkeit stärken – Freiheit bewahren“. Auch wenn Attacken auf die Justiz wie von US-Präsident hier undenkbar erscheinen, müssen wir uns als angegriffen betrachten und entsprechend reagieren, schreibt Markus Hartung in seiner Kolumne.

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Kolumne
Neues Steuersparmodell?

Der Koalitionsvertrag hat sich vorgenommen: „Wir machen die Mitgliedschaft in Gewerkschaften durch steuerliche Anreize für Mitglieder attraktiver.“ Das ist bereits ausführlich in der Vergangenheit diskutiert worden. Doch man sollte vorsichtig sein. Richtig ist: Tarifverträge sind wichtig, sie haben staatsentlastende Funktion. Denn wo die Tarifpartner eine Lösung gefunden haben, da braucht es kein Gesetz. Gleichzeitig gilt: Wo ein Vertrag fehlt, kann es sein, dass der Staat eingreifen muss. So haben weiße Flecken in der Tariflandschaft zum Mindestlohngesetz geführt.

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Kolumne
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Strategeme

Die uralte Frage, wie sich politische Opponenten elegant aus dem Feld schlagen lassen, beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrtausenden. So erschuf der chinesische Philosoph Sunzi bereits im Jahr 500 vor unserer Zeitrechnung eine theoretische Grundlage der Manipulation, die sich im Laufe langer Zeit zu einer geschlossenen Systematik politischer und militärischer Überlistungstechniken weiterentwickelte. Die Rede ist von Tan Daojis zeitlosem „Geheimbuch der Kriegskunst“, besser bekannt als „Die 36 Strategeme“. Viele der darin aufgeführten Techniken lesen sich auch heute erstaunlich vertraut. 

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Kolumne
Unabhängigkeit

Diese Kolumne behandelt seit neun Jahren den Rechtsmarkt, verstanden als den Ort, wo Anbieter von Rechtsdienstleistungen auf Rechtsuchende treffen. Da gibt es viel zu diskutieren, denn schon die Frage, ob es sich überhaupt um einen Markt handelt, ist streitig. Unstreitig ist nur, dass es Regeln braucht. 

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Kolumne
Gelassen und gut gelaunt

Den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben: Auf das alte, missverstandene Grundmotiv von Robin Hood berief sich mancher Anhänger der kommunistischen Weltrevolution, wenn es galt, die eigenen Ziele plastisch zu beschreiben. Die gut klingende Idee konnte so manchen Unbedarften überzeugen, wenn er ideologisch noch nicht richtig im Stoff stand. Wer den vermeintlich Reichen nimmt, um selbst reich zu werden, hat es da schon weitaus schwerer, sich zum Vorkämpfer der sozialen Gerechtigkeit zu stilisieren.

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Kolumne
Klimaneutralität 2045

Mittel aus dem in den letzten Tagen noch passender Mehrheiten vom Bundestag beschlossenen Verschuldungsprogramm für Infrastruktur über 500 Mrd. EUR, das in Orwell’scher Sprachverwirrung nun als Sonder„vermögen“ im Grundgesetz steht, dürfen für Investitionen nicht nur in die Infrastruktur, so der ursprüngliche Gesetzentwurf vom 10.3.2025, sondern auch zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 ausgegeben werden. So sieht es nun Art. 143h GG nach einem Änderungsantrag von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen vor.

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Kolumne
Falsche Anwälte

Hochwertige Gastroartikel, Baugeräte, Maschinen oder Fahrzeuge zum Schnäppchenpreis aus der Insolvenzmasse – und das direkt vom Anwalt. Nachvollziehbar, dass solche Angebote für viele verlockend klingen, zumal der Insolvenzverwalter topseriös daherkommt: mit schicker Kanzleihomepage, dem Beschluss eines Amtsgerichts, das ihn bestellt hat, glaubwürdiger E-Mail-Kommunikation und einem Telefonanschluss mit passender Bandansage.

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