Donnerstag, 12.11.2020
Ur­teil gegen Füh­rungs­mit­glied der ter­ro­ris­ti­schen "Old­school So­cie­ty" rechts­kräf­tig

Ein Füh­rungs­mit­glied der rechts­ex­tre­mis­ti­schen Grup­pie­rung "OSS" (Old­school So­cie­ty) muss für zwei Jahre und vier Mo­na­te ins Ge­fäng­nis. Das ent­spre­chen­de Ur­teil des Ober­lan­des­ge­richts Dres­den ist rechts­kräf­tig, nach­dem der Bun­des­ge­richts­hof die Re­vi­si­on des An­ge­klag­ten ver­wor­fen hat. Dem Mann wird so­wohl die Grün­dung als auch die Mit­glied­schaft in einer ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung zur Last ge­legt.

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Ent­las­sung eines Po­li­zei­an­wär­ters nach Vor­fall bei Funk­ver­kehrs­übung be­stä­tigt

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat in einem Eil­ver­fah­ren die Ent­las­sung eines Po­li­zei­kom­mis­sar­an­wär­ters wegen Zwei­feln an sei­ner Ver­fas­sungs­treue und cha­rak­ter­li­chen Eig­nung be­stä­tigt. Der Mann war ent­las­sen wor­den, nach­dem er bei einer Funk­ver­kehrs­übung den Namen Jung mit "Jude, Un­ter­mensch, Nazi" sowie "Gas­kam­mer" oder "Ge­no­zid" durch­ge­ge­ben hatte.

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Kla­gen gegen Höchst­span­nungs­frei­lei­tung in Her­de­cke er­folg­los

Durch die Stadt Her­de­cke und an­gren­zen­de Ge­mein­den darf eine Höchst­span­nungs­frei­lei­tung ge­führt wer­den. Dies hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ent­schie­den und ins­be­son­de­re dar­auf ab­ge­stellt, dass die von den Klä­gern an­ge­führ­te Tras­sen-Al­ter­na­ti­ve zwei Na­tur­schutz­ge­bie­te neu be­tref­fen und eine grö­ße­re Wald­flä­che be­ein­träch­ti­gen würde.

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"Kopf­tuch-Auf­la­ge" für Rechts­re­fe­ren­da­rin war 2015 rechts­wid­rig

Eine Rechts­re­fe­ren­da­rin konn­te eine Auf­la­ge, die ihr das Tra­gen eines Kopf­tuchs bei ho­heit­li­chen Tä­tig­kei­ten un­ter­sag­te, auch dann noch mit der Fort­set­zungs­fest­stel­lungs­kla­ge an­grei­fen, nach­dem die Auf­la­ge nach acht Mo­na­ten man­gels Be­deu­tung für die wei­te­ren Aus­bil­dungs­sta­tio­nen auf­ge­ho­ben wor­den war. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hält die Klage auch für be­grün­det, weil 2014 und 2015 noch eine Rechts­grund­la­ge für eine sol­che Auf­la­ge fehl­te.

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Elek­tro­ni­sche Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung kann wirt­schaft­lich un­zu­mut­bar sein

Die elek­tro­ni­sche Ab­ga­be der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung ist wirt­schaft­lich un­zu­mut­bar, wenn der fi­nan­zi­el­le Auf­wand für die Ein­rich­tung und Auf­recht­erhal­tung einer Da­ten­über­tra­gungs­mög­lich­keit in kei­nem wirt­schaft­lich sinn­vol­len Ver­hält­nis zu den Ein­künf­ten steht, die die Pflicht zur elek­tro­ni­schen Er­klä­rungs­ab­ga­be aus­lö­sen. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof im Fall eines selb­stän­di­gen Phy­sio­the­ra­peu­ten mit ge­rin­gen Ein­nah­men ent­schie­den.

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DAV: In­fek­ti­ons­schutz darf an­walt­li­che Rechts­be­ra­tung nicht be­hin­dern

Der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) hat am 12.11.2020 eine Stel­lung­nah­me zum Ge­setz­ent­wurf der Frak­tio­nen der CDU/CSU und SPD für ein Drit­tes Ge­setz zum Schutz der Be­völ­ke­rung bei einer epi­de­mi­schen Lage von na­tio­na­ler Trag­wei­te vor­ge­legt. Darin macht er deut­lich, dass der Zu­gang zu rechts­an­walt­li­cher Be­ra­tung und Ver­tre­tung nicht durch in­fek­ti­ons­schutz­recht­li­che Re­ge­lun­gen ein­ge­schränkt wer­den darf und for­dert ent­spre­chen­de Klar­stel­lung.

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Jus­tiz­mi­nis­te­rin will An­wäl­ten Er­folgs­ho­no­ra­re und Pro­zess­fi­nan­zie­rung er­lau­ben
Rechts­an­wäl­te sol­len künf­tig deut­lich leich­ter ein Er­folgs­ho­no­rar ver­ein­ba­ren kön­nen als bis­her. Das sieht ein Ge­set­zes­pa­ket vor, des­sen Ent­wurf Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD) an die Ver­bän­de ver­schickt hat. Auch dür­fen sie Pro­zess­kos­ten ihrer Man­dan­ten über­neh­men. So will Lam­brecht der wach­sen­den Kon­kur­renz durch Legal-Tech-Un­ter­neh­men be­geg­nen. Im Ge­gen­zug wer­den In­kas­so-Dienst­leis­ter stren­ge­ren Re­geln un­ter­wor­fen. Mehr lesen
Ent­schä­di­gung für Atom­aus­stieg muss neu ge­re­gelt wer­den

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hält die 2018 be­schlos­se­ne Ent­schä­di­gungs­re­ge­lung für Strom­kon­zer­ne wegen des Atom­aus­stiegs für un­zu­rei­chend. Damit war eine Ver­fas­sungs­be­schwer­de des En­er­gie­ver­sor­gers Vat­ten­fall er­folg­reich.

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Pan­de­mie­be­ding­tes Be­triebs­ver­bot für kos­me­ti­sche Fu­ß­pfle­ge vor­läu­fig rechts­wid­rig

Über­wie­gend be­stä­ti­gen die Ge­rich­te bis­lang die nach der Co­ro­na-Ver­ord­nung an­ge­ord­ne­ten Schlie­ßun­gen von Be­trie­ben. Das Ver­wal­tungs­ge­richt Saar­lou­is hat nun aber dem Eil­an­trag des Be­trei­bers einer kos­me­ti­schen Fu­ß­pfle­ge­pra­xis statt­ge­ge­ben. In der Schlie­ßung sei­nes Be­trie­bes liege eine nicht zu recht­fer­ti­gen­de Un­gleich­be­hand­lung mit Fri­seur­sa­lons, die vom Be­triebs­ver­bot aus­ge­nom­men seien.

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Ster­be­geld ist nicht auf BAföG-An­spruch eines Kin­des an­zu­rech­nen

Das beim Tod einer Be­am­tin oder eines Be­am­ten an den über­le­ben­den Ehe­gat­ten ge­zahl­te Ster­be­geld ist nicht bei der Er­mitt­lung des BAföG-An­spruchs des aus­zu­bil­den­den Kin­des als Ein­kom­men an­zu­rech­nen. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Göt­tin­gen mit Ur­teil vom 22.10.2020 ent­schie­den.

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Streit um Mehr­flug­dienst­stun­den­ver­gü­tung lan­det vor dem EuGH

Ta­rif­ver­trag­li­che Be­stim­mun­gen, die eine zu­sätz­li­che Ver­gü­tung davon ab­hän­gig ma­chen, dass die­sel­be Zahl von Ar­beits­stun­den über­schrit­ten wird, ohne zwi­schen Teil­zeit- und Voll­zeit­be­schäf­tig­ten zu un­ter­schei­den, wer­fen nach An­sicht des Bun­des­ar­beits­ge­richts Fra­gen über die Aus­le­gung von Uni­ons­recht auf. Des­halb hat der damit be­fass­te Er­fur­ter Senat den Ge­richts­hof der Eu­ro­päi­schen Union um Klä­rung ge­be­ten.

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Ex-Le­bens­part­ne­rin hat Um­gangs­recht mit ge­mein­sa­men Kin­dern

Einer Le­bens­part­ne­rin steht nach der Tren­nung einer les­bi­schen Be­zie­hung ein Um­gangs­recht mit den wäh­rend der Le­bens­part­ner­schaft ge­bo­re­nen Kin­dern auch gegen den Wil­len der Kin­des­mut­ter zu, wenn sie als Be­zugs­per­son an­zu­se­hen ist und der Um­gang dem Kin­des­wohl dient. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Braun­schweig mit Be­schluss vom 05.10.2020 ent­schie­den.

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Mittwoch, 11.11.2020
LG Bonn re­du­ziert gegen 1&1 ver­häng­tes DS-GVO-Bu­ß­geld

Das Land­ge­richt Bonn hat das Bu­ß­geld, dass der Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­te gegen die 1&1 Te­l­ecom GmbH wegen Ver­sto­ßes gegen die DS-GVO ver­hängt hatte, deut­lich her­ab­ge­setzt. Zwar sei das Bu­ß­geld dem Grun­de nach be­rech­tigt, so das Ge­richt. Es sei mit 9,55 Mil­lio­nen Euro aber deut­lich zu hoch be­mes­sen und auf 900.000 Euro her­ab­zu­set­zen.

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Keine ver­dachts­un­ab­hän­gi­gen Aus­weis­kon­trol­len auf St. Pauli

§ 4 Abs. 1 Nr. 2a des Ham­bur­ger Po­li­zei­da­ten­ver­ar­bei­tungs­ge­set­zes a. F. (nun § 13 Abs. 1 Nr. 2a PolDVG) ist ver­fas­sungs­kon­form da­hin­ge­hend aus­zu­le­gen, dass er keine völ­lig an­lass­lo­se Kon­trol­le jeg­li­cher Per­so­nen er­mög­licht, die sich an einem "ge­fähr­li­chen Ort" im Sinne der Vor­schrift auf­hal­ten. Viel­mehr müss­ten auch in­so­weit ge­wis­se An­halts­punk­te für einen Bezug der kon­trol­lier­ten Per­son zur ent­spre­chen­den Ge­fahr vor­lie­gen, hebt das Ver­wal­tungs­ge­richt Ham­burg her­vor. 

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Da­ten­ver­ar­bei­tung auf Basis im Vor­aus an­ge­kreuz­ten Käst­chens un­zu­läs­sig

Mit einem Ver­trag über Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te, der die Klau­sel ent­hält, dass der Kunde in die Samm­lung und Auf­be­wah­rung einer Kopie sei­nes Aus­weis­do­ku­ments ein­ge­wil­ligt hat, kann nicht nach­ge­wie­sen wer­den, dass die­ser seine Ein­wil­li­gung gül­tig er­teilt hat, wenn das be­tref­fen­de Käst­chen von dem für die Ver­ar­bei­tung Ver­ant­wort­li­chen vor Un­ter­zeich­nung des Ver­trags an­ge­kreuzt wurde. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof ent­schie­den.

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Kon­ser­va­ti­ve US-Su­pre­me-Court-Rich­ter si­gna­li­sie­ren Hoff­nung für "Oba­ma­ca­re"

Für US-Prä­si­dent Do­nald Trump könn­te eine wei­te­re Rech­nung nicht auf­ge­hen: Zwei wich­ti­ge kon­ser­va­ti­ve Rich­ter zeig­ten sich in einer Ver­hand­lung vor dem US-Su­pre­me Court am 10.11.2020 über­zeugt, dass "Oba­ma­ca­re" in der ak­tu­el­len Form Be­stand hat. Die Stim­men von John Ro­berts und Brett Ka­va­n­augh wür­den zu­sam­men mit denen der drei li­be­ra­len Rich­ter eine Mehr­heit im Ge­richt bil­den. Ein Ur­teil wird erst 2021 er­war­tet.

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DAV gegen Schwä­chung der "Ende-zu-Ende-Ver­schlüs­se­lung"

Der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) kri­ti­siert den Vor­schlag des EU-Mi­nis­ter­rats, Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Ende-zu-Ende-Ver­schlüs­se­lung (etwa über Whats­app oder Te­le­gram) für Er­mitt­lungs­be­hör­den les­bar zu ma­chen. An­bie­ter si­che­rer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­lö­sun­gen sol­len nach der Re­so­lu­ti­on "Si­cher­heit durch Ver­schlüs­se­lung und Si­cher­heit trotz Ver­schlüs­se­lung" ver­pflich­tet wer­den, eine Art "Hin­ter­tür" für staat­li­che Stel­len ein­zu­rich­ten, mo­nier­te der DAV am 11.11.2020.

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Pau­scha­le Ver­samm­lungs­be­schrän­kun­gen der Stadt Köln sind un­zu­läs­sig

Die All­ge­mein­ver­fü­gung der Stadt Köln, wo­nach an einer Ver­samm­lung im Stadt­ge­biet nicht mehr als 100 Per­so­nen teil­neh­men dür­fen, eine Mas­ken­pflicht für alle teil­neh­men­den Per­so­nen mit Aus­nah­me der Red­ner gilt sowie Auf­zü­ge ver­bo­ten sind, ist rechts­wid­rig. Dies hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len in Müns­ter mit zwei Eil­be­schlüs­sen ent­schie­den. Die bei­den An­trag­stel­ler haben für den 11.11.2020 ver­schie­de­ne Kund­ge­bun­gen und einen Auf­zug in Köln an­ge­mel­det.

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Her­stel­ler­ra­bat­te beim Au­to­kauf nicht lohn­steu­er­pflich­tig

Ra­bat­te, die Au­ßen­dienst­mit­ar­bei­ter einer Kran­ken­kas­se beim Au­to­kauf von Au­to­her­stel­lern er­hal­ten, müs­sen nicht als Ar­beits­lohn ver­steu­ert wer­den. Dies hat das Fi­nanz­ge­richt Rhein­land-Pfalz am 09.09.2020 ent­schie­den. Die Ra­bat­te dien­ten vor allem dem ei­gen­wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se der Au­to­her­stel­ler, näm­lich der Um­satz­stei­ge­rung und Bin­dung eines at­trak­ti­ven Kun­den­stamms.

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Kon­takt­lo­ses Zah­len: EuGH stärkt Ver­brau­cher bei Bank­kar­ten-Ver­lust

Beim Ver­lust einer Bank­kar­te mit kon­takt­lo­ser Be­zahl­funk­ti­on hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof die Ver­brau­cher ge­stärkt. Nach dem Ur­teil vom 11.11.2020 trägt der Kunde nicht das Ri­si­ko für Zah­lun­gen, die vor­ge­nom­men wer­den, nach­dem er das Ab­han­den­kom­men einer Karte bei der Bank ge­mel­det hat. Diese könne nicht ein­fach be­haup­ten, dass es tech­nisch un­mög­lich sei, die so­ge­nann­te Nah­feld­kom­mu­ni­ka­ti­ons­funk­ti­on (NFC) für das kon­takt­lo­se Zah­len zu sper­ren.

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