Koalition will Strafen für Abgeordnete bei pöbelnden Gästen im Bundestag

Rund drei Monate nach der Belästigung von Abgeordneten im Bundestag durch Gäste von AfD-Parlamentariern will die Koalition neue Strafen einführen. Die neuen Regelungen zielen auf Verletzungen der Hausordnung ab, wie aus einem Gesetzentwurf hervorgeht (BT-Drs.: 19/26540). Eingeführt werden soll nun ein Ordnungsgeld in Höhe von 1.000 Euro für Mitglieder des Bundestags, bei Wiederholung von 2000 Euro.

AfD-Besucher belästigten Abgeordnete

Bei einer Abstimmung über das Infektionsschutzgesetz waren im November Besucher ins Reichstagsgebäude gelangt. Sie belästigten Abgeordnete, filmten und beleidigten sie teilweise. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Gäste von AfD-Abgeordneten. Kurz darauf wurde der Ruf nach Konsequenzen laut. Die AfD-Fraktion distanzierte sich von den Pöbeleien.

Entwurf sieht weiter gefasste Ordnungsmaßnahmen vor

In dem Gesetzentwurf von Union und SPD zur Änderung des Abgeordnetengesetzes heißt es nun, es habe sich gezeigt, dass die Störungen erst durch Mitglieder des Bundestags ermöglicht worden seien. Die Ordnungsmaßnahme soll vom Präsidenten des Bundestags festgesetzt werden können. Die “Bild“-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. Bereits heute hat der Bundestagspräsident die Möglichkeit, ein Ordnungsgeld festzusetzen - allerdings nur bei Verletzung von Ordnung oder Würde des Bundestags in dessen Sitzungen.

Redaktion beck-aktuell, 11. Februar 2021 (dpa).

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