Mittwoch, 18.11.2020
Deutsch­land ver­stö­ßt gegen Mehr­wert­steuer­re­geln für EU-Fir­men

Die deut­schen Steu­er­be­hör­den ver­sto­ßen nach An­sicht des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­ho­fes gegen EU-Re­geln zur Mehr­wert­steu­er-Er­stat­tung. Die Be­hör­den hät­ten in ei­ni­gen Fäl­len wi­der­recht­lich Er­stat­tungs­an­trä­ge von Fir­men aus an­de­ren EU-Staa­ten ab­ge­lehnt, hieß es in einem am 18.11.2020 in Lu­xem­burg ver­öf­fent­lich­ten EuGH-Ur­teil. Hin­ter­grund ist eine Klage der EU-Kom­mis­si­on gegen Deutsch­land vor dem EuGH gegen das Vor­ge­hen der deut­schen Steu­er­be­hör­den.

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Frau­en­quo­te: Frei­wil­li­ge Maß­nah­men wir­ken nicht

Nur eine ver­bind­li­che Frau­en­quo­te wirkt. Dies zeigt eine Stel­lung­nah­me der Bun­des­re­gie­rung zur Wirk­sam­keit des Ge­set­zes für die gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be von Frau­en und Män­nern in der Pri­vat­wirt­schaft und im öf­fent­li­chen Dienst (FüPoG), der ein un­ab­hän­gi­ges Eva­lua­ti­ons­gut­ach­ten zur Wirk­sam­keit des FüPoG durch die Kien­baum Con­sul­tants In­ter­na­tio­nal GmbH zu­grun­de liegt.

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Keine ge­son­der­te Ge­schäfts­ge­bühr in der­sel­ben An­ge­le­gen­heit

Für die au­ßer­ge­richt­li­che Re­ge­lung der fi­nan­zi­el­len Fol­gen einer Tren­nung kann ein Rechts­an­walt nur eine Ge­schäfts­ge­bühr ver­lan­gen. Dies gilt je­den­falls dann, wenn zwi­schen den fi­nan­zi­el­len Pro­blem­fel­dern ein in­ne­rer Zu­sam­men­hang be­steht. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof mit Ur­teil vom 29.10.2020 ent­schie­den.

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Bun­des­re­gie­rung be­schlie­ßt bes­se­ren Ver­brau­cher­schutz im Dar­le­hens­recht

Die Ver­brau­cher­rech­te beim Ab­schluss von Dar­le­hens­ver­trä­gen und bei der vor­zei­ti­gen Rück­zah­lung von Ver­brau­cherdar­le­hen sol­len ver­bes­sert wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung hat dafür am 18.11.2020 einen Ge­setz­ent­wurf vor­ge­legt. Um­ge­setzt wer­den damit zwei Ur­tei­le des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs vom Sep­tem­ber 2019 und vom März 2020. Beide Ent­schei­dun­gen be­tref­fen die Aus­le­gung der Ver­brau­cher­kre­dit­richt­li­nie (RL 2008/48/EG).

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Be­am­ter kann amts­ärzt­li­che Un­ter­su­chungs­an­ord­nung iso­liert an­grei­fen

Ein Be­am­ter kann eine amts­ärzt­li­che Un­ter­su­chungs­an­ord­nung zur Fest­stel­lung sei­ner Dienst­fä­hig­keit nicht nur im Rah­men des Ver­fah­rens gegen die nach­fol­gen­de Zur­ru­he­set­zungs­ver­fü­gung in­zi­dent ge­richt­lich über­prü­fen las­sen, son­dern auch iso­liert an­grei­fen. Dies hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz in Ko­blenz in einem Eil­rechts­schutz­ver­fah­ren ent­schie­den. Es weicht damit von der Auf­fas­sung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts ab.

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AfD darf Nor­men­kon­troll­kla­ge gegen Er­hö­hung der Par­tei­en­fi­nan­zie­rung nicht bei­tre­ten

Die AfD darf der Nor­men­kon­troll­kla­ge von Grü­nen, Lin­ken und FDP gegen die Auf­sto­ckung der staat­li­chen Par­tei­en­fi­nan­zie­rung weder bei­tre­ten noch sich ihr an­schlie­ßen. Dies sei un­zu­läs­sig, ent­schied das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt am 03.11.2020. Ein Bei­tritt sei ge­setz­lich nicht vor­ge­se­hen. Ein An­schluss sei je­den­falls ohne Zu­stim­mung des bis­he­ri­gen Klä­gers nicht mög­lich.

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Ka­bi­nett be­schlie­ßt Mo­der­ni­sie­rung des No­tar­be­rufs

Die Be­rufs­welt von No­ta­ren soll fa­mi­li­en­freund­li­cher wer­den. Hier­für soll ein Ge­setz zur Mo­der­ni­sie­rung des no­ta­ri­el­len Be­rufs­rechts sor­gen, des­sen Ent­wurf die Bun­des­re­gie­rung am 18.11.2020 be­schlos­sen hat. Da­nach sol­len zudem die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung stär­ker ge­nutzt wer­den. Ent­spre­chen­de Ver­bes­se­run­gen sol­len nach An­ga­ben des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums auch im Be­reich der an­walt­li­chen Be­ra­tung sowie in der Steu­er­be­ra­tung und Wirt­schafts­prü­fung vor­ge­nom­men wer­den.

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Teure Selbst­hil­fe ge­gen­über Fe­ri­en­woh­nungs­gäs­ten
Wenn der Ver­mie­ter einer Fe­ri­en­woh­nung nach einem Ge­büh­ren­streit mit sei­nen Gäs­ten ein­fach das Schloss der Woh­nung aus­tauscht, muss er für einen Po­li­zei­ein­satz auf­kom­men, den die Gäste des­we­gen in­iti­iert haben, weil sie drin­gend an ein in der Woh­nung be­find­li­ches Me­di­ka­ment kom­men muss­ten. In einem sol­chen Fall dürfe die Po­li­zei die Woh­nungs­öff­nung an­ord­nen und die Kos­ten dem Ver­mie­ter auf­er­le­gen, so das Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin. Mehr lesen
Ein­woh­ner­mel­de­amt darf Bu­ß­geld­be­hör­de zur Fah­re­r­iden­ti­fi­zie­rung Foto über­las­sen

Zur Auf­klä­rung einer Ver­kehrs­ord­nungs­wid­rig­keit darf das Ein­woh­ner­mel­de­amt der Bu­ß­geld­stel­le auf Auf­for­de­rung ein Pass- oder Per­so­nal­aus­weis­fo­to des ver­mut­li­chen Fah­rers zur Fah­re­r­iden­ti­fi­zie­rung über­sen­den. Dies stehe ins­be­son­de­re im Ein­klang mit den Re­ge­lun­gen des Pass- be­zie­hungs­wei­se Per­so­nal­aus­weis­ge­set­zes, so das Ober­lan­des­ge­richt Ko­blenz. Der Be­schluss vom 02.10.2020 ist rechts­kräf­tig.

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Lam­brecht will Ge­wer­be­mie­ter in Co­ro­na-Not­la­ge stär­ken

Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD) will das Miet­recht än­dern und damit Ge­wer­be­mie­ter in der Co­ro­na-Krise un­ter­stüt­zen. Denn häu­fig fie­len die­sen Ein­nah­men weg, wenn sie durch co­ro­na­be­ding­te, staat­lich an­ge­ord­ne­te Be­schrän­kun­gen die an­ge­mie­te­ten Räume gar nicht mehr oder nur stark ein­ge­schränkt nut­zen könn­ten. Ge­plant ist eine ge­setz­li­che Klar­stel­lung, dass die co­ro­na­be­ding­te Be­schrän­kung "re­gel­mä­ßig die Stö­rung der Ge­schäfts­grund­la­ge für ein Miet­ver­hält­nis" be­deu­tet. Da­durch werde die Po­si­ti­on des Ge­wer­be­mie­ters ge­stärkt, "wenn er mit dem Ver­mie­ter über eine neue Miet- be­zie­hungs­wei­se Pacht­hö­he ver­han­deln möch­te", so Lam­brecht.

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Rich­ter­bund: No­vem­ber-Teil-Lock­down hat in Eil­ver­fah­ren meist Be­stand

Nach An­ga­ben des Deut­schen Rich­ter­bun­des (DRB) haben die Maß­nah­men des Teil-Lock­downs im No­vem­ber 2020 in Eil­ver­fah­ren vor Ge­richt meist Be­stand. In etwa neun von zehn Eil­ver­fah­ren hät­ten die Ge­rich­te die Ein­schrän­kun­gen be­stä­tigt, weil sie den Ge­sund­heits­schutz der Be­völ­ke­rung höher ge­wich­tet hät­ten als die Ein­schrän­kun­gen für die Be­trof­fe­nen, sagte Bun­des­ge­schäfts­füh­rer Sven Re­behn der "Neuen Os­na­brü­cker Zei­tung" (Aus­ga­be vom 18.11.2020). 

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Mut­ter­schafts­ur­laub für Väter darf be­grenzt wer­den

Män­ner dür­fen nicht dis­kri­mi­niert wer­den – auch nicht, wenn es um Mut­ter­schafts­ur­laub geht. Das hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof am 18.11.2020 klar­ge­stellt. Al­ler­dings sei eine Un­gleich­be­hand­lung er­laubt, wenn eine zu­sätz­li­che Aus­zeit "die Mut­ter nicht in ihrer Ei­gen­schaft als El­tern­teil, son­dern so­wohl hin­sicht­lich der Fol­gen der Schwan­ger­schaft als auch hin­sicht­lich ihrer Mut­ter­schaft be­trifft".

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Woh­nungs­durch­su­chung zwecks Ab­schie­bung um 4.30 Uhr un­zu­läs­sig

Aus­län­der­be­hör­den sind nicht be­rech­tigt, eine Woh­nung um 4.30 Uhr mor­gens zu durch­su­chen, um einen Aus­län­der zum Zweck sei­ner Ab­schie­bung auf­zu­fin­den. Der Schutz vor nächt­li­chen Woh­nungs­durch­su­chun­gen er­stre­cke sich im Re­gel­fall auf die Zeit von 4.00 bis 6.00 Uhr mor­gens, so das Ver­wal­tungs­ge­richt Düs­sel­dorf. Or­ga­ni­sa­to­ri­sche Grün­de wie bei­spiels­wei­se der frühe Start des Ab­schie­be­flugs recht­fer­tig­ten kein nächt­li­ches Be­tre­ten oder gar Durch­su­chen..

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"mu­en­chen.de" ver­stö­ßt gegen Gebot der "Staats­fer­ne der Pres­se"

Das An­ge­bot von "mu­en­chen.de", dem Münch­ner On­line-Stadt­por­tal, ist mit dem ver­fas­sungs­recht­li­chen Gebot der "Staats­fer­ne der Pres­se" un­ver­ein­bar und des­halb wett­be­werbs­wid­rig. Dies hat das Land­ge­richt Mün­chen I zu­guns­ten meh­re­rer Münch­ner Zei­tungs­ver­la­ge ent­schie­den. In Quan­ti­tät und Qua­li­tät wür­den The­men be­setzt, de­ret­we­gen Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten ge­kauft wür­den, er­läu­tert das Ge­richt. Auch be­die­ne sich "mu­en­chen.de" eines "pres­se­mä­ßi­gen" Lay­outs.

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Dienstag, 17.11.2020
In­ter­na­tio­na­ler Fa­mi­li­en­schutz in Deutsch­land auch bei Flücht­lings­sta­tus in an­de­rem EU-Mit­glied­staat

Die Ge­wäh­rung in­ter­na­tio­na­len Schut­zes in einem an­de­ren Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Union hin­dert nicht die Zu­er­ken­nung in­ter­na­tio­na­len Fa­mi­li­en­schut­zes im Bun­des­ge­biet. Dies hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Leip­zig am 17.11.2020 ent­schie­den.

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Keine Kla­ge­be­fug­nis in Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge für ge­werbs­mä­ßig ab­mah­nen­den Ver­brau­cher­schutz­ver­ein

Der Bun­des­ge­richts­hof hat die Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge der Schutz­ge­mein­schaft für Bank­kun­den e.V., die gegen Pflicht­an­ga­ben in Ver­brau­cherdar­le­hen zur Fi­nan­zie­rung von Kraft­fahr­zeu­gen vor­ge­hen will, als un­zu­läs­sig ab­ge­wie­sen. Der Ver­ein weise nicht die für die Kla­ge­be­fug­nis er­for­der­li­che Mit­glie­der­zahl auf und sei nicht im Ver­brau­cher­inter­es­se, son­dern über­wie­gend im Be­reich ge­werbs­mä­ßi­ger Ab­mah­nung tätig.

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EuGH soll Vor­aus­set­zun­gen für Er­stat­tung von Ka­pi­tal­er­trag­steu­er bei "Streu­be­sitz­di­vi­den­den" klä­ren

Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof soll Fra­gen zur Uni­ons­rechts­kon­for­mi­tät der in § 32 Abs. 5 KStG auf­ge­stell­ten An­for­de­run­gen für die Er­stat­tung von Ka­pi­tal­er­trag­steu­er bei "Streu­be­sitz­di­vi­den­den" klä­ren. Dies hat das Fi­nanz­ge­richt Köln be­schlos­sen. Es äu­ßert unter an­de­rem Zwei­fel an der Ver­ein­bar­keit mit der Ka­pi­tal­ver­kehrs­frei­heit.

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Deut­lich ge­schrumpf­te An­kla­ge gegen BAMF in Bre­mer "Asyl-Skan­dal"

Die Staats­an­walt­schaft Bre­men nimmt das weit­ge­hen­de Schei­tern ihrer An­kla­ge wegen an­geb­li­cher Miss­stän­de im Bre­mer Flücht­lings­amt hin. Die Be­hör­de habe die Frist ver­strei­chen las­sen und keine Be­schwer­de gegen die Ent­schei­dung des Land­ge­richts zu der An­kla­ge­schrift ein­ge­legt. Das sagte ein Spre­cher am 17.11.2020 und be­stä­tig­te einen Be­richt des “Weser-Ku­riers“. Das Ge­richt hatte von der 121 Ein­zel­ta­ten um­fas­sen­den An­kla­ge nur we­ni­ge Punk­te zu­ge­las­sen.

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Eil­an­trag gegen Teil-Lock­down vor Verf­GH Bay­ern ge­schei­tert

Der Ver­fas­sungs­ge­richt­hof Bay­ern hat am 16.11.2020 einen Eil­an­trag auf Au­ßer­voll­zug­set­zung ver­schie­de­ner Be­stim­mun­gen zum co­ro­na­be­ding­ten Teil-Lock­down im Frei­staat ab­ge­lehnt. Weder das Rechts­staats­prin­zip noch die Frei­heits- und Gleich­heits­grund­rech­te der Baye­ri­schen Ver­fas­sung wür­den of­fen­sicht­lich ver­letzt. Im Rah­men der Fol­gen­ab­wä­gung über­wie­ge der Ge­sund­heits­schutz.

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11-Jäh­ri­ger nicht für File­sha­ring ver­ant­wort­lich

Selbst ein über­durch­schnitt­lich in­tel­li­gen­tes Kind von elf Jah­ren kann nicht ver­ste­hen, dass das Her­un­ter­la­den eines Com­pu­ter­spiels über ein File­sha­ring-Netz­werk rechts­wid­rig ist. Es fehle ihm dies­be­züg­lich an der not­wen­di­gen Ein­sichts­fä­hig­keit, hat das Land­ge­richt Frank­furt am Main ent­schie­den.

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