Montag, 17.7.2023
Iran holt Sittenwächter auf Straßen zurück

Im Iran kehren die berüchtigten Sittenwächter auf die Straßen zurück. Im ganzen Land sollen Einheiten der Moralpolizei mit Patrouillen zu Fuß und in Fahrzeugen wieder gegen Verstöße vorgehen, berichtete die Nachrichtenagentur Isna am Sonntag unter Berufung auf einen Sprecher der Polizei. In den vergangenen Monaten ignorierten in dem Land mit fast 90 Millionen Einwohnern viele Frauen die islamischen Kleidungsregeln – auch als Zeichen des stillen Protests.

Mehr lesen
Forscher: Große Flüchtlingsunterkünfte verstoßen gegen Menschenrechte

Die Unterbringung von Geflüchteten in großen Gemeinschaftsunterkünften verstößt nach Ansicht der Halleschen Juristen Winfried Kluth und Jakob Junghans gegen Menschenrechte. "In großen Unterkünften sind Probleme nur ganz begrenzt durch Maßnahmen einschränkbar", sagte Kluth im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Kommunen verstießen damit gegen grundlegende Menschenrechte und internationale Diskriminierungs- und Missbrauchsverbote.

Mehr lesen
CDU-Generalsekretär fordert Bestrafung von Gewalttätern am Tattag

Nach wiederholter Gewalt in Berliner Freibädern hat der neue CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die konsequente Bestrafung von Gewalttätern noch am Tattag gefordert. "Es braucht Schnellverfahren gegen Gewalttäter, das Justizsystem muss entsprechend organisiert werden", sagte Linnemann der "Bild am Sonntag". "Wer mittags im Freibad Menschen angreift, muss abends vor dem Richter sitzen und abgeurteilt werden. Auch am Wochenende."

Mehr lesen
Freitag, 14.7.2023
Sorgerechtsstreit kann bei widerrechtlicher Verbringung dem Kind folgen

Wurde ein Kind widerrechtlich von einem Mitgliedstaat in einen anderen verbracht, kann das Gericht des Mitgliedstaats, in dem ein Kind seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte, trotz Zuständigkeit für die Entscheidung über das Sorgerecht in Ausnahmefällen die Verweisung des Falls an das Gericht des Mitgliedstaats beantragen, in den das Kind verbracht wurde. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden.

Mehr lesen
Russland verbietet Geschlechtsumwandlungen

Nach Kritik an westlicher Selbstbestimmungspolitik hat das Parlament in Russland ein Gesetz zum Verbot von Geschlechtsumwandlungen verabschiedet. Demnach dürfen sich Menschen in Russland zum Wechsel der geschlechtlichen Identität nicht mehr chirurgischen Eingriffen unterziehen oder Hormone verschreiben lassen. Betroffene befürchten noch mehr Ausgrenzung, eine Zunahme von Hass und gewaltsamen Übergriffen.

Mehr lesen
Radarfallen müssen keine Rohmessdaten speichern

Das Grundrecht auf ein faires Verfahren verpflichtet den Staat nicht, nur Messgeräte aufzustellen, die die Rohmessdaten für eine spätere Überprüfung speichern. Das Bundesverfassungsgericht stellt klar, dass die Rechtsprechung zu standardisierten Messverfahren Betroffenen zwar ein Recht auf Zugang zu den Informationen der Bußgeldbehörde gibt – nicht aber darauf, dass die Behörde weitere Informationen erst schafft.

Mehr lesen
Freispruch in MeToo-Prozess für Inspekteur der Polizei

Der Inspekteur der Polizei Baden-Württembergs ist im Prozess um sexuelle Nötigung einer Kommissarin freigesprochen worden. Das entschied das Landgericht Stuttgart am Freitag. Dem ranghöchsten Polizisten des Landes war vorgeworfen worden, eine deutlich jüngere Kommissarin vor einer Stuttgarter Kneipe zu sexuellen Gefälligkeiten gedrängt zu haben. Es handle sich um einen Freispruch aus Mangel an tragfähigen Beweisen, erklärte der Richter.

Mehr lesen
Nach 17 Sekunden: Pflichtangaben in Auto-Werbevideo zu spät eingeblendet

Wird für ein Auto geworben, sind Informationen über Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen verpflichtend. Erscheinen die erforderlichen Angaben in einem Werbeclip auf Facebook erst nach 17 Sekunden, ist dies nicht ausreichend, wie das Lübecker Landgericht entschieden hat. Denn möglicherweise werde das Video gar nicht so lange angeschaut.

Mehr lesen
Trotz falscher Rechtsbehelfsbelehrung: Anwälte müssen das beA nutzen - auch im Familienrecht

Rechtsanwälte müssen auch sofortige Be­schwer­den in Fa­mi­li­en­sa­chen, wenn sie diese schriftlich einreichen, seit dem 01.01.2022 elek­tro­nisch über das be­son­de­re elek­tro­ni­sche An­walts­post­fach über­mit­teln. Dass eine Rechtsbehelfsbelehrung des Gerichts Ende 2021 darauf nicht hinwies, verhalf einer Anwältin nicht zur Wiedereinsetzung: Anwälte haben seit 2022 zu wissen, dass sie das beA nutzen müssen.

Mehr lesen
Erneut über drei Jahre Haft nach Raser-Unfall auf A9
Nach einer tödlichen Raserfahrt auf der A9 mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde hat das Landgericht Ingolstadt den Fahrer erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Strafkammer sprach den 26-Jährigen wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge schuldig und verhängte drei Jahre und vier Monate Haft. Mangels Tötungsvorsatzes schloss sie eine Verurteilung wegen Totschlags aus. Mehr lesen
Wettvermittlungsstellen in Berlin müssen Mindestabstände einhalten

Der im Land Berlin gesetzlich geregelte Mindestabstand von 500 Metern zwischen Wettvermittlungsstellen für Sportwetten und bestehenden Spielhallen ist rechtlich nicht zu beanstanden. Das Verwaltungsgericht Berlin verweist auf den Zweck, Suchtgefahren entgegenzuwirken. Auch dürfe der Gesetzgeber verschiedene Glücksspielarten differenziert behandeln.

Mehr lesen
Supermärkte müssen auch zerdrückte Pfanddosen zurücknehmen

Supermärkte müssen Einweg-Dosen, die als pfandpflichtig erkennbar sind, auch dann zurücknehmen, wenn sie zerdrückt oder beschädigt sind. Dies hat das Oberlandesgericht Stuttgart zulasten des Discounters Lidl entschieden. Das Verpackungsgesetz stelle keine Anforderungen an den Zustand der zur Rückgabe angebotenen Dosen.

Mehr lesen
Ziel sicherer Versorgung mit Baurohstoffen darf Niederlassungsfreiheit nicht beschränken

Das Ziel, die regionale Versorgung des Bausektors mit Kies, Sand und Ton sicherzustellen, kann keine Beschränkung der Niederlassungsfreiheit rechtfertigen. Es entspreche keinem Grundinteresse der Gesellschaft, sodass keine Gründe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit als Rechtfertigung angeführt werden könnten, entschied der Europäische Gerichtshof.

Mehr lesen
Mediatoren-Ausbildung wird praxisgerechter und digitaler

Die Ausbildung zertifizierter Mediatorinnen und Mediatoren soll praxisgerechter und in das digitale Informationszeitalter überführt werden. Dazu hat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) eine Änderung der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung unterzeichnet, die im März 2024 in Kraft tritt. Insbesondere die "Zertifizierung" wird genauer geregelt.

Mehr lesen
Donnerstag, 13.7.2023
Kabinett will Pflicht von Schöffen zu Verfassungstreue gesetzlich verankern

Mit einer Änderung des Deutschen Richtergesetzes will das Bundeskabinett die Regelungen für ehrenamtliche Richterinnen und Richter nachschärfen. So soll deren in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts bereits anerkannte Pflicht zur Verfassungstreue nun gesetzlich verankert und als zwingende Regelung ausgestaltet werden.

Mehr lesen
Bundesliga: 50+1 soll bleiben, aber mit Änderungen

Im Verfahren zur kartellrechtlichen Einschätzung der sogenannten 50+1-Regel beabsichtigt das Bundeskartellamt, die von der Deutschen Fußball Liga zugesagten Satzungsänderungen für bindend zu erklären und das Verfahren auf dieser Grundlage abzuschließen. Dann könne die 50+1-Grundregel beibehalten werden, aber die Möglichkeit, hiervon Förderausnahmen zu gewähren, werde aus der Satzung gestrichen.

Mehr lesen
Zeitung durfte über Zusammenarbeit mit "Querdenkern" berichten

Die Äußerung einer Zeitung, nach der eine Beraterin mit Anhängern der "Querdenker"-Bewegung zusammenarbeitet, ist eine zulässige Meinungsäußerung, wenn sie sich auf hinreichende tatsächliche Anhaltspunkte stützt. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden und die Klage einer Frau auf Unterlassung abgewiesen.

Mehr lesen
Zehn-Sekunden-Grabsch-Urteil sorgt in Italien für große Empörung

Zehn Sekunden und "Kurzes Begrabschen" – mit diesen Hashtags kritisieren zahlreiche Italienerinnen und Italiener in den sozialen Medien seit einigen Tagen die Entscheidung eines Gerichts in Rom. Ein Schulhausmeister soll einer 17-jährigen Schülerin laut einem italienischen Medienbericht auf einer Treppe in die Hose gefasst und ihr Gesäß berührt haben. Ein Gericht sprach den Mann demnach frei, weil der Übergriff weniger als zehn Sekunden gedauert haben soll.

Mehr lesen
Ex-Wirecard-Chef unterliegt in Streit mit Managerhaftpflichtversicherung

Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun hat im Rechtsstreit mit der Versicherung Swiss Re International SE eine Niederlage erlitten. Braun hatte die Versicherung auf Freistellung von Rechtsverteidigungskosten aus einer zu seinen Gunsten für die Versicherungsperiode 2020 geschlossenen Managerhaftpflichtversicherung in Anspruch genommen. Das Landgericht Düsseldorf erließ keine einstweiligen Leistungsverfügung.

Mehr lesen
Keine Präklusion der Besetzungsrüge bei Rechtsmittelentscheidung nach Urteilsverkündung

Die Entscheidung eines Rechtsmittelgerichts schließt den Besetzungseinwand in der Revision nur dann aus, wenn sie dem Rügeführer vor Urteilsverkündung bekanntgemacht wurde. Das gilt laut Bundesgerichtshof auch dann, wenn das Urteil auf einer Verständigung beruhte.

Mehr lesen