Dienstag, 17.8.2021
Journalisten kritisieren geplante Handy-Überwachung durch Apple

Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz protestieren gegen eine Ankündigung des Apple-Konzerns, Mobiltelefone künftig auch lokal überwachen zu wollen. Sie halten dies für einen Verstoß gegen die Pressefreiheit und fordern die EU-Kommission, die Innenminister sowie Datenschutzbeauftragte auf, gegen diese Pläne vorzugehen. Dies berichtete gestern der Deutsche Journalistenverband (DJV). 

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Montag, 16.8.2021
Keine erweiterte Kürzung bei Vermietung von Wohnungen einer Seniorenresidenz

Eine GmbH kann die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung nicht in Anspruch nehmen, wenn sie Wohnungen an Senioren vermietet, und die Mieter im Rahmen eines einheitlichen Konzepts (Seniorenresidenz) Dienstleistungsverträge mit einer Schwestergesellschaft abschließen, deren Gesellschafterbestand mit dem der GmbH übereinstimmt. Dies stellte das Finanzgericht Münster klar.

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Acht Jahren Haft wegen Brandstiftung für Ex-NPD-Politiker

Das Landgericht Potsdam hat den ehemaligen brandenburgischen NPD-Politiker Maik Schneider zu einer Haftstrafe von acht Jahren und drei Monaten verurteilt. Es ging in dem Verfahren nur noch um das Strafmaß. "Die Taten sind von erheblicher krimineller Energie gekennzeichnet", sagte der Vorsitzende Richter Bodo Wermelskirchen am Montag bei der Urteilsverkündung.

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Klageerhebung via Online-Tool – Prototyp in Arbeit

Möglicherweise können Bürgerinnen und Bürger ihre Ansprüche künftig online bei Gericht geltend machen. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat in Zusammenarbeit mit "Tech4Germany" das Projekt "Digitale Klagewege" gestartet, bei dem es um die Entwicklung eines Prototyps für ein Online-Tool zur Einreichung einer Klage geht. Abgeschlossen sein soll dieses Projekt innerhalb von zwölf Wochen.

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Berufungseinlegung beim falschen Gericht – Wiedereinsetzung?

Ein Prozessbevollmächtigter, der aufgrund einer fehlerhaften Rechtsmittelbelehrung die Berufung bei einem unzuständigen Gericht einlegt, muss die Wiedereinsetzung sofort nach Kenntniserlangung bei dem zuständigen Gericht beantragen. Es genügt dem Bundesgerichtshof nicht, wenn er im Vertrauen auf die zügige Weiterleitung den Antrag über das "falsche" Gericht stellt. Die verweisenden Richter rechneten zu Recht damit, dass der Anwalt die Wiedereinsetzung beim zuständigen Gericht direkt beantragt.

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Scheidungsverbund entsteht unabhängig vom Parteiwillen

Ehegatten können über den aus Scheidungs- und Folgesache kraft Gesetzes eingetretenen Verbund nicht disponieren. Soll ein Versorgungsausgleich in einem isolierten Verfahren geführt werden, ist dies laut Bundesgerichtshof daher für die Entstehung des Verbunds unbeachtlich. Dafür gebe es weder ein gerichtliches Ermessen noch liege eine Wahlmöglichkeit vor – der Verbund sei zwingend.

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Weinsberger Bürgermeisterwahl ungültig

Wegen Verstößen gegen den Gleichheitssatz bei der Wahlwerbung im öffentlichen Raum ist die Bürgermeisterwahl in Weinsberg vom 02.02.2020 für ungültig zu erklären. Dies hat das Verwaltungsgericht Stuttgart entschieden und damit der Klage eines Wahlbewerbers stattgegeben. Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Verstöße in Kumulation auf das Wahlergebnis ausgewirkt hätten.

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Kabinett will Mandat für Evakuierungseinsatz am Mittwoch vorlegen

Die Bundesregierung will am kommenden Mittwoch in der Kabinettssitzung das Mandat für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan beschließen. In der darauffolgenden Woche soll dann der Bundestag darüber beraten und entscheiden. Darüber informierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagabend die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen in einem Telefonat, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

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SARS-CoV-2: Förderschülerin darf Schuljahr wiederholen

Auch einer Schülerin mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich "Geistige Entwicklung" muss es möglich sein, die Abschlussstufe wegen des im Schuljahr 2020/2021 pandemiebedingten Unterrichtsausfalls vorläufig weiter zu besuchen. Dies hat das Verwaltungsgericht Berlin unter Verweis auf das verfassungsrechtliche Verbot der Schlechterstellung von Menschen mit Behinderung entschieden.

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Strenge Nachweispflichten für Einfuhren von Kulturgütern

Das Verwaltungsgericht München versteht die Nachweispflichten, die das Kulturgutschutzgesetz aus dem Jahr 2016 für die Einfuhr von Kulturgut in die Bundesrepublik aufstellt, streng. Nachzuweisen sei, dass beziehungsweise wann das Kulturgut rechtmäßig den Herkunftsstaat verlassen habe. Fehle es daran, könne das Kulturgut sichergestellt werden.

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Etappensieg für Hifi-Firma Sonos in Patentstreit mit Google

Der Lautsprecher-Spezialist Sonos hat einen Etappensieg in seinem Patentstreit mit Google erzielt. Ein Richter der US-Handelsbehörde ITC kam zu dem Schluss, dass der Internet-Konzern fünf Patente der Hifi-Firma verletzt. Die ITC kann bei Patentverletzungen die Einfuhr von Waren in die USA untersagen. Die am Freitag veröffentlichte vorläufige Entscheidung des Richters kommt noch zur Prüfung vor die gesamte Kommission. Die Frist für eine Entscheidung läuft bis zum 13.12.2021.

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Wohnungsvermietung während berufsbedingter Abwesenheit zulässig

Eine Stewardess darf ihre ansonsten selbst genutzte Eigentumswohnung in München während berufsbedingter Abwesenheiten kurzfristig vermieten. Dies hat der bayerische Verwaltungsgerichtshof in München entschieden. Denn ein Vermietungsverbot führe die Wohnung nicht dem Wohnungsmarkt wieder zu, sondern bewirke allein, dass sie während der Abwesenheit der Flugbegleiterin leer stehe.

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Russischer Staatssender RT darf deutschsprachiges TV nicht aus Luxemburg senden

Das Staatsministerium in Luxemburg hat einen Antrag auf Verbreitung eines deutschsprachigen TV-Programms des russischen Staatsmediums RT zurückgewiesen. Da der Mediendienstanbieter einen Sitz in der Bundesrepublik Deutschland unterhalte und ein wesentlicher Teil des mit der Bereitstellung des audiovisuellen Mediendienstes betrauten Personals in Berlin tätig sei, unterliege das TV-Programm der Rechtshoheit Deutschlands.

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Freitag, 13.8.2021
Millionen mit Scheinrechnungen veruntreut: Drei Jahre Haft

Weil er die Stadt Langenfeld um fast zwei Millionen Euro gebracht hat, ist ein ehemaliger Mitarbeiter zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Landgericht sprach den 55-Jährigen wegen Urkundenfälschung und Untreue in 446 Fällen schuldig. Der Ex-Mitarbeiter der Abteilung Gebäudemanagement hatte gestanden, die Stadt mehr als 20 Jahre lang mit Scheinrechnungen für Handwerker getäuscht zu haben.

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Unpfändbarkeit der Zustimmung zu einem möglichen Vertragsangebot

Die Möglichkeit, ein künftiges Angebot des Arbeitgebers anzunehmen, eine Pension auf eine Kapitalabfindung umzustellen, ist als bloße rechtsgeschäftliche Handlungsmöglichkeit nicht pfändbar. Ein dennoch erlassener Pfändungs- und Überweisungsbeschluss ist laut Bundesgerichtshof aufzuheben. Für die gerichtliche Zuständigkeit einer Kammer reiche es aus, wenn ein Einzelrichter das Verfahren per aktenkundigem Beschluss vor ihrer Entscheidung auf diese übertrage.

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Urteil gegen Kölner Rizin-Bombenbauerin rechtskräftig

Das Urteil gegen die Kölner Rizin-Bombenbauerin ist rechtskräftig. Die 45-jährige Islamistin war vor gut einem Jahr vom Oberlandesgericht Düsseldorf für einen zusammen mit ihrem Mann geplanten Terroranschlag mit dem hochgiftigen Rizin zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof habe inzwischen die Revision der zum Islam konvertierten Deutschen verworfen, teilte das Düsseldorfer OLG am Freitag mit.

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Haftung der Eltern für direkt an Tochter gezahltes Kindergeld

Wird Kindergeld auf Wunsch an ein Kind ausgezahlt, richten sich Rückforderungsansprüche weiter gegen die Eltern. Anders ist es nur, so der Bundesfinanzhof, wenn die Behörde vor Zahlung einen Beschluss über die direkte Leistung getroffen hat. Die bloße Tatsache, dass eine solche Entscheidung hätte getroffen werden können, entlaste die Eltern hingegen nicht.

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Urteil gegen "Lotto Bayern" wegen unzulässiger Glücksspielwerbung
Das Landgericht München I hat der Unterlassungsklage einer sogenannten Zweitlotterie mit Sitz in Malta gegen den Betreiber von "LOTTOBayern" wegen unzulässiger Glücksspielwerbung stattgegeben. Nach Ansicht des Gerichts verstoßen mehrere Werbevideos von "LOTTOBayern" gegen den Glücksspielstaatsvertrag, weil sie Verbraucher auf unzulässige Weise zum Glückspiel animieren. Mehr lesen
Weltstrafgericht: Voraussetzungen für Verfahren gegen Venezuela gegeben

Die autoritäre Regierung von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat unter anderem bei ihrem Vorgehen gegen die Opposition in dem Land mindestens seit April 2017 "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" begangen, die in die Zuständigkeit des Weltstrafgerichts fallen. Dies geht aus einem Zwischenbericht der damaligen Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, Fatou Bensouda, hervor, der im Juni abgeschlossen und nun veröffentlicht wurde.

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Bisher 1200 Fälle für die neue Europäische Staatsanwaltschaft

Die neue Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt bereits in 1200 Fällen. Insgesamt gehe es dabei um einen vermuteten Schaden von rund vier Milliarden Euro zu Lasten der EU, sagte Behördenchefin Laura Codruta Kövesi dem Magazin "Focus". Der erste Fall, der der Staatsanwaltschaft berichtet worden sei, habe aus Deutschland gestammt. Es habe sich um ein Umsatzsteuerkarussell gehandelt.

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