Donnerstag, 5.11.2020
Neu­wert-Ent­schä­di­gung steht Lea­sing­neh­mer zu

Einem Lea­sing­neh­mer, der ver­trag­lich zum Ab­schluss einer Voll­kas­ko­ver­si­che­rung ver­pflich­tet ist und diese zum Neu­wert ab­schlie­ßt, steht bei vor­zei­ti­ger Be­en­di­gung des Ver­trags nach einem Fahr­zeug­dieb­stahl der Über­er­lös aus der Ver­si­che­rungs­ent­schä­di­gung zu. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof mit Ur­teil vom 09.09.2020 ent­schie­den und damit einen Mei­nungs­streit zu die­ser Frage ge­klärt.

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Ge­setz­ent­wurf zur Stär­kung des Ver­brau­cher­schut­zes im Wett­be­werbs- und Ge­wer­be­recht vor­ge­legt

Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Jus­tiz und für Ver­brau­cher­schutz hat am 04.11.2020 den Ent­wurf eines Ge­set­zes zur Stär­kung des Ver­brau­cher­schut­zes im Wett­be­werbs- und Ge­wer­be­recht ver­öf­fent­licht. Wie Jus­tiz­mi­nis­te­rin Lam­brecht (SPD) er­klärt, soll damit ein ver­bes­ser­ter Schutz bei Ver­gleichs­platt­for­men, Kaf­fee­fahr­ten sowie mehr Rechts­si­cher­heit für In­flu­en­cer ge­schaf­fen wer­den.

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Eil­an­trag gegen pan­de­mie­be­ding­te Schlie­ßung eines Tat­too-Stu­di­os in Bran­den­burg er­folg­los

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat den Eil­an­trag eines Tat­too-Stu­di­os gegen die Schlie­ßung des Be­triebs auf­grund der ak­tu­el­len SARS-CoV-2-Ein­däm­mungs­ver­ord­nung des Lan­des Bran­den­burg ab­ge­lehnt. Die Er­brin­gung kör­per­na­her Dienst­leis­tun­gen, bei denen dienst­leis­tungs­be­dingt das Ab­stands­ge­bot nicht ein­ge­hal­ten wer­den könne, dürfe mit Blick auf den Ge­sund­heits­schutz un­ter­sagt wer­den, ent­schied das Ge­richt.

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Ei­zel­len­spen­de im Vor­kern­sta­di­um straf­bar

Im Be­ru­fungs­pro­zess um Ei­zel­len­spen­den hat das Baye­ri­sche Obers­te Lan­des­ge­richt ein weit­rei­chen­des Ur­teil ge­spro­chen: Ge­spen­de­te Ei­zel­len, die sich nach dem Zu­sam­men­brin­gen mit der Sa­men­zel­le noch im Vor­kern­sta­di­um be­fin­den, dür­fen nicht an eine an­de­re Frau über­tra­gen wer­den. Es geht um die Grund­satz­fra­ge, wann aus einer Ei­zel­le ein Em­bryo wird. Eine Spen­de von Em­bryo­nen ist in Deutsch­land unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen er­laubt.

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DAV: Steu­er-ID soll nicht zu Per­so­nen-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer wer­den

Der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) lehnt die Pläne der Bun­des­re­gie­rung ab, mit dem Re­gis­ter­mo­der­ni­sie­rungs­ge­setz die Steu­er-ID zu einer ein­heit­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu ma­chen. Ein all­ge­mei­nes Per­so­nen­kenn­zei­chen, mit dem die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für den “glä­ser­nen Bür­ger“ ge­schaf­fen wür­den, sei ver­fas­sungs­wid­rig, be­tont der DAV in einem State­ment vom 04.11.2020.

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BVer­wG er­leich­tert Zu­gang zur Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gnos­tik
Wenn für Nach­kom­men eines ge­ne­tisch vor­be­las­te­ten Paa­res ein hohes Ri­si­ko be­steht, an einer be­stimm­ten Erb­krank­heit – der klas­si­schen Form der Myo­to­nen Dys­tro­phie Typ 1 – zu er­kran­ken, kann die Durch­füh­rung einer Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gnos­tik (PID) er­laubt sein. Mit die­sem Ur­teil hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt einer Frau Recht ge­ge­ben, die gegen die Baye­ri­sche Ethik­kom­mis­si­on ge­klagt hatte. Es hat auch klar­ge­stellt, dass Ent­schei­dun­gen die­ser Gre­mi­en ge­richt­lich voll über­prüf­bar sind. Mehr lesen
Rechts­staat­lich­keits-Preis für "Eu­rope­an La­wy­ers in Les­vos"

Das Rechts­be­ra­tungs­projekt Eu­rope­an La­wy­ers in Les­vos (ELIL) wurde mit dem Rule of Law Award der Union Interna­tionale des Avo­cats (Interna­tional As­so­cia­ti­on of La­wy­ers, UIA) aus­ge­zeich­net. ELIL ist eine gemein­nützige Organi­sation, die un­ab­hän­gi­ge Pro-bono-Rechts­be­ratung für Asylsu­chende im Flücht­lings­la­ger Moria auf der grie­chi­schen Insel Les­bos und seit Kur­zem auch auf der Insel Samos an­bie­tet. 

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Mi­nis­te­ri­um muss Ver­ein nicht aus Ver­fas­sungs­schutz­be­richt und Pres­se­mit­tei­lung lö­schen

Das Nie­der­säch­si­sche Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport durf­te in sei­nem am 27.05.2020 ver­öf­fent­lich­ten Ver­fas­sungs­schutz­be­richt einen 2017 ge­grün­de­ten Ver­ein als Ak­teur des sa­la­fis­ti­schen Spek­trums aus Han­no­ver auf­füh­ren. Nach der Ent­schei­dung des Ver­wal­tungs­ge­richts Han­no­ver hat der Ver­ein kei­nen An­spruch auf Un­ter­las­sung der Ver­brei­tung des Ver­fas­sungs­schutz­be­richts 2019 und der da­zu­ge­hö­ri­gen Pres­se­mit­tei­lung.

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To­des­fol­ge ist Räu­ber auch bei Ver­zicht des Op­fers auf Be­hand­lun­gen zu­zu­ord­nen

Ver­zich­tet ein schwerst­ver­letz­tes Raub­op­fer auf le­bens­ver­län­gern­de Maß­nah­men, schmä­lert das nicht die Schuld des Tä­ters an des­sen Tod. Das haben die obers­ten Straf­rich­ter des Bun­des­ge­richts­hofs nach einem töd­li­chen Hand­ta­schen­raub in Kre­feld ent­schie­den. Der Be­schluss aus dem März wurde erst am 04.11.2020 in Karls­ru­he ver­öf­fent­licht.

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Mittwoch, 4.11.2020
Teil-Lock­down: Tou­ris­ti­sches Be­her­ber­gungs­ver­bot in Sach­sen-An­halt bleibt vor­erst be­stehen
Das wäh­rend des Teil-Lock­downs in Sach­sen-An­halt gel­ten­de tou­ris­ti­sche Be­her­ber­gungs­ver­bot hat vor­erst Be­stand. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Mag­de­burg hat am 04.11.2020 den Eil­an­trag einer gro­ßen Ho­tel­ket­te auf Au­ßer­voll­zug­set­zung der Re­ge­lung ab­ge­lehnt. Das Be­her­ber­gungs­ver­bot sei bei der­zei­ti­ger Be­trach­tung eine not­wen­di­ge und ver­hält­nis­mä­ßi­ge Schutz­maß­nah­me im Sinne des In­fek­ti­ons­schutz­ge­set­zes. Mehr lesen
Kein fik­ti­ver Män­gel­be­sei­ti­gungs­an­spruch im Werk­ver­trags­recht

Der VIII. Zi­vil­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hält an sei­ner Ab­leh­nung fik­ti­ver Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten im Werk­ver­trags­recht fest. Al­ler­dings sieht er auch keine Not­wen­dig­keit, die Frage im Schuld­recht ein­heit­lich zu be­ant­wor­ten. Dies teil­te der Senat am 08.10.2020 auf eine An­fra­ge des V. Zi­vil­se­nats hin mit.

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EuGH-Vor­la­ge zur in­ter­na­tio­na­len Zu­stän­dig­keit bei de­lik­ti­scher Haf­tung

Ist der Ge­richts­stand der un­er­laub­ten Hand­lung für eine auf Scha­dens­er­satz ge­rich­te­te Klage er­öff­net, wenn in Deutsch­land ge­täuscht und auf die­ser Grund­la­ge in Bul­ga­ri­en ein Kfz-Kauf­ver­trag ge­schlos­sen wird? Diese Frage hat der Bun­des­ge­richts­hof am 13.10.2020 dem Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof zur Vor­ab­ent­schei­dung vor­ge­legt.

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Zahl­rei­che Klau­seln nach neuem Bau­ver­trags­recht un­wirk­sam

Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main hat am 28.10.2020 18 Klau­seln eines vor­for­mu­lier­ten Bau­ver­tra­ges für un­wirk­sam er­klärt. Das Ge­richt hat die Re­vi­si­on zu­ge­las­sen, da es noch keine höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung zur In­halts­kon­trol­le von Bau­klau­seln nach dem seit dem 01.01.2018 gel­ten­den neuen Bau­ver­trags­rechts gebe.

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Bi­zeps­seh­nen­riss eines Stein­met­zes kann Ar­beits­un­fall sein

Das über­ra­schen­de Nach­fas­sen an einem glat­ten, 50 Ki­lo­gramm schwe­ren Find­ling und die da­durch ent­ste­hen­de Kraft­ein­wir­kung kön­nen ge­eig­net sein, einen Riss der kör­per­fer­nen Bi­zeps­seh­ne her­bei­zu­füh­ren. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Hes­sen in einem am 04.11.2020 ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil vom Au­gust ent­schie­den und einen Ar­beits­un­fall des kla­gen­den Stein­met­zes be­jaht.

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Re­fe­ren­ten­ent­wür­fe zur Re­form des Schuld­rechts bei Ver­trä­gen über di­gi­ta­le In­hal­te vor­ge­legt

Das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hat am 03.11.2020 zwei Re­fe­ren­ten­ent­wür­fe zur Re­form des Schuld­rechts bei Ver­trä­gen über di­gi­ta­le In­hal­te ver­öf­fent­licht. Vor­ge­se­hen sind darin ins­be­son­de­re am Kauf­recht ori­en­tier­te Ge­währ­leis­tungs­rech­te, die im all­ge­mei­nen Schuld­recht ver­an­kert wer­den sol­len. Fer­ner sol­len On­line-Markt­plät­ze zu mehr Trans­pa­renz ver­pflich­tet wer­den, etwa beim Ran­king von Such­ergeb­nis­sen.

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Frei­spruch man­gels förm­li­chen Ge­set­zes für Co­ro­na-Be­schrän­kun­gen

Das Amts­ge­richt Dort­mund hat am 02.11.2020 drei Män­nern frei­ge­spro­chen, die im Früh­jahr gegen die da­mals gel­ten­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen ver­sto­ßen haben sol­len. Seine Be­grün­dung: Ein der­art gra­vie­ren­der Grund­rechts­ein­griff be­dür­fe eines förm­li­chen Ge­set­zes durch das Par­la­ment - und nicht nur einer Ver­ord­nung durch die Re­gie­rung. Das Ur­teil sorgt für De­bat­ten im In­ter­net.

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Bun­des­re­gie­rung will Um­wand­lung von Miet- in Ei­gen­tums­woh­nun­gen er­schwe­ren

Die Bun­des­re­gie­rung will die Um­wand­lung von Miet- in Ei­gen­tums­woh­nun­gen in an­ge­spann­ten Woh­nungs­märk­ten er­schwe­ren. Dazu sieht der Ge­setz­ent­wurf zur Mo­bi­li­sie­rung von Bau­land, den das Bun­des­ka­bi­nett am 04.11.2020 be­schlos­sen hat, einen be­fris­te­ten Ge­neh­mi­gungs­vor­be­halt vor. Die neuen Re­ge­lun­gen sol­len die Ver­drän­gung von Mie­tern aus Wohn­ge­bie­ten ver­hin­dern hel­fen. 

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BVerfG sieht Be­ar­bei­tung von Eil­an­trä­gen ge­si­chert

Trotz der vie­len Ein­schrän­kun­gen durch die Aus­brei­tung des Co­ro­na­vi­rus und den Teil-Lock­down sieht das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt die zü­gi­ge Be­ar­bei­tung von Eil­an­trä­gen si­cher­ge­stellt. Man sei wei­ter­hin voll­stän­dig ar­beits­fä­hig, teil­te das höchs­te deut­sche Ge­richt in Karls­ru­he am 04.11.2020 mit.

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Ber­li­ner Kon­zert­ver­bot vor­läu­fig nicht zu be­an­stan­den

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin hat das in der Ber­li­ner Co­ro­na-Ver­ord­nung ge­re­gel­te Kon­zert­ver­bot vor­läu­fig be­stä­tigt und zwei Pia­nis­ten, die am 03.11.2020 ge­mein­sam ein Kon­zert geben woll­ten, Eil­rechts­schutz ver­sagt. Es wies al­ler­dings dar­auf hin, dass ihm vor­erst wegen der knap­pen Zeit nur eine grobe Prü­fung der Sach- und Rechts­la­ge mög­lich ge­we­sen sei.

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Nächt­li­che Mas­ken­pflicht in Tei­len der Ko­blen­zer In­nen­stadt ist rechts­wid­rig

Die nächt­li­che Mas­ken­pflicht in Tei­len der Ko­blen­zer In­nen­stadt ist rechts­wid­rig. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Ko­blenz mit Be­schluss vom 02.11.2020 ent­schie­den und einem Eil­an­trag eines Ko­blen­zer Bür­gers statt­ge­ge­ben. Die Re­ge­lung sei un­ver­hält­nis­mä­ßig, so das VG. Die Stadt habe nicht ge­prüft, ob es mil­de­re Mit­tel gebe.

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