Freitag, 11.3.2022
Goldankaufaktionen fallen unter das An- und Verkaufsverbot im Reisegewerbe

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat entschieden, dass die Durchführung von örtlich wechselnden kurzen Goldankaufaktionen gegen das Verbot des An- und Verkaufs von Gold und anderen Edelmetallen im Reisegewerbe verstößt. Denn die im An- und Verkauf von Metallen und Edelmetallen tätige Klägerin sei ohne vorhergehende Bestellung außerhalb ihrer Niederlassung bei Rückfragen oder bei Reklamationen schwerer greifbar als im stehenden Gewerbe.

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EU-Parlament will europaweite Standards für umweltschonendere Batterien

Für eine Zukunft mit umweltschonenderen Batterien sollen Verbraucherinnen und Verbraucher nach dem Willen des Europaparlaments künftig mehr Informationen beim Kauf bekommen. So sollen sich Kunden in der EU über den CO2-Fußabdruck und die Langlebigkeit von Batterien schlau machen können, wie es in einem Gesetzentwurf heißt, den die Abgeordneten in Straßburg am Donnerstag mit großer Mehrheit annahmen.

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EGMR untersagt Moskau Behinderung kremlkritischer Zeitung "Nowaja Gaseta"

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland in einer Eilentscheidung dazu aufgefordert, die Arbeit der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" nicht zu behindern oder gar gänzlich unmöglich zu machen. Russlands Regierung solle von allen Aktionen Abstand nehmen, die die Zeitung von der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung abhalte, teilte das Straßburger Gericht am Donnerstag mit. Geklagt hatte der Chef der Zeitung und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow.

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Bürgerbegehren für bezahlbaren Wohnraum unzulässig

Das Bürgerbegehren für bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt am Main ist nicht zulässig. Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hat den zugrundeliegenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, mit dem das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt und die Durchführung eines Bürgerentscheids abgelehnt wurde, für rechtmäßig erachtet. Zur Begründung führte das Gericht aus, dass die Formulierungen und Fragestellungen in dem Bürgerbegehren nicht hinreichend bestimmt seien.

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Hariri-Attentat: Sonder-Tribunal hebt zwei Freisprüche auf

Das internationale Libanon-Tribunal hat zwei weitere Männer wegen der Ermordung des früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Jahr 2005 schuldig gesprochen. Das Sondergericht bei Den Haag hob am Donnerstag den Freispruch der ersten Instanz auf und sprach die beiden flüchtigen Angeklagten Hassan Habib Merhi und Hussein Hassan Oneissi in Abwesenheit des Terrorismus und der Beihilfe zum Mord schuldig. Ein Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt.

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Bündnis fordert Recht auf digitale Bildung

Ein breites Bündnis aus Bundesschülerkonferenz, Bundeselternrat und dem Digitalverband Bitkom fordert ein einklagbares Recht auf digitale Bildung. "Dafür bedarf es auch keiner Änderung des Grundgesetzes", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg mit Bezug auf ein zu dieser Frage erstelltes Rechtsgutachten. Das Recht solle sich nicht nur auf den Schulbetrieb beziehen, sondern auch auf Hochschulen und Weiterbildungsangebote.

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EU-Parlament fordert: Ungarn und Polen Geld kürzen

Im Streit um die Ahndung von Rechtsstaatsverstößen in Polen und Ungarn hat das Europaparlament die EU-Kommission zu sofortigem Handeln aufgerufen. Die Brüsseler Behörde müsse sofort Verfahren unter dem Rechtsstaatsmechanismus starten, heißt es in einer Resolution, die die Europaabgeordneten annahmen. Am Ende dieses Verfahrens könnten beiden Ländern Zahlungen aus dem EU-Haushalt gekürzt werden.

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Patientenakten sind tabu

Behörden dürfen keinen Einblick in Patientenakten nehmen, um zu kontrollieren, ob Ärzte zu Unrecht Medikamente verschreiben, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht gestern am Nachmittag entschieden. Dies betrifft etwa das manchen Kindern verordnete Ritalin. Erlaubt sei dagegen eine Überprüfung der ausgestellten Rezepte. Die Leipziger Richter gaben allerdings zu bedenken, dass eine Erweiterung der Befugnisse durch den Gesetzgeber angebracht sein könnte.

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Donnerstag, 10.3.2022
Konstrukteur-Erbin ist nicht an wirtschaftlichem Erfolg des VW-Käfer zu beteiligen

Die Erbin eines früheren Karosseriekonstrukteurs der Porsche AG ist mit ihrem Begehren, am wirtschaftlichen Erfolg des VW-Käfers angemessen beteiligt zu werden, gescheitert. Das Oberlandesgericht Braunschweig verneinte in Übereinstimmung mit der Vorinstanz einen solchen Anspruch. Schon die Urheberschaft des Vaters für die äußere Form des Käfers habe die Erbin nicht nachweisen können. Aber selbst wenn dies gelungen wäre, hätte das Gericht die Schutzfähigkeit verneint.

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Nach Entscheidung über Eilanträge: Weg zur Beobachtung der AfD frei

"Es gibt keine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln mehr und auch kein Verfahren aufgrund dessen eine Beobachtung verboten wäre". Dies sagte ein Sprecher des VG der Deutschen Presse-Agentur, nachdem das Gericht im Nachgang zu seinen am Dienstag verkündeten Urteilen in Sachen AfD gegen Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) heute über zwei noch anhängige Eilanträge der Partei entschieden hatte.

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Anspruch auf Wiedereintragung oder Entschädigung nach unionsrechtswidriger Löschung von Nießbrauchrechten in Ungarn

Personen, deren Nießbrauchsrechte an landwirtschaftlichen Flächen in Ungarn unter Verstoß gegen das Unionsrecht entzogen wurden, müssen auf die Wiedereintragung dieser Rechte im Grundbuch oder auf Entschädigung klagen können, und zwar auch dann, wenn sie die rechtswidrige Löschung dieser Rechte nicht gerichtlich angefochten haben. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden.

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Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei fehlender Akteneinsicht

Eine Begründungsfrist im Rahmen eines Berufungszulassungsverfahrens kann verlängert werden, wenn vor deren Ablauf ein Akteneinsichtsgesuch gestellt wird. Wird die Einsicht nicht wahrgenommen, kann der Betroffene formal noch einen Wiedereinsetzungsantrag stellen, um sein Rechtsmittel zu retten. Der Bundesgerichtshof lehnte die Zulassung der Berufung eines Rechtsanwalts ab, mit der dieser seinen Fachanwaltstitel verteidigen wollte.

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Streit ums "äu" beigelegt – Hofbräuhaus und Hofbrauhaus einigen sich

Im Rechtsstreit um ihre Namen haben sich das Hofbräuhaus in München und das Hofbrauhaus in Dresden geeinigt. Beide Parteien hätten einen Vergleich geschlossen, teilte das Landgericht München I am Donnerstag mit. Wie genau die Einigung aussieht, erläuterte das Gericht nicht. Zum Inhalt des Vergleichs gebe es eine Vertraulichkeitsvereinbarung.

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Gesetzentwurf zu geschäftsmäßiger Suizidhilfe vorgelegt

Die sogenannte geschäftsmäßige Suizidhilfe soll nach dem Willen einer fraktionsübergreifenden Gruppe von Abgeordneten neu geregelt werden. Nach einem von 85 Abgeordneten aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD gezeichneten Gesetzentwurf (BT-Drs. 20/904) soll die "geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung" grundsätzlich strafbar sein – mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe. In benannten Fällen soll aber die Rechtswidrigkeit entfallen.

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Unzulässigkeit der Revision bei nachträglicher Berichtigung des Berufungsurteils

Hat das Berufungsgericht die Zulassung der Revision ausdrücklich abgelehnt, ändert die Versendung einer fehlerhaften Abschrift hieran nichts. Wird das Urteil nachträglich berichtigt, läuft die Frist für die Nichtzulassungsbeschwerde laut Bundesgerichtshof erst ab Zustellung des Beschlusses. Rechtsanwälte müssten sich bei prozessualen Zweifeln aktiv erkundigen. Schlichtes Abwarten widerspreche der anwaltlichen Sorgfaltspflicht.

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Energiesteuer in Millionenhöhe hinterzogen – Mehrjährige Haftstrafen

Wegen Hinterziehung von fast neun Millionen Euro an Energiesteuern hat das Landgericht Hamburg drei Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Vorwürfe der Anklage hätten sich bestätigt, erklärte der Vorsitzende der Strafkammer, Peter Rühle, am Donnerstag. Über eine Firma in Hamburg-Bramfeld hätten sie bis Ende 2020 in über 500 Fällen Kraftstoffe in EU-Länder exportiert, ohne dafür Steuererklärungen abzugeben.

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Arbeitslohn aus ziviler Tätigkeit für die ISAF einkommensteuerpflichtig
Der für eine Tätigkeit als International Civilian Consultant bei der ISAF (International Security Assistance Force/Internationale Sicherungsunterstützungstruppe) in Afghanistan gezahlte Arbeitslohn unterliegt der Einkommensteuer. Aus völkerrechtlichen Vereinbarungen ergibt sich kein Anspruch auf eine Steuerbefreiung. Dies hat der Bundesfinanzhof entschieden.  Mehr lesen
Russland will nicht mehr an Arbeit im Europarat teilnehmen

Als Reaktion auf die Suspendierung Russlands aus dem Europarat will das Land nicht mehr an der Arbeit in dem Gremium teilnehmen. Das teilte das russische Außenministerium mit. "Der Ausstieg aus dem Europarat zieht auch den Ausstieg aus allen Mechanismen mit sich", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge auf die Frage, ob sich die Mitteilung auch auf die Arbeit des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg beziehe.

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Hohe Haftstrafen nach islamistischem Mordanschlag auf Priester in Frankreich

Im Prozess um einen islamistischen Mordanschlag auf einen Priester in Frankreich hat ein Pariser Schwurgericht drei Angeklagte zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Männer, die nach Überzeugung des Gerichts in die Vorbereitung des Anschlags verwickelt waren, erhielten am 10.03.2022 Strafen von 8, 10 und 13 Jahren Haft, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

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Sturz eines Azubis vom Jugendherbergsdach bei Ausbildungsfahrt ist Arbeitsunfall

Stürzt ein Jugendlicher bei einem vom Ausbildungsbetrieb durchgeführten Einführungsseminar vom Dach einer Jugendherberge, liegt auch dann ein Arbeitsunfall vor, wenn er in der Nacht über das Dach zum Mädchenquartier wollte. Dies hat – wie das Rechtsportal anwaltauskunft.de mitteilt – das Landessozialgericht Baden-Württemberg mit Urteil vom 14.12.2021 entschieden. Auch eine leichte Alkoholisierung sei unschädlich für den Anspruch.

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