Dienstag, 3.4.2018
OLG Frankfurt am Main: Vergabe der Restabfallentsorgung in Wiesbaden rechtmäßig

Die Ausschreibung der Restabfallentsorgung der Landeshauptstadt Wiesbaden ist nicht zu beanstanden. Weder bei der Bestimmung des Leistungsgegenstandes noch bei der Festlegung der Bewertungsvorgaben sei gegen tragende vergaberechtliche Grundsätze verstoßen worden, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit rechtskräftigem Beschluss vom 29.03.2018 (Az.:11 Verg 16/17). Es bestätigte damit die Entscheidung der Vergabekammer.

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Deutsche Umwelthilfe rügt Onlinehändler wegen Rechtsverstößen bei Rücknahme alter Elektrokleingeräte

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Untersuchung zur Rücknahme von Elektrokleingeräten durch Onlinehändler durchgeführt und rügt in einer Mitteilung vom 03.04.2018, dass mehr als die Hälfte der getesteten 30 Händler, darunter Amazon und Media Markt, gegen die geltenden gesetzlichen Informations- oder Rücknahmepflichten verstießen. Sie fordert ein konsequentes Einschreiten der Landesbehörden, um die Verstöße abzustellen.

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beA bis mindestens Mitte Mai offline

Das Besondere elektronische Anwaltspostfach (beA) bleibt vorerst offline, wie am 03.04.2018 auf heise.de berichtet wird. Erste Ergebnisse der Sicherheitsüberprüfung hätten neue Probleme offengelegt, an deren Behebung der Dienstleister Atos arbeite. Das fertige Gutachten soll Mitte Mai vorliegen.

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FG Köln: Keine wirksame Klageerhebung per einfacher E-Mail mit unterschriebener Klageschrift als PDF-Anhang

Eine Klage kann nicht wirksam mit einfacher E-Mail erhoben werden. Das gilt auch dann, wenn der E-Mail eine Klageschrift mit eingescannter Unterschrift als PDF-Anhang beigefügt ist. Dies hat das Finanzgericht Köln mit Urteil vom 25.01.2018 entschieden (Az.: 10 K 2732/17). Gegen das Urteil ist beim Bundesfinanzhof eine Nichtzulassungsbeschwerde unter dem Aktenzeichen VI B 14/18 anhängig.

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VGH Mannheim: Tauchverbot im Baggersee Grötzingen teilweise unwirksam

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat in einem jetzt mitgeteilten Urteil vom 27.02.2018 einen Teil der Beschränkungen für das Tauchen im Baggersee Grötzingen für rechtwidrig erklärt. So komme unter anderem die Begrenzung der Zahl der Taucher auf nur sechs pro Tag einem generellen Tauchverbot in den Zonen B und C nahe und sei daher unverhältnismäßig. Die Revision wurde nicht zugelassen (Az.: 3 S 963/16).

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BGH: Smartphone-App "My Taxi" darf in Bonusaktion halben Fahrpreis übernehmen

Der Bundesgerichtshof hat verschiedene Bonusaktionen für die Smartphone-App "My Taxi" nicht beanstandet. Sie verstießen nicht gegen die tarifliche Preisbindung für Taxiunternehmer, da "My Taxi" selbst kein Taxiunternehmen sei, sondern nur vermittelnd tätig werde. Darüber hinaus lägen auch keine Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vor, entschied der BGH mit Urteil vom 29.03.2018 (Az.: I ZR 34/17).

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Generalstaatsanwalt beantragt Auslieferungshaft für Puigdemont

Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein hat beim Oberlandesgericht in Schleswig einen Auslieferungshaftbefehl für den katalanischen Separatistenführer Carles Puigdemont beantragt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig am 03.04.2018 mit. Nun prüft das Oberlandesgericht den Erlass einer Haftanordnung und die von Spanien vorgebrachten Auslieferungsgründe. Puigdemonts Anwälte haben bereits angekündigt dagegen vorgehen zu wollen.

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Deutschland genehmigt Ostseepipeline Nord Stream 2

Grünes Licht von den deutschen Behörden für Nord Stream 2: Der Bau der in Europa politisch umstrittenen Gas-Pipeline ist im gesamten Abschnitt der deutschen Ostsee genehmigt worden. Nach dem Bergamt Stralsund erteilte auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Genehmigung für den Bau in den Gewässern der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). In anderen Ostseeanrainern stehen die Entscheidungen noch aus.

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Nordrhein-Westfalen will London als Top-Justizstandort in Wirtschaftssachen ablösen

Nordrhein-Westfalen will sich nach dem Brexit als wichtiger Gerichtsstandort für internationale Wirtschaftsstreitigkeiten in Stellung bringen. Ziel sei es, London nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU als Nummer eins für zivile Wirtschaftsverfahren den Rang abzulaufen, sagte Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am 28.03.2018 in Düsseldorf.

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Kölner Archiv-Einsturz: Prozess muss nicht neu starten

Der Prozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs muss nicht von Neuem beginnen. Die Anklage gegen einen weiteren Beschuldigten werde nicht mit dem laufenden Verfahren verbunden, sondern von einer anderen Kammer des Kölner Landgerichts verhandelt, teilte ein Sprecher am 28.03.2018 mit.

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BGH: Freigabe einer selbständigen Tätigkeit aus der Insolvenzmasse

InsO § 35 II 1, § 36 I 1; ZPO § 850i I S.1

§ 850i ZPO findet auf den Neuerwerb aus der freigegebenen selbständigen Tätigkeit im Verhältnis zur Masse keine Anwendung. (Leitsatz der Verfasserin)

BGH, Beschluss vom 25.01.2018 - IX ZA 19/17 (LG Köln), BeckRS 2018, 2137

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OLG Köln zum Abgasskandal: Rücktritt vom Kaufvertrag trotz installierten Software-Updates nicht ausgeschlossen

Die Rückabwicklung des Kaufvertrags über ein vom Abgasskandal betroffenes Fahrzeug kommt auch dann in Betracht, wenn der Käufer bereits ein Software-Update installieren ließ und das Fahrzeug anschließend genutzt hat. Darauf weist das Oberlandesgericht Köln in einem Beschluss vom 27.03.2018 hin (Az.: 18 U 134/17).

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VerfGH Bayern: Gesetzgeber muss Wahlvorschlagsregelungen nicht geschlechterparitätisch ausgestalten

Die bayerischen Bestimmungen über die Aufstellung der Wahlvorschläge für die Landtags-, Kommunal- und Bezirkswahlen sind verfassungskonform. Dies hat der Bayerische Verfassungsgerichtshof am 26.03.2018 entschieden und eine Popularklage abgewiesen. Der Gesetzgeber sei auch nicht verpflichtet, die geltenden wahlrechtlichen Bestimmungen um geschlechterparitätische Vorgaben zu ergänzen (Vf. 15-VII-16).

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Donnerstag, 29.3.2018
BRAK veröffentlicht neue Zahlen zur Anwaltschaft
Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) hat ihre kleine Mitgliederstatistik zum 01.01.2018 vorgelegt. Zum Stichtag verzeichneten die regionalen Rechtsanwaltskammern danach insgesamt 165.857 Mitglieder. Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein Zuwachs von 0,18%, so die BRAK. Die Tendenz, dass die Anwaltschaft insgesamt nur noch sehr moderat wächst, setze sich damit fort. Mehr lesen
Richter-Wechsel beim BGH
Valeska Böttcher ist neue Richterin am Bundesgerichtshof. Dies teilte der BGH am 29.03.2018 mit. Das Präsidium habe Böttcher dem vornehmlich für das Amts-, Staats- und Notarhaftungsrecht, das Recht der öffentlich-rechtlichen Entschädigung sowie für Rechtsstreitigkeiten über Dienstverträge und Geschäftsbesorgungsverhältnisse zuständigen Dritten Zivilsenat zugewiesen. BGH-Richter Bernd Hucke wird mit Ablauf des 31.03.2018 nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand treten. Mehr lesen
LG Osnabrück: Stadt muss für Bombenräumung auf Verdacht zahlen
Die Betreibergesellschaft der Eissporthalle in Osnabrück kann von der Stadt Entschädigung für eine Bombenräumung verlangen, wenn sich nachträglich herausgestellt hat, dass von der beseitigten Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gar keine Gefahr ausging. Dies hat das Landgericht Osnabrück mit Urteil vom 29.03.2018 entschieden (Az.: 5 O 2410/17). Mehr lesen
OLG Bremen: Vorbehalt zur Änderung wechselbezüglicher Verfügungen kann von der Zustimmung eines Dritten abhängig gemacht werden

BGB §§ 181, 2065, 2270, 2271, 2361; FamFG §§ 58, 59, 61, 63, 64, 81, 84

Die mittels eines sog. Änderungsvorbehaltes in einem gemeinschaftlichen Testament den Ehegatten wechselseitig eingeräumte Befugnis zur Abänderung wechselseitiger Verfügungen kann von der Zustimmung eines Dritten (hier: Testamentsvollstrecker) abhängig gemacht werden. (amtl. Leitsatz)

OLG Bremen, Beschluss vom 30.08.2017 - 5 W 27/16, BeckRS 2017, 126888

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BVerwG: Pfandleiher müssen Überschüsse aus Pfandversteigerung an Staat abführen
Gewerbliche Pfandleiher sind verpflichtet, nicht rechtzeitig vom Verpfänder abgeholte Überschüsse aus der Pfandverwertung an den Staat abzuführen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 28.03.2018 entschieden. Nach Auffassung des Gerichts sind die entsprechenden Bestimmungen verfassungskonform (Az.: 8 C 9.17). Mehr lesen
Stiefvater von toter Kalinka scheitert vor EGMR: Verbot der Doppelbestrafung nicht verletzt
Im Justizdrama um den Tod der 14-jährigen Französin Kalinka bleibt deren deutscher Stiefvater Dieter K. in französischer Haft. Der Mediziner scheiterte am 29.03.2018 mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Straßburger Richter wiesen seine Beschwerde als unzulässig zurück. Eine Einstellung der Ermittlungen in Deutschland schließe eine Strafe in Frankreich nicht aus, so die Richter (Az.: 67521/14). Mehr lesen
Antikorruptionsexperten geißeln Polens Justizreform
Der Europarat hat die umstrittene Justizreform in Polen scharf gerügt, weil sie Korruptionsgefahren berge. So habe das polnische Parlament indirekt zu viel Einfluss auf die Ernennung von Richtern, hieß es in einem Bericht des Antikorruptionsgremiums des Europarats, Greco, der am 29.03.2018 veröffentlicht wurde. Mehr lesen