Montag, 9.7.2018
AG München versagt Eilrechtsschutz gegen Sperrung des Internetanschlusses

Das Amtsgericht München hat mit Beschluss vom 25.05.2018 den Antrag eines Justizbeamten aus dem Raum Freiburg zurückgewiesen, im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes seinen Münchener Festnetz- und Internetprovider anzuweisen, die Sperrung seines DSL-Internetanschlusses vorläufig aufzuheben. Die zuständige Richterin verwies den Antragsteller auf die mögliche Nutzung eines Mobiltelefons zum Telefonieren und zum Surfen im Internet. Insofern bestehe kein besonderes Eilbedürfnis für die Aufhebung der Sperrung des Internetanschlusses vor der Entscheidung im ordentlichen Gerichtsverfahren (Az.: 172 C 10218/18, rechtskräftig).

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Bericht: Deutlicher Rückgang rechtsextremer Gewalttaten 2017

Die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten ist im Jahr 2017 laut einem Medienbericht deutlich gesunken. Die registrierten Körperverletzungen gingen um mehr als 30% zurück, die Brandstiftungen um mehr als 60% und die Gewalttaten gegen Asylunterkünfte um mehr als 70%, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf das Bundesamt für Verfassungsschutz.

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Bundesrat verlangt bei Lkw-Maut Ausnahmen für Landwirte

Der Bundesrat hat am 06.07.2018 über die geplanten höheren Lkw-Mautsätze ab 2019 beraten. In seiner Stellungnahme zum Regierungsentwurf (BR-Drs. 207/18 und BR-Drs. 207/18 (B)) fordert er, land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge auch weiterhin insgesamt von der Mautpflicht auszunehmen. Dies soll auch für Fahrzeuge gelten, die schneller als 40 km/h fahren können und mit denen Agrargüter transportiert werden. Durch eine ebenfalls geforderte Übergangsregelung soll sichergestellt werden, dass die sogenannte Bauernmaut entgegen der ab 01.07.2018 geltenden Rechtslage für die Mautpflicht auf Bundesstraßen erst gar nicht erhoben wird.

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Bundesrat zum EU-Finanzrahmen: Kritik an Einschnitten bei Agrar- und Kohäsionspolitik
Der Bundesrat hat sich am 06.07.2018 überwiegend kritisch und mit 164 Ziffern sehr ausführlich zum nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmen geäußert. Für nicht zielführend hält er die finanziellen Einschnitte bei der Kohäsionspolitik. Gleiches gilt für die geplanten Mittelsenkungen im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik. Auch halten die Länder die geplanten Investitionen in die Migration für nicht ausreichend. Ihre Stellungnahme übermitteln sie direkt an die Europäische Kommission. Mehr lesen
Bundesrat äußert sich kritisch zu Details der geplanten europäischen Verbandsklage

Der Bundesrat hält den gegenwärtig auf europäischer Ebene bestehenden kollektiven Verbraucherrechtsschutz für nicht ausreichend. Er begrüßt deshalb, dass die europäische Kommission mit der Verbandsklage ein effizientes Instrument zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen zur Verfügung stellen will. In seiner am 06.07.2018 beschlossenen Stellungnahme zum entsprechenden EU-Richtlinienvorschlag (BR-Drs. 155/18) warnt er jedoch davor, dass Verbandsklagen auch zum Schaden der Wirtschaft missbraucht werden können. Er findet es bedenklich, dass die europäische Verbandsklage keine Mindestzahl an betroffenen Verbrauchern erfordert.

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Freitag, 6.7.2018
LG Essen: Apotheker muss wegen gepanschter Krebsmedikamente zwölf Jahre in Haft

Nach einem der größten Medizinskandale der vergangenen Jahre muss ein Apotheker aus dem Ruhrgebiet wegen gepanschter Krebsmedikamente für zwölf Jahre in Haft. Nach Überzeugung des Essener Landgerichts hat der 48-Jährige jahrelang lebenswichtige Medizin seiner Patienten gestreckt, um seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Außerdem wurde am 06.07.2018 ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Mann aus Bottrop verhängt.

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Bundesrat billigt Entschädigung für Atomkonzerne

Der Bundesrat hat die geplante Entschädigung der Energiekonzerne RWE und Vattenfall wegen des 2011 beschlossenen Atomausstiegs passieren lassen. Die Länderkammer verzichtete am 06.07.2018 auf eine mögliche Anrufung des Vermittlungsausschusses. Wie viel die Konzerne bekommen, wird erst in ein paar Jahren feststehen. Das Bundesumweltministerium geht aber davon aus, dass die Kosten für die Steuerzahler "einen niedrigen einstelligen Milliardenbereich nicht überschreiten". Alternativ hätte die Bundesregierung Laufzeiten für Atomkraftwerke verlängern können, das wollte sie aber nicht.

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Bundesrat gibt grünes Licht für Musterfeststellungsklage
Der Bundesrat hat am 06.07.2018 die Einführung der Musterfeststellungsklage gebilligt. Der Bundestag hatte ihre Einführung am 14.06.2018 beschlossen (BR-Drs. 268/18). Von dem neuen Klagerecht für Verbraucherschutzverbände können damit unter anderem auch die Betroffenen in der VW-Abgas-Affäre profitieren. Da deren Ansprüche Ende 2018 verjähren, sollen die Regelungen bereits am 01.11.2018 in Kraft treten. Der Bundespräsident muss das Gesetz jetzt noch unterzeichnen, damit es im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden kann. Mehr lesen
Niedersachsen will Airlines zu Sicherstellung der Identität der Fluggäste verpflichten

Niedersachsen möchte Fluggesellschaften dazu verpflichten, die Identität ihrer Passagiere bei der Abfertigung immer mit den Angaben aus der Flugbuchung zu vergleichen. Dies ist bisher gesetzlich nicht vorgeschrieben. Am 06.07.2018 stellte das Land seinen Gesetzentwurf zur Änderung des Flugsicherheitsgesetzes (BR-Drs. 321/18) im Plenum des Bundesrates vor. Dieses überwies die Vorlage in die Fachausschüsse.

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Bundesrat billigt höhere staatliche Zuschüsse für Parteien
Die staatlichen Zuschüsse für Parteien werden sich deutlich erhöhen. Der Bundesrat hat am 06.07.2018 eine entsprechende Änderung des Parteiengesetzes gebilligt, die der Bundestag am 15.06.2018 beschlossen hatte (BR-Drs. 266/18). Mehr lesen
Henning Radtke zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt

Der Bundesrat hat am 06.07.2018 Henning Radtke einstimmig zum neuen Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt. Er tritt im Ersten Senat die Nachfolge von Michael Eichberger an.

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Bundesrat billigt Kompromiss zu Familiennachzug

Der derzeit noch ausgesetzte Familiennachzug von engsten Familienangehörigen zu subsidiär Schutzberechtigten ist ab 01.08.2018 wieder möglich – allerdings nur für ein begrenztes Kontingent von 1.000 Flüchtlingen pro Monat. Der Bundesrat hat am 06.07.2018 grünes Licht für den vom Bundestag am 15.06.2018 beschlossenen Kompromiss (BR-Drs. 267/18) gegeben. Das Gesetz muss jetzt nur noch vom Bundespräsidenten unterzeichnet und im Bundesgesetzblatt verkündet werden.

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Länder billigen Gesetz zu Arbeitsförderung und Barrierefreiheit
Der Bundesrat hat am 06.07.2018 die Verlängerung verschiedener befristeter Arbeitsfördermaßnahmen gebilligt, die der Bundestag am 14.06.2018 beschlossen hatte (siehe BR-Drs. 265/18). Die Änderungen des Arbeitsförderungsgesetzes sollen unmittelbar nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten. Mehr lesen
Mehr Unterstützung bei Bildung und sozialem Wohnungsbau: Länder gegen zu viel Bundeskontrolle
Bei der beabsichtigten verstärkten Unterstützung der Länder bei der Verbesserung der Bildungsinfrastruktur und im sozialen Wohnungsbau (BR-Drs. 165/18) warnt der Bundesrat vor zu viel Kontrolle durch den Bund. Dies geht aus der Stellungnahme hervor, die er am 06.07.2018 zum Regierungsentwurf der dafür erforderlichen Grundgesetzänderung beschlossen hat. Mehr lesen
KG: Sorgfaltsmaßstab beim Abbremsen anlässlich des Umspringens einer Ampel von Grün auf Gelb

StPO § 244 III; StVO §§ 3, 37 II Nr. 1 S. 5; StGB §§ 222, 315c I Nr. 2d

Bei Verstößen im Zusammenhang mit Ampelschaltungen ist nicht allein auf die Haltelinie abzustellen. Der von der Gelb-Schaltung ausgehende "Bremsbefehl" gilt nach einem Beschluss des Kammergerichts auch, wenn das Fahrzeug erst nach der Haltelinie, aber noch vor dem eigentlichen Kreuzungsbereich zum Stehen gebracht werden kann.

KG, Beschluss vom 23.04.2018 - (3) 161 Ss 18/18 (3/18)-3 Ws 70/18 (LG Berlin), BeckRS 2018, 11217

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Bundesrat unterstützt Brückenteilzeit

Der Bundesrat hat keine Einwände gegen die von der Bundesregierung geplante Einführung einer "Brückenteilzeit" (BR-Drs. 281/18). Den entsprechenden Gesetzentwurf beriet er am 06.07.2018 fristverkürzt im ersten Durchgang und ohne Änderungswünsche.

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BVerfG: Sicherstellung interner Ermittlungsunterlagen zum "VW-Abgasskandal" in Münchener Anwaltskanzlei verfassungskonform

Die Durchsuchung des Münchener Büros der Rechtsanwaltskanzlei Jones Day, die von Volkswagen mit internen Ermittlungen im "Dieselskandal" beauftragt worden war, und die Sicherstellung aufgefundener Unterlagen war verfassungskonform. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschlüssen vom 27.06.2018 entschieden und Verfassungsbeschwerden von VW, der Kanzlei sowie dort tätiger Rechtsanwälte nicht zur Entscheidung angenommen (Az.: 2 BvR 1405/17, 2 BvR 1780/17, 2 BvR 1562/17, 2 BvR 1287/17 und 2 BvR 1583/17).

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Erste Diesel-Klage beim BGH – Entscheidung voraussichtlich 2019
Im Zuge der Klagewelle wegen des Diesel-Abgasskandals kündigt sich die erste Entscheidung der obersten Zivilrichter am Bundesgerichtshof an. Inzwischen ist dort die Klage eines Autokäufers zur Revision anhängig (Az.: VIII ZR 78/18). Verhandelt werde aller Voraussicht nach aber nicht mehr im Jahr 2018, sagte eine Gerichtssprecherin in Karlsruhe auf Anfrage. Mehr lesen
SG Leipzig: Kein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz für Fest im Kindergarten nach Ende der Betreuungszeit

Veranstaltungen von Kindertageseinrichtungen stehen nur unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung, wenn die Kinder die Obhut der Einrichtung noch nicht verlassen haben. Ein Kinderfest, das nach Ende der Betreuungszeit in einer Kindertagesstätte stattfindet, steht demnach nicht unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Dies hat das Sozialgericht Leipzig entschieden (Az.: S 23 U 168/17, rechtskräftig).

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Bundesrat billigt Bundeshaushalt 2018
Der Bundeshaushalt 2018 steht. Wie der Bundesrat mitteilte, billigte er nach Beschlussfassung des Bundestages am 06.07.2018 den neuen Etat für das laufende Haushaltsjahr. Damit kann das Haushaltsgesetz nach der Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten rückwirkend zum 01.01.2018 in Kraft treten. Es sieht Einnahmen und Ausgaben von insgesamt 343,6 Milliarden Euro vor. Damit steigen die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 3,8%. Das Ziel der "schwarzen Null" bleibe bestehen, heißt es in der Mitteilung des Bundesrates. Mehr lesen