Donnerstag, 29.3.2018
LG Hamburg: Sechs Jahre Haft für Vergewaltigung einer Seniorin

Eine Tat, die auch erfahrene Richter fassungslos macht: Ein junger Mann dringt im Juli 2017 in die Wohnung einer Seniorin ein und vergewaltigt sie - eine Stunde lang. Auf der Suche nach einer Erklärung kommt das Hamburger Landgericht zu dem Schluss: Der Täter ist nicht krank - nur böse. Es verurteilt ihn am 27.03.2018 zu sechs Jahren Gefängnis. Wegen schwerer Vergewaltigung, vorsätzlicher Körperverletzung und Diebstahls.

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Leben retten auf der Straße: 112-eCall wird für Neuwagen EU-weit verpflichtend

Ab dem 31.03.2018 wird das Notrufsystem "eCall" EU-weit für alle Neuwagen verpflichtend. Das eCall-System wählt bei einem schweren Verkehrsunfall automatisch die einheitliche europäische Notrufnummer 112 und kommuniziert über das europäische Satellitennavigationssystem Galileo den Standort des Fahrzeugs an die Rettungsdienste. Schätzungen zufolge werde sich die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte nach Einführung des 112-eCall-Systems in städtischen Gebieten um 40% und auf dem Land um 50% verkürzen, teilte die Pressestelle der Kommission am 28.03.2018 mit.

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EU-Kommission: Kosten für grenzüberschreitende Euro-Zahlungen sollen sinken

Seit Einführung der Verordnung über grenzüberschreitende Zahlungen im Jahr 2001 gelten für die Verbraucher und Unternehmen im Euroraum sehr niedrige Entgelte für grenzüberschreitende Zahlungen. Die Europäische Kommission möchte diese Regelung auch auf Menschen und Unternehmen aus EU-Ländern ausdehnen, die nicht dem Währungsgebiet angehören. Sie hat deshalb am 28.03.2018 vorgeschlagen, die Kosten grenzüberschreitender Zahlungen in Euro in der gesamten EU zu senken, wie die EU-Pressestelle mitteilte.

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OVG Berlin-Brandenburg: Bewerberin darf trotz Brustvergrößerung Polizistin werden

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat einer Klägerin Recht gegeben, die nach einer maßvollen Brustvergrößerung in den mittleren Dienst der Berliner Schutzpolizei aufgenommen werden wollte. Damit hat das Gericht das erstinstanzliche Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin bestätigt. Die Revision wurde nicht zugelassen (Urteil vom 28.03.2018, Az.: OVG 4 B 19.14).

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Mittwoch, 28.3.2018
AG Frankfurt am Main: Falschparker muss wegen blockierter Straßenbahn Kosten für Schienenersatzverkehr durch Taxis ersetzen

Die Behinderung des Straßenbahnnetzes kann zur Übernahme der Kosten für einen Schienenersatzverkehr führen. Dies hat das Amtsgericht Frankfurt am Main mit rechtskräftigem Urteil vom 17.08.2017 entschieden und einen Kfz-Fahrer, der mit seinem geparkten Fahrzeug eine Straßenbahn blockiert hatte, zum Ersatz von Taxikosten verurteilt (Az.: 32 C 3586/16 (72)).

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Bundeskabinett beschließt Bologna-Bericht
Das Bundeskabinett hat am 28.03.2018 den Bologna-Bericht für die Jahre 2015 bis 2018 beschlossen, wie die Regierung mitteilte. Danach schneide Deutschland bei der Umsetzung der Bologna-Reform sehr gut ab. Angstrebt werde, dass künftig noch mehr Studierende als bisher Auslandserfahrung sammeln. Mehr lesen
FG Rheinland-Pfalz: Lehrerin kann Aufwendungen für "Schulhund" nicht als Werbungskosten absetzen
Eine Lehrerin kann Aufwendungen für ihren Hund, der sie drei Mal pro Woche in die Schule begleitet und dort als "Schulhund" eingesetzt wird, nicht als Werbungskosten absetzen. Dies hat das Finanzgericht Rheinland-Pfalz mit Urteil vom 12.03.2018 entschieden. Ein solcher Hund sei wegen der überwiegenden privaten Nutzung kein Arbeitsmittel. Er sei auch nicht mit einem Polizei-Diensthund vergleichbar (Az.: 5 K 2345/15). Mehr lesen
VG Koblenz: In EKG-Funktionsabteilung eines Krankenhauses arbeitende Krankenpflegerin ist nicht Pflichtmitglied der Landespflegekammer
Eine Krankenpflegerin, die als medizinische Fachangestellte in der EKG-Funktionsabteilung eines Krankenhauses arbeitet, ist nicht Pflichtmitglied der Landespflegekammer. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 09.03.2018 entschieden. Es fehle eine ausreichende Nähe der Tätigkeit zur Krankenpflege. Das VG hat die Berufung zugelassen (Az.: 5 K 1084/17.KO). Mehr lesen
Frankreich: Verurteilung Le Pens wegen verharmlosender Äußerungen zum Holocaust rechtskräftig

Das Urteil gegen den Gründer der französischen rechtsextremen Partei Front National, Jean-Marie Le Pen, wegen verharmlosender Äußerungen zum Holocaust ist rechtskräftig. Frankreichs höchstes Gericht, das Kassationsgericht, bestätigte am 27.03.2018 die Vorinstanz und wies eine Revision Le Pens zurück, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

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BVerwG bestätigt Bremer Abschiebungsanordnung gegen russischen Gefährder
Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 27.03.2018 die Abschiebung eines radikal-islamistischen Gefährders aus Bremen in die Russische Föderation als rechtmäßig bestätigt. Von dem 19-jährigen Mann sei eine terroristischen Gefahr ausgegangen, Abschiebungsverbote hätten nicht vorgelegen. Dass der Mann kein Russisch spreche, stehe der Verhältnismäßigkeit der Abschiebung nicht entgegen (Az.: 1 A 4.17). Mehr lesen
Gesetzliche Neuregelungen im April 2018

Neue Auflagen verringern den Schadstoff Acrylamid in Lebensmitteln, kostenpflichtige Streaming-Dienste lassen sich jetzt auch im EU-Ausland nutzen und Start-ups erhalten besseren Zugang zu Wagniskapital. Über diese die gesetzlichen Neuregelungen informiert die Bundesregierung in einer Pressemitteilung vom 27.03.2018.

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BGH: Unrichtige Rechtsbehelfsbelehrung – Familienstreitsachen

ZPO § 233; FamFG § 117

Die Versäumung einer Rechtsmittelfrist ist auch in den Fällen einer unrichtigen Rechtsbehelfsbelehrung nicht unverschuldet, wenn diese offenkundig falsch gewesen ist und deshalb – ausgehend von dem bei einem Rechtsanwalt vorauszusetzenden Kenntnisstand – nicht einmal den Anschein der Richtigkeit zu erwecken vermochte. (Leitsatz des Gerichts)

BGH, Beschluss vom 24.01.2018 - XII ZB 534/17, BeckRS 2018, 1908

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LSG Bayern: "Taschengeld" für notwendigen persönlichen Bedarf zwei Asylbewerbern zu Unrecht gestrichen

Die Stadt Bamberg hat zwei Asylbewerbern zu Unrecht das "Taschengeld" für den notwendigen persönlichen Bedarf gestrichen. Dies hat das Landessozialgericht Bayern in zwei Eilverfahren mit Beschlüssen vom 01. und 19.03.2018 entschieden. Die Anspruchseinschränkungen seien unwirksam gewesen, weil es an einem entsprechenden feststellenden Verwaltungsakt beziehungsweise an der erforderlichen Befristung gefehlt habe (Az.: L 18 AY 2/18 B ER, BeckRS 2018, 3865 und L 18 AY 7/18 B ER).

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OLG Hamm: Ehrenamtlicher Tafel-Helfer geschlagen und bespuckt – Fünf Monate Haft ohne Bewährung

Ein 37-jähriger Mann muss für fünf Monate in Haft, weil er einen ehrenamtlichen Helfer der Tafel ins Gesicht geschlagen und ihn angespuckt hat. Das Oberlandesgericht Hamm verwarf seine Revision mit Beschluss vom 06.03.2018 als unbegründet (Az.: 4 RVs 19/18).

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VG Koblenz: Festival für elektronische Musik unterfällt nicht der Vergnügungssteuer

Die Stadt Koblenz hat die Veranstalterin des Festivals für elektronische Musik "World of Elements" zu Unrecht zur Vergnügungssteuer herangezogen. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit Eilbeschluss vom 20.03.2018 entschieden. Der Begriff der Tanzveranstaltung in der Vergnügungssteuersatzung sei zu unbestimmt. Jedenfalls aber handele es sich im Lichte der Kunstfreiheit um keine steuerpflichtige Tanzveranstaltung (Az.: 2 L 111/18.KO).

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50. Todestag von Martin Luther King: Der soziale Graben zwischen Schwarz und Weiß

Das soziale Gefälle zwischen Schwarz und Weiß bleibt ein prägendes Problem der Vereinigten Staaten. 50 Jahre nach dem Tod des Bürgerrechtlers Martin Luther King hat sich für viele Afroamerikaner vieles gebessert. Manche Nachteile sind weiter extrem. Eine Erkundungstour.

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Dienstag, 27.3.2018
LG Frankfurt am Main: Mietpreisbremse in Hessen unwirksam

Die Mietpreisbremse in Hessen ist unwirksam, da das Land die Rechtsverordnung nicht ordnungsgemäß begründet hat. Dies hat das Landgericht Frankfurt am Main mit noch nicht rechtskräftigem Urteil vom 27.03.2018 entschieden und damit der Berufung eines Vermieters stattgegeben (Az.:2-11 S 183/17).

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Bundesjustizministerin will Facebook stärker in die Pflicht nehmen

Im Skandal um den Missbrauch von Facebook-Nutzerdaten durch die Analysefirma Cambridge Analytica kündigte Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) nach einem Treffen mit Facebook-Vertretern in Berlin an, dass Unternehmen wie Facebook künftig "deutlich strenger" überwacht und Verstöße gegen das Datenschutzrecht erheblich härter sanktioniert würden. Dies hat die Bundesregierung am 27.03.2018 mitgeteilt.

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BVerwG bestätigt Bremer Abschiebungsanordnung gegen algerischen Gefährder

Die Abschiebung eines radikal-islamistischen Gefährders von Bremen nach Algerien war nicht zu beanstanden. Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 27.03.2018 bestätigt, das von dem Kläger, der inzwischen in algerischer Haft sitzt, eine besondere terroristische Gefahr ausgegangen ist und keine Abschiebungsverbote vorlagen (Az.: 1 A 5.17).

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AG Potsdam: Ex-Bundesminister Krause zu Geldstrafe verurteilt

Der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause ist vom Amtsgericht Potsdam wegen Insolvenzverschleppung und Bankrott zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte hat den Strafbefehl durch seinen Anwalt sofort angenommen.

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