SGB III §§ 27, 142, 143; SGG §§ 54, 56
Bei einer Beschäftigung von mehr als 20 Wochenstunden ist davon ausgehen, dass diese Beschäftigung das Erscheinungsbild maßgeblich bestimmt und nicht das Studium. Ein Vollzeitstudium und eine daneben ausgeübte Teilzeitbeschäftigung im Umfang der Hälfte der tariflichen Arbeitszeit indiziert, dass der Student nicht dem Kreis der Arbeitnehmer zuzuordnen ist. (Leitsatz des Verfassers)
LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 15.03.2017 - L 18 AL 100/16, BeckRS 2017, 106731
Mehr lesenIn dem Fusionskontrollverfahren zwischen den zwei führenden Herstellern von Vollglasmikrosphären Potters Industries LLC (Malvern, USA) und Sovitec Mondial S.A. (Fleurus, Belgien) haben die Unternehmen ihre Anmeldung zurückgenommen, nachdem das Bundeskartellamt sie zuvor über wettbewerbliche Bedenken gegen die Fusion informiert hatte. Dies teilte die Behörde am 31.05.2017 mit.
Mehr lesenDie Deutsche Umwelthilfe e.V. darf nicht den falschen Eindruck erwecken, die für den Golf Diesel (Euro 5) im realen Fahrbetrieb ermittelten Emissionswerte zeigten, dass die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte nicht eingehalten werden. Dies hat das Landgericht Düsseldorf im Streit um die Wirksamkeit von Software-Updates bei vom VW-Abgasskandal betroffenen Fahrzeugen entschieden und die von ihm im März 2017 erlassene einstweilige Verfügung bestätigt (Urteil vom 31.05.2017, Az.: 12 O 68/17).
Mehr lesenDie Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf, einem Hobby-Piloten die Zuverlässigkeit nach dem Luftsicherheitsgesetz abzusprechen, weil er wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 168.000 Euro (350 Tagessätze) verurteilt worden ist, ist rechtmäßig. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf entschieden und die Klage des Hobby-Fliegers abgewiesen (Urteil vom 18.05.2017, Az.: 6 K 7615/16).
Mehr lesenDie deutsche Sicherungsverwahrung beschäftigt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte weiter. Die Klage eines Sexualstraftäters soll von der Großen Kammer überprüft werden, wie der Gerichtshof am 30.05.2017 in Straßburg mitteilte. In erster Instanz hatten die Richter die Klage des Mannes abgewiesen, der nach dem Sexualmord an einer Joggerin in Bayern in Sicherungsverwahrung gekommen war. Die deutschen Gerichte hätten zu Recht angenommen, dass die psychische Störung des Mannes seine Unterbringung rechtfertige, hieß es in dem Urteil.
Mehr lesen230 Pflegedienste stehen im Verdacht, bei der Abrechnung von Leistungen systematisch betrogen zu haben. Auffällig viele Beschuldigte sprechen Russisch. Für den Vize-Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) ist die Sache ziemlich klar. Das milliardenschwere Geschäft mit pflegebedürftigen Menschen ist in Deutschland "ein Geschäftszweig der organisierten Kriminalität geworden“, sagt Ulf Küch. Welches Syndikat letztlich dahinter stecke, sei noch nicht klar, sagt Küch. "Die Politik spricht nicht gern drüber." Für ihn steht fest: "Die Spur führt ganz eindeutig nach Osteuropa.“
Mehr lesenMehr als zwölf Jahre nach dem Mord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü in Berlin sind zwei ihrer Brüder in der Türkei in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Das Istanbuler Gericht für schwere Straftaten erklärte am 30.05.2017, man könne den 36 und 38 Jahre alten Angeklagten den Vorwurf der Beihilfe zur vorsätzlichen Tötung an ihrer Schwester nicht nachweisen. Es hätten "nicht genügend eindeutige und glaubhafte, klare Beweise gefunden werden können“, hieß es in der Begründung des Gerichts. Der ältere der beiden Angeklagten wurde zudem aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf des illegalen Waffenbesitzes freigesprochen.
Mehr lesenDas Land Hessen ist nicht berechtigt, von einem Sportwetten-Veranstalter mit Sitz in Malta die Teilnahme an einem sogenannten Duldungsverfahren zu verlangen, um einer auf das Veranstalten von Sportwetten bezogenen Untersagungsverfügung beziehungsweise einem Ordnungswidrigkeitsverfahren zu entgehen. Dies hat der hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel auf die Beschwerde einer Sportwetten-Veranstalterin mit Beschluss vom 29.05.2017 entschieden (Az.: 8 B 2744/16).
Mehr lesenDie von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (BT-Drs.:18/10253) erhobenen Forderungen zur Stärkung der Unternehmensmitbestimmung stoßen bei Experten auf ein geteiltes Echo. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales am 29.05.2017 deutlich. Gewerkschaftsvertreter sprachen sich dabei für die vorgeschlagenen Neuregelungen aus. Ablehnung gab es von Seiten der Arbeitgeberverbände.
Mehr lesenGegen die kraft Gesetzes bestehende Mitgliedschaft aller in Rheinland-Pfalz tätigen Pflegekräfte in der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz bestehen keine verfassungsrechtlichen Bedenken. Dies hat das Verwaltungsgericht Mainz mit rechtskräftigem Urteil vom 07.04.2017 entschieden (Az.:4 K 438/16).
Mehr lesenDie Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hat in 17 von 50 überprüften Fällen öffentliche und private Energieversorger für Wasser, Gas und Strom wegen Diskriminierungen bei SEPA-Lastschriften gerügt. Wie sie am 30.05.2017 mitteilte, hätten die beanstandeten Anbieter Verbrauchern zwar eine Bezahlung per Lastschrift angeboten, den Lastschrifteinzug von Konten im EU-Ausland jedoch eingeschränkt, da die zur Verfügung gestellten Formulare nur die Möglichkeit der Angabe einer deutschen Bankverbindung vorgesehen hätten.
Mehr lesenNach Ansicht von Generalanwalt Bot kann ein Nicht-EU-Staatsangehöriger, der Familienangehöriger eines Unionsbürgers ist, ein Aufenthaltsrecht in dem Mitgliedstaat besitzen, in dem dieser Unionsbürger sich aufgehalten hat, bevor er dessen Staatsbürgerschaft erworben und ein Familienleben entwickelt hat. Um die praktische Wirksamkeit der durch die Unionsbürgerschaft verliehenen Rechte zu gewährleisten, dürften die Voraussetzungen für die Gewährung dieses abgeleiteten Aufenthaltsrechts grundsätzlich nicht strenger sein als die Voraussetzungen, die in der Richtlinie über die Freizügigkeit der Unionsbürger vorgesehen sind. Dies geht aus dem Schlussantrag des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof vom 30.05.2017 in der Rechtssache C-165/16 hervor.
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland wegen einer Verletzung des Rechts auf freie Wahlen verurteilt. Es ging dabei um umstrittene Neuauszählungen bei der Parlamentswahl im Dezember 2011 sowie der zeitgleich durchgeführten Wahl zur Sankt Petersburger Versammlung. Fälschungsvorwürfe hatten damals zu Protesten von tausenden Regierungsgegnern geführt (Az.: 75947/11).
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