Österreich lehnt Auslieferung eines ukrainischen Oligarchen ab

Österreich liefert den per Europäischem Haftbefehl gesuchten ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtasch nicht nach Spanien aus. Das Amtsgericht in Barcelona habe zu ungenaue Angaben zum vorgeworfenen Tatbestand gemacht, sagte die Sprecherin des Wiener Landesgerichts am 30.08.2017. Zuvor hatte die Tageszeitung “Kurier“ in der Online-Ausgabe darüber berichtet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es gilt eine Berufungsfrist von zwei Wochen.

Industrie-Tycoon wird international wegen Bestechung und Geldwäsche gesucht

Der 52-jährige Industrie-Tycoon wird in den USA wegen des Verdachts der Bestechung und in Spanien wegen des Verdachts der Geldwäsche gesucht. Ein Auslieferungsverfahren in die USA wurde bereits im Februar abgelehnt. Das Wiener Gericht hatte seine Entscheidung damals mit der von Firtasch hinterlegten Kaution von 125 Millionen Euro sowie diversen Auflagen begründet. Er blieb auf freiem Fuß.

Oligarch seit 2014 in österreichischer Haft

Der unter anderem dank des Gashandels zum Milliardär aufgestiegene Firtasch galt als wichtigster Unterstützer des in der Ukraine gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Nach den Massenprotesten in Kiew flüchtete er zunächst nach Russland. Später kam er nach Österreich, wo er 2014 wegen des US-Haftbefehls festgenommen wurde. Seitdem herrscht ein juristisches Tauziehen.

Redaktion beck-aktuell, 31. August 2017 (dpa).

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