OLG Celle: Han­no­ver 96 darf Aus­nah­me von 50+1-Regel be­an­tra­gen

Das Ober­lan­des­ge­richt Celle hat es ab­ge­lehnt, Han­no­ver 96 e. V. im einst­wei­li­gen Rechts­schutz zu un­ter­sa­gen, einen An­trag auf eine Aus­nah­me von der so­ge­nann­ten 50+1-Regel nach § 8 der Sat­zung des DFL Deut­sche Fuß­ball-Liga e. V. zu stel­len oder Vor­ga­ben für die Stel­lung eines sol­chen An­tra­ges zu ma­chen.

Mit­glie­der­ver­samm­lung woll­te An­trag auf Aus­nah­me von 50+1-Regel ver­hin­dern

Die Mit­glie­der­ver­samm­lung von Han­no­ver 96 e. V. hatte im April 2017 die Ab­stim­mung über einen sol­chen An­trag be­gehrt. Zuvor hatte ein An­trag auf Än­de­rung der Ver­eins­sat­zung und Be­schrän­kung der Ver­tre­tungs­be­fug­nis­se und Auf­ga­ben des Vor­stan­des nicht die er­for­der­li­che Mehr­heit ge­fun­den. Die An­trag­stel­ler wol­len mit ihren einst­wei­li­gen Ver­fü­gun­gen die Stel­lung eines An­trags auf Aus­nah­me von der so­ge­nann­ten 50+1-Regel ver­hin­dern, be­zie­hungs­wei­se einen sol­chen An­trag an be­stimm­te Be­din­gun­gen knüp­fen.

Vor­stand be­schloss Ver­kauf von Ge­sell­schafts­an­tei­len

Damit soll die Um­set­zung eines Vor­stands­be­schlus­ses vom Juni 2017, nach dem 51% der Ge­sell­schafts­an­tei­le der Han­no­ver 96 Ma­nage­ment GmbH ver­kauft wer­den sol­len, ver­hin­dert be­zie­hungs­wei­se in­ner­halb des Ver­eins dis­ku­tiert wer­den. Der Auf­sichts­rat hatte zwi­schen­zeit­lich den Vor­stands­be­schluss be­stä­tigt. Bis­lang wer­den 100% der Ge­sell­schafts­an­tei­le an der Han­no­ver 96 Ma­nage­ment GmbH von Han­no­ver 96 e.V. ge­hal­ten. Bei der Han­no­ver 96 Ma­nage­ment GmbH han­delt es sich um die per­sön­lich haf­ten­de Ge­sell­schaf­te­rin der Han­no­ver 96 GmbH & Co. KG a.A., sie ist Mit­glied des DFL Deut­sche Fuß­ball-Liga e. V., der den Spiel­be­trieb der 1. und 2. Bun­des­li­ga or­ga­ni­siert.

OLG: An­trag­stel­ler haben Pflicht­ver­stoß des Vor­stands nicht hin­rei­chend glaub­haft ge­macht

Das Ober­lan­des­ge­richt hat den Eil­an­trag ab­ge­lehnt. Nach der gel­ten­den und ma­ß­geb­li­chen Sat­zung von Han­no­ver 96 e. V. ent­schei­de der Vor­stand über einen An­trag auf Aus­nah­me von der 50+1-Re­ge­lung, nach­dem der Auf­sichts­rat die Über­tra­gung der Ge­schäfts­an­tei­le an der Han­no­ver 96 Ma­nage­ment GmbH ge­neh­migt habe. Ob der Vor­stand durch die Höhe des hier­für ver­ein­bar­ten Kauf­prei­ses gegen seine Pflicht zur or­dent­li­chen und ge­wis­sen­haf­ten Ge­schäfts­füh­rung ver­sto­ßen habe, könne im Eil­ver­fah­ren nicht fest­ge­stellt wer­den. Die An­trag­stel­ler, die einen sol­chen Ver­stoß auf­grund des für die An­tei­le zu zah­len­den nach ihrer Auf­fas­sung zu ge­rin­gen Prei­ses an­neh­men, hät­ten ihre Be­haup­tung mit den im Ver­fah­ren vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen nicht hin­rei­chend glaub­haft ge­macht.

Redaktion beck-aktuell, 31. August 2017.

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