Montag, 3.4.2017
AG München: Reiserücktrittversicherer darf Vorerkrankungen nicht generell vom Versicherungsschutz ausschließen
Eine Klausel in den Allgemeinen Bedingungen einer Reiserücktrittsversicherung, wonach keine Leistungspflicht für bei der Reisebuchung bestehende Krankheiten und deren Folgen festgeschrieben wird, benachteiligt den Versicherten unangemessen und ist unwirksam. Dies hat das Amtsgericht München mit mittlerweile rechtskräftigem Urteil vom 30.08.2016 entschieden (Az.: 159 C 5087/16). Mehr lesen
Richter und Anwälte kritisieren höhere Strafe bei Wohnungseinbruch

Das Koalitionsvorhaben einer höheren Mindeststrafe für Wohnungseinbrüche wird nach Einschätzung von Richtern und Anwälten nicht zu weniger Taten führen. Der Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV), Ulrich Schellenberg, sagte der "Berliner Zeitung" (Ausgabe vom 31.03.2017), schon heute könnten bis zu zehn Jahren Haft verhängt werden. Trotzdem wachse die Zahl der Einbrüche seit Jahren. Gerade dies zeige, dass die Abschreckungswirkung hoher Strafen oft überschätzt wird. Wichtiger als eine Strafverschärfung sei es, die Einbrecher überhaupt zu fassen.

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Bundesrat fordert Änderungen am Gesetzentwurf zur Umsetzung der Vierten Geldwäscherichtlinie
Der Bundesrat fordert verschiedene Änderungen am Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drs. 182/17) zur Umsetzung der Vierten Geldwäscherichtlinie 2015/849/EU. So sollte das geplante Transparenzregister von Anfang an öffentlich sein, heißt es in seiner Stellungnahme (BR-Drs. 182/17 (B)) vom 31.03.2017. Nur so könnten Geldwäsche und Terrorismus effektiv bekämpft werden. Die vorgesehene Staffelung des Zugangs lehnt der Bundesrat ab. Mehr lesen
Gesetzesinitiative: Nordrhein-Westfalen fordert eigenes Grundrecht für Kinder
Nordrhein-Westfalen will Kinderrechte ausdrücklich im Grundgesetz verankern. Dazu hat das Land am 31.03.2017 im Bundesrat einen Gesetzentwurf vorgestellt, der eine Änderung des Art. 6 GG vorsieht (BR-Drs. 234/17). Mehr lesen
Bundesrat fordert gesetzgeberische Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
Jedes Jahr gehen in Deutschland millionenfach Tonnen von Lebensmitteln verloren. Zur Verringerung der Lebensmittelverluste drängt der Bundesrat daher auf gesetzgeberisches Handeln. Eine entsprechende Entschließung  (BR-Drs. 180/17 (B)) hat er am 31.03.2017 gefasst. Mehr lesen
Bundesrat billigt Reform des Städtebaurechts
Der Bundesrat hat am 31.03.2017 die Reform des Städtebaurechts (BR-Drs. 806/16) gebilligt (BR-Drs. 208/17 (B)), die der Bundestag am 09.03.2017 verabschiedet hatte. Durch Einführung der neuen Baugebietskategorie "Urbane Gebiete" wird der Wohnungsbau in verdichteten städtischen Gebieten erleichtert. Kommunen erhalten dadurch mehr Spielraum, um den Wohnungsmarkt zu entspannen. Mehr lesen
Bundestag beschließt Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit
Nach monatelangem Tauziehen in der Koalition hat der Bundestag am 30.03.2017 den Gesetzentwurf der Bundesregierung für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen (BT-Drs. 18/11133) verabschiedet. Kern der Neuregelung ist ein Auskunftsanspruch für Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten, mit dem sie vom Arbeitgeber Informationen über die Lohnstrukturen einfordern können. Mehr lesen
Bundesrat billigt Reform des Bauvertragsrechts

Der Bundesrat hat am 31.03.2017 das Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung (BT-Drs. 18/8486, 18/11437) gebilligt (BR-Drs. 199/17 (B)). Das Gesetz ergänzt die allgemeinen Regelungen des Werkvertragsrechts im BGB um spezifische Regelungen des Bauvertragsrechts und soll insbesondere den Verbraucherschutz für Bauherren verbessern.

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Freitag, 31.3.2017
OLG Schleswig zu Google-Adword-Kampagne: Weitreichende Haftung Werbender bei Erscheinen ihrer Anzeige bei Eingabe fremder Unternehmensbezeichnung

Ist eine Google-Adword-Kampagne so eingerichtet, dass bei der Eingabe einer geschützten Unternehmensbezeichnung eine Werbeanzeige einer anderen Person (Werbender) erscheint, so steht dem Inhaber der geschützten Unternehmensbezeichnung auch dann ein Unterlassungsanspruch gegen den Werbenden zu, wenn dieser nicht für die Einblendung seiner Anzeige verantwortlich ist, hiervon aber wusste. Das hat das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht mit Urteil vom 22.03.2017 entschieden (Az.: 6 U 29/15).

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LG Bremen: Ärzte müssen Schmerzensgeld an Klasnic zahlen
Wegen grober Behandlungsfehler müssen zwei Ärzte dem früheren Profifußballer Ivan Klasnic Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Euro zahlen. Das verkündete das Landgericht Bremen am 31.03.2017. Ein früherer Mannschaftsarzt von Werder Bremen und eine Internistin haften zudem für alle bisherigen und künftigen Behandlungskosten. Mehr lesen
Bundesrat billigt Bodycams für Bundespolizisten

Zur besseren Verfolgung von Straftaten wird die Bundespolizei künftig mit Bodycams ausgestattet. Dies sieht das "Gesetz zur Verbesserung der Fahndung bei besonderen Gefahrenlagen und zum Schutz von Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei durch den Einsatz von mobiler Videotechnik" (BR-Drs. 196/17) vor, das der Bundesrat am 31.03.2017 gebilligt hat.

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Bundesrat für mehr Videoüberwachung in der Öffentlichkeit
Die Videoüberwachung von Einkaufszentren, Sportplätzen und des öffentlichen Nahverkehrs könnte bald alltäglicher werden. Der Bundesrat hat am 31.03.2017 ein Gesetz gebilligt, das den Einsatz von Überwachungskameras an öffentlich zugänglichen, großflächigen Anlagen sowie in Einrichtungen und Fahrzeugen des ÖPNV erleichtert. Mehr lesen
Bundesrat möchte Finanzierung der Renteneinheit aus Steuermitteln
Der Bundesrat möchte, dass die Angleichung der Renten in den neuen und alten Ländern ausschließlich aus Steuermitteln finanziert wird. Das hat er in einer Stellungnahme zum Entwurf des Rentenüberleitungsgesetzes vom 31.03.2017 beschlossen. Mehr lesen
Länder billigen Gesetz zur Korruptionsbekämpfung im Sport
Für Betrug und Korruption im Sport gibt es künftig eigene Tatbestände im Strafgesetzbuch. Der Bundesrat billigte am 31.03.2017 ein entsprechendes Gesetz, das der Bundestag am 09.03.2017 verabschiedet hatte. Sportwettbetrug oder Manipulation von Wettkämpfen im Profisport wird künftig mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet, in besonders schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Strafbar machen können sich Sportler, Trainer, Schieds-, Wertungs- oder Kampfrichter – aber auch diejenigen, die die Manipulationen in Auftrag geben. Zur Aufklärung der Straftaten dürfen die Behörden die Telekommunikation der Verdächtigen überwachen. Mehr lesen
Bundesrat ermöglicht Anpassung des Kartellrechts an digitales Zeitalter
Der Bundesrat hat am 31.03.2017 die vom Bundestag beschlossene Anpassung des Kartellgesetzes an die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft gebilligt. Mehr lesen
Länder machen Weg frei für Endlagersuche

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Abfall kann bald beginnen. Der Bundesrat hat am 31.03.2017 das vom Bundestag initiierte Gesetz zur Novellierung der Standortauswahl gebilligt. Es geht auf Empfehlungen der Endlagerkommission aus dem Jahr 2016 zurück.

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Bundesrat stimmt für Arzneimittelreform

Der Weg für weitere Kostensenkungen im Gesundheitswesen ist frei. Der Bundesrat hat die jüngste Arzneimittelreform der Bundesregierung am 31.03.2017 gebilligt. Damit kann sie noch 2017 in Kraft treten.

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BSG: Eigenvorsorge ermöglichendes Honorar Indiz für Selbstständigkeit

Wird ein Heilpädagoge auf der Basis von Honorarverträgen als Erziehungsbeistand im Rahmen der öffentlichen Jugendhilfe weitgehend weisungsfrei tätig und liegt das Honorar deutlich über der üblichen Vergütung fest Angestellter, sodass dem Pädagogen eine Eigenvorsorge möglich ist, ist er selbstständig tätig. Dies hat das Bundessozialgericht am 31.03.2017 entschieden (Az.: B 12 R 7/15 R).

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Bundesländer möchten bei Brexit-Verhandlungen mitreden
Der Bundesrat möchte sicherstellen, dass die deutschen Länder an den Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU beteiligt werden. Hierfür hat er am 31.03.2017 eine Entschließung gefasst. Der Brexit habe vielfältige Auswirkungen auf die Länder, heißt es zur Begründung. Insbesondere die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung, Handel und Arbeitnehmerpolitik, Mehrjähriger Finanzrahmen sowie polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit seien betroffen. Mehr lesen
Bundesrat: Pkw-Maut nimmt letzte Hürde
Nach einigen Kontroversen hat der Bundesrat das Gesetz zur Einführung der Pkw-Maut am 31.03.2017 gebilligt. Dies teilte die Länderkammer mit. Die Empfehlung der Fachausschüsse, den Vermittlungsausschuss anzurufen, erhielt bei der Plenarabstimmung keine Mehrheit. Das Gesetz wird nun über die Bundesregierung dem Bundespräsidenten zur Unterschrift vorgelegt. Es soll am Tag nach der Verkündung in Kraft treten. Mehr lesen