Montag, 12.6.2017
Thai wegen Beleidigung des Königshauses zu 35 Jahren Haft verurteilt
Wegen Beleidigung des Königshauses ist ein Mann in Thailand zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Militärgericht in Bangkok sprach den 34-jährigen Wichai Thepwong am 09.06.2017 schuldig, mit verschiedenen Facebook-Einträgen die Monarchie des südostasiatischen Staates verunglimpft zu haben. Dabei ging es um insgesamt zehn Fälle, wie ein Justizsprecher mitteilte. Einzelheiten wurden - wie in solchen Verfahren üblich - nicht genannt. Mehr lesen
Katalonien plant Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017
Der Ministerpräsident von Katalonien, Carles Puigdemont, hat für den 01.10.2017 ein neues Referendum über die Unabhängigkeit der spanischen Region angekündigt. "Das Ergebnis - ob es nun Ja oder Nein lautet - wird diese Regierung als Mandat akzeptieren", erklärte der 54-Jährige am 09.06.2017. Mehr lesen
Freitag, 9.6.2017
VerfGH Thüringen: Vorschaltgesetz zur Thüringer Gebietsreform formell verfassungswidrig

Das Vorschaltgesetz zur Durchführung der Gebietsreform in Thüringen vom 02.07.2016 ist wegen eines formellen Fehlers im Anhörungsverfahren des Landtages verfassungswidrig und nichtig. Dies hat der Thüringer Verfassungsgerichtshof mit Urteil vom 09.06.2017 entschieden (Az.: VerfGH 61/1).

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Pariser Verfassungsgericht hebt umstrittenen Notstands-Passus zu Aufenthaltsverboten auf

Das Pariser Verfassungsgericht hat am 09.06.2017 einen Passus des geltenden Ausnahmezustands für verfassungswidrig erklärt, der die Behörden ermächtigt, Einzelpersonen den Aufenthalt an bestimmten Orten zu verbieten. Das Gericht hob den Passus allerdings erst mit Wirkung zum 15.07.2017 auf, wenn der Ausnahmezustand nach aktueller Rechtslage ausläuft.

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Neunte GWB-Novelle tritt in Kraft

Am 09.06.2017 ist die neunte Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen in Kraft getreten. Dies teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Mit der Novelle soll das Wettbewerbsrecht an die Digitalisierung der Märkte angepasst werden.

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OLG Hamm: Auf technischen Defekten beruhender verstopfter Rußpartikelfilter beim Gebrauchtwagen kein üblicher Verschleiß

Beruht ein verstopfter Rußpartikelfilter bei einem Gebrauchtwagen auf technischen Defekten, die bei vergleichbaren Gebrauchtfahrzeugen nicht üblich sind, liegt ein Sachmangel vor, der den Käufer zum Rücktritt vom Kaufvertrag berechtigt. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm mit Urteil vom 11.05.2017 abweichend von der Vorinstanz entschieden, die von einem üblichen Verschleiß ausging (Az.: 28 U 89/16).

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LG Berlin: Sparkasse durfte Spendenkonto für Horst Mahler kündigen

Die Berliner Sparkasse durfte das Konto der Ehefrau des mehrfach unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilten Rechtsextremisten Horst Mahler, auf dem dieser Spenden zur Unterstützung seiner Flucht erhielt, kündigen. Dies hat das Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 18.05.2017 in einem Eilverfahren entschieden (Az.: 37 O 103/17).

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LAG Düsseldorf: Morddrohung gegen Vorgesetzten rechtfertigt fristlose Kündigung
Die fristlose Kündigung eines Mitarbeiters des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen, der seinen Vorgesetzten mit den Worten "Ich stech dich ab" bedroht hatte, war rechtens. Dies hat das Landesarbeitsgericht Düsseldorf mit Urteil vom 08.06.2017 entschieden und eine entsprechende Entscheidung des Arbeitsgerichts Düsseldorf bestätigt (Az.: 11 Sa 823/16). Mehr lesen
OVG Münster: Betrieb von Bestandsspielhallen ab Juli 2017 nur noch mit glücksspielrechtlicher Erlaubnis zulässig
Bestandsspielhallen, für die die fünfjährige Übergangsfrist nach dem Glücksspielstaatsvertrag gilt, benötigen für den weiteren Betrieb auch in Nordrhein-Westfalen ab dem 01.07.2017 eine glücksspielrechtliche Erlaubnis. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Münster mit Beschluss vom 08.06.2017 entschieden. In Nordrhein-Westfalen stehe ein verfassungsgemäßes und europarechtskonformes Auswahlverfahren zur Verfügung (Az.: 4 B 307/17). Mehr lesen
Venezuelas Generalstaatsanwältin will Verfassungsprojekt kippen
Die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft will die Wahl zu einer verfassungsgebenden Versammlung kippen. Sie halte das Projekt für verfassungswidrig und habe beim Obersten Gerichtshof beantragt, die Einberufung für nichtig zu erklären, sagte Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz am 08.06.2017. Mehr lesen
VG Münster: Deutsche Bahn kann keine Kostenerstattung für Einsatz von Bahnübergangsposten verlangen

Die Deutsche Bahn Netz AG kann von dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen und der Stadt Münster keine Erstattung der Kosten für den vorübergehenden Einsatz von Sicherungsposten an verschiedenen Bahnübergängen in Münster und Warendorf verlangen. Dies hat das Verwaltungsgericht Münster mit Urteilen vom 18.05.2017 entschieden und ihre Klagen abgewiesen. Die Bahnübergangsposten hätten keine Tätigkeit des Straßenbaulastträgers ausgeübt (Az.: 8 K 1942/16, 8 K 2613/15).

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BGH: Keine Heimtücke bei berufs- bzw. rollenbedingtem «generellen Misstrauen»

StGB §§ 211, 212

Der Verwirklichung des Mordmerkmals der Heimtücke steht bei ein bewaffneten Überfall auf in Afghanistan stationierte Soldaten nicht entgegen, dass diese als Soldaten mit ein Angriff rechnen konnten oder mussten; denn ein berufs- bzw. rollenbedingtes „generelles Misstrauen“ führt als solches noch nicht zum dauerhaften Ausschluss der Arglosigkeit. (Leitsatz der Verfasserin)

BGH, Beschluss vom 19.04.2017 - StB 9/17, BeckRS 2017, 109884

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LG Dortmund verbietet Dauer-Rauchen auf eigener Terrasse
Ein Ehepaar aus Dortmund darf nur noch zu bestimmten Zeiten auf der eigenen Terrasse rauchen. Dies hat das Landgericht Dortmund mit Urteil vom 08.06.2017 entschieden und damit anders als die Vorinstanz einer Klage von Nachbarn weitgehend stattgegeben (Az.: 1 S 451/15). Mehr lesen
LG Köln: Unitymedia darf Router nicht eigenmächtig in Hotspots umwandeln

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia darf auf einem WLAN-Router seines Kunden nicht ohne dessen ausdrückliche Zustimmung ein zweites WLAN-Netz für andere Nutzer aktivieren. Dies hat das Landgericht Köln mit Urteil vom 09.05.2017 entschieden (Az.: 31 O 227/16). Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sprach von einem wegweisenden Signal für die Branche.

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OLG Düsseldorf: Taxi Bonn darf Taxiunternehmern Mitgliedschaft nicht wegen Zusammenarbeit mit "mytaxi" versagen

Die Taxi-Genossenschaft Taxi Bonn e.G. darf Taxiunternehmern eine Mitgliedschaft nicht deshalb verwehren, weil diese auch mit "mytaxi" zusammenarbeiten. Dies hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden, wie die Rechtsanwaltskanzlei Beiten Burkhardt am 08.07.2017 mitteilte. Taxi Bonn müsse seine Satzung nun entsprechend ändern.

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Oberstes norwegisches Gericht lehnt Breivik-Berufung ab
Das oberste Gericht in Norwegen hat eine Berufung des Massenmörders Anders Behring Breivik gegen ein Urteil zu seinen Haftbedingungen abgelehnt. Ein Osloer Gericht hatte im März 2017 entschieden, dass Breiviks Haftbedingungen nicht gegen seine Menschenrechte verstoßen und damit ein Urteil in erster Instanz einkassiert. Breivik hatte unter anderem wegen seiner langen Isolationshaft und der Kontrolle seiner Post gegen den Staat geklagt und in einem ersten Prozess 2016 teilweise Recht bekommen. Mehr lesen
Donnerstag, 8.6.2017
EuGH-Generalanwalt: Arbeitgeber müssen Arbeitnehmern Ausübung des Rechts auf bezahlten Urlaub ermöglichen

Von einem Arbeitnehmer kann nicht verlangt werden, dass er zunächst Urlaub nimmt, ehe er feststellen kann, ob er für den Urlaub Anspruch auf Bezahlung hat. Diese Ansicht vertritt der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof Evgeni Tanchev in seinen Schlussanträgen vom 08.06.2017. Habe ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer keinen bezahlten Jahresurlaub gewährt, werde der Anspruch auf diesen Urlaub übertragen, bis der Arbeitnehmer Gelegenheit habe ihn auszuüben, und bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses habe der Arbeitnehmer Anspruch auf eine Vergütung für noch nicht genommenen Jahresurlaub (Az.: C-214/16).

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LG München verurteilt Betreiber von Fakeshops im Internet zu langer Haftstrafe

Knapp 430.000 Euro hat ein Internetbetrüger mit insgesamt 19 sogenannten Fakeshops erbeutet, nun sitzt er hinter Gitter: Das Landgericht München hat den 35-jährigen Münchner am 07.06.2017 wegen mehrfachen gewerbsmäßigen Betrugs zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mitteilte. In Bamberg ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern angesiedelt.

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EU-Justizminister bringen Europäische Staatsanwaltschaft auf den Weg

In Deutschland und mindestens 17 weiteren Ländern werden künftig europäische Staatsanwälte beim Verdacht auf Missbrauch oder Unterschlagung von EU-Geld ermitteln. Darauf haben sich Justizminister der teilnehmenden Staaten beim Treffen der EU-Justizminister am 08.06.2017 in Luxemburg geeinigt. Es wird damit gerechnet, dass die neue Behörde ab 2020 mit 20 beteiligten Ländern an den Start geht.

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VG Mainz: Hausbesetzer haften anteilig für Räumung durch die Polizei

Hausbesetzer müssen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Mainz teilweise für die Räumung durch die Polizei zahlen. Das hat das Gericht am 08.06.2017 in einem Musterverfahren zu einem fünf Jahre alten Fall entschieden. Geklagt hatten zwei Frauen, denen Gebührenbescheide über 395 Euro beziehungsweise 1122 Euro zugestellt worden waren. Erstgenannte muss die Hälfte, die andere zwei Drittel davon zahlen.

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