Dienstag, 21.3.2017
Haushaltsausschuss: Experten kritisieren Bund-Länder-Finanzreform

Die geplante Reform der Bund-Länder-Finanzbeziehungen (BT-Drs. 18/11131, 18/11135) ist am 20.03.2017 bei einer Anhörung im Haushaltsausschuss des Bundestags auf zum Teil starke Kritik der Sachverständigen gestoßen. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst mit. Beklagt wurde die Entsolidarisierung der Länder, außerdem warnten die Experten vor Risiken für den Bund und vor Fehlanreizen in Hinblick auf die finanzielle Eigenverantwortung der Länder.

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OVG Münster: Anbieten von Erste-Hilfe-Kursen auch ohne Gewerbeanmeldung möglich

Der Anbieter deutschlandweiter Erste-Hilfe-Kurse muss diese nur dann gewerberechtlich anmelden, wenn er in seinem Gebaren die Voraussetzungen einer unselbstständigen Zweigstelle erfüllt und damit eine Niederlassung in der jeweiligen Stadt hat. Hiervon könne aber nicht ausgegangen werden, wenn die Kursräume nicht über eine feste organisatorische Infrastruktur verfügen. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster mit Urteil vom 20.03.2017 entschieden (Az.: 4 A 489/14).

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AG München: Beharrliche Pflichtverletzung rechtfertigt doppelte Regelgeldbuße und Fahrverbot

Überschreitet ein Verkehrsteilnehmer, der in den letzten vier Jahren bereits mehrfach wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen 21 und 46 Stundenkilometern und wegen Fahrens trotz Fahrverbots zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, erneut die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 22 Stundenkilometer, kann die Verhängung einer doppelten Regelgeldbuße und eines Fahrverbots angemessen sein. Dies hat das Amtsgericht München mit jetzt rechtskräftigem Urteil vom 14.6.2016 entschieden (Az.:437 Js 150260/16).

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VG Göttingen bestätigt Verbot weiterer privater Altkleidersammlungen in Göttingen

Die Vierte Kammer des Verwaltungsgerichts Göttingen hat in zwei Fällen die Klagen privater Altkleidersammler abgewiesen, denen untersagt worden war, Altkleidercontainer in Göttingen aufzustellen. Das Gericht bestätigte die Auffassung der Stadt, dass diese ein hochwertiges getrenntes Erfassungssystem im Altkleiderbereich unterhalte und dieses in Anbetracht der auf den Markt drängenden weiteren privaten Altkleiderentsorger gefährdet sei (Urteile vom 02.03.2017, Az.: 4 A 149/14; 4 A 345/15).

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Peter Blumenthal als Präsident der Rechtsanwaltskammer Köln bestätigt

Der Bonner Rechtsanwalt Peter Blumenthal (67) bleibt für weitere zwei Jahre Präsident der Rechtsanwaltskammer Köln. Am 18.3.2017 wählte der Vorstand ihn zum dritten Mal in dieses Amt. Neuer Schatzmeister ist der Leverkusener Rechtsanwalt Thomas Gutknecht (55). Er tritt die Nachfolge von Alfred Börsch an, der bei der Kammerversammlung im November 2016 nach 16 Jahren im Kammervorstand und davon 10 Jahren als Schatzmeister nicht mehr für eine neue Wahlperiode kandidiert hatte. Dies teilte die Rechtsanwaltskammer Köln am 20.03.2017 mit.

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Menschenrechtsinstitut fordert großzügigeren Familiennachzug

Das Deutsche Menschenrechtsinstitut (DIMR) hat die Bundesregierung aufgefordert, den Familiennachzug für Flüchtlinge wieder großzügiger zu handhaben. Die Aussetzung der Familienzusammenführung für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus führe in der Praxis dazu, "dass Kinder drei Jahre oder länger von ihren Eltern getrennt sind. Dies ist grund- und menschenrechtlich nicht haltbar“, sagte Hendrik Cremer vom DIMR am 20.03.2017 in einer Anhörung des Innenausschusses des Bundestages.

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Ausschuss: Begrenzung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf 40 Stunden stößt auf Widerstand

Der Antrag der Bundestagsfraktion Die Linke (BT-Drs. 18/8724) zur Reduzierung der Wochenhöchstarbeitszeit sowie der Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( BT-Drs. 18/8241) zur Einführung von Wahlarbeitszeiten sind bei einer öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales am 20.03.2017 von Seiten der Arbeitgeberverbände auf deutliche Kritik gestoßen. Insbesondere die Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden sorgte bei Arbeitgeberverbänden für Missstimmung.

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Experten streiten im Verkehrsausschuss um Pkw-Maut

Sowohl die finanzielle Wirkung der geplanten Infrastrukturabgabe (BT-Drs. 18/11237) als auch die Frage ihrer Europarechtskonformität sind unter Experten umstritten. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses am 20.03.2017 deutlich. Auch mit einigen geplanten Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf sind die Experten sich nicht sicher, ob die Pkw-Maut mit europäischem Recht zu vereinbaren ist. Ein Vertreter des Deutschen Städtetages forderte Ausnahmeregelungen auf grenznahen Autobahnabschnitten.

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Montag, 20.3.2017
Haushaltsausschuss: Experten zweifeln an Maut-Prognose
Vor dem Haushaltsausschuss des Bundestages haben am 20.03.2017 mehrere Experten Zweifel an den Einnahmeprognosen der Bundesregierung bezüglich der Pkw-Maut geäußert. Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) geht bei der Infrastrukturabgabe von Mauteinnahmen durch ausländische Pkw in Höhe von 834 Millionen Euro aus, die nach Abzug der Systemkosten von 211 Millionen Euro sowie der geplanten Kosten für die zusätzliche Steuerentlastung in Höhe von 100 Millionen Euro zu einer Nettoeinnahme von 524 Millionen Euro führen. Mehr lesen
Gesetz über Umweltverträglichkeitsprüfung wird novelliert
Das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) soll umfassend novelliert werden. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung (BT-Drs. 18/11499) sieht vor, die gesetzliche Grundlage an europäische Vorgaben anzupassen. Darüber hinaus soll die Novelle zum Anlass genommen werden, das Bundesrecht "zu vereinfachen, zu harmonisieren und anwenderfreundlicher auszugestalten", schreibt die Bundesregierung in der Begründung. Mehr lesen
Hypo Real Estate: Prozessauftakt gegen ehemaligen Vorstandschef Funke

Nach jahrelangen Verzögerungen hat vor dem Landgericht München I am 20.03.2017 der Strafprozess gegen den früheren Vorstandschef der Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) Georg Funke begonnen. Funke gilt als deutsche Symbolfigur der internationalen Finanzkrise.

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Bundesregierung will für bessere Durchsetzung der Ausreisepflicht von Ausländern sorgen
Mit einer Reihe gesetzgeberischer Maßnahmen will die Bundesregierung für eine "bessere Durchsetzung der Ausreisepflicht" betroffener Ausländer sorgen. Dies geht aus einem entsprechenden Gesetzentwurf der Regierung (BT-Drs. 18/11546) hervor, der am 23.03.2017 erstmals auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Mehr lesen
Verbraucherzentrale: Sparkasse lässt künftig Testamentsvorlage zum Nachweis der Erbenstellung genügen
Wer Geld erbt, kann sich dieses normalerweise kostenlos auf das eigene Konto überweisen lassen. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) verlangte indes eine Gebühr, wenn der Erbe lediglich ein vom Nachlassgericht eröffnetes notarielles Testamtent zum Nachweis seiner Erbenstellung vorlegte. Jetzt hat sie sich auf Druck der Verbraucherzentrale Brandenburg verpflichtet, die entsprechende Klausel in ihrem Preisverzeichnis nicht mehr zu verwenden und sich auch nicht mehr darauf zu berufen, wie die Verbraucherzentrale am 20.03.2017 mitteilte. Mehr lesen
OLG Köln: Schweizer Inkassounternehmen kann ohne Erlaubnis nach RDG keine Zahlung verlangen

Ein Inkassounternehmen aus der Schweiz ist ohne Erlaubnis nach dem deutschen Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) nicht berechtigt, eine Forderung in Deutschland einzuziehen, wenn maßgebende Anknüpfungspunkte (insbesondere inländischer Wohnsitz des Schuldners) nach Deutschland weisen. Dies hat das Oberlandesgericht Köln entschieden und ein klageabweisendes Urteil wegen fehlender Aktivlegitimation bestätigt (Urteil vom 21.12.2016, Az.: 7 U 121/16, BeckRS 2016, 114726).

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LG München I: EuGH soll Vereinbarkeit des urheberrechtlichen Schadenersatzanspruchs bei Filesharing mit EU-Recht klären
Das Landgericht München I hat dem Gerichtshof der Europäischen Union mit Beschluss vom 17.03.2017 Fragen zur Auslegung europäischer Regelungen zum Urheberrecht vorgelegt. Es möchte wissen, ob die auf einem Urteil des Bundesgerichtshofes fußende Handhabung des urheberrechtlichen Schadenersatzanspruchs im Fall des Filesharings mit EU-Recht vereinbar ist. Das betreffende Karlsruher Urteil bestimmt die Reichweite der dem Inhaber eines Internetanschlusses obliegenden sekundären Darlegungslast zur Nutzung des Anschlusses durch andere Personen im Fall einer über seinen Anschluss begangenen Urheberrechtsverletzung (BeckRS 2016, 116060). Mehr lesen
BGH: Angabe falschen erstinstanzlichen Aktenzeichens bei Rechtsmittel

FamFG §§ 64, 117 I; ZPO §§ 129 I, 130

Die Angabe eines falschen erstinstanzlichen Aktenzeichens steht dem fristgerechten Eingang einer Beschwerdebegründungsschrift nicht entgegen, wenn aufgrund der sonstigen erkennbaren Umstände die Zuordnung zu dem Beschwerdeverfahren zweifelsfrei möglich ist (im Anschluss an Senatsbeschluss BGHZ 165, 371 = FamRZ 2006, 543). (Leitsatz des Gerichts)

BGH, Beschluss vom 25.01.2017 - XII ZB 567/15, BeckRS 2017, 102553

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FG Hessen versagt Bank Anrechnung von Kapitalertragsteuer aus cum/ex-Aktiengeschäften in zweistelliger Millionenhöhe
Das Hessische Finanzgericht hat die Klage einer Bank auf Anrechnung von Kapitalertragsteuer aus eigenen Aktienkäufen um den Dividendenstichtag, sogenannten cum/ex-Geschäften, abgewiesen (Urteil vom 10.03.2017, Az.: 4 K 977/14, Revision zugelassen). Dem Rechtsstreit lagen außerbörsliche Aktiengeschäfte zugrunde, die vor dem Dividendenstichtag mit einem Anspruch auf die zu erwartende Dividende (cum) abgeschlossen, die aber erst nach dem Dividendenstichtag mit Aktien ohne Dividende (ex) beliefert wurden. Mehr lesen
Richterbund: Gesetzentwurf gegen Hasspostings im Internet greift zu kurz
Der Deutsche Richterbund kritisiert den Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) gegen Hasskriminalität in sozialen Netzwerken. "Die Vorschläge des Ministers greifen zu kurz", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, am 20.03.2017 dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Rechtswidrige Kommentare schnell zu löschen kann nur eine Säule im Kampf gegen Hass und Hetze im Netz sein. Wer strafbare Inhalte online stellt, der muss dafür auch effektiv strafrechtlich verfolgt werden können." Mehr lesen
VG Köln: Telekom darf Vectoring-Technik auch in Nahbereichen einsetzen
Die Telekom darf die VDSL2-Vectoring-Technologie auch in Nahbereichen einsetzen, obwohl dies den Zugang für Konkurrenten erschwert. Dies geht aus Urteilen des Kölner Verwaltungsgerichts vom 17.03.2017 hervor, mit denen das Gericht mehrere Klagen von Telekom-Wettbewerbern gegen die "Vectoring-II-Entscheidung" der Bundesnetzagentur abgewiesen hat (Az.: 9 K 7870/16, 9 K 8589/16, 9 K 8633/16 bis 9 K 8635/16). Mehr lesen
VG Aachen versagt Syrern vollen Flüchtlingsschutz
Die erste Kammer des Verwaltungsgerichts Aachen hat syrischen Staatsangehörigen in vier Verfahren die Anerkennung als Flüchtlinge versagt. Angesichts der aktuellen Massenflucht aus Syrien sei es realitätsfern dem syrischen Staat zu unterstellen, er sehe in jedem Asylbewerber einen politischen Gegner, meinen die Richter (Urteile vom 16.03.2017, Az.: 1 K 2871/16). Mehr lesen