Dienstag, 14.3.2017
LG Kiel verurteilt Marzipan-Erpresser zu mehrjähriger Haft

Nach nur einem Verhandlungstag ist der Prozess gegen den Mann, der Eltern und Schülern in Kiel mit vergifteten Marzipanherzen Schrecken einjagte, schon zu Ende. Der Marzipan-Erpresser wurde vom Landgericht Kiel am 13.03.2017 zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten wegen versuchter räuberischer Erpressung verurteilt.

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Großbritannien: May bekommt grünes Licht für Brexit-Erklärung

Grünes Licht für den Brexit. Nachdem das britische Oberhaus seinen Widerstand aufgegeben und das Parlament am 13.03.2017 das Brexit-Gesetz verabschiedet hat, kann Premierministerin Theresa May jetzt den Startschuss für die Austrittsverhandlungen mit der EU geben. Formal zustimmen muss nun nur noch die Queen.

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Monitoring: Löschung strafbarer Inhalte sozialer Netzwerke weiterhin unbefriedigend

Soziale Netzwerke löschen nach wie vor zu wenig strafbare Inhalte, die ihnen von Nutzerinnen und Nutzern gemeldet werden. Dies geht aus einem vom Bundesfamilienministerium und dem Bundesjustizministerium geförderten Monitoring hervor, das Jugendschutz.net – ein länderübergreifendes Kompetenzzentrum für Jugendschutz im Internet – im Januar und Februar 2017 durchgeführt hat.

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EuGH: Aktivitäten bei humanitärem Streitkräfteeinsatz können “terroristische Handlungen“ sein

Der Umstand, dass die Handlungen der “Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) Aktivitäten von Streitkräften darstellen könnten, beeinträchtigt die Gültigkeit der Rechtsakte der Union zu ihrer Aufnahme in die Liste betreffend das Einfrieren von Geldern nicht. Auch Aktivitäten der Streitkräfte bei bewaffneten Konflikten im Sinn des humanitären Völkerrechts können “terroristische Handlungen“ im Sinn des EU-Rechts sein. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 14.03.2017 entschieden (Az.: C-158/14).

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LG Augsburg: Google darf negative Bewertungen eines Unternehmens weiter anzeigen

Ein Unternehmen aus dem Raum Augsburg ist mit einer Klage gegen Google gescheitert. Das Unternehmen wollte erreichen, dass der Suchmaschinenbetreiber nicht mehr auf eine Internetseite verweisen darf, auf der negative Bewertungen über den Kläger zu lesen sind. Das Augsburger Landgericht hat die Klage am 13.03.2017 aber abgewiesen (Az.: 034 O 275/16).

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AG Gießen: Freispruch in Betrugsfall um falsche Vatikanbank-Kredite

Ein Verfahren zu einem Betrugsfall um einen falschen Erzbischof und vermeintliche Millionenkredite der Vatikanbank ist mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Gießen sah es am 13.03.2017 zwar als erwiesen an, dass Gutgläubige um ihr Geld gebracht worden sind. Doch war es nicht zweifelsfrei von der Schuld des 65 Jahre alten Angeklagten überzeugt. Also hieß es "im Zweifel für den Angeklagten“. Der mutmaßliche Haupttäter in dem Fall ist derweil unauffindbar.

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EU-Kommission: Industrie soll Zutaten alkoholischer Getränke kennzeichnen

Die Europäische Kommission hat am 13.03.2017 einen Bericht über die verpflichtende Kennzeichnung alkoholischer Getränke mit Zutatenverzeichnis und Nährwertdeklaration angenommen. Die Brüsseler Behörde forderte die Getränkeproduzenten auf, innerhalb eines Jahres im Rahmen der Selbstregulierung einen Vorschlag zu Zutateninformationen und Nährwertdeklarationen auf allen alkoholischen Getränken vorzulegen.

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DAV fordert: Rechtsberatung soll Teil humanitärer Hilfe werden

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) tritt dafür ein, dass die Rechtsberatung wie die medizinische Erstversorgung, Nahrungsmittel und ein Dach über dem Kopf ein fester Bestandteil der humanitären Hilfe wird. Bisher hätten die Menschen keinen Anspruch auf individuelle fachliche Beratung, heißt es beim DAV, der am 10.03.2017 mit einer Delegation das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos besuchte. Dabei sei solch eine Beratung gerade in Ausnahmesituationen wie der Flüchtlingskrise unabdingbar.

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Montag, 13.3.2017
VG Berlin: Flüchtlingsschutz für Syrer bleibt umstritten
Ob Syrer allein aufgrund der (illegalen) Ausreise aus Syrien, der Asylantragstellung und des Aufenthalts in Deutschland die Zuerkennung des Flüchtlingsstatus beanspruchen können, bleibt nach den ersten hierzu ergangenen Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Berlin umstritten. Dies teilt das Gericht unter Verweis auf ein Urteil seiner vierten Kammer vom 09.03.2017 (Az.: VG 4 K 572.16 A) und zwei Urteile seiner 23. Kammer vom 02.03.2017 (Az.: VG 23 K 1540.16 A und VG 23 K 1551.16 A) mit. Mehr lesen
Europarat: Straßburger Yukos-Urteil bindet Russland "bedingungslos"
Der Europarat hat Russland deutlich an seine Verpflichtungen aus der Menschenrechtskonvention erinnert. Der Ausschuss, der die Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte überwacht, äußerte am 10.03.2017 "ernsthafte Bedenken" hinsichtlich Russlands Weigerung, das Straßburger Yukos-Urteil umzusetzen. Mehr lesen
LSG Baden-Württemberg: Keine rentenrechtlichen Beitragszeiten für ehemalige Heimkinder wegen "Zwangsarbeit"
Nach der derzeitigen Rechtslage kann die von ehemaligen Heimkindern geleistete Arbeit, die nicht Teil eines versicherungspflichtigen Lehr- oder Beschäftigungsverhältnisses war, sondern sich als – nach damaligem Verständnis – Teil der Unterbringungs- und Erziehungsmaßnahmen darstellt, nicht als rentenrechtliche Beitragszeit im Versicherungskonto der betreffenden Personen anerkannt werden. Das Landessozialgericht Baden-Württemberg verweist in seinem Urteil vom 24.02.2017 darauf, dass die rentenrechtliche Berücksichtigung dieser Zeiten nur der Gesetzgeber regeln könne (Az.: L 8 R 1262/16). Mehr lesen
Südkoreas entmachtete Ex-Präsidentin Park trotzt Vorwürfen
Zwei Tage nach ihrer Entmachtung hat Südkoreas bisherige Präsidentin Park Geun Hye den Vorwürfen der Korruption getrotzt. "Es mag einige Zeit dauern, aber die Wahrheit wird letztlich enthüllt", hieß es in ihrer Erklärung, die am 12.03.2017 von einem Parteifreund und früheren Sprecher verlesen wurde. Mehr lesen
Bundesrat: Tempo 30 vor Kindergärten soll Regelfall werden
Der Bundesrat hat am 10.03.2017 den Weg für eine Verwaltungsvorschrift der Bundesregierung (BR-Drs. 85/17) frei gemacht, die unter anderem ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern vor sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Seniorenheimen vorsieht. Mehr lesen
VGH Kassel: Boots-Verbot auf der Nidda wirksam

Das Verbot, zwei Abschnitte der Nidda jeweils in der Zeit von März bis Ende September mit Wasserfahrzeugen jeglicher Art zu befahren, ist wirksam. Der Verwaltungsgerichtshof Kassel hat einen Normenkontrollantrag von Kanufahrern gegen die entsprechende Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet "Auenverbund Wetterau" mit Urteil vom 09.03.2017 abgelehnt. Das Verbot sei unter anderem wegen des Schutzes von Lebensstätten und Lebensräumen bestimmter wild lebender und geschützter Tierarten geboten (Az.: 4 C 328/16.N).

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BGH: Haftung des Steuerberaters für einen Insolvenzverschleppungsschaden

InsO § 19 II, HGB § 252 I Nr. 2, BGB § 675

1. Der mit der Erstellung eines Jahresabschlusses für eine GmbH beauftragte Steuerberater ist verpflichtet zu prüfen, ob sich auf der Grundlage der ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen und der ihm sonst bekannten Umstände tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten ergeben, die einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit entgegenstehen können. Hingegen ist er nicht verpflichtet, von sich aus eine Fortführungsprognose zu erstellen und die hierfür erheblichen Tatsachen zu ermitteln (Ergänzung zu BGH, WM 2013, 802 und BGH, WM 2013, 1323).

2. Der mit der Erstellung eines Jahresabschlusses für eine GmbH beauftragte Steuerberater hat die Mandantin auf einen möglichen Insolvenzgrund und die daran anknüpfende Prüfungspflicht ihres Geschäftsführers hinzuweisen, wenn entsprechende Anhaltspunkte offenkundig sind und er annehmen muss, dass die mögliche Insolvenzreife der Mandantin nicht bewusst ist (teilweise Aufgabe von BGH, WM 2013, 802). (Leitsätze des Gerichts)

BGH, Urteil vom 26.01.2017 - IX ZR 285/14 (OLG Hamburg), BeckRS 2017, 101939

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Leitplanken für Computerautos – Dobrindt-Entwurf ist umstritten
Ein Gesetz für von Computern gesteuerte Autos nimmt langsam Form an. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte seine Pläne (BR-Drs. 69/17) am 10.03.2017 in den Bundestag eingebracht. Haftungsfragen würden gelöst, kündigte Dobrindt an: "Wenn der Computer fährt, dann haftet am Schluss der Hersteller." Zeitgleich beriet der Bundesrat über den Entwurf. Während die Auto-Lobby den Entwurf im Januar lobte, regen sich nicht nur in der Länderkammer Bedenken. Mehr lesen
Länder tragen verstärkten Schutz für Polizei- und Rettungskräfte mit
Der Bundesrat hat keine Einwände gegen den Gesetzentwurf der Bundesregierung für einen verstärkten Schutz von Polizei- und Rettungskräften (BR-Drs. 126/17). Die Länder befassten sich mit der Vorlage am 10.03.2017 im ersten Durchgang. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen tätliche Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte härter bestraft werden. Mehr lesen
Bundesrat fordert Anpassungen an Winterreifenpflicht
Der Bundesrat setzt sich weiterhin für praxistaugliche Regeln bei der Winterreifenpflicht ein. Einer entsprechenden Verordnung der Bundesregierung (BR-Drs. 771/16) zur Anpassung dieser Pflicht hat er deshalb am 10.03.2017 nur nach Maßgabe zugestimmt. Er möchte, dass die Bundesregierung nicht nur die Winterreifenpflicht für Motorräder aufhebt, sondern auch Spezialfahrzeuge wie Baustellenfahrzeuge davon ausnimmt. Ähnlich wie bei den Motorrädern gebe es auch für diese Fahrzeuge bauartbedingt keine extra Reifen für Schnee und Glätte. Darüber hinaus möchten die Länder durchsetzen, dass die Winterreifenpflicht bei Lkw und Bussen erweitert wird, um bei allen Witterungsbedingungen eine akzeptable Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Mehr lesen
Bundesrat fordert in Drohnenverordnung Ausnahme für Modellflugzeuge

Der Bundesrat hat seine Zustimmung zur Drohnenverordnung der Bundesregierung (BR-Drs. 39/17) am 10.03.2017 von einigen Änderungen abhängig gemacht. So soll die Bundesregierung unter anderem die vorgesehene Flughöhenbeschränkung von 100 Metern relativieren. Ansonsten liefe die Regelung auf ein Quasiverbot für bestimmte Modellflugsparten hinaus. Um Kollisionen mit Rettungshubschraubern zu verhindern, fordert er, Drohnenflüge auch in der Nähe von Krankenhäusern zu verbieten.

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Bayern gegen Strafmilderung bei Ehrenmord - Gesetzentwurf eingebracht
Bayern möchte darauf hinwirken, dass die religiöse oder kulturelle Prägung eines Straftäters kein Grund für eine Strafmilderung sein kann und hat einen entsprechenden Gesetzentwurf (BR-Drs. 214/17) in den Bundesrat eingebracht. Unter anderem soll eine Strafmilderung beim sogenannten Ehrenmord ausgeschlossen sein. Mehr lesen