Mit seiner Kritik an der angeblichen Parteilichkeit einiger Richter hat US-Präsident Donald Trump den Unmut des obersten Gerichts der Vereinigten Staaten erregt. Der Vorsitzende Richter des Supreme Courts, John Roberts, wies Trumps Vorwürfe am 21.11.2018 zurück und erklärte: "Wir haben keine Obama-Richter oder Trump-Richter, Bush-Richter oder Clinton-Richter." Stattdessen gebe es eine herausragende Gruppe engagierter Richter, die ihr Bestes täten und jeden vor Gericht nach den gleichen Maßstäben des Rechts behandelten, betonte der konservative Jurist. "Diese unabhängige Justiz ist etwas, für das wir alle dankbar sein sollten."
Mehr lesenDer Mannheimer Rechtsanwalt Stephan Harbarth wird voraussichtlich neuer Richter des Bundesverfassungsgerichts. Der Bundestag habe den Partner der Wirtschaftssozietät Schilling, Zutt & Anschütz am 22.11.2018 mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt, teilt die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) mit. Die Wahl müsse noch durch den Bundesrat bestätigt werden. Dieser werde sich in seiner Plenarsitzung am 23.11.2018 damit befassen.
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Griechenland wegen der Misshandlung von elf Häftlingen mit Tasern verurteilt. Der griechische Staat müsse den Gefängnisinsassen insgesamt 110.000 Euro Entschädigung zahlen, so das Straßburger Gericht am 22.11.2018 (Az.: 29543/15). Die Gerichtsentscheidung kann aber noch innerhalb von drei Monaten angefochten werden.
Mehr lesenDer zwischen Bund und Ländern umkämpfte Pakt zur Entlastung der Gerichte soll nach Aussage von Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) noch vor Ende des Jahres 2018 stehen. "Wir brauchen eine Stärkung auf allen Ebenen der Justiz, auch die Länder werden ihren Teil dazu beitragen", sagte Barley am 22.11.2018 in der Haushaltsdebatte im Bundestag. Zuletzt hatte sie mit den Justizministern der Länder darüber gestritten, wer die versprochenen 2.000 neuen Stellen für Richter und Staatsanwälte finanzieren soll.
Mehr lesenEine Gemeinde kann willkürfrei den Abschluss eines Pachtvertrages mit einem Landwirt ablehnen, der anders als die übrigen ortsansässigen Landwirte eine ganzjährige Beweidung der Pachtflächen mit winterharten Rindern ohne Stallhaltung betreibt. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 08.11.2018 entschieden (Az.: 20 U 8/15).
Mehr lesenMehr als acht Monate nach einer tödlichen Messerattacke auf die 14-jährige Keira aus Berlin ist ein Mitschüler zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Eine Jugendkammer des Landgerichts in der Hauptstadt sprach den 15-jährigen Deutschen am 22.11.2018 des Mordes schuldig. Der Jugendliche habe aus reiner Mordlust getötet. Das Ergebnis teilte eine Gerichtssprecherin mit, der Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt.
Mehr lesenDas Bundeskriminalamt (BKA) verstärkt seinen Kampf gegen Hacker und Computerbetrug. BKA-Präsident Holger Münch kündigte am 21.11.2018 bei der Herbsttagung seiner Behörde in Wiesbaden den Aufbau einer neuen Abteilung zur Bekämpfung von Cyberkriminalität an. Die Experten sollen unter anderem Ermittlungen etwa nach Virusattacken oder gegen Akteure im sogenannten Darknet führen. Außerdem sollen sie neue Werkzeuge zur Abwehr von Cyberkriminalität entwickeln.
Mehr lesenDas Gericht der Europäischen Union hat den Beschluss des Rates bestätigt, die Guthaben von Mitgliedern der Familie Mubarak auf der Grundlage von Gerichtsverfahren wegen rechtswidriger Verwendung ägyptischer staatlicher Gelder einzufrieren. Der Rat habe über hinreichende tatsächliche Anhaltspunkte in Bezug auf den politischen und justiziellen Hintergrund in Ägypten und die Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Familie Mubarak verfügt, um diesen Beschluss zu erlassen (Urteile vom 22.11.2018, Az.: T-274/16 und T-275/16).
Mehr lesenWer ein Kunstwerk bestellt, muss es grundsätzlich auch dann bezahlen, wenn es ihm nicht gefällt. Das hat das Oberlandesgericht Köln im Rechtsstreit um die Bezahlung eines Video-Clips des Comedians Jörg Knör entschieden. Die Revision wurde nicht zugelassen (Urteil vom 14.11.2018, Az.: 11 U 71/18).
Mehr lesenDas Finanzgericht Hamburg hat die Klage eines Dieselfahrers abgewiesen, der mit Blick auf die Dieselfahrverbote eine Herabsetzung der Kraftfahrzeugsteuer begehrte. Zur Begründung verwies das Gericht auf § 1 Abs. 1 Nr. 1 KraftStG, wonach die Steuer fällig sei, ohne dass es darauf ankomme, ob das Fahrzeug überhaupt genutzt, über welchen Zeitraum und in welchem Ausmaß das Fahrzeug genutzt werde oder welche Straßen befahren bzw. nicht befahren würden (Urteil vom 14.11.2018, Az.:4 K 86/18).
Mehr lesenBGB §§ 546 I, 566, 573 III, 574, 574b
1. Begründet der Mieter seinen Sozialwiderspruch gem. § 574 Abs.1 BGB damit, dass beim Wohnungsverlust schwere Gesundheitsschäden bis hin zu Lebensgefahr drohen, genügt aufgrund des hohen Ranges der betroffenen Grundrechte bereits ein geringer Grad der Eintrittswahrscheinlichkeit.
2. Da bei der Abwägung der betroffenen Grundrechte die Wertentscheidungen des Grundgesetzes zu berücksichtigen sind, gilt der Rechtsgrundsatz, dass je höher das bedrohte Rechtsgut ist, umso geringere Anforderungen an die Konkretheit seiner Gefährdung und deren Feststellung zu treffen sind.
3. In Fällen, in denen der mögliche Schaden hoch und unwiederbringlich ist, wie bei Risiken schwerer dauerhafter Gesundheitsschäden oder gar eines tödlichen Ausgangs, kann dem Gefährdeten dann nicht das Risiko einer Gefahrverwirklichung aufgebürdet werden, wenn eine verlässliche und exakte Prognose der Konkretheit der Gefahr aufgrund der Komplexität der Fragestellung unmöglich ist.
LG Frankfurt a.M., Urteil vom 13.09.2018 - 2/11 S 46/17, BeckRS 2018, 26515
Mehr lesenNach Vorlage einer Verbalnote der Botschaft Tunesiens hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen im Fall des Islamisten Sami A auf Antrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge seine im Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes getroffene Entscheidung vom 12.07.2018 (in BeckRS 2018, 15452) aufgrund neuer tatsächlicher Umstände geändert. Somit besteht vorerst bis zur abschließenden Entscheidung im Hauptsacheverfahren kein wirksames Abschiebungsverbot nach Tunesien. Das Gericht bestätigte damit den vom Bundesamt am 20.06.2018 verfügten Widerruf des für den Tunesier ausgesprochenen Abschiebungsverbotes (Beschluss vom 21.11.2018, Az.: 7a L 1947/18.A).
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof soll klären, ob gegen staatliche Amtsträger Zwangshaft angeordnet werden darf, um eine rechtskräftige Verurteilung zur Fortschreibung eines Luftreinhalteplans durchzusetzen. Dies hat nach Mitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 21.11.2018 der Verwaltungsgerichtshof München am 09.11.2018 beschlossen und ein vollstreckungsrechtliches Beschwerdeverfahren ausgesetzt (Az.: 22 C 18.1718).
Mehr lesenMieter haben wegen der unwirksamen Mietpreisbremse keinen Anspruch auf Schadenersatz gegenüber dem Freistaat Bayern. Dies hat das Landgericht München I mit Urteil vom 21.11.2018 entschieden. Das Gericht veweist auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach der Staat grundsätzlich nicht für den Erlass eines unwirksamen Gesetzes in Anspruch genommen werden könne (Az.: 15 O 19893/17, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenEin Funkrufdienstunternehmen ist mit seiner Klage gegen die Verwendung der Bezeichnung "iMessage" durch drei Unternehmen der Apple-Gruppe erfolglos geblieben. Das Landgericht Braunschweig hat entschieden, dass zwischen den Bezeichnungen "e*Message" und "iMessage" keine Verwechslungsgefahr bestehe, weil die Tätigkeitsfelder, in denen die Zeichen verwendet werden, nur gering ähnlich seien (Urteil vom 21.11.2018, Az.: 9 O 1818/17).
Mehr lesenFrankreichs Nationalversammlung hat am 20.11.2018 trotz heftiger Kritik der Opposition ein Gesetzespaket gegen gezielt gestreute Falschinformationen in Wahlkampfzeiten beschlossen. Oppositionspolitiker warnten vor der Gefahr einer "Gedankenpolizei" und "Zensur".
Mehr lesenDas Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt muss dem Landesrechnungshof vollständige Einsicht in die Unterlagen der öffentlichen Krankenhausfinanzierung gewähren. Dies hat mit Urteil vom 20.11.2018 das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg entschieden und der Berufung des Landesrechnungshofs gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Magdeburg stattgegeben (Az.: 4 L 75/16).
Mehr lesenEin nationales Krankenversicherungssystem darf die Kosten eines Arzneimittels (hier: Zytostatikum Avastin) für eine Anwendung, die nicht von seiner Genehmigung für das Inverkehrbringen erfasst ist (hier: zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration), übernehmen. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 21.11.2018 entschieden. Voraussetzung sei aber, dass dieses Arzneimittel weiterhin mit dem EU-Arzneimittelrecht in Einklang stehe (Az.: C-29/17).
Mehr lesenEin Aufnahmebewerber, dessen Aufnahmeantrag nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) bestandskräftig abgelehnt worden ist, hat keinen Anspruch auf Wiederaufgreifen des Verfahrens nach § 51 Abs. 1 Nr. 1 VwVfG, wenn sich zwar bestimmte rechtliche Voraussetzungen für die Erteilung des begehrten Aufnahmebescheides nachträglich zu seinen Gunsten geändert haben, der bestandskräftige Ablehnungsbescheid jedoch auch auf einen Ablehnungsgrund gestützt worden ist, zu dem der Betroffene keinen durchgreifenden Wiederaufnahmegrund geltend gemacht hat. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit mehreren Urteilen vom 20.11.2018 entschieden (Az.: 1 C 23.17, 1 C 24.17 und 1 C 25.17).
Mehr lesenDer Zwang, für die Dauer des Aufnahmeverfahrens in das Aussiedlungsgebiet zurückzukehren, begründet für einen Aufnahmebewerber, der sich ohne Aufnahmebescheid auf der Grundlage eines von seinem ausländischen Ehegatten abgeleiteten Aufenthaltstitels im Bundesgebiet aufhält, nicht stets eine besondere Härte. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 20.11.2018 entschieden (Az.: 1 C 5.17).
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