Die EU-Mitgliedstaaten dürfen keine Sofortmaßnahmen in Bezug auf genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel treffen, wenn nicht von einem ernsten Risiko für die Gesundheit oder die Umwelt auszugehen ist. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 13.09.2017 im Fall eines von Italien erlassenen Anbauverbots für MON-810-Mais entschieden. Das Vorsorgeprinzip sei keine ausreichende Grundlage für solche Sofortmaßnahmen (Az.: C-111/16).
Mehr lesenDer Bundesgerichtshof hat entschieden, dass insgesamt acht vorformulierte Entgeltklauseln einer Sparkasse unwirksam sind und deshalb gegenüber Verbrauchern nicht verwendet werden dürfen. In den verwendeten Klauseln geht es unter anderem um Entgelte für die berechtigte Ablehnung einer SEPA-Lastschrift, für die Ablehnung verschiedener Überweisungskonstellationen bei fehlender Deckung und für die Führung eines Pfändungsschutzkontos. Diese Entgelte widersprächen den wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelungen und benachteiligten die Kunden unangemessen, so der BGH in seinem Urteil vom 12.09.2017 (Az.:XI ZR 590/15).
Mehr lesenWegen Verstößen gegen das Parteiengesetz müssen Grüne, SPD, CDU und FDP im Saarland Strafzahlungen leisten. Die Parteien hätten gegen das Verbot verstoßen, Spenden oder geldwerte Leistungen von ihren jeweiligen Fraktionen vor der Landtagswahl 2009 anzunehmen, teilte die Bundestagsverwaltung am 12.09.2017 mit.
Mehr lesenDas oberste Gericht Venezuelas demontiert nach einem Bericht der Unabhängigen Juristenkommission (IJC) den Rechtsstaat. Seit Dezember 2016 hätten die Richter mit ihren Entscheidungen die Menschenrechte untergraben, kritisierten die Juristen am 12.09.2017 in Genf am Rande der Tagung des UN-Menschenrechtsrates. Das oberste Gericht habe sich damit zu einem Arm der autoritären Regierung degradiert.
Mehr lesenBMW stehen für die Fertigung von Elektroautos in Leipzig nach einem Urteil des Gerichts der Europäischen Union weniger Fördergelder zu als angemeldet. Statt einer regionalen Investitionsbeihilfe von 45 Millionen Euro dürfe der Staat nur mit 17 Millionen Euro helfen, urteilten die Richter in Luxemburg am 12.09.2017 (Az.:T-671/14). Der höhere Betrag sei mit den Regeln des Binnenmarkts unvereinbar.
Mehr lesenNimmt ein Arbeitnehmer am Ende der Altersteilzeit entgegen seiner ursprünglichen Planung nicht sofort Altersrente in Anspruch, sondern beantragt zunächst Arbeitslosengeld, weil er - bedingt durch eine Gesetzesänderung - zu einem späteren Zeitpunkt abschlagsfrei in Rente gehen kann, tritt keine Sperrzeit ein. Dies hat das Bundessozialgericht mit Urteil vom 12.09.2017 entschieden. In diesem Fall sei ein wichtiger Grund im Sinne des § 159 Abs. 1 SGB III gegeben, der nicht wegen der späteren Planänderung entfalle (Az.: B 11 AL 25/16 R).
Mehr lesenDer Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs Paolo Mengozzi hat in seinen Schlussanträgen vom 12.09.2017 die Kriterien präzisiert, die ausschlaggebend dafür sind, ob die spanische Schweppes SA der Einfuhr von Schweppes-Erzeugnissen mit Herkunft aus dem Vereinigten Königreich, wo Coca-Cola die betreffende Marke innehat, nach Spanien und/oder der Vermarktung solcher Erzeugnisse in Spanien entgegentreten kann. Der Berufung auf das ausschließliche Recht stehe es entgegen, so der Generalanwalt, wenn sich in Anbetracht der wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den jeweiligen Markeninhabern ergebe, dass die Marken unter umfassender einheitlicher Kontrolle stehen (Az.:C-291/16).
Mehr lesenVO (EG) Nr. 800/2008 Art. 1 VI Buchst. c, VII Buchst. c
1. Als „Gesamtverfahren“ gelten alle vom nationalen Recht vorgesehenen Verfahren der Unternehmensinsolvenz, unabhängig davon, ob diese Verfahren durch die nationalen Verwaltungsbehörden und Gerichte von Amts wegen eröffnet oder auf Antrag des betroffenen Unternehmens eingeleitet werden.
2. Der Umstand, dass ein Unternehmen die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Gesamtverfahrens nach dem nationalen Recht erfüllt, reicht für die Nichtgewährung einer staatlichen Beihilfe oder – sofern sie bereits gewährt wurde – für die Feststellung aus, dass die Beihilfe gemäß dieser Verordnung nicht hätte gewährt werden dürfen, wenn diese Voraussetzungen bereits zum Zeitpunkt der Zuschussgewährung vorlagen. Dagegen kann ein bereits gewährter Zuschuss nicht allein deshalb widerrufen werden, weil gegen dieses Unternehmen nach der Gewährung des Zuschusses ein Gesamtverfahren eröffnet wurde. (Vom Verfasser gekürzte Leitsätze des Gerichts)
EuGH, Urteil vom 06.07.2017 - C-245/16, BeckRS 2017, 115609 – „Nerea SpA/Regione Marche“
Mehr lesenDas Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen die Beschränkung der Anfertigung von Bildaufnahmen am Rande der Hauptverhandlung im Schlecker-Strafverfahren mit Beschluss vom 17.08.2017 abgelehnt. Es kam nach Vornahme einer Folgenabwägung zu dem Ergebnis, dass die Nachteile für die Pressefreiheit nicht schwer genug wögen, um die begehrte einstweilige Anordnung zu rechtfertigen (Az.: 1 BvR 1741/17).
Mehr lesenEin Mordprozess in Mecklenburg-Vorpommern gegen einen 96-jährigen früheren SS-Sanitäter in Auschwitz ist wie erwartet eingestellt worden. Der Angeklagte sei aufgrund seiner Demenz nicht mehr verhandlungsfähig, erklärte der Sprecher des Landgerichts Neubrandenburg, Carl Christian Deutsch, am 12.09.2017. Das hätten zwei Gutachter unabhängig voneinander festgestellt. Dem Mann war Beihilfe zum Mord in 3.681 Fällen vorgeworfen worden.
Mehr lesenEin langjähriger Gerichtsstreit über die Urheberschaft eines Affen an seinem Selfie ist mit einem Vergleich beigelegt worden. Nach Mitteilung der Tierrechtsorganisation Peta vom 11.09.2017 einigte sich die Organisation mit dem britischen Naturfotografen David J. Slater, dem die Kamera gehört, mit dem das Selfie gemacht wurde, nun außergerichtlich.
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