Das Kartenspiel Duplicate-Bridge ist mangels ausreichender körperlicher Komponente kein Sport im Sinne der Europäischen Mehrwertsteuerrichtlinie und kann daher nicht als solcher von der Mehrwertsteuer befreit werden. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 26.10.2017 entschieden. Allerdings schließt der EuGH nicht aus, dass Duplicate-Bridge als "kulturelle Dienstleistung" von der Mehrwertsteuer befreit werden könnte (Az.: C-90/16).
Mehr lesenDer Rechtsstreit um einen Tornado-Tiefflug über ein Protestcamp im Vorfeld des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm geht weiter. Das Bundesverwaltungsgericht hat zwar wegen der einschüchternden Wirkung des Überflugs einen faktischen Eingriff in die Versammlungsfreiheit der Kläger bejaht, die Sache aber zur weiteren Klärung einer möglichen Rechtfertigung des Überflugs an das Oberverwaltungsgericht Greifswald zurückverwiesen (Urteile vom 25.10.2017, Az.: 6 C 45.16 und 6 C 46.16).
Mehr lesenMehr als drei Monate saß der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner in Untersuchungshaft, bald kann er seine Familie in Berlin in die Arme schließen. Zum Prozessauftakt am 25.10.2017 hatte das 14. Schwurgericht in Istanbul überraschend seine Freilassung verfügt. Eine weitere Eskalation im Streit mit der Türkei scheint vorerst abgewendet.
Mehr lesenCem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, darf künftig im Zusammenhang mit dem Nagelbomben-Anschlag vom 09.06.2004 in der Kölner Keupstraße nicht mehr behaupten, der damalige Bundesinnenminister Otto Schily habe bereits einen Tag nach dem Anschlag einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen. Dies hat das Landgericht München I mit Urteil vom 25.10.2017 entschieden und einer Unterlassungsklage Schilys stattgegeben. Özdemir hatte dies in einerm Vorwort zu einem Buch über den NSU-Anschlag behauptet (Az.: 25 O 4233/17).
Mehr lesenEin zu Unrecht nach Bulgarien und von dort inzwischen nach Afghanistan abgeschobener Flüchtling muss nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Sigmaringen unverzüglich nach Deutschland zurückgeholt werden. Eine entsprechende Aufforderung sei an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ergangen, sagte ein Justizsprecher in Sigmaringen am 25.10.2017 gegenüber der Presse. Zuvor hatte unter anderem das "Schwäbische Tagblatt" über den Fall berichtet.
Mehr lesenGerichte verstoßen gegen das Recht auf den gesetzlichen Richter (Art. 101 GG), wenn sie eine Entscheidung in einer nur für dringende Fälle ausnahmsweise gesetzlich vorgesehenen Besetzung treffen, ohne dass die Dringlichkeit offensichtlich ist oder zumindest im Beschluss dargelegt wird. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 28.09.2017 entschieden und einer Verfassungsbeschwerde stattgegeben (Az.: 1 BvR 1510/17).
Mehr lesenBGB §§ 242, 535 II, 536 I 3, 1004
Die Verlegung eines Mülltonnen-Platzes durch den Vermieter und die hierdurch bedingte, rein optische Beeinträchtigung des Ausblicks eines Mieters stellt gemäß § 536 Abs. 1 S. 3 BGB in Verbindung mit § 242 BGB nur eine unerhebliche Minderung der Tauglichkeit der Mietsache dar, wenn durch diese Verlegung des Mülltonnen-Platzes weder Geruchs noch Lärm-Beeinträchtigungen hinzutreten.
AG Brandenburg, Urteil vom 13.10.2017 - 31 C 156/16, BeckRS 2017, 127797
Mehr lesenDie Adoption eines minderjährigen Kindes im Ausland durch einen Deutschen führt für das Kind in aller Regel nur dann zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit gemäß § 6 StAG, wenn die Auslandsadoption auch zum Erlöschen des Eltern-Kind-Verhältnisses zu den leiblichen Eltern führt. Das hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 25.10.2017 entschieden (Az.: 1 C 30.16).
Mehr lesenÜber 21 Jahre nach dem Anschlag der paramilitärischen Organisation "PIRA", einer IRA-Abspaltung, auf eine britische Kaserne in Osnabrück hat das Landgericht Osnabrück ein PIRA-Mitglied mit Urteil vom 25.10.2017 wegen versuchten Mordes in einer unbestimmten Anzahl rechtlich zusammentreffender Fälle zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Wegen einer rechtsstaatswidrigen Verfahrensverzögerung gilt laut LG ein Jahr der verhängten Freiheitsstrafe als vollstreckt (Az.: 6 Ks 4/17).
Mehr lesenEU-Staaten werden nach Ablauf der in der Dublin III-Verordnung vorgesehenen sechsmonatigen Überstellungsfrist für die Bearbeitung von Anträgen auf internationalen Schutz selbst zuständig, worauf sich eine eine Person, die einen Schutzantrag gestellt hat, vor Gericht berufen kann. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 25.10.2017 entschieden (Az.: C-201/16).
Mehr lesenIn dem Strafverfahren unter anderem um den Vorwurf eines Subventionsbetrugs des Investors der Rostocker Yachthafenresidenz am Standort "Hohe Düne" hat der Bundesgerichtshof das Urteil des Landgerichts Rostock in weiten Teilen aufgehoben und zur neuen Verhandlung an das Landgericht Schwerin zurückverwiesen (Az.: 1 StR 339/16).
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