Montag, 17.1.2022
AfD schei­tert mit Eil­an­trag gegen Co­ro­na-Maß­nah­men in Bay­erns Land­tag

Im Baye­ri­schen Land­tag bleibt es bei den durch All­ge­mein­ver­fü­gung sei­ner Prä­si­den­tin am 19.11.2021 ge­än­der­ten Maß­nah­men zur Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung. Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof Bay­ern hat diese be­stä­tigt und damit einen im Or­gan­streit­ver­fah­ren ge­stell­ten Eil­an­trag der AfD-Frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag und ei­ni­ger ihrer Ab­ge­ord­ne­ten ab­ge­lehnt.

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Auch Gro­ß­el­tern kön­nen zum Un­ter­halt ver­pflich­tet sein

Nicht nur El­tern müs­sen ihren Kin­dern Un­ter­halt zah­len, so­lan­ge diese zur Schu­le gehen oder sich noch in einer Aus­bil­dung be­fin­den. Die­sel­be Ver­pflich­tung kann nach § 1607 BGB laut einem am Frei­tag be­kannt ge­wor­de­nen Be­schluss des Ober­lan­des­ge­richts Ol­den­burg auch die Gro­ß­el­tern eines Kin­des tref­fen, wenn die El­tern wegen man­geln­der Leis­tungs­fä­hig­keit kei­nen Un­ter­halt zah­len kön­nen oder sich der Un­ter­halts­an­spruch recht­lich nur schwer durch­set­zen lässt.

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Freitag, 14.1.2022
Neue Rich­ter­ver­ei­ni­gung for­dert im Fall Jens Maier Rich­ter­an­kla­ge

Nur eine Rich­ter­an­kla­ge kann nach Auf­fas­sung der Neuen Rich­ter­ver­ei­ni­gung (NRV) klä­ren, ob der ehe­ma­li­ge AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Jens Maier, der sich seit Jah­ren in rechts­ex­tre­mer Weise äu­ße­re, wei­ter Rich­ter sein könne. Es liege in der Ver­ant­wor­tung der Jus­tiz und in letz­ter Kon­se­quenz des Land­tags dafür Sorge zu tra­gen, dass diese Frage in dem dafür vor­ge­se­he­nen Ver­fah­ren ge­klärt werde, heißt es in einer Mit­tei­lung von Frei­tag.

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Ge­richt ver­ur­teilt TÜV zu Scha­den­er­satz in Brust­im­plan­ta­te-Skan­dal

Im jah­re­lan­gen Rechts­streit um min­der­wer­ti­ge Brust­im­plan­ta­te hat das Han­dels­ge­richt im fran­zö­si­schen Tou­lon den TÜV Rhein­land zu Scha­den­er­satz in Mil­lio­nen­hö­he ver­ur­teilt. Rund 1.600 kla­gen­de Frau­en sol­len nach dem am Frei­tag ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil vom Vor­tag eine vor­läu­fi­ge Ent­schä­di­gung von je­weils 5.150 Euro er­hal­ten, in der Summe rund 8,2 Mil­lio­nen Euro. Bin­nen zwei Jah­ren soll ein Sach­ver­stän­di­ger die An­ge­le­gen­heit wei­ter un­ter­su­chen.

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VG Stutt­gart kippt Ver­bot von Co­ro­na-"Spa­zier­gän­gen"

Das ge­ne­rel­le Ver­bot von Co­ro­na-"Spa­zier­gän­gen" in Bad Mer­gen­theim ist vor­aus­sicht­lich rechts­wid­rig. Mit einem am Mitt­woch er­gan­ge­nen Be­schluss hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Stutt­gart einem da­ge­gen ge­rich­te­ten Eil­an­trag statt­ge­ge­ben. Das prä­ven­ti­ve Ver­bot der nicht an­ge­mel­de­ten gegen die Co­ro­na-Schutz­maß­nah­men ge­rich­te­ten Ver­samm­lun­gen ge­nü­ge vor­aus­sicht­lich nicht den ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­ga­ben, heißt es in der Be­grün­dung des Ge­richts.

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Ge­richt­li­che Be­stel­lung von Auf­sichts­rats­mit­glie­dern bei Va­kanz und Über­nah­me­an­ge­bot

In drin­gen­den Fäl­len ist ein Auf­sichts­rat nach § 104 Abs. 2 Satz 2 AktG auch vor Ab­lauf der Drei­mo­nats­frist auf die sat­zungs­mä­ßig vor­ge­se­he­ne Zahl durch ge­richt­li­che Be­stel­lung zu er­gän­zen. Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main hat des­halb im Hin­blick auf ein lau­fen­des Über­nah­me­an­ge­bot der be­trof­fe­nen Bank drei Auf­sichts­rats­mit­glie­der, be­fris­tet bis zur nächs­ten or­dent­li­chen Haupt­ver­samm­lung, be­stellt.

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Keine Stra­fe ohne Ge­setz

Durch eine All­ge­mein­ver­bind­lich­keits­er­klä­rung kann zwar rück­wir­kend eine Ta­rif­bin­dung be­züg­lich des So­zi­al­kas­sen­ver­fah­rens kre­iert wer­den – straf­recht­li­che Hand­lungs­pflich­ten kön­nen dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge aber nicht nach­träg­lich be­grün­det wer­den. Dem stehe der ver­fas­sungs­recht­li­che Grund­satz „Nulla poena sine lege“ ent­ge­gen.

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Pflicht zur Kon­trol­le von Impf- und Ge­ne­se­nen­aus­wei­sen in Baden-Würt­tem­berg recht­mä­ßig

Ein Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men ist mit einem Eil­an­trag gegen die in der Co­ro­na-Ver­ord­nung der Lan­des­re­gie­rung Baden-Würt­tem­berg ver­an­ker­te Pflicht zur Kon­trol­le von Impf- und Ge­ne­se­nen­aus­wei­sen ge­schei­tert. Als Er­mäch­ti­gungs­grund­la­ge könne bis zum 19.03.2022 § 28a Abs. 1 Nr. 14 IfSG her­an­ge­zo­gen wer­den. Die Kon­troll­pflicht sei an­ge­sichts des ak­tu­el­len In­fek­ti­ons­ge­sche­hens auch ver­hält­nis­mä­ßig.

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Schwei­zer Ur­teil gegen deut­schen Cum-Ex-Auf­klä­rer auf­ge­ho­ben

Im Pro­zess wegen Wirt­schafts­spio­na­ge rund um Cum-Ex-Ge­schäf­te hat ein Schwei­zer Ge­richt das Ur­teil gegen einen deut­schen An­walt auf­ge­ho­ben. An­ge­klagt waren der in Deutsch­land als Cum-Ex-Auf­klä­rer ge­fei­er­te Eckart Seith und zwei Mit­ar­bei­ter einer Schwei­zer Bank. Bei dem zu­nächst er­mit­teln­den Staats­an­walt habe es einen "An­schein der Be­fan­gen­heit" ge­ge­ben, teil­te das Ober­ge­richt in Zü­rich am Frei­tag mit.

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Ver­schul­de­tes Fern­blei­ben bei un­be­grün­de­ter Mas­ken­ver­wei­ge­rung im Ge­richts­ge­bäu­de

Wer ohne Nach­weis ge­sund­heit­li­cher Grün­de nicht be­reit ist, der Pflicht zum Tra­gen einer Mund-Nasen-Be­de­ckung im Ge­richts­ge­bäu­de nach­zu­kom­men, ist nicht ob­jek­tiv an der Ter­mins­wahr­neh­mung ge­hin­dert. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len ent­schie­den und die auf Aus­zah­lung einer Rente ge­rich­te­te Be­ru­fung wegen Frist­ver­säum­nis als un­zu­läs­sig ver­wor­fen. Der Klä­ger müsse sich das Ver­hal­ten sei­nes Be­voll­mäch­tig­ten zu­rech­nen las­sen.

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Bun­des­rat stimmt neuen Co­ro­na-Ver­ord­nun­gen zu

Der Bun­des­rat hat am Frei­tag neue Co­ro­na-Re­geln ge­bil­ligt. Die am Diens­tag vom Bun­des­ka­bi­nett be­schlos­se­nen Än­de­run­gen der COVID-19-Schutz­maß­nah­men-Aus­nah­men­ver­ord­nung und der Co­ro­na­vi­rus-Ein­rei­se­ver­ord­nung kön­nen damit in Kraft tre­ten. Vor­ge­se­hen ist unter an­de­rem, dass Kon­takt­per­so­nen mit voll­stän­di­gem Impf­schutz durch die Auf­fri­schungs­imp­fung von der Qua­ran­tä­ne aus­ge­nom­men wer­den. Neue­run­gen gibt es zudem beim Ge­ne­se­nen­nach­weis.

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GFF-Stu­die: Aus­län­der­zen­tral­re­gis­ter ver­letzt Da­ten­schutz­stan­dards

Das Aus­län­der­zen­tral­re­gis­ter (AZR) ver­letzt Da­ten­schutz­stan­dards und Grund­rech­te Mil­lio­nen Be­trof­fe­ner. Dies ist das Fazit einer ges­tern ver­öf­fent­lich­ten Stu­die der Ge­sell­schaft für Frei­heits­rech­te e.V. (GFF). Be­son­ders be­trof­fen seien dem­nach Ge­flüch­te­te. Mit etwa 26 Mil­lio­nen per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten­sät­zen ist das AZR eines der um­fang­reichs­ten au­to­ma­ti­sier­ten Re­gis­ter. Es steht mehr als 16.000 öf­fent­li­chen Stel­len zur Ver­fü­gung.

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Ar­beits­grup­pe legt Be­richt zur No­vel­lie­rung des straf­recht­li­chen Un­ter­brin­gungs­rechts vor

Die Bund-Län­der-Ar­beits­grup­pe zur Prü­fung des No­vel­lie­rungs­be­darfs im Recht der Un­ter­brin­gung sucht­kran­ker Straf­tä­ter in einer Ent­zie­hungs­an­stalt hat ihren Ab­schluss­be­richt vor­ge­legt. Um die Ent­zie­hungs­an­stal­ten zu ent­las­ten soll­te sich die Un­ter­brin­gung dem­nach auf wirk­lich be­hand­lungs­be­dürf­ti­ge und -fä­hi­ge Straf­tä­ter fo­kus­sie­ren. Die Grup­pe sprach sich in­so­fern für en­ge­re An­spruchs­vor­aus­set­zung und einen frü­he­ren Zeit­punkt der Rest­straf­aus­set­zung aus.

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Wes­ter­bur­ger Ent­gelt­sat­zung Ab­was­ser­be­sei­ti­gung be­stä­tigt

Die Ent­gelt­sat­zung Ab­was­ser­be­sei­ti­gung der Ver­bands­ge­mein­de Wes­ter­burg ist wirk­sam. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Ko­blenz ent­schie­den. Die Ent­gelt­sat­zung halte ins­be­son­de­re das Prin­zip der Vor­teils­ge­rech­tig­keit ein. Auch habe der Ver­bands­ge­mein­de­rat aus Grün­den der Ver­wal­tungs­prak­ti­ka­bi­li­tät für die ers­ten bei­den Voll­ge­schos­se einen ein­heit­li­chen Zu­schlag zur Grund­stücks­flä­che vor­se­hen dür­fen.

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Donnerstag, 13.1.2022
BRAK gegen Lo­cke­rung an­walt­li­cher Be­rufs­pflich­ten

In einer Stel­lung­nah­me zur Klä­rung des Ver­hält­nis­ses an­walt­li­cher Rechts­dienst­leis­tun­gen zu ge­werb­li­chen Rechts­dienst­leis­tun­gen durch In­kas­so­un­ter­neh­men ver­tei­digt die Bun­des­rechts­an­walts­kam­mer (BRAK) das an­walt­li­che Be­rufs­recht als Qua­li­täts­merk­mal und wen­det sich gegen eine Lo­cke­rung an­walt­li­cher Be­rufs­pflich­ten. Gleich­zei­tig tritt sie für eine Mo­der­ni­sie­rung des an­walt­li­chen Wer­be­rechts ein und mahnt eine ge­setz­li­che Kon­kre­ti­sie­rung des In­kas­sobe­griffs an.

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Be­fä­hi­gungs­nach­weis für Lehr­kräf­te für Ka­tho­li­sche Re­li­gi­on kein sach­li­cher Be­fris­tungs­grund

Bei be­fris­tet be­schäf­tig­ten Lehr­kräf­ten im Fach Ka­tho­li­sche Re­li­gi­on stellt das Er­for­der­nis eines von einer kirch­li­chen Stel­le aus­ge­stell­ten Be­fä­hi­gungs­nach­wei­ses kei­nen "sach­li­chen Grund" nach § 5 Nr. 1 Buchst. a der Rah­men­ver­ein­ba­rung über be­fris­te­te Ar­beits­ver­trä­ge dar, der eine Ver­län­ge­rung der Ver­trä­ge recht­fer­tigt. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof in einem Fall aus Ita­li­en ent­schie­den.

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Eu­ro­päi­sche Stick­oxid-Grenz­wer­te von Die­sel­au­tos blei­ben

Das Ur­teil des Ge­richts der Eu­ro­päi­schen Union, mit dem eine Ver­ord­nung der EU-Kom­mis­si­on zur Fest­set­zung von Emis­si­ons­grenz­wer­ten für die Prü­fun­gen im tat­säch­li­chen Fahr­be­trieb von leich­ten Neu­fahr­zeu­gen teil­wei­se für nich­tig be­fun­den wor­den war, hat kei­nen Be­stand. Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof ent­schied dies im Hin­blick dar­auf, dass die kla­gen­den Städ­te Paris, Brüs­sel und Ma­drid von der Ver­ord­nung gar nicht un­mit­tel­bar be­trof­fen seien. Daher seien ihre Kla­gen auf Nich­tig­erklä­rung der Ver­ord­nung un­zu­läs­sig.

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"Wich­ti­ges Si­gnal": Le­bens­lan­ge Haft für Staats­fol­ter in Sy­ri­en

Das Ur­teil in dem nach An­ga­ben der Bun­des­an­walt­schaft welt­weit ers­ten Straf­pro­zess um Staats­fol­ter in Sy­ri­en ist ge­spro­chen: Das Ko­blen­zer Ober­lan­des­ge­richt ver­häng­te heute eine le­bens­lan­ge Haft­stra­fe gegen den Syrer Anwar R, unter an­de­rem wegen Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit. Der 58-Jäh­ri­ge war nach An­sicht der Rich­ter in einem Ge­fäng­nis des All­ge­mei­nen Ge­heim­diens­tes in der sy­ri­schen Haupt­stadt Da­mas­kus als Ver­neh­mungs­chef für die Fol­ter von min­des­tens 4.000 Men­schen ver­ant­wort­lich.

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Scha­dens­er­satz trotz un­ent­gelt­li­cher Li­zen­zie­rung des "Öko-Test-Sie­gels"

Die Ver­wen­dung eines Test­lo­gos zur Be­wer­bung eines Pro­dukts ist un­lau­ter, wenn für die ge­tes­te­te Pro­dukt­grup­pe ein neue­rer Test mit ver­än­der­ten Prüf­kri­te­ri­en vor­liegt. Laut Bun­des­ge­richts­hof kann der Mar­ken­in­ha­ber sei­nen Scha­den aber nicht nach den Grund­sät­zen der Li­zenz­ana­lo­gie be­rech­nen, wenn er aus­schlie­ß­lich un­ent­gelt­li­che Li­zen­zen an der ver­letz­ten Marke er­teilt. Die­ser könne je­doch mit Hilfe des Ver­let­zer­ge­winns be­rech­net wer­den.

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EuGH stärkt Zeit­ar­bei­ter bei Be­rech­nung von Mehr­ar­beits­zu­schlä­gen

Re­ge­lun­gen in Ta­rif­ver­trä­gen, die ge­nom­me­nen be­zahl­ten Jah­res­ur­laub bei der Be­rech­nung, ob die Schwel­le der zu einem Mehr­ar­beits­zu­schlag be­rech­ti­gen­den Ar­beits­zeit er­reicht ist, nicht be­rück­sich­ti­gen, ver­sto­ßen gegen EU-Recht. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof ent­schie­den. An­ge­ru­fen hatte den EuGH das Bun­des­ar­beits­ge­richt, das in einem Streit um einen Mehr­ar­beits­zu­schlag nach dem Man­tel­ta­rif­ver­trag für Zeit­ar­beit ent­schei­den muss.

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