Montag, 17.1.2022
Kroa­ti­sches Ur­teil auf Rück­zah­lung von Aus­bil­dungs­kos­ten an­zu­er­ken­nen

Ein kroa­ti­sches Ur­teil, das dazu ver­pflich­tet, vom Ar­beit­ge­ber über­nom­me­ne Kos­ten einer Fach­arzt­aus­bil­dung bei Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses vor Ab­lauf von zehn Jah­ren zu­rück­zah­len, ist in Deutsch­land an­zu­er­ken­nen. Dies geht aus einem Be­schluss des Ober­lan­des­ge­richts Frank­furt am Main her­vor. Auch die Rüge der in­ter­na­tio­na­len Un­zu­stän­dig­keit der kroa­ti­schen Ge­rich­te stehe nicht ent­ge­gen, wenn sie im kroa­ti­schen Ver­fah­ren nicht er­ho­ben wor­den war.

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Frei­spruch für Mesa­le Tolu nach jah­re­lan­gem Pro­zess in der Tür­kei

Die deut­sche Jour­na­lis­tin Mesa­le Tolu ist in der Tür­kei frei­ge­spro­chen wor­den. "Nach vier Jah­ren, acht Mo­na­ten und 20 Tagen: Frei­spruch in bei­den An­kla­ge­punk­ten!", twit­ter­te Tolu am Mon­tag nach der Ur­teils­ver­kün­dung. Auch ihr Ehe­mann Suat Corlu, der im glei­chen Pro­zess an­ge­klagt war, wurde frei­ge­spro­chen. Tolu und Corlu nah­men nicht an der Ver­hand­lung teil. Sie sind be­reits 2018 und 2019 nach Deutsch­land zu­rück­ge­kehrt.

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Keine mo­nat­li­che Mahn­ge­bühr für Ver­sand­händ­ler ohne Ver­ein­ba­rung

Ein Ver­sand­un­ter­neh­men han­delt ir­re­füh­rend und un­lau­ter, wenn es sei­nen Kun­den eine pau­scha­le Mahn­ge­bühr kom­men­tar­los in Rech­nung stellt, ob­wohl diese vor­her weder ver­ein­bart war noch aus den AGB her­vor­ging. Laut OLG Ham­burg ist ein der­ar­ti­ger pau­scha­ler Abzug auch nicht als schlich­te Mei­nungs­äu­ße­rung ein­zu­ord­nen. Es han­de­le sich um eine "un­wah­re" – und nicht nur "zur Täu­schung ge­eig­ne­te" – An­ga­be, die nicht ge­recht­fer­tigt sei.

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§ 13b Abs. 2 Satz 2 ErbStG bei Über­tra­gung von Ka­pi­tal­ge­sell­schafts­an­tei­len te­leo­lo­gisch zu re­du­zie­ren

§ 13b Abs. 2 Satz 2 ErbStG ist bei der Über­tra­gung von Ka­pi­tal­ge­sell­schafts­an­tei­len im Weg te­leo­lo­gi­scher Re­duk­ti­on da­hin­ge­hend ein­schrän­kend aus­zu­le­gen, dass die Re­ge­lung nicht an­zu­wen­den ist, wenn die be­tref­fen­de Ka­pi­tal­ge­sell­schaft ihrem Haupt­zweck nach einer Tä­tig­keit im Sinn des § 13 Abs. 1, § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder § 18 Abs. 1 Nr. 1 und 2 EStG dient. Dies hat das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter ent­schie­den. Gegen die Ent­schei­dung ist beim Bun­des­fi­nanz­hof die Re­vi­si­on an­hän­gig.

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Un­ter­ge­mein­schaft "Tief­ga­ra­ge" in der WEG

In einer Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft kann auch hin­sicht­lich einer Tief­ga­ra­ge, die unter dem Wohn­haus liegt, eine Un­ter­ge­mein­schaft der Stell­platz­in­ha­ber ge­bil­det wer­den. Sieht die Ge­mein­schafts­ord­nung eine sol­che Son­der­nut­zungs­ge­mein­schaft vor, die sich selbst ver­wal­tet und auch ei­ge­ne In­stand­hal­tungs­rück­la­gen bil­det, wer­den dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge auch nur die Mit­glie­der der Un­ter­ge­mein­schaft zur Sa­nie­rung der Ga­ra­ge her­an­ge­zo­gen.

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Heil will mit Straf­ver­fol­gung Grün­dung von Be­triebs­rä­ten er­leich­tern
Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil (SPD) will mit einer Ver­schär­fung des Straf­rechts die Bil­dung von Be­triebs­rä­ten auch gegen den Wi­der­stand von Ar­beit­ge­bern er­leich­tern. Die Stö­rung oder Be­hin­de­rung von Be­triebs­rats­grün­dun­gen solle künf­tig von der Jus­tiz auf Ver­dacht von Amts wegen auch ohne vor­lie­gen­de An­zei­ge als Straf­tat ver­folgt wer­den, sagte der SPD-Po­li­ti­ker in der Sams­tags­aus­ga­be der "Augs­bur­ger All­ge­mei­nen". Mehr lesen
Kos­ten einer Leih­mut­ter nicht ab­setz­bar
Auf­wen­dun­gen, die ein aus zwei Män­nern be­stehen­des Ehe­paar für eine in den USA durch­ge­führ­te Leih­mut­ter­schaft hat, füh­ren nicht zu au­ßer­ge­wöhn­li­chen Be­las­tun­gen. Die Kos­ten seien steu­er­lich nicht ab­setz­bar, so das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter. Die Ab­zieh­bar­keit schei­te­re, weil die Be­hand­lung nicht nach den Vor­schrif­ten des in­ner­staat­li­chen Rechts vor­ge­nom­men wor­den sei. Eine künst­li­che Be­fruch­tung mit der Ei­zel­le einer an­de­ren Frau und ein Leih­mut­ter­schafts­ver­hält­nis seien nicht er­laubt. Mehr lesen
FG Müns­ter äu­ßert Zwei­fel an Steu­er­pflicht von Geld­spiel­au­to­ma­ten­um­sät­zen
Das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter hat in einem Eil­ver­fah­ren Zwei­fel an der Steu­er­pflicht so­ge­nann­ter ter­res­tri­scher Geld­spiel­au­to­ma­ten­um­sät­ze ge­äu­ßert. Das Ge­richt ver­weist auf die be­stehen­de Um­satz­steu­er­frei­heit für On­line-Glücks­spie­le und den eu­ro­pa­recht­li­chen Neu­tra­li­täts­grund­satz. Es hat wegen der grund­sätz­li­chen Be­deu­tung der Rechts­sa­che die Re­vi­si­on zum Bun­des­fi­nanz­hof zu­ge­las­sen. Mehr lesen
Ver­ein star­tet Ab­stim­mung über Re­form ju­ris­ti­scher Aus­bil­dung

Hohe Stu­di­en­ab­bruchs­quo­ten, Zwei­fel an der Zu­kunfts­fä­hig­keit, feh­len­de Trans­pa­renz, ver­al­te­te Struk­tu­ren und Be­har­rungs­ten­den­zen – das sind ei­ni­ge der Kri­tik­punk­te an der ju­ris­ti­schen Aus­bil­dung. Der Ver­ein Bünd­nis zur Re­form der ju­ris­ti­schen Aus­bil­dung hat nun eine große Ab­stim­mung über eine Re­form der ju­ris­ti­schen Aus­bil­dung – die iur­re­form – ge­star­tet, an der In­ter­es­sier­te bis zum 17.07.2022 teil­neh­men kön­nen.

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AfD schei­tert mit Eil­an­trag gegen Co­ro­na-Maß­nah­men in Bay­erns Land­tag

Im Baye­ri­schen Land­tag bleibt es bei den durch All­ge­mein­ver­fü­gung sei­ner Prä­si­den­tin am 19.11.2021 ge­än­der­ten Maß­nah­men zur Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung. Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof Bay­ern hat diese be­stä­tigt und damit einen im Or­gan­streit­ver­fah­ren ge­stell­ten Eil­an­trag der AfD-Frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag und ei­ni­ger ihrer Ab­ge­ord­ne­ten ab­ge­lehnt.

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Auch Gro­ß­el­tern kön­nen zum Un­ter­halt ver­pflich­tet sein

Nicht nur El­tern müs­sen ihren Kin­dern Un­ter­halt zah­len, so­lan­ge diese zur Schu­le gehen oder sich noch in einer Aus­bil­dung be­fin­den. Die­sel­be Ver­pflich­tung kann nach § 1607 BGB laut einem am Frei­tag be­kannt ge­wor­de­nen Be­schluss des Ober­lan­des­ge­richts Ol­den­burg auch die Gro­ß­el­tern eines Kin­des tref­fen, wenn die El­tern wegen man­geln­der Leis­tungs­fä­hig­keit kei­nen Un­ter­halt zah­len kön­nen oder sich der Un­ter­halts­an­spruch recht­lich nur schwer durch­set­zen lässt.

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Freitag, 14.1.2022
Neue Rich­ter­ver­ei­ni­gung for­dert im Fall Jens Maier Rich­ter­an­kla­ge

Nur eine Rich­ter­an­kla­ge kann nach Auf­fas­sung der Neuen Rich­ter­ver­ei­ni­gung (NRV) klä­ren, ob der ehe­ma­li­ge AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Jens Maier, der sich seit Jah­ren in rechts­ex­tre­mer Weise äu­ße­re, wei­ter Rich­ter sein könne. Es liege in der Ver­ant­wor­tung der Jus­tiz und in letz­ter Kon­se­quenz des Land­tags dafür Sorge zu tra­gen, dass diese Frage in dem dafür vor­ge­se­he­nen Ver­fah­ren ge­klärt werde, heißt es in einer Mit­tei­lung von Frei­tag.

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Ge­richt ver­ur­teilt TÜV zu Scha­den­er­satz in Brust­im­plan­ta­te-Skan­dal

Im jah­re­lan­gen Rechts­streit um min­der­wer­ti­ge Brust­im­plan­ta­te hat das Han­dels­ge­richt im fran­zö­si­schen Tou­lon den TÜV Rhein­land zu Scha­den­er­satz in Mil­lio­nen­hö­he ver­ur­teilt. Rund 1.600 kla­gen­de Frau­en sol­len nach dem am Frei­tag ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil vom Vor­tag eine vor­läu­fi­ge Ent­schä­di­gung von je­weils 5.150 Euro er­hal­ten, in der Summe rund 8,2 Mil­lio­nen Euro. Bin­nen zwei Jah­ren soll ein Sach­ver­stän­di­ger die An­ge­le­gen­heit wei­ter un­ter­su­chen.

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VG Stutt­gart kippt Ver­bot von Co­ro­na-"Spa­zier­gän­gen"

Das ge­ne­rel­le Ver­bot von Co­ro­na-"Spa­zier­gän­gen" in Bad Mer­gen­theim ist vor­aus­sicht­lich rechts­wid­rig. Mit einem am Mitt­woch er­gan­ge­nen Be­schluss hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Stutt­gart einem da­ge­gen ge­rich­te­ten Eil­an­trag statt­ge­ge­ben. Das prä­ven­ti­ve Ver­bot der nicht an­ge­mel­de­ten gegen die Co­ro­na-Schutz­maß­nah­men ge­rich­te­ten Ver­samm­lun­gen ge­nü­ge vor­aus­sicht­lich nicht den ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­ga­ben, heißt es in der Be­grün­dung des Ge­richts.

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Ge­richt­li­che Be­stel­lung von Auf­sichts­rats­mit­glie­dern bei Va­kanz und Über­nah­me­an­ge­bot

In drin­gen­den Fäl­len ist ein Auf­sichts­rat nach § 104 Abs. 2 Satz 2 AktG auch vor Ab­lauf der Drei­mo­nats­frist auf die sat­zungs­mä­ßig vor­ge­se­he­ne Zahl durch ge­richt­li­che Be­stel­lung zu er­gän­zen. Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main hat des­halb im Hin­blick auf ein lau­fen­des Über­nah­me­an­ge­bot der be­trof­fe­nen Bank drei Auf­sichts­rats­mit­glie­der, be­fris­tet bis zur nächs­ten or­dent­li­chen Haupt­ver­samm­lung, be­stellt.

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Keine Stra­fe ohne Ge­setz

Durch eine All­ge­mein­ver­bind­lich­keits­er­klä­rung kann zwar rück­wir­kend eine Ta­rif­bin­dung be­züg­lich des So­zi­al­kas­sen­ver­fah­rens kre­iert wer­den – straf­recht­li­che Hand­lungs­pflich­ten kön­nen dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge aber nicht nach­träg­lich be­grün­det wer­den. Dem stehe der ver­fas­sungs­recht­li­che Grund­satz „Nulla poena sine lege“ ent­ge­gen.

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Pflicht zur Kon­trol­le von Impf- und Ge­ne­se­nen­aus­wei­sen in Baden-Würt­tem­berg recht­mä­ßig

Ein Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men ist mit einem Eil­an­trag gegen die in der Co­ro­na-Ver­ord­nung der Lan­des­re­gie­rung Baden-Würt­tem­berg ver­an­ker­te Pflicht zur Kon­trol­le von Impf- und Ge­ne­se­nen­aus­wei­sen ge­schei­tert. Als Er­mäch­ti­gungs­grund­la­ge könne bis zum 19.03.2022 § 28a Abs. 1 Nr. 14 IfSG her­an­ge­zo­gen wer­den. Die Kon­troll­pflicht sei an­ge­sichts des ak­tu­el­len In­fek­ti­ons­ge­sche­hens auch ver­hält­nis­mä­ßig.

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Schwei­zer Ur­teil gegen deut­schen Cum-Ex-Auf­klä­rer auf­ge­ho­ben

Im Pro­zess wegen Wirt­schafts­spio­na­ge rund um Cum-Ex-Ge­schäf­te hat ein Schwei­zer Ge­richt das Ur­teil gegen einen deut­schen An­walt auf­ge­ho­ben. An­ge­klagt waren der in Deutsch­land als Cum-Ex-Auf­klä­rer ge­fei­er­te Eckart Seith und zwei Mit­ar­bei­ter einer Schwei­zer Bank. Bei dem zu­nächst er­mit­teln­den Staats­an­walt habe es einen "An­schein der Be­fan­gen­heit" ge­ge­ben, teil­te das Ober­ge­richt in Zü­rich am Frei­tag mit.

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Ver­schul­de­tes Fern­blei­ben bei un­be­grün­de­ter Mas­ken­ver­wei­ge­rung im Ge­richts­ge­bäu­de

Wer ohne Nach­weis ge­sund­heit­li­cher Grün­de nicht be­reit ist, der Pflicht zum Tra­gen einer Mund-Nasen-Be­de­ckung im Ge­richts­ge­bäu­de nach­zu­kom­men, ist nicht ob­jek­tiv an der Ter­mins­wahr­neh­mung ge­hin­dert. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len ent­schie­den und die auf Aus­zah­lung einer Rente ge­rich­te­te Be­ru­fung wegen Frist­ver­säum­nis als un­zu­läs­sig ver­wor­fen. Der Klä­ger müsse sich das Ver­hal­ten sei­nes Be­voll­mäch­tig­ten zu­rech­nen las­sen.

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Bun­des­rat stimmt neuen Co­ro­na-Ver­ord­nun­gen zu

Der Bun­des­rat hat am Frei­tag neue Co­ro­na-Re­geln ge­bil­ligt. Die am Diens­tag vom Bun­des­ka­bi­nett be­schlos­se­nen Än­de­run­gen der COVID-19-Schutz­maß­nah­men-Aus­nah­men­ver­ord­nung und der Co­ro­na­vi­rus-Ein­rei­se­ver­ord­nung kön­nen damit in Kraft tre­ten. Vor­ge­se­hen ist unter an­de­rem, dass Kon­takt­per­so­nen mit voll­stän­di­gem Impf­schutz durch die Auf­fri­schungs­imp­fung von der Qua­ran­tä­ne aus­ge­nom­men wer­den. Neue­run­gen gibt es zudem beim Ge­ne­se­nen­nach­weis.

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