Montag, 27.11.2017
VG Köln weist Klage des BUND gegen Tagebau Hambach ab
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW) ist mit seiner Klage gegen die Fortführung des Braunkohletagebaus Hambach durch die RWE Power AG gescheitert. Das Verwaltungsgericht Köln sah am 24.11.2017 keinen Verstoß gegen umweltbezogene Rechtsvorschriften (Az.: 14 K 1282/15). Mehr lesen
Freitag, 24.11.2017
BGH: Klausel mit "Vorpachtrecht" für Pächter ist intransparent und unwirksam
Der Bundesgerichtshof hat am 24.11.2017 entschieden, dass die in einem Landpachtvertrag von dem Pächter als Allgemeine Geschäftsbedingung gestellte Klausel, wonach ihm "ein Vorpachtrecht" eingeräumt wird, ohne dass der Inhalt dieses Rechts näher ausgestaltet wird, wegen Verstoßes gegen das Transparenzgebot unwirksam ist (Az.: LwZR 5/16). Mehr lesen
Bundesrat unterstützt europäische Vorhaben zur Cybersicherheit
Der Bundesrat hat sich in seiner Plenarsitzung am 24.11.2017 mit europäischen Plänen zum Schutz vor Hacker-Angriffen auseinandergesetzt und dabei einige Verbesserungswünsche formuliert. Anstrengungen zum Schutz vor Cyberattacken begrüßt die Länderkammer. Doch wüscht sie sich auch eine Sensibilisierung der Nutzer und in diesem Zusammenhang eine Regelung der Gewährleistungsrechte bei Sicherheitslücken von IT-Produkten. Mehr lesen
VG Düsseldorf: Keine Wohngemeinschaft aus Wachkomapatienten
Eine Mehrheit schwerstpflegebedürftiger Personen, die sich überwiegend in einem Wachkoma befinden, kann keine selbstverantwortete Wohngemeinschaft sein. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf durch Urteil vom 24.11.2017 entschieden (Az.: 26 K 6422/16, nicht rechtskräftig). Mehr lesen
Bundesrat stimmt Verordnung zur Düngemittelbilanz zu
Landwirtschaftliche Betriebe müssen ab 2018 die zugeführten und abgegebenen Mengen an Stickstoff und Phosphor bilanzieren und bewerten. Dazu haben sie Nährstoffe, die zum Beispiel über Futtermittel und Saatgut auf den Hof kommen, zu dokumentieren und dann mit den Mengen, die ihn über pflanzliche und tierische Erzeugnisse wie Gülle, Wirtschaftsdünger, Aussaat und Nutztiere wieder verlassen, zu vergleichen. Das bestimmt die Regierungsverordnung zur sogenannten Stoffstrombilanz, die noch aus der vergangenen Legislaturperiode stammt. Dieser hat der Bundesrat am 24.11.2017 mit einigen Änderungen zugestimmt. Mehr lesen
Bundesrat spricht sich gegen zweistufiges europäisches Einlagensicherungssystem aus
Die Länder haben erhebliche Bedenken gegen das von der EU-Kommission vorgeschlagene neue gemeinsame Einlagensicherungssystem (Edis). Auch das nunmehr geplante zweistufige Vorgehen bedeute faktisch eine Vergemeinschaftung der nationalen Einlagensicherung in voller Höhe. Eine solche lehnt der Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 24.11.2017 zur Kommissions-Mitteilung ausdrücklich ab. Mehr lesen
LG Frankfurt am Main: Schadensersatz im Zuge des VW-Abgasskandals trotz aufgespielten Softwareupdates

Käufer eines vom VW-Abgasskandal betroffenen Fahrzeugs können nach Mitteilung der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer von VW wegen Betrugs Schadensersatz verlangen. Dies gelte sogar dann, wenn inzwischen das Softwareupdate aufgespielt worden sei. Dies habe das Landgericht Frankfurt am Main entschieden (Az.: 2-3 O 104/17).

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VG Koblenz: Wärmebild-Operator einer Polizeihubschrauberstaffel steht Stellenzulage für fliegendes Personal zu
Auch ein sogenannter FLIR-Operator (Forward Looking InfraRed), der für den Einsatz der Wärmebildkamera im Polizeihubschrauber zuständig ist, hat Anspruch auf die Stellenzulage für fliegendes Personal. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 03.11.2017 klargestellt (Az.: 5 K 472/17.KO). Mehr lesen
OLG Hamm: Auch nachträgliche "Ohne-Rechnung-Abrede" führt zu Vertragsnichtigkeit
Wenn Vertragsparteien für einen Teil des Architektenhonorars nachträglich eine "Ohne-Rechnung-Abrede" treffen, wird der Architektenvertrag wegen Verstoßes gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz nichtig. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm mit Urteil vom 18.10.2017 entschieden und damit das erstinstanzliche Urteil bestätigt. Im Ergebnis stünden dem Auftraggeber damit auch keine vertraglichen Schadensersatzansprüche gegen den Architekten zu (Az.: 12 U 115/16, BeckRS 2017, 131242). Mehr lesen
BVerfG: Transsexuelle dürfen Namens- und Personenstandswechsel nicht ohne Gutachten durchführen

§ 4 Abs. 3 Satz 1 des Transsexuellengesetzes (TSG), wonach ein Namens- und Personenstandswechsel die Einholung von zwei Sachverständigengutachten erfordert, ist verfassungskonform. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 17.10.2017 bekräftigt. Der Begutachtungsrahmen sei auf die Ermittlung der Änderungsvoraussetzungen beschränkt. Die Begutachtung dürfe nicht dazu genutzt werden, Transsexuelle zu einer therapeutischen Behandlung ihrer als vermeintliche Krankheit begriffenen Transsexualität hinzuführen (Az.: 1 BvR 747/17).

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Südafrika: Ex-Spitzensportler Oscar Pistorius bleibt länger in Haft
Das oberste Berufungsgericht Südafrikas hat den früheren Spitzensportler Oscar Pistorius wegen Totschlags zu 13 Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Die Entscheidung vom 24.11.2017 erhöhte das Strafmaß der vorherigen Instanz von sechs Jahren Haft deutlich. Auf Totschlag stehen in Südafrika normalerweise mindestens 15 Jahre Gefängnis. Die Berufungsrichter berücksichtigten aber die schon abgesessene Zeit. Mehr lesen
Bundeskartellamt untersagt Zusammenschluss zwischen CTS Eventim und Four Artists
Das Bundeskartellamt hat den geplanten Erwerb der Mehrheit der Anteile an den Gesellschaften der Konzert- und Veranstaltungsagentur Four Artists – Four Artists Booking Agentur GmbH und Four Artists Events GmbH – durch die CTS Eventim AG & Co. KGaA untersagt. Dies teilte die Behörde am 23.11.2017 mit. "CTS Eventim ist als Anbieter des mit Abstand größten Ticketsystems in Deutschland marktbeherrschend. Veranstalter von Konzerten oder Tourneen sind auf CTS ebenso angewiesen wie Vorverkaufsstellen, die Tickets vertreiben wollen", betonte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes. Mehr lesen
LG Augsburg: Keine Durchsuchung nach pauschalen anonymen Hinweisen

GG Art. 13 I

1. Anonyme Anzeigen rechtfertigen grundsätzlich keinen Anfangsverdacht.

2. Bei der Abwägung, ob in das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung eingegriffen werden darf, ist auch die Unschuldsvermutung zu beachten.

LG Augsburg, Beschluss vom 12.09.2017 - 1 Qs 339/17, BeckRS 2017, 129942

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DAV-Büro Brüssel feiert zwanzigsten Geburtstag
Der Deutsche Anwaltverein gründete 1997 sein Büro in Brüssel und ist damit seit 20 Jahren bei der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat präsent. "Heute bestätigt sich, dass es vor über 20 Jahren der richtige Schritt des DAV war, eine Repräsentanz in Brüssel aufzubauen und die Interessen der deutschen Anwaltschaft dort effektiv zu vertreten. Dort wird der Großteil der deutschen Gesetzgebung auf europäischer Ebene angestoßen", sagte DAV-Präsident Ulrich Schellenberg am 23.11.2017 im Rahmen der Jubiläums-Feierlichkeiten. Mehr lesen
BVerwG bestätigt: Keine Beihilfe für nicht verschreibungspflichtige Medikamente
Der grundsätzliche Leistungsausschluss für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Bundesbeihilfeverordnung (BBhV) ist nicht zu beanstanden. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 23.11.2017 entschieden. In seiner Begründung verwies das Gericht auf verschiedene Ausnahmeregelungen, die im Einzelfall dafür sorgten, dass die finanziellen Möglichkeiten eines Beamten nicht erheblich überschritten werden (Az.: 5 C 6.16). Mehr lesen
Donnerstag, 23.11.2017
VerfGH Berlin: Kein Eilrechtsschutz gegen Verkleinerung des Untersuchungsausschusses zum Anschlag am Breitscheidplatz

Die AfD-Fraktion ist mit einem Eilantrag gegen die Verkleinerung des Untersuchungsausschusses zum Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit dem Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz gescheitert. Der Verfassungsgerichtshof Berlin verwies die Fraktion auf die Entscheidung in der Hauptsache (Beschluss vom 22.11.2017, Az.: VerfGH 153 A/17).

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VGH München: Ausstrahlungsverbot für Sendungen der Ultimate Fighting Championship ist rechtswidrig

Das von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) ausgesprochene Ausstrahlungsverbot für Sendungen der international verbreiteten Kampfsportliga "Ultimate Fighting Championship" (UFC) ist rechtswidrig. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Bayern in München mit jetzt bekannt gegebenem Urteil vom 20.09.2017 entschieden (Az.: 7 B 16.1319).

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BAG: Dynamische Verweisung auf kirchliches Arbeitsrecht gilt auch nach Betriebsübergang auf weltlichen Erwerber weiter

Wird der Betrieb eines kirchlichen Arbeitgebers durch Betriebsübergang von einem weltlichen Erwerber übernommen, tritt der Erwerber gemäß § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB in die Rechte und Pflichten aus den im Zeitpunkt des Übergangs bestehenden Arbeitsverhältnissen ein. Teil der weitergeltenden Pflichten ist die arbeitsvertraglich vereinbarte Bindung an das in Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) geregelte kirchliche Arbeitsrecht. Wird im Arbeitsvertrag auf die AVR in der "jeweils geltenden Fassung" verwiesen, verpflichtet diese dynamische Inbezugnahme den weltlichen Erwerber, Änderungen der AVR wie zum Beispiel Entgelterhöhungen im Arbeitsverhältnis nachzuvollziehen. Dies stellte das Bundesarbeitsgericht mit Urteil vom 23.11.2017 heraus (Az.: 6 AZR 683/16).

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AG Ansbach: Sichtschutzzaun nicht von Wohngebäudeversicherung erfasst

Ein Sichtschutzzaum stellt keine Einfriedung dar und fällt deswegen nicht unter den Schutz einer Wohngebäudeversicherung, die Einfriedungen erfasst. Dies hat das Amtsgericht Ansbach entschieden. Eine Einfriedung sei eine Grundstücksumgrenzung, die unbefugtes Eindringen verhindern soll. Diese Vorgabe erfülle ein bloßer Sichtschutzzaun nicht (Urteil vom 16.08.2017, Az.: 5 C 516/17).

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VG Koblenz: Zwangsstilllegung eines Kraftfahrzeugs wegen nicht gezahlter Kraftfahrzeugsteuer rechtens

Das Verwaltungsgericht Koblenz hat die Klage eines Kraftfahrzeughalters gegen eine von der beklagten Stadt Koblenz angeordnete Abmeldung seines Kraftfahrzeuges abgewiesen. Die Stadt hatte die Zwangsstilllegung darauf gestützt, dass nach Angaben des Hauptzollamtes Kraftfahrzeugsteuerschulden bestünden, was der Kraftfahrzeughalter bestreitet. Das VG verwies den Fahrzeughalter darauf, dass Streitigkeiten bezüglich der Steuerschuld ausschließlich zwischen dem Steuerschuldner und dem Hauptzollamt zu klären seien (Urteil vom 03.11.2017, Az.: 5 K 344/17.KO).

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