Mittwoch, 31.1.2018
LG Gießen: Lebenslange Haft für Dreifachmörderin

Das Landgericht Gießen hat eine 36-jährige Frau aus Aachen am 30.01.2018 wegen dreifachen Mords zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem erkannte es auf eine besondere Schwere der Schuld und ordnete Sicherungsverwahrung für die Angeklagte an.

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Brexit: EU-Kommission erhält Mandat für Verhandlungen mit Vereinigtem Königreich über Übergangsregelungen
Die Europäische Kommission begrüßt den Beschluss des Rates "Allgemeine Angelegenheiten" vom 30.01.2018 über die Aufnahme von Verhandlungen zu möglichen Übergangsregelungen für den geordneten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. In dem Verhandlungsmandat sei vorgegeben, dass das Vereinigte Königreich nach dem Austritt am 30.03.2019 als Drittstaat nicht mehr in den EU-Organen vertreten sein wird. Alle bestehenden Regelungs-, und Durchsetzungsinstrumente der Union, einschließlich der Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs, würden jedoch bis zum Ende der Übergangsfrist am 31.12.2020 zur Anwendung kommen. Mehr lesen
BAG: Rücktritt vom nachvertraglichen Wettbewerbsverbot lässt Anspruch auf Karenzentschädigung ex nunc entfallen
Zahlt der Ex-Arbeitgeber die arbeitsvertraglich als Gegenleistung für ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vereinbarte Karenzentschädigung nicht, kann der frühere Arbeitnehmer vom Wettbewerbsverbot zurücktreten. Dies geht aus einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 31.01.2018 hervor, das die Wertung einer laut klagendem Ex-Arbeitnehmer als Trotzreaktion geschriebenen E-Mail als wirksame Rücktrittserklärung nicht beanstandete. Ein solcher Rücktritt entfalte aber nur ex nunc Rechtswirkungen, so das BAG (Az.: 10 AZR 392/17). Mehr lesen
BGH: Jobcenter kann unmittelbaren Rückforderungsanspruch gegen Vermieter wegen Mietzahlung nach Vertragsende haben
Ein Jobcenter, das im Rahmen von Sozialleistungen Mietzahlungen auf Antrag des Leistungsberechtigten unmittelbar an den Vermieter überweist, hat im Fall versehentlich über das Ende des Mietverhältnisses hinaus gezahlter Mieten einen direkten Rückforderungsanspruch aus Nichtleistungskondiktion gegenüber dem Vermieter, wenn dieser bei Erhalt des Geldes wusste, dass ihm die Miete wegen der Beendigung des Vertrags nicht mehr zusteht. Dies hat der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 31.01.2018 entschieden (Az.: VIII ZR 39/17). Mehr lesen
OVG Koblenz: Kommunalaufsicht durfte keine Pflichtzweckvereinbarung zur Schaffung eines Weges zu Wochenendhausgebiet in Oberlahr über Nachbargemeinde anordnen
Die kommunalaufsichtliche Anordnung einer Pflichtzweckvereinbarung zwischen den Ortsgemeinden Burglahr und Oberlahr zur Schaffung eines Weges zum Wochenendhausgebiet "Im Jähnen" in Oberlahr ist rechtswidrig. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 19.01.2018 entschieden. Eine Pflichtzweckvereinbarung setzte voraus, dass die von einem Beteiligten übernommene Aufgabe beiden Beteiligten zugutekommt. Daran fehle es hier (Az.: 10 A 11481/17.OVG). Mehr lesen
Länder wollen Ausschluss der NPD von staatlicher Parteienfinanzierung
Die rechtsextreme NPD soll nach dem Willen der Bundesländer von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen werden. Einen entsprechenden Antrag will das Saarland, das den Vorsitz bei der Ministerpräsidentenkonferenz inne hat, am 02.02.2018 in den Bundesrat einbringen. Mehr lesen
VG Trier: Nachbarklagen gegen Erweiterung des "Milchhof Reginenhof" in Gerolstein unzulässig

Zwei Eigentümer von im Bebauungsplangebiet "Gerolstein-Nord" gelegenen Wohnhausgrundstücken sind mit ihren Klagen gegen eine der Firma "Milchhof Reginenhof" erteilte Baugenehmigung zur Betriebserweiterung gescheitert. Das Verwaltungsgericht Trier wies die Klagen mit Urteilen vom 20.12.2017 wegen verspäteter Widerspruchseinlegung als unzulässig ab (Az.: 5 K 7241/17.TR und 5 K 6849/17.TR).

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Enkeltrick-Betrug: LG Hamburg verurteilt Drahtzieher zu zwölfeinhalb Jahren Haft

Das Landgericht Hamburg hat den Drahtzieher einer Bande von Enkeltrickbetrügern am 29.01.2018 wegen 40 Fällen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in mehreren Ländern sowie eines schweren Falls von Bestechung eines Justizbeamten während der U-Haft zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt (Az.: 603 KLs 12/16).

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BGH: Nur berechtigte Schadensersatzforderung für den Ersatz vorgerichtlicher Rechtsanwaltskosten maßgeblich

BGB § 249 II 1

Dem Anspruch des Geschädigten auf Ersatz vorgerichtlicher Rechtsanwaltskosten ist im Verhältnis zum Schädiger grundsätzlich der Gegenstandswert zugrunde zu legen, der der berechtigten Schadensersatzforderung entspricht. Abzustellen ist dabei auf die letztlich festgestellte oder unstreitig gewordene Schadenshöhe. Auf den für den Ersatzanspruch maßgeblichen Gegenstandswert hat es keinen werterhöhenden Einfluss, dass der Geschädigte im Zeitpunkt der Beauftragung des Rechtsanwalts noch davon ausgegangen ist, seine Hauptforderung sei zu einem höheren als dem später festgestellten oder unstreitig gewordenen Betrag begründet. (von der Schriftleitung bearbeitete Leitsätze des Gerichts)

BGH, Urteil vom 05.12.2017 - VI ZR 24/17, BeckRS 2017, 138416

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Ab Februar 2018 Handyverbot am Steuer auch in Schweden

Als letztes europäisches Land verbietet Schweden ab dem 01.02.2018 Autofahrern das Benutzen eines Mobiltelefons am Steuer. Dies hat der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) am 30.01.2018 mitgeteilt. Wer dann als Fahrzeugführer telefoniere oder Nachrichten schreibe, dem drohe eine Geldbuße von 160 Euro.

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Bulgarien: Steuerkontrollen für Besitzer teurer Autos und Häuser

Im Kampf gegen Steuerhinterziehung in Bulgarien müssen Besitzer teurer Autos und Immobilien nun die Herkunft des Geldes für solche Anschaffungen nachweisen. Generalstaatsanwalt Sotir Zazarow ordnete am 29.01.2018 in dem ärmsten EU-Land entsprechende Steuerkontrollen an.

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Dienstag, 30.1.2018
VG Koblenz: Einstellung eines Drogendeliktverfahrens gegen Geldbuße rechtfertigt Anordnung erkennungsdienstlicher Behandlung

Die Anordnung einer erkennungsdienstlichen Behandlung ist rechtmäßig, wenn gegen den Betroffenen zuvor ein Strafverfahren wegen eines Betäubungsmitteldeliktes gegen die Zahlung einer Geldbuße eingestellt wurde. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 15.01.2018 entschieden. Bei Drogendelikten bestehe eine Wiederholungsgefahr. Zudem versuchten solche Täter häufig, ihre Identität zu verschleiern (Az.: 3 K 530/17.KO).

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EU-Kommission: Versprechen zu Luftreinhaltung reichen nicht
Nach einem Krisengespräch über Luftreinheit hat die EU-Kommission die von Deutschland und anderen Regierungen versprochenen Maßnahmen als nicht ausreichend bezeichnet. Es habe einige positive Vorschläge gegeben, sagte Umweltkommissar Karmenu Vella am 30.01.2018 in Brüssel. Diese genügten aber nicht. "Die Standards zur Luftreinhaltung werden weiterhin überschritten werden." Mehr lesen
Union und SPD einig beim Familiennachzug von Flüchtlingen

Union und SPD haben eine Einigung beim Familiennachzug von Flüchtlingen erzielt. Medienberichten zufolge soll der Nachzug bis zum 31.07.2018 ausgesetzt bleiben, anschließend soll er auf 1.000 Menschen pro Monat begrenzt werden, ergänzt um eine bereits bestehende Härtefallregelung,

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OVG Berlin-Brandenburg: Auswahl von Margarete Koppers als Berliner Generalstaatsanwältin ist rechtmäßig

Die Auswahlentscheidung zur Besetzung der Stelle der Berliner Generalstaatsanwaltschaft  mit Margarete Koppers ist nicht zu beanstanden. Eine staatsanwaltliche Berufserfahrung sei für die Stellenbesetzung nicht vonnöten gewesen, entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg in einem Eilverfahren mit Beschluss vom 29.01.2018 (Az.: 4 S 41.17).

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USA: Washington kündigt strengere Aufnahmebedingungen für Flüchtlinge an

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, wieder Flüchtlinge aus elf sogenannten Hochrisikoländern aufzunehmen. Ein fast pauschaler Einreisestopp wurde aufgehoben, gleichzeitig wurden aber die Einreisebestimmungen noch einmal verschärft. Das teilte das Heimatschutzministerium am 29.01.2018 in Washington mit.

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NDR geht in Streit um "Tagesschau-App" vor BVerfG

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ruft im Rechtsstreit um die "Tagesschau-App" das Bundesverfassungsgericht an. Man habe am 22.01.2018 gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Köln "fristwahrend Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht“, teilte der NDR am 29.01.2018 per E-Mail mit.

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Katalonien: Parlamentsdebatte über Regierungsbildung verschoben

Der katalanische Parlamentspräsident Roger Torrent hat die für den Nachmittag des 30.01.2018 geplante Sitzung zur Regierungsbildung in Barcelona auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben. Damit reagierte er auf ein Urteil des Verfassungsgerichts in Madrid, das entschieden hatte, dass der nach Brüssel geflohene Carles Puigdemont, der der einzige Kandidat für das Amt des Regionalpräsidenten ist, sein Regierungsprogramm bei der Debatte persönlich vorstellen muss. Da Puigdemont bei einer Rückkehr nach Spanien umgehend festgenommen würde, war bis zum Morgen unklar, wie die Sitzung ablaufen sollte.

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Deutscher Journalisten-Verband unterstützt Verfassungsbeschwerde gegen BND-Gesetz

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) unterstützt gemeinsam mit anderen Organisationen die Verfassungsbeschwerde ausländischer Journalisten gegen das Gesetz über den Bundesnachrichtendienst (BNDG) zur sogenannten Ausland-Ausland-Überwachung von Telekommunikationsvorgängen. Die Beschwerde wurde laut DJV im Dezember 2017 beim Bundesverfassungsgericht eingereicht und am 30.01.2018 in Berlin öffentlich vorgestellt.

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Brexit: EU einig bei harter Linie gegen Großbritannien

Die Europäische Union macht strikte Vorgaben für die von Großbritannien gewünschte Übergangszeit nach dem Brexit. So soll das Vereinigte Königreich bis Ende 2020 weiter alle EU-Regeln einhalten und milliardenschwere Beiträge nach Brüssel überweisen, aber nicht mehr mitbestimmen. Ihre Richtlinien für die nächste Verhandlungsphase beschlossen die 27 verbleibenden EU-Länder am 29.01.2018 in Brüssel.

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