Freitag, 24.4.2020
Bundestag beschließt Geologiedatengesetz

Der Bundestag hat am 23.04.2020 den von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf des Geologiedatengesetzes beschlossen. Das Geologiedatengesetz löst das veraltete Lagerstättengesetz aus dem Jahr 1934 ab. Die Neuregelung enthalte erstmals eine Pflicht der zuständigen Behörden, geologische Daten zu sichern, heißt es in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Mehr lesen
OVG Niedersachsen: Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen und Synagogen bleiben verboten

Der Antrag eines Vereins, der sich für die Rechte von Muslimen einsetzt, auf einstweilige Außervollzugsetzung des Verbots von Zusammenkünften in Kirchen, Moscheen und Synagogen nach der Niedersächsischen Verordnung zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Corona-Virus vom 17.04.2020 bleibt erfolglos. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat den Antrag mit Beschluss vom 23.04.2020 abgelehnt (Az.: 13 MN 109/20).

Mehr lesen
EuGH rügt Österreich wegen der Jagd auf die Waldschnepfe

Der Europäische Gerichtshof hat Österreich wegen der Jagd auf die Waldschnepfe gerügt. Er gab der Vertragsverletzungsklage der EU-Kommission statt und stellte einen Verstoß gegen die Vogelschutzrichtlinie fest (Az.: C-161/19). Der Nutzen der im österreichischen Bundesland Niederösterreich erlaubten Frühjahrsjagd auf die männliche Waldschnepfe während des Balzfluges sei nicht ersichtlich.

Mehr lesen
FG Hessen: Kindergeldanspruch trotz Unterbrechung des Freiwilligen Sozialen Jahres des Kindes wegen Krankheit

Die Unterbrechung des Freiwilligen Sozialen Jahres eines Kindes wegen Krankheit führt nicht zum Verlust des Kindergeldanspruchs für die Eltern. Dies hat das Hessische Finanzgericht entschieden (Az.: 9 K 182/19). Die gegen das Urteil eingelegte Revision ist beim Bundefinanzhof unter dem Az.: III R 15/20 anhängig.

Mehr lesen
Corona: OVG Berlin-Brandenburg bestätigt Vermietungsverbot für Ferienhäuser und Ferienwohnungen in Brandenburg

Das derzeit geltende Verbot in Brandenburg, Ferienhäuser und Ferienwohnungen zu touristischen Zwecken zu vermieten, ist rechtens. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Beschluss vom 23.04.2020 abgelehnt, § 7 Abs. 4 Satz 1 SARS-Cov-2-Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg vorläufig außer Vollzug zu setzen. Nach dieser Vorschrift ist es Betreibern von Beherbergungsstätten, Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen sowie privaten und gewerblichen Vermietern oder Verpächtern von Ferienwohnungen und Ferienhäusern und vergleichbaren Angeboten untersagt, Personen zu touristischen Zwecken zu beherbergen (Az.: 11 S 25.20).

Mehr lesen
OLG Dresden: Zinsanpassungsklauseln der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig unwirksam

Die Zinsanpassungsregelungen für die Sparverträge "S-Prämiensparen flexibel" der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig sind unwirksam. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Dresden vom 22.04.2020 hervor, mit dem das Gericht über die Musterfeststellungsklage der Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig entschieden hat. Gegen das Urteil kann allerdings noch das Rechtsmittel der Revision eingelegt werden (Az.: 5 MK 1/19).

Mehr lesen
LG Hannover: Ex-Oberbürgermeister von Hannover von Untreue-Vorwurf freigesprochen

Hannovers Ex-Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) ist am 23.04.2020 vom Vorwurf der schweren Untreue freigesprochen worden. Damit folgte die Strafkammer des Landgerichtes der niedersächsischen Landeshauptstadt dem Antrag der Verteidigung. Im Prozess um die sogenannte Rathausaffäre waren neben Schostok zwei ehemalige Spitzenbeamte der niedersächsischen Landeshauptstadt angeklagt (Az.: 70 KLs 12/19).

Mehr lesen
Donnerstag, 23.4.2020
EuGH: Niedersachsen muss Lehrer-Berufserfahrung im EU-Ausland voll anerkennen

Das Land Niedersachsen muss die Erfahrung einer Lehrkraft aus gleichwertigen Vordienstzeiten in einem anderen EU-Staat voll anerkennen. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 23.04.2020 entschieden. Die entgegenstehende Regelung des Landes verstoße gegen die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit (Az.: C‑710/18).

Mehr lesen
BGH-Richter haben Bedenken gegen Mord-Urteil gegen Berliner Autoraser

Der Bundesgerichtshof hat Bedenken gegenüber der Verurteilung zweier Berliner Autoraser wegen Mordes. In der gut zweistündigen Verhandlung am 23.04.2020 hinterfragten die obersten Strafrichter in Karlsruhe gleich mehrere Punkte sehr kritisch. Ihr Urteil wollen sie am 18.06.2020 verkünden (Az.: 4 StR 482/19).

Mehr lesen
BGH: Radfahrer muss über einen Feldweg gespannten Stacheldraht nicht bemerken

Ein Radfahrer muss grundsätzlich nicht mit einem quer über einen Feldweg gespannten, ungekennzeichneten Stacheldraht rechnen. Deshalb trifft ihn kein Mitverschulden an einem Unfall, wenn er seine Fahrgeschwindigkeit auf ein solches Hindernis nicht einstellt und deshalb zu spät davor bremst. Dies hat der Bundesgerichtshof mit zwei Urteilen vom 23.04.2020 entschieden (Az.: III ZR 250/17 und III ZR 251/17).

Mehr lesen
BVerwG: Apothekerin mit Versandhandelserlaubnis darf Rezeptsammelbox in Supermarkt aufstellen
Eine Präsenz­apotheke mit Versandhandelserlaubnis im örtlichen Einzugsbereich ihrer Apotheke darf eine Einrichtung zum Sammeln von Verschreibungen und Arzneimittelbestellungen betreiben und die bestellten Medikamente durch eigene Boten ausliefern. Dies stellt das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 23.04.2020 klar (Az.: 3 C 16.18). Mehr lesen
BVerwG: EuGH soll Fragen zum Nachzug volljährig gewordener Kinder zu anerkannten Flüchtlingen klären

Das Bundesverwaltungsgericht hat den Europäischen Gerichtshof zur Klärung der Auslegung von Regelungen der Familienzusammenführungsrichtlinie (RL 2003/86/EG) beim Kindernachzug zu anerkannten Flüchtlingen angerufen. Konkret geht es um den Nachzug volljährig gewordener Kinder.

Mehr lesen
BVerwG: EuGH soll weitere Fragen zum Elternnachzug volljährig gewordener unbegleiteter minderjährigen Flüchtlinge klären

Der Europäische Gerichtshof soll klären, ob die deutsche Rechtslage, nach der die nachgezogenen Eltern eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings ein abgeleitetes Aufenthaltsrecht nur bis zu dessen Volljährigkeit haben, mit Art. 16 Abs. 1 Buchst. a der Richtlinie 2003/86/EG (Familienzusammenführungsrichtlinie) und der zu Art. 10 Abs. 3 Buchst. a und Art. 2 Buchst. f dieser Richtlinie ergangenen Rechtsprechung des EuGH vereinbar ist. Hierum bittet das Bundesverwaltungsgericht mit Vorlagebeschlüssen vom 23.04.2020 (Az.: 1 C 9.19 und 1 C10.19).

Mehr lesen
VG Hamburg kippt 800-Quadratmeter-Grenze für Öffnungen im Einzelhandel - Verfügung stoppt Öffnung

Ein Sportwarengeschäft in der Hamburger Innenstadt darf vorläufig weiter nur auf einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern betrieben werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Hamburg am 22.04.2020 in einem Eilverfahren per Zwischenverfügung entschieden (Az.: 5 Bs 64/20). Zuvor hatte das Verwaltungsgericht Hamburg die 800-Quadratmeter-Grenze für Wiederöffnungen im Einzelhandel gekippt. Eine abschließende Entscheidung über die Beschwerde will das OVG kommende Woche treffen.

Mehr lesen
Cum-Ex-Geschäfte: Finanzbehörde fordert Steuern von Warburg zurück

Der Fiskus verlangt von der Hamburger Privatbank Warburg im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften Steuern in dreistelliger Millionenhöhe zurück. Dies bestätigte ein Sprecher der Bank am 22.04.2020. Gegen die Steuerbescheide der Hamburger Finanzbehörde gehe die Warburg-Gruppe rechtlich vor. Die Steuerforderungen, deren genaue Summe der Sprecher nicht nannte, sollen sich auf die Jahre 2007 bis 2009 beziehen. Zuvor hatte der "Spiegel" über die Forderungen berichtet und die Summe auf mehr als 160 Millionen Euro beziffert. Gegen Steuerbescheide für die Jahre 2010 und 2011 über etwa 50 Millionen Euro sei bereits Einspruch erhoben worden, ergänzte der Sprecher.

Mehr lesen
LG Berlin: Umlagefähigkeit der Kosten für Wach- und Schließdienst

BGB § 556 I; BetrKV § 2 Nr. 17

Kosten des Wach- und Schließdienstes sind sonstige Betriebskosten gemäß § 2 Nr. 17 BetrKV und sind im Zweifel nicht umlegbar, sofern zwischen den Mietparteien keine wirksame Umlagevereinbarung getroffen worden ist.

LG Berlin, Beschluss vom 08.07.2019 - 65 S 231/18, BeckRS 2019, 24178

Mehr lesen
Kurzarbeit, Schulen, Gastronomie: Koalition plant neue Corona-Hilfen

Mit neuen milliardenschweren Hilfen für Arbeitnehmer, Gastronomiebetriebe, Unternehmen und Schulen will die große Koalition die massiven Folgen der Corona-Krise abmildern. Das Kurzarbeitergeld soll erhöht werden, um vor allem für Geringverdiener Einkommensverluste auszugleichen. Zugleich wird die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds verlängert. Die in der Krise besonders belasteten Gastronomiebetriebe bekommen Steuererleichterungen.

Mehr lesen
EuGH-Generalanwalt: Ungarns Transitlager für Asylbewerber ist rechtswidrig

Die Unterbringung von Asylbewerbern im ungarischen Container-Lager Röszke verstößt gegen EU-Recht. Dies geht aus den Schlussanträgen des Generalanwalts beim Europäischen Gerichtshof Priit Pikamäe vom 23.04.2020 hervor. In der Transitzone an der serbischen Grenze sei die Bewegungsfreiheit der Menschen in so hohem Maß eingeschränkt, dass es sich um Haft handele, befand Pikamäe. Dies sei rechtswidrig (Az.: C-924/19 PPU und C-925/19 PPU).

Mehr lesen
EuGH: Fluggesellschaften müssen unvermeidbare Steuern und Gebühren im Online-Preisangebot ausweisen

Fluggesellschaften müssen ab der Veröffentlichung ihrer Preisangebote im Internet die unvermeidbaren und vorhersehbaren Steuern, Gebühren, Zuschläge und Entgelte ausweisen. Dazu zählten auch die Mehrwertsteuer auf Inlandsflüge sowie die Gebühren für die Nutzung einer "Fremd-Kreditkarte", entschied der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 23.04.2020. Online-Check-In-Gebühren müssten angeben werden, wenn keine andere, kostenfreie Art des Check-Ins angeboten wird (Az.: C-28/19).

Mehr lesen
Corona: Koalition für zeitlich befristete Änderungen im Personalvertretungsgesetz

Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einen Entwurf zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BT-Drs. 19/18696) vorgelegt. Danach sollen die im Amt befindlichen Personalvertretungen die Geschäfte im Rahmen eines Übergangsmandats kommissarisch weiterführen, "wenn die Wahlen zu den Personalvertretungen bis zum Ablauf der Amtszeit der bestehenden Personalvertretungen nicht erfolgen oder bis zu diesem Zeitpunkt die konstituierende Sitzung der neu gewählten Personalvertretungen nicht stattgefunden hat". Zudem sollen Beschlussfassungen der Personalvertretungen dem Entwurf zufolge "auch ohne physische Anwesenheit der Mitglieder in Sitzungen vor Ort erfolgen können, indem Sitzungen mittels Video- oder Telefonkonferenz ermöglicht werden". Beide Maßnahmen sollen laut Vorlage bis zum 31.03.2021 befristet werden.

Mehr lesen