Donnerstag, 15.12.2022
Klage auf Einstellung des Betriebs des Kernkraftwerks Neckar II erfolglos
Die Klage zweier Bürger, die auf eine Verpflichtung des Landes Baden-Württemberg gerichtet war, den weiteren Betrieb des Kernkraftwerks Gemeinschaftskraftwerk Neckar II (GKN II) zu untersagen und die 1988 erteilte Betriebsgenehmigung zu widerrufen, war erfolglos. Die Kläger hatten Zweifel an der Störfallsicherheit geltend gemacht. Die Klage blieb vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim ohne Erfolg. Mehr lesen
Keine Entschädigung für vorläufiges Berufsverbot

Ein Anwalt hat keinen Anspruch auf Entschädigung wegen eines verhängten vorläufigen Berufsverbots im anwaltsgerichtlichen Verfahren. Laut Bundesgerichtshof sieht die Bundesrechtsanwaltsordnung dafür keine Rechtsgrundlage vor. Auch das Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen sei bei einem disziplinarrechtlichen Verfahren nicht anwendbar.

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Waffenverbot für Reichsbürger ist rechtmäßig

Gegenüber einem sogenannten Reichsbürger darf ein Waffenverbot verhängt werden. Dies hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen in einem Eilverfahren entschieden und zugleich auch den Widerruf des "Kleinen Waffenscheins" bestätigt. Die Annahme der waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit einer Person, die sich selbst als "Staatsangehöriger des Königreiches Deutschland" betrachte, sei nicht zu beanstanden.

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Steuerliche Behandlung punktuell satzungsdurchbrechenden inkongruenten Vorabgewinnausschüttungsbeschlusses

Ein punktuell satzungsdurchbrechender Beschluss über eine inkongruente Vorabausschüttung, der von der Gesellschafterversammlung einstimmig gefasst worden ist und von keinem Gesellschafter angefochten werden kann, ist als zivilrechtlich wirksamer Ausschüttungsbeschluss der Besteuerung zugrunde zu legen. Dies hat der Bundesfinanzhof in Abweichung von der Sichtweise der Finanzverwaltung entschieden.

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Vereinsverbot für "Deutsche Libanesische Familie e.V." bestätigt

Das vom Bundesinnenministerium ausgesprochene Verbot des Vereins "Deutsche Libanesische Familie e.V." als Ersatzorganisation des im Jahr 2014 verbotenen Vereins "Waisenkinderprojekt Libanon e.V." (WKP e.V.) ist rechtmäßig. Der Verein sammle Spenden für die gewaltbereite Hizb Allah im Libanon, bestätigte das Bundesverwaltungsgericht.

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Heil kündigt praxistaugliche Arbeitszeitreform an

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts im kommenden Jahr zeitnah die Reform des Arbeitszeitgesetzes vorlegen. “Wir werden praxistaugliche Lösungen vorlegen“, sagte Heil heute der “Rheinischen Post“. “Es geht nicht darum, die Stechuhr wieder einzuführen, es gibt heute auch digitale Möglichkeiten.“

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EuGH-Generalanwalt stärkt UEFA und FIFA in Super-League-Streit

Ein Gutachten des Generalanwalts Athanasios Rantos am Europäischen Gerichtshofs stärkt die Position der UEFA und der FIFA im Kampf gegen eine Super League. Die Super League dürfe zwar ihre eigene Fußball-Liga starten, könne dann aber nicht mehr parallel an den Verbands-Wettbewerben – wie zum Beispiel der Champions League – ohne Erlaubnis der beiden Verbände teilnehmen.

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BSG präzisiert Anforderungen an innovative Behandlungsalternativen

Das Bundessozialgericht hat erläutert, wann bislang nicht anerkannte innovative Behandlungsmethoden in einem Krankenhaus zur Anwendung kommen können und unter welchen Voraussetzungen eine innovative Behandlungsmethode das Potential einer erforderlichen Behandlungsalternative besitzt. Den konkreten Streitfall hat es für weitere notwendige Feststellungen zurückverwiesen.

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Ausnahme vom Leitererfordernis für Steuerberatungsstelle

Einem Steuerberater kann eine Ausnahmegenehmigung dafür erteilt werden, eine weitere, circa 40 km von seiner beruflichen Niederlassung entfernte Beratungsstelle ohne einen anderen Steuerberater als Leiter zu betreiben. Dies gelte zumindest dann, wenn keine konkrete Gefährdung von Berufspflichten zu erwarten sei, entschied das Oberverwaltungsgericht Münster, ließ aber die Revision zu.

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Bundeskabinett gibt grünes Licht für Demokratiefördergesetz

Die Bundesregierung will Menschen, die sich in Initiativen und Projekten für ein vielfältiges Zusammenleben in Deutschland einsetzen, künftig besser unterstützen. Das Kabinett hat daher den Entwurf des Demokratiefördergesetzes beschlossen. Der Bund erhält damit erstmals eine gesetzliche Grundlage, um eigene Maßnahmen durchzuführen.

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BVerfG bestätigt Verletzung des parlamentarischen Fragerechts

Mit einem am Mittwoch verkündeten Urteil hat das Bundesverfassungsgericht die Informationsrechte von Abgeordneten gestärkt. Die Weigerung der Bundesregierung, die Zahl der in den Jahren 2015 bis 2019 in das Ausland entsandten Bediensteten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) anzugeben, verletze das parlamentarische Fragerecht des antragstellenden Abgeordneten.

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Weitere Klagen gegen Feste Fehmarnbeltquerung erfolglos

Die zuständige Planfeststellungsbehörde durfte für die Errichtung der Festen Fehmarnbeltquerung eine Befreiung von dem Verbot erteilen, Riffe zu zerstören oder zu beeinträchtigen. Die Beeinträchtigung der Riffe werde hinreichend dadurch ausgeglichen, dass an anderer Stelle in der Ostsee neue Riffe geschaffen würden, betonte das Bundesverwaltungsgericht.

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Mittwoch, 14.12.2022
Twitter muss bei Ehrverletzungen auch kerngleiche Äußerungen entfernen

Baden-Württembergs Antisemitismusbeauftragter kann im Streit um Falschaussagen auf Twitter vor dem Landgericht Frankfurt am Main einen überwiegenden Erfolg verzeichnen. Das US-Unternehmen hätte die Verbreitung diverser Kommentare unverzüglich unterlassen müssen. Auch sinngemäße Kommentare mit identischem Äußerungskern müsse Twitter entfernen, sobald es von der konkreten Persönlichkeitsrechtsverletzung Kenntnis erlangt, so das Gericht am Mittwoch.

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Bundesregierung legt Jahresbericht 2021 für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung vor

Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsbericht zum Stand des Bürokratieabbaus und zur Fortentwicklung auf dem Gebiet der besseren Rechtsetzung für das Jahr 2021 beschlossen. Dies teilt das Bundesjustizministerium mit. Danach ist der Erfüllungsaufwand für Bürger und Verwaltung gestiegen. Der Bürokratiekostenindex, der die Bürokratiekosten für die Wirtschaft messe, sei hingegen auf einem Tiefststand, so das Justizministerium.

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Bundesfinanzministerium muss weitere Dokumente an Attac herausgeben

Im Streit um die Gemeinnützigkeit des Anti-Globalisierungsnetzwerks Attac muss das Bundesfinanzministerium sieben weitere Dokumente herausgeben. Dies hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden und einer Klage der Organisation teilweise stattgegeben. Es handelt sich bei den Unterlagen um Teile der Kommunikation zwischen Ministerium und Bundesfinanzhof im Rahmen des Verfahrens zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit.

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Hinweisgeber-Gesetz: Meldungen zu mangelnder Verfassungstreue
Über das geplante "Whistleblower-Gesetz" der Bundesregierung soll voraussichtlich noch diese Woche im Bundestag in leicht veränderter Form abschließend beraten werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Koalitionskreisen. Neu ist etwa, dass Hinweisgeber "Äußerungen von Beamtinnen und Beamten, die einen Verstoß gegen die Pflicht zur Verfassungstreue darstellen", melden können – auch wenn es sich nicht um Straftaten handelt.
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Bankgebühr für Errechnen der Vorfälligkeitsentschädigung unzulässig

Eine Bank darf für das Errechnen der Höhe einer Vorfälligkeitsentschädigung im Fall der vorzeitigen Rückführung eines Darlehens kein gesondertes Entgelt verlangen. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden. Es handele sich um eine vertragliche Nebenpflicht der Bank gegenüber dem Verbraucher. Die beklagte Bank müsse daher die Verwendung einer Klausel, mit der 100 Euro für die Errechnung verlangt wurden, unterlassen.

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Biden unterzeichnet Gesetz zum Schutz gleichgeschlechtlicher Ehen
US-Präsident Joe Biden hat ein Bundesgesetz zum Schutz gleichgeschlechtlicher Ehen unterzeichnet. "Dieses Gesetz und die Liebe, die es schützt, schlägt den Hass in all seinen Formen", sagte Biden bei einer Feier anlässlich der Unterzeichnung vor dem Weißen Haus am Dienstag. Der US-Kongress hatte das Gesetz in der vergangenen Woche verabschiedet. Es gilt als Meilenstein im Kampf gegen Diskriminierung. Mehr lesen
EU-Kommission bescheinigt USA gleichwertigen Datenschutz
Nach Ansicht der Europäischen Kommission gewährleisten die USA ein angemessenes Schutzniveau für personenbezogene Daten, die aus der EU an US-Unternehmen übermittelt werden. Die Brüsseler Behörde hat nach Prüfung des neuen US-Rechtsrahmens am Dienstag den Entwurf des Angemessenheitsbeschlusses für den transatlantischen Datenschutzrahmen vorgelegt. Die EU-Staaten müssen der Empfehlung der EU-Kommission allerdings noch zustimmen. Mehr lesen
Verstoß eines Schiedsspruchs gegen den ordre public

Ein Schiedsspruch ist nicht nur einer gerichtlichen Evidenzkontrolle unterworfen, sondern kann bei Verstoß gegen elementare Regeln der Wettbewerbsfreiheit laut Bundesgerichtshof vollumfänglich überprüft werden. Der Kartellsenat hob eine Entscheidung des Schiedsgerichts als wettbewerbswidrig auf, mit der eine Steinbruchbetreiberin zur Herausgabe ihrer Betriebsfläche verurteilt worden war. Die Entscheidung müsse vollumfänglich überprüfbar sein, um das elementare öffentliche Interesse an einem funktionierenden Wettbewerb sicherzustellen. 

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