Freitag, 23.12.2022
ICE-Messerangreifer zu 14 Jahren Haft verurteilt

Nach der Messerattacke in einem ICE in Bayern vor mehr als einem Jahr ist der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht München sprach den 28-Jährigen am Freitag unter anderem des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Er hatte im November vergangenen Jahres auf der Fahrt nach Nürnberg vier Männer mit einem Messer angegriffen und drei schwer verletzt.

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Kein fiktives Geburtsdatum im Ausweis

Ist das konkrete Geburtsdatum einer Person unbekannt, hat sie keinen Anspruch auf Eintragung eines fiktiven Geburtsdatums in ihren Personalausweis und Reisepass. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz im Fall eines in Algerien geborenen Mannes mit deutscher Staatsangehörigkeit entschieden. Damit verbundene Nachteile bei Reisen und im Geschäfts- und Behördenverkehr seien zumutbar.

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Özdemir setzt auf mehr gesunde Mahlzeiten in Kantinen und Mensen

Zum Mittagstisch mehr Regionales und öfter auch mal Bio: Bundesernährungsminister Cem Özdemir strebt gesündere Mahlzeiten in Betrieben, Kitas, Schulen und Krankenhäusern an. Er wolle den Leuten nicht vorschreiben, was sie essen sollen, aber die Option gesunder und guter Ernährung stärken, sagte der Grünen-Politiker nach einem Kabinettsbeschluss zu Eckpunkten für eine Ernährungsstrategie der Regierung am Mittwoch in Berlin.

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Frankfurter Ex-OB in Korruptionsprozess zu Geldstrafe verurteilt

Der abgewählte Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ist in einem Korruptionsprozess zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Feldmann müsse wegen Vorteilsnahme in zwei Fällen 120 Tagessätze zu 175 Euro zahlen, so das Landgericht Frankfurt am Main am Freitag. Außerdem müsse er einen Wertersatz in Höhe von knapp 6.000 Euro leisten.

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Justizreform: Spaniens Verfassungsgericht bleibt bei Veto

Im Streit um die Reform der Richterwahl hat das spanische Verfassungsgericht am Mittwoch einen Eilantrag des Oberhauses abgewiesen, ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren fortsetzen zu dürfen. Die Richter hielten damit das bereits am Montag auf Antrag der konservativen oppositionellen Volkspartei PP ausgesprochene Veto gegen die Initiative der linken Regierung aufrecht. Dieser Eingriff in die Rechte des Parlaments war auf heftige Kritik gestoßen.

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Beschränkung der Corona-Sonderzahlung auf aktive Landesbedienstete rechtmäßig

Die Beschränkung des anspruchsberechtigten Personenkreises für die im Jahr 2022 gewährte Corona-Sonderzahlung auf Bedienstete, die zum 29.11.2021 in einem aktiven Dienst- oder Ausbildungsverhältnis zum Land Rheinland-Pfalz gestanden haben, ist rechtlich nicht zu beanstanden. Sie verstößt laut Verwaltungsgericht Koblenz weder gegen den Gleichheitssatz noch gegen das Alimentationsprinzip.

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BAG-Richterin Regine Winter tritt in den Ruhestand

Mit Ablauf des 31.12.2022 wird Richterin am Bundesarbeitsgericht Regine Winter in den Ruhestand treten. Winter, die vor ihrem Studium der Rechtswissenschaften zunächst Sozialarbeit und Sozialpädagogik studiert hatte, war seit 2009 beim BAG tätig, zunächst im Vierten, zuletzt im Achten Senat.

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Änderungen in Handelsregisterverordnung treten in Kraft

Heute treten Änderungen in der Handelsregisterverordnung (HRV) in Kraft, die für einen besseren Schutz personenbezogener Daten im digitalen Handelsregister sorgen sollen. Hintergrund der Anpassung waren Berichte, wonach im über das Internet frei zugänglichen Handelsregisterportal teilweise Dokumente mit personenbezogenen Daten abrufbar sind, die für den Rechtsverkehr nicht erforderlich sind.

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Donnerstag, 22.12.2022
Justizsenatorin will Reichsbürger-Richterin dauerhaft aus Dienst entfernen

Die Berliner Justiz hat verschiedene Schritte eingeleitet, damit die inhaftierte Birgit Malsack-Winkemann dauerhaft nicht mehr als Richterin tätig sein darf. "Meine Hoffnungen sind groß, da eine neue Sachlage eingetreten ist", sagte Berlins Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) dem "Spiegel" (Donnerstag).

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Sprachprüfung als Bedingung für Nachzug einer Ehefrau rechtswidrig

Dänemark darf den Ehegattennachzug zu einem türkischen Arbeitnehmer, der sich rechtmäßig in Dänemark aufhält, nicht davon abhängig machen, dass der Arbeitnehmer erfolgreich eine dänische Sprachprüfung abgelegt hat. Laut Europäischem Gerichtshof verstößt die Regelung gegen die Stillhalteklausel im Beschluss Nr. 1/80  des Assoziationsrates EWG/Türkei.

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Kein Schadenersatz für kranke Menschen wegen Luftverschmutzung

Wer wegen verschmutzter Luft krank geworden ist, kann vom Staat aus EU-Recht keinen Schadenersatz verlangen. Das entschied der Europäische Gerichtshof am Donnerstag in Luxemburg. Die europäischen Richtlinien zur Luftqualität verleihen dem Einzelnen keine Rechte, die zu Schadenersatz führen könnten, wie die Richter mitteilten. Bürgerinnen und Bürger müssen jedoch erreichen können, dass nationale Behörden Maßnahmen für saubere Luft ergreifen.

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Luxusschuh-Streit: Amazon kann für Markenrechtsverletzung haften
Im Streit mit dem Luxusschuh-Designer Louboutin um den Schutz geistigen Eigentums hat der Online-Riese Amazon vor dem Europäischen Gerichtshof eine Niederlage einstecken müssen. Amazon könne unter bestimmten Umständen für Markenrechtsverletzungen Dritter verantwortlich gemacht werden, teilten die Richter am Donnerstag in Luxemburg mit. Mehr lesen
Mitgliedsbeiträge an Vereine zur Freizeitgestaltung nicht absetzbar
Mitgliedsbeiträge an Vereine, die in erster Linie der Freizeitgestaltung dienen, können nicht bei der Einkommensteuer abgezogen werden. Dies gilt laut Bundesfinanzhof selbst dann, wenn der Verein daneben noch andere Zwecke fördert. Im entschiedenen Fall ging es um einen gemeinnützigen Verein, der ein Blasorchester für Erwachsene und eines für Jugendliche unterhält. Mehr lesen
Verarbeitung von Fluggastdaten durch BKA rechtswidrig

Die Totalüberwachung sämtlicher Flüge, wie sie das Fluggastdatengesetz vorsieht, ist rechtswidrig. Laut Verwaltungsgericht Wiesbaden fehlt sowohl für innereuropäische Flüge als auch für Flüge in Drittstaaten eine (grundrechtskonforme) Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung durch das BKA. Dafür seien Anhaltspunkte für terroristische Bedrohungen oder zur Bekämpfung schwerer Kriminalität nötig.

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Kurzzeitvermietungen: Pflicht zu Steuervertreter-Benennung EU-rechtswidrig

Im Zusammenhang mit der Kurzzeitvermietung von Immobilien steht das Unionsrecht weder der Verpflichtung zur Erhebung von Informationen noch dem Steuerabzug nach einer nationalen Steuerregelung entgegen. Die Verpflichtung zur Benennung eines Steuervertreters stellt hingegen eine unverhältnismäßige Beschränkung des freien Dienstleistungsverkehrs dar, wie der Europäische Gerichtshof entschieden hat.

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Keine aktive Prozessführungsbefugnis für Schadensabwickler

Fremdfirmen, die von Versicherungen mit der Bearbeitung ihrer Fälle beauftragt werden, können vor Gericht keine Erstattungsansprüche gegen die Versicherungsnehmer geltend machen. Der Bundesgerichtshof hat eine aktive Prozessstandschaft aus § 126 VVG abgelehnt. Die Ansprüche können nur von der Versicherung selbst oder im Wege der gewillkürten Prozessführungsbefugnis verfolgt werden.

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Frederike-Mordfall: Verdächtiger bleibt weiter auf freiem Fuß

Der Verdächtige im Frederike-Mordfall, gegen den nach dessen rechtskräftigem Freispruch vor 40 Jahren im Februar das Strafverfahren nach der umstrittenen Reform des § 362 StPO wieder aufgenommen wurde, bleibt weiter unter Auflagen auf freiem Fuß. Das Bundesverfassungsgericht hat die Außervollzugsetzung des Haftbefehls vom Juli verlängert.

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Gerechtfertigte Auslieferung eines EU-Bürgers an Drittstaat
Die Auslieferung eines Unionsbürgers an einen Drittstaat zum Vollzug einer Strafe kann gerechtfertigt sein, um der Gefahr der Straflosigkeit entgegenzuwirken. Dies ist nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs insbesondere dann der Fall, wenn der ersuchte Mitgliedstaat völkerrechtlich zur Auslieferung verpflichtet ist und der Drittstaat der Vollstreckung der Strafe im Hoheitsgebiet des ersuchten Mitgliedstaats nicht zustimmt. Mehr lesen
Heil will mehr Menschen mit Behinderung in Arbeit bringen

Menschen mit Behinderung sollen verstärkt in Arbeit gebracht und gehalten werden. Das ist das Ziel eines vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzes zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte, dass die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung mehr als anderthalb Mal so hoch sei wie die allgemeine Arbeitslosenquote, obwohl diese oft überdurchschnittlich qualifiziert und hochgradig motiviert seien.

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Airline muss anderweitige Beförderung darlegen

Ein Luftfahrtunternehmen ist bei Verspätungen gehalten, Reisenden bei ausreichender Kapazität einen Ersatzflug anzubieten. Wenn dort Störungen auftreten, muss die Fluglinie laut Bundesgerichtshof gleichwohl eine anderweitige Beförderung darlegen. Nur so lasse sich beurteilen, ob mögliche Maßnahmen zumutbar waren.

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