US-Botschafterin Tracy fordert sofortige Freilassung des Journalisten
Gershkovichs Anwältin Tatjana Noschkina sagte, dass der 32-Jährige die Anschuldigungen von sich weise. Am 17.04.2023 hatte US-Botschafterin Lynne Tracy den Reporter erstmals seit der Festnahme Ende März im berüchtigten Lefortowo-Gefängnis in Moskau besucht. “Er fühlt sich gut und bleibt stark“, teilte die Diplomatin auf dem Botschafts-Twitter-Kanal mit. Gleichzeitig bekräftigte sie die Forderung nach “sofortiger Freilassung“ des Journalisten.
Russland erhebt Vorwurf der Spionage
Der Korrespondent wurde Ende März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Laut FSB soll er geheime Informationen für US-Stellen gesammelt haben. Die US-Zeitung hatte dies zurückgewiesen und betont, dass Gershkovich mit einer Akkreditierung des russischen Außenministeriums seiner journalistischen Arbeit nachgegangen sei. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann mit russischen Wurzeln bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter. Moskau allerdings beharrt auf Gershkovichs Schuld. Er sei beim Spionieren im Auftrag der US-Regierung auf “frischer Tat ertappt“ worden, behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das Weiße Haus weist diese durch nichts belegten Vorwürfe zurück.