Bayer siegt gegen Merck & Co im Streit um Puder-Haftungsrisiken

Bayer hat in einem Rechtsstreit mit der US-amerikanischen Merck & Co um Haftungsrisiken im Zusammenhang mit asbestbelastetem Talkum-Puder einen Erfolg erzielt. Die Leverkusener hatten 2014 das Konsumgütergeschäft der US-Amerikaner übernommen, die die entsprechenden Risiken nach Ablauf einer Frist im Jahr 2021 an Bayer weiterreichen wollten - auch für die Zeit vor der Übernahme.

Vorwurf von Verwendung krebserregender Stoffe

Ein Richter im US-Bundesstaat Delaware wies dies am Montagabend zurück. Bayers Auslegung des 2014 geschlossenen Vertrages sei die einzig vernünftige, hieß es in der Urteilsbegründung. Merck & Co will nun in Berufung gehen, wie ein Unternehmenssprecher ankündigte. Viele Hersteller von Baby-, Fuß- und anderen Pudern sind in den USA mit Klagen konfrontiert. Der Vorwurf lautet, früher gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe verwendet zu haben, die Krebs auslösen können. Im Fokus zahlreicher Klagen steht dabei der Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson, der in den aktuellen Fall zwischen Merck & Co und Bayer aber nicht involviert ist.

Geldbußen in Milliardenhöhe für Johnson & Johnson

Erst im Januar hatte Johnson & Johnson im Zusammenhang mit Gerichtsfällen rund um einen krebsverdächtigen Babypuder einen Dämpfer erhalten. So hatte ein Bundesberufungsgericht geurteilt, dass der Konzern für eine eigens dafür gegründete Gesellschaft keinen Gläubigerschutz nutzen kann, um die mehr als 40.000 Rechtsverfahren abzuwehren. Damit dürfte sich Johnson & Johnson künftig wieder selbst gegen die Klagen verteidigen müssen. Das Unternehmen hatte zuvor bereits einige Klagen verloren und wurde zu Geldbußen in Milliardenhöhe verdonnert. Daher hatte Johnson & Johnson es mit der neuen Strategie versucht, um Klagen abzuwehren.

Redaktion beck-aktuell, Gitta Kharraz, 4. April 2023 (dpa).