Mittwoch, 6.12.2023
Blick aufs Handy kann auch nach Feierabend Pflicht sein
Auch nach Feierabend ist ein Arbeitnehmer nicht davor gefeit, Änderungen seines Dienstplans per SMS oder E-Mail beachten zu müssen. Das hat das BAG im Fall eines Rettungssanitäters entschieden. Dessen Betriebsvereinbarung sah ein kompliziertes Schichtenmodell vor – mit der Pflicht, kurzfristige Änderungen zu befolgen. Mehr lesen
Das "d" in m/w/d steht nicht für "Mensch dritter Klasse"

Das LAG Hamburg geht nicht davon aus, dass durch die Formulierung "m/w/d" Hermaphroditen von einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung abgehalten werden sollen – auch dann nicht, wenn besonders Männer aufgefordert wurden, sich zu bewerben. Die waren nämlich unterrepräsentiert. 

Mehr lesen
Unwahre Äußerungen im Räumungsprozess nicht automatisch Kündigungsgrund

Ob bewusst unwahre Behauptungen durch den Mieter während eines Räumungsprozesses eine Kündigung rechtfertigen, muss laut BGH im Einzelfall entschieden werden. Unter anderem sei zu berücksichtigen, ob der Mieter durch sein provokantes Verhalten eine unberechtigte Kündigung verhindern wolle.

Mehr lesen
Digitalreformen in der Justiz: BRAK schreibt Brandbriefe an die Länder

Die BRAK reagiert auf die mögliche Blockade der Dokumentation der strafrechtlichen Hauptverhandlung und der Neuerungen von § 128a ZPO im Bundesrat. Die drohende Überweisung in den Vermittlungsausschuss kritisiert ihr Präsident als "klare Behinderung dringend benötigter Reformen". Und fordert die Ministerpräsidenten auf, den Gesetzen zuzustimmen.* 

Mehr lesen
Willkommen zurück: Wie Kanzleien vom "Boomerang Hiring" profitieren können

Einmal gekündigt, für immer getrennt? Das muss nicht sein: Viele Juristen können sich eine Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber vorstellen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind solche "Bumerang-Mitarbeiter" ein echter Glücksfall. Das Comeback gelingt vor allem, wenn Ex-Chefs zwei Dinge beachten.

Mehr lesen
Handyortung nach Suizidankündigung kostenpflichtig

Wer seinen Suizid ankündigt und dadurch eine Handyortung durch die Polizei auslöst, muss die Ortung bezahlen. Das hat das VG Gießen entschieden und die Klage eines Mannes, der nicht zahlen wollte, abgewiesen. Der Mann hatte behauptet, nie suizidgefährdet gewesen zu sein.

Mehr lesen
Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Kein Asyl für afghanischen Ex-Geheimdienstoffizier
Ein afghanischer Asylbewerber ist mit seiner Asylklage vor dem VG Göttingen gescheitert. Zum Verhängnis wurde ihm seine langjährige Tätigkeit als Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes, der für seine Grausamkeiten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bekannt war. Mehr lesen
Dienstag, 5.12.2023
Sägearbeiten für Weihnachtsbasar: Kita-Elternbeirat ist unfallversichert

Ehrenamtliche Mitglieder des Elternbeirats eines kommunalen Kindergartens sind beim Zuschneiden von Baumscheiben für den Weihnachtsbasar des Kindergartens unfallversichert. Dies gelte auch dann, wenn die Sägearbeiten auf ihrem Privatgrundstück stattfinden, entschied das BSG am Dienstag.

Mehr lesen
Kfz-Gutachter muss bei erkennbar fehlender Neutralität nicht bezahlt werden

Ein Geschädigter muss ein nach einem Verkehrsunfall beauftragtes Kfz-Schadensgutachten selbst bezahlen, wenn der Gutachter erkennbar nicht neutral ist, weil er zum selben Unternehmen wie die Werkstatt gehört. Das hat das LG Hanau entschieden und der Klage einer Versicherung stattgegeben.

Mehr lesen
Strafnorm behindert Gerichtsberichterstattung: GFF unterstützt Journalisten

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt den wegen verbotener Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen angeklagten Chefredakteur von FragDenStaat, Arne Semsrott. In einer der Berliner Staatsanwaltschaft überreichten Stellungnahme kritisiert die GFF die Strafnorm als verfassungswidrig.

Mehr lesen
Haushaltsausschuss: Experten uneins über Zulässigkeit des Nachtragshaushalts

In der Anhörung des Haushaltsausschusses am Dienstag berieten die Experten über die Zulässigkeit des Nachtragshaushalts, mit dem die Ampel-Koalition den Etat für das laufende Jahr reparieren will. Dabei ging es insbesondere um die Buchungssystematik im Lichte des Karlsruher Haushaltsurteils.

Mehr lesen
Richtervorlage zur Corona-Gutscheinlösung unzulässig

Das BVerfG hat eine Richtervorlage zur sogenannten Gutscheinlösung für Veranstalter während der Corona-Pandemie für unzulässig erachtet. Das AG Frankfurt am Main habe nicht ausreichend begründet, warum die Regelung die Eigentumsgarantie verletzte und gegen den Vertrauensschutzgrundsatz verstoße.

Mehr lesen
Keine Verletzung der Schweizer Souveränität: Teilnahme an Videoverhandlung möglich

Auch ein in der Schweiz befindlicher Bevollmächtigter kann an der Verhandlung eines deutschen Gerichts per Videoschalte teilnehmen. Das LAG Hamburg hält dies jedenfalls dann für zulässig, wenn keine Beweisaufnahme stattfindet. Die territoriale Souveränität der Schweiz werde nicht beeinträchtigt.

Mehr lesen
Covid-19: EuGH präzisiert Maßstab für beschränkende Maßnahmen

In einer Pandemiesituation darf ein Mitgliedstaat bestimmte Maßnahmen wie Reiseverbote, Screeningtests oder Quarantäne anordnen. Entsprechende Vorschriften müssen jedoch begründet, klar, präzise, diskriminierungsfrei und verhältnismäßig sein, entschied heute der EuGH.

Mehr lesen
Geldbuße nur bei schuldhaftem DS-GVO-Verstoß

Der EuGH hat in zwei Fällen die Voraussetzungen präzisiert, unter denen nationale Aufsichtsbehörden eine Geldbuße wegen Verstoßes gegen die DS-GVO verhängen können. Das Gericht hat dabei klargestellt, dass nur schuldhafte Verstöße geahndet werden können, geht aber von einem weiten Verständnis zurechenbaren Handelns aus.

Mehr lesen
Zwangsgeld nach Vergleich: Kein Arbeitszeugnis ohne Briefkopf

Ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zu erteilen, muss er es auf seinem Firmenbogen erstellen und darf nicht den Eindruck erwecken, nur den Entwurf eines Dritten zu übernehmen. Ansonsten genügt das Zeugnis nach Ansicht des LAG Berlin-Brandenburg nicht den formellen Anforderungen nach § 109 GewO.

Mehr lesen
Stuttgarter Fernwärmenetz muss nicht zurückgebaut werden

In Stuttgart war 2013 der Vertrag zwischen der Stadt und EnBW zur Versorgung mit Fernwärme ausgelaufen. Seitdem war umstritten, wem die Anlagen des Fernwärmenetzes nun gehören, wer sie nutzen darf und ob sie zurückgebaut werden müssen. Der BGH versucht sich an einer Lösung.

Mehr lesen
Lkw-Kartell hat auch Leasingnehmer und Mietkäufer geschädigt

Die Daimler AG, beteiligt an einem Lkw-Kartell, muss einem Bauunternehmer für von diesem geleaste Lkw Schadensersatz zahlen. Der BGH argumentiert, dass mit den Kaufpreisen wegen des Kartells auch die Raten für Leasingnehmer oder Mietkäufer gestiegen sind.

Mehr lesen
Focus-Kapseln: Wissenschaftlich nicht belegte Werbeaussagen rechtswidrig

Der Hersteller des Produkts "Focus-Kapseln" darf nicht mehr damit werben, dass sie zu besserer Konzentrations- und Leistungsfähigkeit führen. Laut LG Berlin verstoßen diese nicht nachgewiesenen gesundheitsbezogenen Behauptungen gegen die Health-Claims-Verordnung.

Mehr lesen
Montag, 4.12.2023
Hauptstadtzulage für Berliner Beamte verfassungswidrig

Die in Berlin nur für Beamte bis zur Besoldungsgruppe A 13 eingeführte "Hauptstadtzulage" in Höhe von 150 Euro monatlich ist verfassungswidrig. Nach Ansicht des VG Berlin verstößt sie gegen das besoldungsrechtliche Abstandsgebot. Nun soll das BVerfG entscheiden.

Mehr lesen