Montag, 8.1.2018
Mieter und Vermieter treffen sich seltener vor Gericht

Ob Betriebskosten, Mieterhöhung oder Eigenbedarf: Jedes Jahr ziehen Zehntausende Mieter und Vermieter vor Gericht. Die Zahl der Prozesse sinkt jedoch – obwohl in vielen Städten Wohnungen knapp sind und die Mieten deutlich steigen. 2016 gab es rund 247.000 Verfahren und damit so wenig wie seit 1990 nicht, teilte der Deutsche Mieterbund am 08.01.2018 mit.

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Bundesnetzagentur lässt zahlreiche Rufnummern wegen Vortäuschung von Ortsnähe abschalten
Weil ein Unternehmen mit ihren Handwerksdiensten Ortsnähe vorgetäuscht hatte, hat die Bundesnetzagentur die Abschaltung von 264 Rufnummern aus unterschiedlichen Ortsnetzbereichen angeordnet. Mehr lesen
Griechenland: Gericht hebt Asyl für türkischen Offizier auf

Das Athener Oberverwaltungsgericht hat griechischen Medienberichten zufolge das einem türkischen Offizier zunächst gewährte Asyl am 05.01.2018 wieder aufgehoben. Dies sei im öffentlichen Interesse geboten, um die Beziehungen zur Türkei nicht zu gefährden, so das Gericht. Der Offizier war während des Putschversuchs in der Türkei im Sommer 2016 nach Griechenland geflohen.

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Immer weniger Selbstanzeigen von Steuersündern
Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern mit Schwarzgeldkonten im Ausland geht infolge schärferer Gesetze rapide zurück. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den 16 Länderfinanzministerien ergab, meldeten sich im Jahr 2017 beispielsweise in Hessen und dem Saarland gerade einmal halb so viele Personen wie im Vorjahr bei den Behörden. Nach – teils vorläufigen Zahlen – gab es 2017 aber deutschlandweit immerhin noch mehr als 2.000 Selbstanzeigen. Die Folgen zeigen sich auch in der Staatskasse: Die Millionenrückzahlungen der Steuerbetrüger sind ebenfalls rückläufig. Mehr lesen
Anschlag auf BVB-Bus: Angeklagter gesteht Tat, bestreitet aber Tötungsplan

Im Prozess um den Splitterbombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund hat der Angeklagte Sergej W. die Tat gestanden. Er bestritt aber jede Tötungsabsicht: Er habe einen Anschlag vortäuschen wollen und dafür die Sprengvorrichtungen "extra so konzipiert, dass keine Personenschäden zu erwarten waren".

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Union und SPD sondieren – Neue Regierung vor gewaltigen Aufgaben
Ungeachtet des hohen Zeit- und Erfolgsdrucks sind die Spitzen von CDU, CSU und SPD zuversichtlich in die offiziellen Sondierungen für eine Regierungsbildung gestartet. Alle Seiten machten am 07.01.2018 zu Beginn der Gespräche in Berlin deutlich, dass Deutschland dringend Reformen brauche. Trotz deutlicher Differenzen signalisierten sie Kompromissbereitschaft. CDU und CSU streben eine stabile große Koalition an. Die SPD lässt offen, ob sie eine Neuauflage der noch amtierenden schwarz-roten Regierung oder andere Formen der Zusammenarbeit ermöglichen will. Mehr lesen
Nach tödlichem Autorennen: LG Hamburg verurteilt beide Fahrer
Nach einem Autorennen mit tödlichem Ausgang in Hamburg hat das Landgericht zwei Fahrer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Ein mehrfach vorbestrafter 32-Jähriger muss ein Jahr und sechs Monate in Haft, wie ein Gerichtssprecher nach der Urteilsverkündung am 05.01.2018 mitteilte. Ein 30-Jähriger, dessen Auto gegen einen Laternenmast geprallt war, erhielt zwei Jahre auf Bewährung (Az.: 2351 Js 364/15 (709 Ns 28/17)). In seinem Auto starb ein Mitfahrer. Mehr lesen
Grüne, FDP und DJV kritisieren Netzwerkdurchsetzungsgesetz
Nach der Blockade verschiedener Twitter-Accounts und der Löschung mehrerer Tweets haben FDP und Grüne sowie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Abschaffung des erst seit Beginn des Jahres 2018 geltenden Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) gefordert. "Das Gesetz ist vermurkst und gehört durch ein ordentliches ersetzt", sagte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer der "Welt am Sonntag". Ähnlich äußerte sich Grünen-Chefin Simone Peter in der Zeitung: Die Grünen sähen deutlichen Nachsteuerungsbedarf im Kampf gegen Hass und Hetze im Netz, wie sie gerade auch von AfD-Politikern massiv betrieben werde. Die SPD will dagegen weiter an dem Gesetz festhalten. Mehr lesen
Freitag, 5.1.2018
Vietnam: Korruptionsprozess gegen mutmaßlich entführten Trinh Xuan Thanh beginnt – Todesstrafe droht

Am 08.01.2018 beginnt in Hanoi der Korruptionsprozess gegen den mutmaßlich aus Deutschland nach Vietnam entführten Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh. Ihm droht die Todesstrafe. Das vietnamesische Außenministerium kündigte an, dass keine internationalen Medien zum Prozess zugelassen würden.

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OLG Celle veröffentlicht "Strafkammerbericht" mit Daten aus über 11.000 Strafverfahren

Das Oberlandesgericht Celle hat Daten über 11.000 Strafverfahren, die fünf Jahre lang von Landgerichten gesammelt wurden, ausgewertet und in einem "Strafkammerbericht" zusammengefasst. Dies teilte das OLG am 04.01.2018 mit. Die Ergebnisse lieferten Hinweise für die Gerichtsorganisation und Geschäftsverteilung sowie für die Reform des Strafprozesses, so das Gericht.

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LSG Bayern: Keine Terminsgebühr für telefonische Nachfrage nach Einigungsbereitschaft

VV Vorbem. 3 III 3 Nr. 2 RVG

Eine bloße telefonische Nachfrage, ob eine vergleichsweise Einigung möglich sei, löst noch keine Terminsgebühr nach VV Vorbem. 3 III RVG aus. Der Ansatz einer Terminsgebühr im Rahmen eines Telefonats setzt zumindest eine Gesprächsbereitschaft der anderen Seite voraus. Der Gegner muss bereit sein, überhaupt in Überlegungen mit dem Ziel einer einvernehmlichen Beendigung des Verfahrens einzutreten. (von der Schriftleitung bearbeitete Leitsätze des Gerichts)

LSG Bayern, Beschluss vom 27.11.2017 - L 12 SF 175/17, BeckRS 2017, 135113

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VG Berlin: Keine Ladenöffnung am Sonntag während Grüner Woche, Berlinale und ITB
Auch während der Internationalen Grünen Woche, der Berlinale und der Internationalen Tourismusbörse dürfen Läden an den Sonntagen vorerst nicht öffnen. Dies ergibt sich aus einer Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin. Der zu erwartende Besucherstrom begründe kein Bedürfnis nach offenen Verkaufsstellen, weil sich die ausgewählten Anlassveranstaltungen auf mehrere Tage erstrecken würden (Beschluss vom 27.12.2017, Az.: VG 4 L 527.17). Mehr lesen
Greenpeace verliert Klima-Klage gegen Norwegen
Greenpeace hat eine Klimaschutz-Klage gegen den norwegischen Staat verloren. Die Naturschützer hatten dem Land vorgeworfen, sein Grundgesetz und das Klimaschutzabkommen von Paris verletzt zu haben. Dem folgte das Osloer Gericht am 04.01.2018 nicht. Es sei rechtens, dass Norwegen Ölbohrungen in der arktischen Barentssee erlaubt habe. Juristen hatten in dem Klimaprozess zuvor einen weltweiten Präzedenzfall gesehen. Mehr lesen
Yücel: "Werde seit fast einem Jahr ohne Anklage als Geisel gehalten"
Der seit mehr als zehn Monaten ohne Anklage in der Türkei inhaftierte "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel hat sich selber als "Geisel" bezeichnet. In einer schriftlichen Erklärung aus dem Gefängnis in Silivri, die seine Anwälte der Deutschen Presse-Agentur zukommen ließen, reagierte Yücel auf Aussagen des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu. Cavusoglu hatte in einem an Neujahr veröffentlichten dpa-Interview zum Fall Yücel gesagt, er sei "nicht sehr glücklich darüber, dass es noch immer keine Anklage gibt". Mehr lesen
LG Frankfurt am Main untersagt AGB-Klausel: easyJet muss bei Rücktritt auch Steuern und Gebühren erstatten
Auf Antrag der Wettbewerbszentrale hat das Landgericht Frankfurt am Main der britischen Fluglinie easyJet die Verwendung einer Klausel gegenüber in Deutschland ansässigen Verbrauchern untersagt. Das Unternehmen hatte in den allgemeinen Geschäftsbedingungen die Erstattung von Steuern und Gebühren für den Fall des Rücktritts vom Luftbeförderungsvertrag ausgeschlossen, obwohl diese nur dann anfallen, wenn der Passagier den Flug auch antritt. Wie die Wettbewerbszentrale am 04.01.2018 mitteilte, wertete das Gericht dies als unangemessene Benachteiligung der Verbraucher (Urteil vom 14.12.2017, Az.: 2-24 O 8/17). Mehr lesen
OLG Celle veröffentlicht unterhaltsrechtliche Leitlinien für das Jahr 2018
Das Oberlandesgericht Celle hat seine unterhaltsrechtlichen Leitlinien für das Jahr 2018 bekannt gegeben. Wie das Gericht am 04.01.2018 mitteilte, haben die Familiensenate Ergänzungen in den Bereichen Behandlung geldwerter Zuwendungen durch den Arbeitgeber (beispielsweise Firmenwagen zur privaten Nutzung), Kosten der berufsbedingten Nutzung eines privaten Kraftfahrzeugs, Umfang ergänzender Altersvorsorge, konkrete Bedarfsberechnung bei besonders guten Einkommensverhältnissen und Elternunterhalt aufgenommen. Mehr lesen
Donnerstag, 4.1.2018
Türkei: Abgeordneter pro-kurdischer HDP zu fast 17 Jahren Haft verurteilt
Ein türkisches Gericht hat den ehemaligen Fraktionschef der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Idris Baluken, zu 16 Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Das Gericht in der Kurdenmetropole Diyarbakir befand den Abgeordneten der Mitgliedschaft in und der Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK schuldig, wie seine Verteidigerin Reyhan Yalcindag-Baydemir am 04.01.2018 bestätigte. Außerdem sei er wegen Verstößen gegen das Demonstrations- und Versammlungsgesetz verurteilt worden. Mehr lesen
Zensurvorwürfe nach gelöschten Tweets des Satiremagazins "Titanic"

Nach der Blockade verschiedener Twitter-Accounts und der Löschung mehrerer Tweets steht das seit Jahresbeginn geltende Netzwerkdurchsetzungsgesetz weiter in der Kritik. Die von einigen Löschaktionen betroffene AfD beklagte am 04.01.2018, der Rechtsstaat werde ausgehöhlt. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sprach von “Zensur“, weil das Satiremagazins “Titanic“ wegen der Parodie auf einen AfD-Tweet ebenfalls zeitweise gesperrt worden war.

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OLG Köln: Neue Unterhaltsleitlinien ab 01.01.2018

Die Familiensenate des Oberlandesgerichts Köln haben ihre neuen Unterhaltsleitlinien bekannt gegeben, aus denen neue Bedarfssätze für den Kindesunterhalt hervorgehen. Die Leitlinien sind nicht bindend, dienen aber als pragmatische Anwendungshilfen für wiederkehrende unterhaltsrechtliche Fallgestaltungen.

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VG Koblenz: Keine Erhöhung der Taxentarife im Stadtgebiet Neuwied

Die Stadt Neuwied ist nicht verpflichtet erneut die Taxentarife anzuheben. Die derzeitigen Beförderungsentgelte sind nach Abwägung der wirtschaftlichen Lage der Taxi-Unternehmen mit den öffentlichen Verkehrsinteressen beziehungswiese dem Gemeinwohl angemessen. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 15.12.2017 entschieden und damit die Klage eines Taxiunternehmens abgewiesen (Az.:5 K 773/17).

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