Dienstag, 19.12.2017
OLG Oldenburg bestätigt Feuerwerksverbot auf Spiekeroog

Die Lärmschutzverordnung der Insel Spiekeroog und das darin enthaltene Feuerwerksverbot sind nicht zu beanstanden. Wer sich nicht an dieses Gebot hält, muss mit einem Bußgeld rechnen, wie das Oberlandesgericht Oldenburg mit Beschluss vom 29.11.2017 bestätigt hat (Az.:2 Ss (OWi) 323/17).

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BGH legt Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss eines Darlehens mit wechselkursbezogenem Zinssatz fest

Bei einem Finanzierungsberatungsvertrag trifft die Bank gegenüber dem Darlehensnehmer die Verpflichtung zur Aufklärung über die spezifischen Nachteile und Risiken und die vertragsspezifischen Besonderheiten der empfohlenen Finanzierungsform. Dies gilt insbesondere bei einer wechselkursbasierten Zinszahlungsverpflichtung mit langer Laufzeit, bei der keine Zinsobergrenze besteht. Dies hat der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 19.12.2017 entschieden (Az.: XI ZR 152/17).

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BVerwG: Verbot des Vereins “Die wahre Religion" bestandskräftig

Die gegen das Verbot des Vereins “Die wahre Religion" erhobenen Klagen zweier Vereinsmitglieder, darunter des Gründers des Vereins, sind zurückgenommen worden. Das Bundesverwaltungsgericht hat deshalb das Verfahren mit Beschluss vom 19.12.2017 eingestellt (Az.:BVerwG 1 A 13.16). Der Verein selbst, der sich nach Einstufung des Bundesministeriums des Innern gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet, hatte nicht gegen das Verbot geklagt. Damit ist die Verbotsverfügung bestandskräftig geworden.

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VGH München: Kein Anspruch auf öffentlich-rechtliche Erlaubnis für Verlegung sogenannter Stolpersteine

Die Landeshauptstadt München ist nicht verpflichtet, für den Einbau von sogenannten Stolpersteinen zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus in öffentliche Verkehrsflächen eine öffentlich-rechtliche Erlaubnis zu erteilen. Denn für diese Form der Sondernutzung bestehe keine Erlaubnispflicht. Für ein solches Begehren müsse vielmehr eine privatrechtliche Gestattung der Landeshauptstadt eingeholt werden. Dies hat der bayerische Verwaltungsgerichtshof in München mit drei Beschlüssen vom 15.12.2017 entschieden (Az.:8 ZB 16.1806; 8 ZB 16.1814; 8 ZB 16.1819).

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BVerfG: Studienplatzvergabe im Fach Humanmedizin teilweise verfassungswidrig

Die Studienplatzvergabe im zulassungsbeschränkten Studiengang Humanmedizin an staatlichen Hochschulen ist teilweise nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 19.12.2017 entschieden. Bis Ende 2019 müsse das Zulassungsverfahren nun verfassungskonform gestaltet werden (Az.: 1 BvL 3/14, 1 BvL 4/14).

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VG Koblenz: Klage gegen "X-Markierungen“ auf ehemaligen Parkflächen unzulässig

Eine Gemeinde hatte einige in einer verkehrsberuhigten Zone ausgewiesene  Parkplatzflächen durch sogenannte X-Markierungen entfernt. Das Verwaltungsgericht Koblenz hat jetzt die Klage eines Anwohners, der die Nichtigkeit dieser Maßnahme festgestellt haben wollte, mangels berechtigten Interesses als unzulässig abgewiesen (Urteil vom 01.12.2017, Az.: 5 K 449/17.KO).

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Mexiko: Parlament billigt umstrittenes Sicherheitsgesetz für Einsatz von Soldaten im Inneren

Sie jagen Kartellbosse, bekämpfen Verbrechersyndikate und vernichten Opium-Felder: Seit Jahren mischen die Militärs im Krieg gegen die Drogen mit. Jetzt wird der Einsatz auch rechtlich geregelt. Am 15.12.2017 verabschiedete das Parlament das umstrittene Gesetz über die Innere Sicherheit und legt damit erstmals einen rechtlichen Rahmen für den Einsatz von Soldaten bei der Verbrechensbekämpfung fest. Kritiker befürchten eine dauerhafte Militarisierung des Konflikts.

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Rom: Amazon legt Steuerstreit in Italien mit Millionenzahlung bei

Der Online-Versandhandelskonzern Amazon will nach Angaben der italienischen Steuerbehörde seinen Streit mit Rom mit einer Zahlung von 100 Millionen Euro beilegen. Dies teilte die zuständige Agenzia delle Entrate am 15.12.2017 mit. Die Vereinbarung werde die laufenden Steuerermittlungen von Staatsanwälten in Mailand sowie bei der Finanzpolizei beenden. Diese hätten sich auf den Zeitraum von 2011 bis 2015 erstreckt, hieß es.

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OVG Berlin-Brandenburg bestätigt Verbot bequemer Sitzmöbel in Berliner Spielhallen

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat am 14.12.2017 die Rechtmäßigkeit einer behördlichen Auflage an einen Spielhallenbetreiber bestätigt, die vorsieht, dass alle Einrichtungen der Bequemlichkeit wie Sessel, Couchgarnituren oder Sitzgruppen dauerhaft aus den Spielhallen zu entfernen sind. Es verwies zur Begründung auf das Berliner Spielhallengesetz, das bundesweit als besonders streng gilt (Az.: OVG 1B34/14).

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BVerwG: Unterhaltsvorschuss auch für in Portugal lebende Kinder möglich

Einem Anspruch auf staatlichen Unterhaltsvorschuss steht nicht entgegen, dass die betroffenen Kinder in Portugal leben, wenn der alleinerziehende Elternteil in Deutschland mehr als nur geringfügig beschäftigt ist. Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 18.12.2017 das gesetzlich eigentlich festgeschriebene Erfordernis des Wohnsitzes in Deutschland für unanwendbar erklärt (Az.: 5 C 36.16).

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Montag, 18.12.2017
VGH München: Keine öffentlich-rechtliche Erlaubnis für Verlegung von Stolpersteinen in München
Die Landeshauptstadt München ist nicht verpflichtet, für den Einbau von Stolpersteinen in öffentliche Verkehrsflächen eine öffentlich-rechtliche Erlaubnis zu erteilen. Dies hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München mit drei Beschlüssen vom 15.12.2017 entschieden (Az.: 8 ZB 16.1806, 8 ZB 16.1814 und 8 ZB 16.1819). Mehr lesen
OLG Hamm: Gebiet unbegleiteter Einzelausgänge dafür generell geeigneten Maßregelvollzugspatienten darf nicht eingeschränkt werden

Hält das LWL-Zentrum für forensische Psychiatrie Lippstadt in Eickelborn einen Maßregelvollzugspatienten generell für Lockerungen in Form unbegleiteter Einzelausgänge geeignet, darf es nicht ein bestimmtes Gebiet von diesen Lockerungen ausnehmen und dort nur begleitete Ausgänge gewähren. Darauf hat das Oberlandesgericht Hamm mit Beschluss vom 22.11.2017 hingewiesen und einem Fortsetzungsfeststellungsantrag stattgegeben (Az.: 1 Vollz(Ws) 64/17 und 1 Vollz(Ws) 65/17).

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EU-Kommission prüft steuerliche Behandlung von Inter IKEA Systems in den Niederlanden

Die Europäische Kommission hat eine eingehende Prüfung der steuerlichen Behandlung von Inter IKEA Systems in den Niederlanden eingeleitet. Dies teilte die EU-Behörde am 18.12.2017 mit. Dabei geht es um möglicherweise unter Verstoß gegen die EU-Beihilfevorschriften an die Tochter der das Franchisegeschäft betreibenden Inter IKEA-Gruppe gewährte Steuervorteile durch zwei Steuervorbescheide.

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Bundesrat will Wettbewerb bei Verkauf von Wohnungen aus Bundesbesitz eindämmen
Der Bundesrat will Preistreiberei durch Bieterverfahren beim Verkauf von Wohnungen aus dem Besitz des Bundes verhindern. Daher hat er den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der Liegenschaftspolitik (BT-Drs. 19/260) eingebracht. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, von dem in der Bundeshaushaltsordnung und im Gesetz über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) enthaltenen Grundsatz der Wirtschaftlichkeitsbindung abzuweichen. Dies soll nach Angaben des Bundestages aber nur dann möglich sein, wenn bisher bundeseigene Liegenschaften von Gebietskörperschaften oder deren Gesellschaften erworben werden und diese Immobilien für Zwecke des sozialen Wohnungsbaus oder für studentisches Wohnen verwendet werden sollen. Mehr lesen
LSG Baden-Württemberg spricht Vergewaltigungsopfer nach "Deal" zugunsten des Täters im Strafverfahren Rente zu
Ein gesetzeskonformer "Deal" im Strafverfahren zugunsten eines Straftäters kann für das Opfer einer Gewalttat als weiteres traumatisierendes Erlebnis eine Gesundheitsstörung auslösen, die als Folgeschaden der Tat anzuerkennen ist. Mit dieser Begründung hat das Landessozialgericht Baden-Württemberg einem Vergewaltigungsopfer eine Rente nach dem Opferentschädigungsgesetz zugesprochen (Urteil vom 07.12.2017, Az.: L 6 VG 6/17). Mehr lesen
LSG Niedersachsen-Bremen: Merkzeichen "Blind" setzt keine Störung des Sehorgans voraus

Eine Beeinträchtigung des Sehorgans ist nicht Voraussetzung für die Eintragung des Merkzeichens "Bl" (für "blind“) im Schwerbehindertenausweis. Das hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen in einem Urteil vom 22.11.2017 entschieden (Az.: L 13 SB 71/17, BeckRS 2017, 133914).

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Mailänder Staatsanwalt legt Ermittlungen zu Amri zu den Akten
Der Berliner Attentäter Anis Amri, der in der Nähe von Mailand erschossen wurde, hatte dort nach Angaben der Staatsanwaltschaft kein terroristisches Netzwerk. Amri habe keinerlei Verbindungen in der Region Lombardei gehabt und sei auf der "Durchreise" in Richtung Sizilien gewesen, sagte der Mailänder Staatsanwalt, Alberto Nobili, der Deutschen Presse-Agentur am 18.12.2017. Seine Behörde habe deshalb ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin beantragt, die Ermittlungen zu internationalem Terrorismus zu den Akten zu legen. "Amri hatte keinen Bezugspunkt in der Lombardei." Mehr lesen
Deutsche Journalistin Mesale Tolu kommt aus Untersuchungshaft in Türkei frei
Mehr als sieben Monate nach ihrer Festnahme in der Türkei kommt die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu unter Auflagen aus der Untersuchungshaft frei. Die Türkei darf sie jedoch nicht verlassen. Das Istanbuler Gericht ordnete am 18.12.2017 zwar die Freilassung von Tolu und fünf weiteren inhaftierten Angeklagten an, verhängte jedoch ein Ausreiseverbot. Mehr lesen
Bundesnetzagentur untersagt zur Sicherung der Netzneutralität Teilaspekte von "StreamOn"
Die Bundesnetzagentur hat der Telekom Deutschland GmbH am 15.12.2017 Teilaspekte der Zubuchoption "StreamOn" der Mobilfunktarife "MagentaMobil" untersagt. Mit der Entscheidung will die Agentur eigenen Angaben zufolge sicherstellen, dass die europäischen Vorschriften über das Roaming und die Netzneutralität eingehalten werden. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, erläuterte, "StreamOn" müsse dem "Roam-Like-At-Home-Prinzip" entsprechen. Kunden müsse Videostreaming in einer ungedrosselten Bandbreite zur Verfügung stehen. Für die Drosselung bei bestimmten Videodiensten gebe es keine technischen Gründe. Eine solche widerspreche deshalb der Netzneutralität. Mehr lesen
OVG Koblenz: Schulaufsicht darf Beurteilung eines Lehrers nicht aufgrund nach Beurteilungszeitraum durchgeführten Unterrichtsbesuchs aufheben
Die dienstliche Beurteilung eines rheinland-pfälzischen Studienrats, die aus Anlass seiner Bewerbung um eine Beförderungsstelle von seinem Schulleiter erstellt worden war, durfte von der Schulaufsicht nicht allein auf der Grundlage eines erst nach Ablauf des Beurteilungszeitraums durchgeführten Unterrichtsbesuchs aufgehoben werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz mit Urteil vom 28.11.2017 entschieden (Az.: 2 A 10761/17.OVG). Mehr lesen