In einem kommunalrechtlichen Verfahren hat das Oberverwaltungsgericht Schleswig am 06.12.2017 entschieden, dass das landesrechtliche Gleichstellungsgebot auch von einer Gemeinde- bzw. Stadtvertretung zu beachten ist, wenn sie Vertreter in Gremien privatrechtlich organisierter Gesellschaften entsendet. Die Revision wurde nicht zugelassen (Az.: 3 LB 11/17).
Mehr lesenDie Vergnügungsteuersatzungen in Salzgitter, Garrel und Dörpen sind wirksam. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen in Lüneburg mit Urteilen vom 05.12.2017 entschieden und drei Normenkontrollanträge von Spielhallenbetreibern und Spielgeräteaufstellern abgelehnt. Auf Grundlage der Satzungen ist für Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit eine monatliche Spielgerätesteuer in Höhe von 18% beziehungsweise 20% des Einspielergebnisses zu entrichten (Az.: 9 KN 208/16, 9 KN 226/16 und 9 KN 68/17).
Mehr lesenEin Luxuswaren-Anbieter kann es seinen autorisierten Händlern verbieten, die Waren im Internet über eine Drittplattform wie Amazon zu verkaufen, um deren Luxusimage sicherzustellen. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 06.12.2017 entschieden (Az.: C-230/16).
Mehr lesenDas Verwaltungsgericht Koblenz hat die Klage eines Grundstückeigentümers abgewiesen, mit der dieser gegen die geplante Errichtung eines Einfamilienwohnhauses auf dem Nachbargrundstück vorgegangen ist. Die erteilte Baugenehmigung sei rechtmäßig, urteilte das Koblenzer Gericht. Der Kläger hatte unter anderem einen Verstoß gegen die Abstandsflächenregelung gesehen (Urteil vom 10.11.2017, Az.: 1 K 193/17.KO).
Mehr lesenDer Betreiber eines Musikerhauses in Berlin-Lichtenberg muss das Gebäude nicht räumen und an die klagende Eigentümerin herausgeben. Das hat das Kammergericht – anders als noch das Landgericht Berlin – entschieden und die Räumungsklage abgewiesen. Dem Beklagten seien keine Pflichtverletzungen vorzuwerfen, die die ausgesprochene fristlose Kündigung rechtfertigen könnten, so das Berufungsgericht. Die Revision wurde nicht zugelassen (Urteil vom 04.12.2017, Az.: 8 U 236/16).
Mehr lesenDie systematische und gewaltsame Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit im südostasiatischen Myanmar könnte Völkermord sein. Dies sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am 05.12.2017 in Genf zum Auftakt einer Sondersitzung des Menschenrechtsrats über die Rohingya-Krise.
Mehr lesenZPO §§ 850f I a, c, 850c I 2, 765a; SGB II § 9 II 1
Der Pfändungsfreibetrag ist nicht deshalb zu erhöhen, weil der Schuldner mit einer nicht unterhaltsberechtigten Person in einer sozialrechtlichen Bedarfsgemeinschaft zusammenlebt und diese wegen Zurechnung seines Einkommens nicht hilfebedürftig ist. (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 19.10.2017 - IX ZB 100/16 (LG Braunschweig), BeckRS 2017, 129850
Mehr lesenEin Autokäufer kann den Darlehensvertrag, den er zwecks Finanzierung bei der Hausbank des Fahrzeugherstellers abgeschlossen hat, auch noch eineinhalb Jahre später widerrufen, wenn er nicht klar und verständlich über alle Möglichkeiten aufgeklärt worden ist, den Vertrag durch Kündigung zu beenden und eine hinreichende Darstellung über die Berechnung einer möglichen Vorfälligkeitsentschädigung fehlt. Dies hat das Landgericht Berlin mit nicht rechtskräftigem Urteil vom 05.12.2017 entschieden (Az.:4 O 150/16).
Mehr lesenStrafgerichte müssen in Fällen schweren Mehrwertsteuerbetrugs nicht von einer Anwendung der nationalen Verjährungsvorschriften absehen, wenn dies gegen den Gesetzmäßigkeitsgrundsatz verstieße, der die Prinzipien der Vorhersehbarkeit, der Bestimmtheit und des Rückwirkungsverbots von Strafgesetzen beinhaltet. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 05.12.2017 entschieden. Die Grundsätze aus dem "Taricco"-Urteil (BeckRS 2015, 81088) müssten dann nicht beachtet werden (Az.: C-42/17).
Mehr lesenAb dem 01.01.2018 gilt eine zumindest passive Nutzungspflicht der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte für das beA-Postfach. Der Dienstleister Soldan bieten Kanzleien ab sofort Service-Leistungen an, die Anwälte bei der Einrichtung und/oder beim Nachrichtenabruf aus dem Postfach unterstützen sollen.
Mehr lesenDie Idee eines neuartigen Informationszentrums in Karlsruhe über den Rechtsstaat nimmt Gestalt an. “Wir sind ein ganzes Stück weiter“, sagte die Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Bettina Limperg, am 04.12.2017 bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für das geplante “Forum Recht“. Dieses soll Errungenschaften, Herausforderungen und relevante Fragen des demokratischen Rechtsstaats spannend thematisieren und sie mit Bürgern diskutieren.
Mehr lesenDas Bundeskartellamt hat CTS Eventim die Verwendung von sogenannten Exklusivvereinbarungen untersagt, die das Ticketing-Unternehmen mit Veranstaltern aus dem Bereich “Live Entertainment“ sowie mit Vorverkaufsstellen geschlossen hat. Die betreffenden Klauseln sehen vor, dass die Vertragspartner Tickets ausschließlich oder zu einem erheblichen Anteil nur über das CTS-System “Eventim.net“ vertreiben dürfen. Das Bundeskartellamt sieht in diesen Vereinbarungen einen kartellrechtlich verbotenen Missbrauch von Marktmacht und hat CTS Eventim nun aufgegeben, die Verträge innerhalb von vier Monaten anzupassen.
Mehr lesenApple hat vor dem Gericht der Europäischen Union einen Markenstreit mit dem chinesischen Konkurrenzunternehmen Xiaomi gewonnen. Die Luxemburger Richter entschieden mit Urteil vom 05.12.2017, dass Xiaomi seine für Tabletcomputer genutzte Bezeichnung Mi Pad nicht als Unionsmarke eingetragen darf (Az.:T-893/16). Das Wortzeichen sei der älteren Apple-Marke iPad zu ähnlich, was zu einer Verwechslungsgefahr führe.
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