Ein nationales Verbot des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat ist nach Einschätzung von Bundestags-Juristen unter strengen Voraussetzungen möglich. Das berichtet die "Rheinische Post" (Ausgabe vom 14.12.2017) unter Berufung auf ein Gutachten des Europa-Referats des Bundestags im Auftrag der Grünen-Fraktion. Gemäß der Pflanzenschutz-Verordnung könnten "spezifische nationale Verwendungsbedingungen und deren Konsequenzen, beispielsweise für die Biodiversität, in die Prüfung einbezogen werden, welche der Zulassung des Pflanzenschutzmittels möglicherweise entgegenstehen oder bestimmte Auflagen erfordern", heißt es in dem Gutachten. Unter diesen Voraussetzungen "sind nationale Zulassungen unter Auflagen oder ein nationales Verbot von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoff auf Unionsebene genehmigt worden ist, möglich".
Mehr lesenDie Europäischen Fischereiminister haben am 13.12.2017 die Fangquoten für 2018 beschlossen. Dies teilte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMELV) mit. Danach dürfen deutsche Fischer kommendes Jahr in der Nordsee mehr Hering, Seelachs, Kabeljau und Schellfisch fangen. Für den gefährdeten Aal wird es eine dreimonatige Schonzeit geben, hingegen kein allgemeines Fangverbot.
Mehr lesenDer Bundesnachrichtendienst (BND) darf im Verkehrsdatenanalysesystem VERAS keine Telefonmetadaten mehr speichern und nutzen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteilen vom 13.12.2017 entschieden und Unterlassungsklagen eines Rechtsanwalts und eines Vereins teilweise stattgegeben. Für die Praxis des BND gebe es derzeit keine Rechtsgrundlage, so das BVerwG (Az.: 6 A 6.16 und 6 A 7.16).
Mehr lesenDer Betreiber einer Waschanlage haftet nicht für Beschädigungen, die durch den Gebläsebalken einer Waschstraße verursacht werden, dessen Sensor defekt ist. Das hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden und bekräftigt, dass der Betreiber einer Waschstraße grundsätzlich nur für schuldhafte Pflichtverletzungen einzustehen habe (Urteil vom 14.12.2017, Az.: 11 U 43/17, rechtskräftig).
Mehr lesenDie Staatsanwaltschaft Potsdam hat Ermittlungen gegen Siemens wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetrugs beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER eingestellt. Die Flughafengesellschaft hatte 2015 Anzeige erstattet, dabei ging es um Siemens-Rechnungen aus den Jahren 2013 und 2014 und die Summe von 1,9 Millionen Euro.
Mehr lesenBGB §§ 134, 241 II, 626 I, II; StGB § 241; SGB IX §§ 84 II 3, 85, 91; TV-H § 34 II 1; ArbGG § 64 VI 1; GG Art. 1 I, 2 I; BDSG § 1 II; HDSG §§ 2 II, 34 I 1; BPersVG § 108 II; HPVG § 78 II
1. Eine Selbstmorddrohung des Arbeitnehmers im Zustand freier Willensbetätigung kann einen wichtigen Grund zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses darstellen, soweit er mit der Drohung versucht, Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, um seine Interessen durchzusetzen.
2. Auch eine Amokdrohung kommt als „an sich“ wichtiger Grund i.S.d. § 626 I BGB in Betracht, da ein solches Verhalten eine erhebliche Nebenpflichtverletzung des Arbeitnehmers nach § 241 II BGB darstellt.
BAG, Urteil vom 29.06.2017 - 2 AZR 47/16 (LAG Hessen), BeckRS 2017, 131400
Mehr lesenMafia, Menschenhändler, Terroristen - wer Geld aus dubiosen Quellen bekommt, "wäscht" es und verschleiert so die Herkunft. In Deutschland befasst sich eine spezielle Einheit beim Zoll mit Verdachtsfällen. Zwischen dem Start am 26.06.2017 und dem 30.11.2017 gingen dort rund 29.000 Meldungen ein, von denen aber bislang weniger als 5.000 entweder an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet oder verworfen wurden. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums an den Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi hervor. Beim Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) zeigte man sich alarmiert.
Mehr lesenDie Vereinbarung überwiegend künstlerischer Tätigkeit im Arbeitsvertrag einer Maskenbildnerin an einer Bühne ist geeignet, die Befristung des Arbeitsvertrags wegen der Eigenart der Arbeitsleistung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG zu rechtfertigen. Das hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt entschieden und die Befristungskontrollklage abgewiesen (Urteil vom 13.12.2017, Az.:7 AZR 369/16).
Mehr lesenDie Deutsche Umwelthilfe (DUH) als anerkannter Umweltverband ist für Klagen gegen Typgenehmigungen für Kraftfahrzeuge nicht klagebefugt. Mit dieser Begründung hat das Verwaltungsgericht Schleswig in insgesamt fünf Verfahren die Klagen der DUH gegen das Kraftfahrbundesamt in Flensburg als unzulässig abgewiesen, Berufung und Sprungrevision aber zugelassen (Urteile vom 13.12.2017, Az.: 3 A 26/17; 3 A 30/17; 3 A 38/17; 3 A 142/17; 3 A 59/17).
Mehr lesenDer Klage der Bundesrepublik Deutschland auf Rückzahlung von mehr als 40 Millionen Euro aus einem gescheiterten IT-Projekt der Bundeswehr bleibt ein Erfolg endgültig versagt. Nach Mitteilung des Oberlandesgerichts Koblenz hat der Bundesgerichtshof die Nichtzulassungsbeschwerde der Bundesrepublik mit Beschluss vom 08.11.2017 zurückgewiesen, sodass das klageabweisende OLG-Urteil von 2015 (BeckRS 2015, 19871) jetzt rechtskräftig ist.
Mehr lesenDer Gesetzgeber durfte an herausgehobene Funktionen im DDR-Staatsapparat ohne Verfassungsverstoß eine Begrenzung der in die bundesdeutsche Rentenversicherung zu überführenden Versorgungsanwartschaften knüpfen. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschlüssen vom 09.11.2017 bekräftigt. Zu diesen Funktionen zähle auch die eines Staatsanwaltes beim DDR-Generalstaatsanwalt. Ferner sei die Begrenzung auch dann verfassungsgemäß, wenn hochrangigen Funktionären einzelvertraglich eine Versorgung aus einem Versorgungssystem für andere Berufsgruppen zugesichert worden sei. Dies stelle ihre Funktionärseigenschaft nicht in Frage (Az.: 1 BvR 1069/14 und 1 BvR 2369/14).
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