Kommt das Fluggepäck verspätet an, muss eine Fluggesellschaft dem Passagier keine luxuriöse Shoppingtour bezahlen, sondern nur die erforderlichen Kosten einer Ersatzbeschaffung erstatten. Dies hat das Amtsgericht Frankfurt am Main entschieden und die Klage eines Geschäftsreisenden abgewiesen (Az: 30 C 570/17 (68)).
Mehr lesenDem Berufungsgegner ist gemäß § 119 I 2 ZPO Prozesskostenhilfe grundsätzlich erst zu gewähren, wenn die Berufung begründet worden ist. (von der Schriftleitung gekürzter Leitsatz des Gerichts)
LAG Baden-Württemberg, Beschluss vom 16.10.2017 - 3 Sa 24/17, BeckRS 2017, 130426
Mehr lesenEin Arbeitnehmer muss ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch führen, damit der als Arbeitslohn anzusetzende geldwerte Vorteil für die private Nutzung eines überlassenen Geschäftswagens nicht nach der sogenannten 1%-Regelung ("Nutzungspauschale"), sondern nach dem Anteil der im Fahrtenbuch aufgezeichneten Privatfahrten zu ermitteln ist. Dies hat das Finanzgericht Rheinland-Pfalz mit Urteil vom 13.11.2017 im Anschluss an die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs entschieden (Az.: 5 K 1391/15).
Mehr lesenDie Bundesregierung hat sich mit den Kommunen beim Diesel-Gipfel am 28.11.2017 auf ein Sofortprogramm zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten im Umfang von einer Milliarde Euro geeinigt, um drohende Fahrverbote zu vermeiden. Dies teilte die Regierung am 30.11.2017 mit. Gefördert werden unter anderem Nachrüstungen von Diesel-Bussen im öffentlichen Nahverkehr.
Mehr lesenDas Sozialrecht sollte in der juristischen Ausbildung eine größere Rolle spielen, fordert die Präsidentin des Bayerischen Landessozialgerichts Elisabeth Mette. Die überwiegende Bevölkerungsmehrheit zahle Beiträge in die verschiedenen Zweige der Sozialversicherung und bekomme hieraus auch Leistungen, wie zum Beispiel aus der Rentenversicherung, der Kranken- oder Pflegeversicherung oder der Arbeitslosenversicherung. Mit den rechtlichen Grundlagen seien aber nur wenige vertraut, kritisiert Mette. Dies gelte für Versicherte und Juristen gleichermaßen.
Mehr lesenDass rituelle Schlachtungen ohne Betäubung nur in einem zugelassenen Schlachthof stattfinden dürfen, ist mit der EU-Grundrechtecharta vereinbar. Diese Ansicht vertritt der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs Nils Wahl in seinen Schlussanträgen vom 30.11.2017. Die EU-rechtlich begründete Pflicht, Tiere nur in zugelassen Schlachthöfen schlachten zu lassen, gelte allgemein und beeinträchtige daher nicht das Recht auf Religionsfreiheit (Az.: C-426/16).
Mehr lesenNeue Instrumente, die die Europäische Kommission am 30.11.2017 vorgeschlagen hat, sollen das Mehrwertsteuersystem der EU weniger betrugsanfällig machen und Schlupflöcher schließen, die Mehrwertsteuerbetrug in großem Umfang begünstigen können. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die Mitgliedstaaten laut Kommission in die Lage versetzen, mehr relevante Informationen auszutauschen und bei der Bekämpfung dieser Aktivitäten intensiver zusammenzuarbeiten. Die Legislativvorschläge werden nun dem Europäischen Parlament zur Konsultation und dem Rat zur Annahme übermittelt.
Mehr lesenEin regionaler Strom- und Gasnetzbetreiber hat sich mit seiner Klage gegen eine Ankündigung der nordrhein-westfälischen Landesregulierungsbehörde, netzbetreiberbezogene Daten in nicht anonymisierter Form zu veröffentlichen, nicht durchsetzen können. Die geplante Veröffentlichung sei nicht nur rechtmäßig, sondern nach der am 17.09.2016 in Kraft getretenen Änderung der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) sogar verpflichtend, entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf in einem Musterverfahren (Beschluss vom 30.11.2017, Az.: VI-5 Kart 33/16 [V]).
Mehr lesenNachbarn müssen Schreie oder sonstige Äußerungen behinderter Menschen in einem allgemeinen Wohngebiet unabhängig davon hinnehmen, ob sie dies als störend empfinden. Hierauf weist das Verwaltungsgericht Koblenz im Zusammenhang mit der Abweisung einer Nachbarklage gegen die Errichtung eines Servicegebäudes für eine Behinderteneinrichtung hin (Urteil vom 07.11.2017, Az.: 1 K 400/16.KO).
Mehr lesenWer einen Freund bei sich zu Hause ein Handy aufladen lässt, muss künftig - in der Theorie - mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Dies sieht die vom Bundeswirtschaftsministerium erlassene Marktstammdatenregisterverordnung vor, auf die der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hinweist. Nach dem Wortlaut der Verordnung müssten sich Stromlieferanten in einer Datenbank bei der Bundesnetzagentur registrieren und dort die Stromlieferung anzeigen, erläutert Haus & Grund. Stromlieferant sei hierbei jede natürliche oder juristische Person, die Strom an andere liefert.
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat keine Bedenken gegen die Abschiebung eines islamistischen Gefährders aus Bremen nach Russland. Das Gericht in Straßburg wies die Beschwerde des 18-jährigen Russen als unzulässig ab, wie es am 30.11.2017 mitteilte. Es sah keine erheblichen Gründe für die Annahme, dass der Mann in Russland Gefahr laufe, Folter oder unmenschlicher Behandlung ausgesetzt zu sein (Az.: 54646/17). Er war beeits Anfang September 2017 nach Moskau abgeschoben worden.
Mehr lesenDer Getränkehersteller Red Bull kann eine Farbkombination aus blau und silber nicht als Farbmarke schützen lassen. Das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg entschied am 30.11.2017, dass die beantragte Marke nicht präzise genug formuliert und damit nicht ausreichend abgegrenzt sei (Az.: T 101/15 und T 102/15). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Red Bull kann in den kommenden zwei Monaten Rechtsmittel einlegen.
Mehr lesenVHB § 19; ZPO § 91
Nach einem Urteil des Landgerichts Berlin unterfallen Uhren mit einem Gehäuse aus massivem Gold den in § 19 VHB geregelten Entschädigungsgrenzen für Wertsachen. Es handele sich um «Sachen aus Gold» im Sinn des § 19 Nr. 1 c. VHB. Erkennbarer Sinn und Zweck von § 19 VHB sei es, das Risiko des Hausratversicherers in sinnvoller Weise zu begrenzen. Diesem Sinn und Zweck werde hinsichtlich der Uhren Rechnung getragen, da Goldsachen auch dann, wenn sie nicht ganz aus Gold bestehen, ihr Wert aber vom Materialwert des Goldanteils wesentlich mitbestimmt wird, dem Diebstahlsrisiko in höherem Maße ausgesetzt seien als andere Sachen.
LG Berlin, Urteil vom 29.12.2016 - 7 O 141/16, BeckRS 2016, 124748
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