OVG Baut­zen: Waf­fen­be­sitz­kar­te darf wegen NPD-Man­dats­trä­ger­schaft wi­der­ru­fen wer­den

Wer Man­dats­trä­ger der NPD ist, ist waf­fen­recht­lich als un­zu­ver­läs­sig ein­zu­stu­fen. Dies hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Sach­sen in Baut­zen ent­schie­den und den Wi­der­ruf der Waf­fen­be­sitz­kar­te eines Sport­schüt­zen, der in der NPD aktiv ist, be­stä­tigt. Eines Ver­bots der Par­tei durch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt be­dür­fe es hier­für nicht (Ur­teil vom 16.03.2018, Az.: 3 A 556/17, nicht rechts­kräf­tig).

Waf­fen­be­sitz­kar­te wegen NPD-Un­ter­stüt­zung ent­zo­gen

Der Land­kreis Säch­si­sche Schweiz-Os­terz­ge­bir­ge hat einem Sport­schüt­zen die ihm zuvor er­teil­te Waf­fen­be­sitz­kar­te ent­zo­gen, weil er mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten und Funk­tio­nen in der Par­tei die gegen die ver­fas­sungs­ge­richt­li­che Ord­nung ge­rich­te­ten Be­stre­bun­gen der NPD un­ter­stützt habe.

VG: Un­zu­ver­läs­sig­keit nur bei Ver­fas­sungs­wid­rig­keit der NPD an­zu­neh­men

Der gegen den Be­scheid des Land­krei­ses ge­rich­te­ten Klage hatte das Ver­wal­tungs­ge­richt Dres­den statt­ge­ge­ben, da das Waf­fen­ge­setz für Par­tei­en eine Son­der­vor­schrift ent­hal­te, nach der die Un­zu­ver­läs­sig­keit wegen einer Par­tei­mit­glied­schaft nur an­ge­nom­men wer­den könne, wenn die Ver­fas­sungs­wid­rig­keit der Par­tei vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt fest­ge­stellt wor­den sei (GewA 2016, 430).

OVG Baut­zen: NPD-Ver­bot keine Vor­aus­set­zung

Das OVG Baut­zen hat im jetzt Be­ru­fungs­ver­fah­ren ent­schie­den, dass eine waf­fen­recht­li­che Un­zu­ver­läs­sig­keit auch an­zu­neh­men ist, wenn der Klä­ger Man­dats­trä­ger einer ver­fas­sungs­feind­li­chen Par­tei ist und ver­fas­sungs­feind­li­che Be­stre­bun­gen die­ser Par­tei aktiv un­ter­stützt, selbst wenn diese Par­tei vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt nicht ver­bo­ten ist. Die Re­vi­si­on zum Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt wurde zu­ge­las­sen.

OVG Bautzen, Urteil vom 16.03.2018 - 3 A 556/17

Redaktion beck-aktuell, 19. März 2018.

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