EGMR: Un­ter­neh­men in Frank­reich durf­te nicht als pri­vat mar­kier­te Ord­ner auf PC eines Mit­ar­bei­ters durch­su­chen

Mit der Durch­su­chung per­sön­li­cher Daten eines An­ge­stell­ten auf des­sen Fir­men­rech­ner hat das fran­zö­si­sche Bahn­un­ter­neh­men SNCF nicht gegen das Recht auf Pri­vat­sphä­re ver­sto­ßen. Die Ord­ner seien nicht ein­deu­tig als pri­vat ge­kenn­zeich­net ge­we­sen. Das ur­teil­te am 22.02.2018 der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te in Straßburg (Az.: 588/13).

Kün­di­gung wegen Auf­fin­dens por­no­gra­fi­scher In­hal­te

SNCF hatte den Com­pu­ter in Ab­we­sen­heit des Man­nes be­schlag­nahmt und dar­auf zahl­rei­che por­no­gra­fi­sche In­hal­te und ge­fälsch­te Do­ku­men­te mit dem of­fi­zi­el­len Logo des staat­li­chen Bahn­un­ter­neh­mens ge­fun­den. Der An­ge­stell­te ver­lor dar­auf­hin sei­nen Job. Er klag­te sich durch die In­stan­zen und schei­ter­te nun auch vor dem Straßbur­ger Ge­richt.

Ord­ner durf­te wegen feh­len­der Kenn­zeich­nung als pri­vat durch­sucht wer­den

Der Mann habe die durch­such­ten Ord­ner nicht klar als pri­vat ge­kenn­zeich­net, hieß es in der Ur­teils­be­grün­dung. Damit habe sein Ar­beit­ge­ber SNCF gemäß fran­zö­si­scher Ge­setz­ge­bung das Recht ge­habt, die Ord­ner zu durch­su­chen. Aus dem Ur­teil lasse sich aber nicht ab­lei­ten, dass nun ge­ne­rell Ar­beit­ge­ber auch in an­de­ren Län­dern Fir­men­rech­ner durch­su­chen dürf­ten, sagte ein Spre­cher des Ge­richts. Ent­schei­dend sei stets, wel­che Re­geln das na­tio­na­le Recht für sol­che Durch­su­chun­gen vor­se­he.

EGMR, Urteil vom 22.02.2018 - 588/13

Redaktion beck-aktuell, 22. Februar 2018 (dpa).

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