Für Getränke muss nicht mit einem Gesamtpreis inklusive Flaschenpfand geworben werden. Dies hat das Oberlandesgericht Köln mit Urteilen vom 06.03.2020 entschieden (Az.: 6 U 89/19, GRUR-RS 2020, 4013, und 6 U 90/19). Damit unterlag ein Wettbewerbsverband mit seiner gegen zwei Handelsketten gerichteten Klage nun auch in zweiter Instanz.
Mehr lesenDas Oberlandesgericht Köln hat einem deutschen Drachenflieger, der in Norditalien mit einem deutschen Gleitschirmflieger kollidiert und abgestürzt war, Schadensersatz versagt. Im Rahmen der Anspruchsprüfung seien die "Vorflugregeln" des italienischen Luftrechts zu berücksichtigen gewesen, gegen die der Kläger verstoßen habe. Die allgemeine Betriebsgefahr des Gleitschirms sei hinter dem Verschulden des Drachenfliegers und der höheren Betriebsgefahr des Drachens vollständig zurückgetreten (Urteil vom 27.03.2020, Az.: 1 U 95/19).
Mehr lesenDie Bewertung einer Prüfungsleistung anhand des Kriteriums der Kleidung ist grundsätzlich fehlerhaft. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin zugunsten einer Studentin entschieden, deren Note im Studiengang "Recht für die Öffentliche Verwaltung" herabgesetzt worden war, weil sie in der mündlichen Prüfung eine Jeans getragen hatte (Urteil vom 19.02.2020, Az.: VG 12 K 529.18).
Mehr lesenGefangene in Niedersachsen beteiligen sich nach einer Meldung des Justizministeriums Niedersachsen seit dem 30.03.2020 an der Produktion von Mund-Nasen-Schutzmasken. Dazu hätten die Nähereien in zwei Justizvollzugsanstalten ihre Produktionsabläufe kurzfristig umgestellt, viele Nähmaschinen seien umgerüstet worden. Schon im Laufe der kommenden Tage sollten circa 8.500 Masken produziert werden.
Mehr lesenDas Bundeskartellamt hat Bußgelder von insgesamt 110 Millionen Euro gegen elf Unternehmen verhängt, die sich bei Großaufträgen für die technische Ausrüstung von Kraftwerken, Industrieanlagen oder Einkaufszentren abgesprochen haben sollen. "Insgesamt haben wir wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen bei 37 verschiedenen Ausschreibungen im Zeitraum von 2005 bis 2014 nachgewiesen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am 27.03.2020. Absprachen habe es vor allem bei Ausschreibungen für Leistungen aus den Bereichen Heizung, Klima/Lüftung und Sanitär gegeben.
Mehr lesenBGB § 214 I; SGB IV §§ 7 I, 25; SGB I § 45 II; SGB X § 113 II; SGB XI § 111 II; GG Art. 20 III
1. Im Hinblick auf die Versicherungspflicht der Geschäftsführer von Familiengesellschaften besteht kein Vertrauensschutz in die sogenannte "Kopf-und-Seele"-Rechtsprechung.
a) Eine verfassungsrechtlich relevante „Abkehr“ von früheren Rechtsprechungsmaßstäben zur Versicherungspflicht von GmbH-Geschäftsführern in Familiengesellschaften gibt es nicht.
b) Vertrauensschutz ergibt sich weder aus einer vermeintlich geänderten Verwaltungspraxis der Deutschen Rentenversicherung noch aus beanstandungsfreien vorhergehenden Betriebsprüfungen.
2. Beitragsforderungen verjähren nur, wenn der Beitragsschuldner die Einrede der Verjährung erhebt. Dass die Verjährungsregelungen des BGB nur sinngemäß im Sozialrecht anzuwenden sind, ändert hieran nichts. Offen bleibt, ob die Einrede auch in der Revisionsinstanz geltend gemacht werden kann. (Leitsätze des Verfassers)
BSG, Urteil vom 19.09.2019 - B 12 KR 21/19 R, BeckRS 2019, 34434
Mehr lesenDas Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen hat entschieden, dass Schülerbeförderungskosten zu einer Privatschule nicht übernommen werden müssen, wenn sich deren Profil nicht wesentlich von einer staatlichen Schule unterscheidet und der einzige Unterschied in der Zusammensetzung der Schülerschaft besteht (Urteil vom 11.02.2020, Az.: L 7 BK 2/19, BeckRS 2020, 3028).
Mehr lesenBund und Länder haben durch Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung die Voraussetzungen für die Umsetzung der Bundes-Soforthilfen für Soloselbstständige, kleine Unternehmen, Freiberufler und Landwirte geschaffen. Dies teilte das Bundesfinanzministerium am 29.03.2020 mit. Damit könnten nun in den nächsten Tagen Anträge auf Sofort-Hilfen gestellt werden.
Mehr lesenDas im Berliner Mindestabstandsumsetzungsgesetz (MindAbstUmsG Bln) vorgesehene Losverfahren zwischen konkurrierenden Spielhallenstandorten, die den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand voneinander nicht einhalten, ist nicht zu beanstanden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin am 13.03.2020 in einem ersten diese Thematik betreffenden Eilverfahren entschieden (Az.: VG 4 L 22/20, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenBei vielen Teilnehmern der Diesel-Musterklage gegen Volkswagen scheint das Interesse an einem schnellen Vergleich groß. Eine Woche nach dem Start hätten sich bislang nahezu 200.000 Betroffene auf der Vergleichsplattform des Konzerns registriert, teile der Autobauer am 27.03.2020 mit. "Nahezu 140.000 Kunden haben inzwischen den Vergleichsprozess vollständig durchlaufen und erforderliche Unterlagen zur Verfügung gestellt", sagte VW-Rechtsvorständin Hiltrud Werner.
Mehr lesenDer Bundesrat hat sich am 27.03.2020 ausführlich mit den Plänen der Bundesregierung beschäftigt, den Kampf gegen Hasskriminalität zu verschärfen. Mit Änderungen im Straf- und Strafprozessrecht sollen Morddrohungen in sozialen Medien, Hetze oder Beleidigungen gegen Kommunalpolitiker und Rettungskräfte sowie antisemitisch motivierte Straftaten künftig effektiver verfolgt und härter bestrafen werden können. In seiner Stellungnahme zeigte der Bundesrat Verbesserungsbedarf auf.
Mehr lesenDie EU und weitere 15 Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich am 27.03.2020 auf ein Notberufungsverfahren für Handelsstreitigkeiten verständigt. Die Vereinbarung ermöglicht es, trotz der derzeitigen Lähmung des WTO-Berufungsgremiums Rechtsmittel einzulegen und zwischen den beteiligten Mitgliedern aufkommende Handelsstreitigkeiten beizulegen. Die multilaterale Interimsvereinbarung über Berufungsschiedsverfahren spiegelt nach Angaben der EU-Kommission die üblichen WTO-Regeln wider und steht allen Mitgliedern der Organisation offen, die sich anschließen möchten, solange das WTO-Berufungsgremium nicht voll funktionsfähig ist.
Mehr lesenDer Bundesrat sieht einigen Korrekturbedarf an der von der Bundesregierung geplanten Einführung der Grundrente (BR-Drs. 85/20), die die Altersarmut von Rentnern verringern soll. In seiner am 27.03.2020 beschlossenen Stellungnahme fordert er vor allem Anpassungen zugunsten der Neurentner, eine gestaffelte Einführung und eine Kostenübernahme durch den Bund.
Mehr lesenDer Bundesrat hat am 27.03.2020 die vom Bundestag beschlossene Reform der Grundlagen für das Technische Hilfswerk THW gebilligt. Das Gesetz soll den Freiwilligendienst attraktiver machen, etwa durch erweiterte Freistellungen.
Mehr lesenDer Bundesrat hat am 27.03.2020 der umstrittenen Verschärfung der Düngeverordnung zugestimmt. Zur Ausweisung von besonders belasteten Gebieten erhalten die Länder nun aber Zeit bis Ende 2020. Der Bundesrat rügte die Verordnung allerdings in einer zusätzlichen Entschließung und betonte, dass er jetzt nur zugestimmt habe, um Strafzahlungen zu verhindern.
Mehr lesenMedizinprodukte sollen sicherer werden. Dies hat der Bundestag am 05.03.2020 mit der Umsetzung europäischer Vorgaben zur Stärkung der Patientensicherheit beschlossen. Am 27.03.2020 stimmte nun auch der Bundesrat zu. Das Gesetz soll die Versorgung gesetzlich Krankenversicherter mit Hilfsmitteln verbessern helfen. Der Bundesrat kritisierte jedoch, dass die beschlossenen Änderungen wegen erheblichem Mehraufwand an Bürokratie über das Ziel hinausgingen.
Mehr lesenDer Bundesrat hat am 27.03.2020 grünes Licht für das Corona-Krisenpaket gegeben. Das Paket umfasst umfangreiche Hilfen unter anderem für Unternehmen und Arbeitnehmer sowie das Gesundheitswesen. Dafür kann der Bund neue Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro aufnehmen. Den entsprechenden Nachtragshaushalt billigte der Bundesrat ebenfalls.
Mehr lesenDie Frist für die Bewilligung von Bundesmitteln durch die Länder zum Ausbau der Kindertagesbetreuung wird bis Ende 2020 verlängert. Dies hat der Bundestag am 12.03.2020 beschlossen, der Bundesrat stimmte am 27.03.2020 zu. Ursprünglich wäre die Frist Ende 2019 ausgelaufen. Bis dahin nicht bewilligte Gelder hätten an jene Länder umverteilt werden müssen, die die bereitgestellten Mittel bereits zu 100% bewilligt haben. Ebenfalls um ein Jahr bis Ende 2025 verlängert werde die Frist für die Auflösung des Sondervermögens "Kinderbetreuungsausbau“.
Mehr lesenEine Geldbuße von 500 Euro muss ein Journalist für ein unerlaubtes Interview zahlen, das er mit dem Angeklagten des Prozesses um eine tödliche Messerattacke in Chemnitz 2018 geführt hat. Das Bußgeldverfahren wegen unerlaubten Verkehrs mit Gefangenen sei rechtskräftig abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz am 26.03.2020 mit. Dem Journalisten sei bekannt gewesen, dass er keine Telefonerlaubnis mit dem des Totschlags verdächtigen Syrer Alaa S. hatte, der sich damals in der Justizvollzugsanstalt Waldheim in Untersuchungshaft befand, hieß es.
Mehr lesenMit besonderen Vollmachten kann Belgiens Ministerpräsidentin Sophie Wilmès ab sofort gegen Ausbreitung und Folgen des Coronavirus kämpfen. Das Parlament in Brüssel verabschiedete am 26.03.2020 mit großer Mehrheit ein Gesetz, das ihr das Regieren mit Verordnungen gestattet. Die Erlasse der Regierung müssen im Nachhinein vom Parlament bestätigt werden. Sie dürfen weder die Kaufkraft der Bürger noch die soziale Absicherung einschränken.
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