Mittwoch, 2.8.2017
BFH: Ausschluss von Frauen steht Gemeinnützigkeit einer Vereinigung entgegen
Eine Freimaurerloge, die Frauen von der Mitgliedschaft ausschließt, ist nicht gemeinnützig. Nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 17.05.2017 scheitert ihre Gemeinnützigkeit daran, dass sie nicht darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit im Sinne von § 52 Abs. 1 AO zu fördern (Az.: V R 52/15). Mehr lesen
Elektronischer Rechtsverkehr beim LAG Baden-Württemberg eröffnet
Seit dem 01.08.2017 ist der elektronische Rechtsverkehr auch beim Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg für sämtliche Verfahren eröffnet. Wie das Gericht mitteilte, sei auch die Pilotierung der elektronischen Akte auf das LAG ausgeweitet worden. An der Pilotierung würden sich zunächst die Kammern 1, 2, 4 und 5 der Kammern Stuttgart beteiligen. Mehr lesen
Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht in Kraft getreten
Abgelehnte Asylbewerber können in Zukunft leichter abgeschoben werden. Wie die Bundesregierung mitteilt, ist das entsprechende Gesetz jetzt in Kraft getreten. Die Neuregelung sieht auch schärfere Regelungen für sogenannte Gefährder vor. Diese können verpflichtet werden, eine "elektronische Fußfessel" zu tragen. Das Gesetz erfasst laut Regierung Personen, von denen eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben oder die innere Sicherheit ausgeht. Mehr lesen
Schießerei mit Toten in Moskauer Gericht – Angeklagte griffen an
In einem Moskauer Gericht haben sich fünf Angeklagte eines spektakulären Mordprozesses nach Behördenangaben eine Schießerei mit dem Wachpersonal geliefert. Dabei wurden drei Angreifer getötet und zwei schwer verletzt, wie das Staatliche Ermittlungskomitee am 01.08.2017 mitteilte. Die gefesselten Angeklagten waren den Angaben zufole in einem Lift des Moskauer Gebietsgerichts, als sie zwei Wachleute angriffen. Sie konnten sich befreien und den Beamten die Waffen entreißen. Beim Halt auf der nächsten Etage schossen die Angeklagten demnach auf weitere Sicherheitsleute. In dem Feuergefecht wurden auch mehrere Wachleute verletzt, wie russische Agenturen meldeten. Mehr lesen
Amnesty-Bericht: Druck auf Menschenrechtler im Iran wächst
Die Lage der Menschenrechtsaktivisten im Iran hat sich unter dem reformorientierten Präsidenten Hassan Ruhani nach Einschätzung von Amnesty International verschlechtert. Aktivisten würden zum Teil allein aufgrund von Kontakten zu internationalen Organisationen wie der Europäischen Union oder den Vereinten Nationen (UN) zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt, heißt es in einem am 02.08.2017 veröffentlichten Bericht mit dem Titel "Gefangen im Netz der Unterdrückung: Irans Menschenrechtsverteidiger im Visier der Behörden". Inhaftierte würden misshandelt und teilweise auch gefoltert, um Geständnisse zu erpressen. Mehr lesen
UN: Philippinen müssen willkürliche Tötungen sofort beenden
Die Vereinten Nationen fordern die Philippinen eindringlich dazu auf, die Gewaltspirale in dem südasiatischen Inselstaat zu beenden. Es gebe immer mehr Berichte, wonach Menschen willkürlich ermordet werden. "Kinder werden nicht verschont und sind in einem Klima der vorherrschenden Gewalt weiterhin einem hohen Risiko ausgesetzt", hieß es in der Mitteilung von UN-Experten am 31.07.2017 in Genf. Besonders gefährdet sei die indigene Bevölkerung. Mehr lesen
Dienstag, 1.8.2017
Jordanien: Vergewaltiger sollen Opfer nicht mehr heiraten dürfen

Jordaniens Unterhaus hat ein Gesetz aufgehoben, das Vergewaltigern eine Strafe ersparte, wenn diese ihr Opfer heirateten. Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte am 01.08.2017 für die Änderung, wie die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete. Ein vom Königshaus geformter Ausschuss zur Modernisierung des Strafgesetzbuches hatte im Februar vorgeschlagen, den umstrittenen Artikel 308 abzuschaffen. Die Entscheidung des Unterhauses muss nun noch vom Oberhaus bestätigt werden.

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DAV warnt vor Gesichtserkennung in Bahnhöfen

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) warnt vor dem Einsatz von Gesichtserkennungssystemen an öffentlichen Plätzen und bezweifelt, dass dies den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entspricht. Nach Ansicht des DAV-Präsidenten Ulrich Schellenberg gibt es keine Rechtsgrundlage für diese Maßnahme. Anlass für die Kritik ist der Start eines Pilotprojekts zur Gesichtserkennung am Bahnhof Südkreuz in Berlin.

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LG Köln: Model erhält nach misslungener Haarfärbung Schadensersatz

Ein Friseursalon haftet gegenüber einem international tätigen Model, wenn das Farbergebnis der Haarfärbung vom zuvor geäußerten Wunsch der Kundin abweicht. In einem solchen Fall liegt ein ersatzpflichtiger Mangel vor, der auch den Ersatz entstehender Verdiensteinbußen nach sich ziehen kann. Dies hat das Landgericht Köln mit nicht rechtskräftigem Urteil vom 14.07.2017 entschieden (Az:.4 O 381/16).

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LG Berlin: Land Berlin wirksam vom Verkauf von Grundstücken neben Komischer Oper zurückgetreten

Die vom Land Berlin bewilligten Auflassungsvormerkungen für mehrere vor 17 Jahren an einen privaten Investor verkaufte Grundstücke in Berlin-Mitte nahe der Komischen Oper müssen aus dem Grundbuch gelöscht werden. Das Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 28.07.2017 einer entsprechenden Klage des Landes stattgegeben. Dieses sei wirksam von den Verträgen zurückgetreten (Az.: 22 O 46/16).

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Spanien: Verfassungsgericht untersagt Unabhängigkeits-Referendum in Katalonien

Das spanische Verfassungsgericht hat dem in Katalonien geplanten Unabhängigkeitsreferendum einen Riegel vorgeschoben. Die Richter setzten am 31.07.2017 in Madrid eine erst vergangene Woche vom katalanischen Regionalparlament beschlossene Reform wieder außer Kraft. Die aufgehobene Regelung sah vor, dass in Barcelona eine schnellere Verabschiedung des Referendumsgesetzes ohne die Notwendigkeit vorheriger Debatten möglich gewesen wäre. Die Separatisten planen das Referendum für den 01.10.2017.

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Bundestagspräsident fordert Mindeststrafmaß für Hass-Kommentare

Bundestagspräsident Norbert Lammert fordert ein härteres Vorgehen gegen Hasskommentare im Internet. Es sei in keiner Weise hinnehmbar, was Abgeordnete im Bundestag und gerade in den Kommunen zum Teil täglich an Verleumdungen, Beschimpfungen und unmittelbarer Gewaltandrohung erlebten, sagte der CDU-Politiker in einem von der Gesellschaft für deutsche Sprache veröffentlichten Interview.

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NSU-Prozess: Letzte Sommerpause vor dem großen Finale?

Es scheint fast so etwas wie Ferienstimmung in der Luft zu liegen an diesem 379. Verhandlungstag im NSU-Prozess, dem fünften Tag des Anklage-Plädoyers und letzten Sitzungstag vor der Sommerpause des Gerichts. Medienvertreter zeigen auf, wie es nach den Gerichtsferien weitergehen könnte.

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BVerfG verwirft Erinnerung gegen Kostenansatz einer Missbrauchsgebühr

Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 28.06.2017 eine Erinnerung gegen den Kostenansatz einer Missbrauchsgebühr als unzulässig verworfen. Denn der Kostenschuldner habe sich gegen die Verhängung der Missbrauchsgebühr als solche gewendet, die unanfechtbar sei (Az.: 1 BvR 2324/16).

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OVG Koblenz: Verlängerung der Zulassung des Regionalfensterprogramms bei Sat.1 rechtmäßig

Die Verlängerung der Zulassung der Fernsehproduktionsgesellschaft TV IIIa GmbH & Co. KG zur Veranstaltung und Verbreitung des sogenannten regionalen Fensterprogramms im Hauptprogramm von Sat.1 ist rechtmäßig. Ein vorhergehendes Ausschreibungsverfahren musste nicht durchgeführt werden, entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz mit Beschluss vom 23.06.2017 (Az.: 2 A 10449/16).

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BVerfG erlaubt Abschieben eines Gefährders nach Russland

Nach der grundsätzlichen Billigung der Abschiebung islamistischer Terror-Gefährder durch das Bundesverfassungsgericht gibt Karlsruhe auch im konkreten Fall eines 18-jährigen Russen aus Bremen grünes Licht. Die Verfassungsbeschwerde des Mannes wurde abgewiesen, wie aus einem Beschluss vom 26.07.2017 (Az.: 2 BvR 1606/17, BeckRS 2017, 118709) hervorgeht. Damit steht seiner Abschiebung in die russische Republik Dagestan aus juristischer Sicht nichts mehr im Weg.

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Umwelthilfe fordert Pflicht-Rückruf für alle neueren Diesel
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert einen verpflichtenden Rückruf und Nachrüstungen für alle Diesel der Abgas-Normen Euro 5 und Euro 6. Diese Fahrzeuge müssten alle so am Motor nachgerüstet werden, dass sie den Grenzwert von 80 Milligramm Stickoxid-Ausstoß pro Kilometer bis minus 15 Grad Außentemperatur einhielten, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am 31.07.2017 in Berlin. Mehr lesen
Bundesfamilienministerin drängt auf Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder im Grundschulalter
Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) fordert einen Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder im Grundschulalter. Es gelte, hier ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen. “Gute ganztägige Angebote für Kinder sind wichtig für ein gutes Aufwachsen von Kindern, Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern“, sagte die Ministerin. Bisher besteht nur für Kinder im Kita-Alter ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Mehr lesen
Justizminister fordern Digitale Agenda für das Straf- und Prozessrecht
Deutschland braucht eine digitale Agenda für das Straf- und Strafprozessrecht. Dies fordern die Justizministerinnen und Justizminister Bayerns, Hessens, Nordrhein-Westfalens, Sachsens, Sachsen-Anhalts, Baden-Württembergs, Mecklenburg-Vorpommerns, des Saarlands sowie der Staatssekretär des Landes Schleswig-Holstein in ihrer am 31.07.2017 verabschiedeten "Kasseler Erklärung". Deutschland müsse sich in den nächsten Jahren stärker den Herausforderungen der Digitalisierung widmen. Die "Kasseler Erklärung" zeige wichtige rechtspolitische Aspekte für die nächste Legislaturperiode auf, die in diesem Bereich der Sicherheitspolitik angegangen werden müssen. Mehr lesen
Bundesregierung arbeitet an Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen

Die Bundesregierung arbeitet an einer Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen zum Straßenverkehr. Das geht aus der Antwort (BT-Drs. 18/13157) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (BT-Drs. 18/12897) hervor. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sei damit beauftragt worden, sich einen Marktüberblick über Elektrokleinstfahrzeuge wie Segways, Hoverboards, E-Tretroller, E-Skateboards und E-Wheels zu verschaffen und zu prüfen, ob national eine Einteilung in Kategorien möglich ist, um sie dann gegebenenfalls unter bestimmten straßenverkehrsrechtlichen Voraussetzungen im öffentlichen Straßenverkehr einsetzen zu können, schreibt die Regierung. Die Studie werde aktuell ausgewertet.

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