OLG Düsseldorf hebt Strafen im Zusammenhang mit Husten-Affäre bei Bridge-WM auf

Nach der Husten-Affäre bei der Bridge-Weltmeisterschaft hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht sämtliche Strafen aufgehoben. Die Sanktionen gegen zwei der Kartenspieler seien rechtswidrig gewesen und damit nichtig, sagte Richter Jürgen Kühnen am 15.11.2017. Das Gericht kritisierte den Welt- und den deutschen Bridge-Verband. Der Weltverband habe nicht die Befugnis besessen, Sanktionen wie ein lebenslanges Turnierverbot gegen das Spielerpaar zu verhängen. Der Deutsche Bridge-Verband hätte sie nicht einfach übernehmen dürfen.

WM-Titel nachträglich aberkannt

Den zwei deutschen Ärzten war vorgeworfen worden, sich den ersten Weltmeistertitel eines deutschen Seniorenteams 2013 auf der indonesischen Insel Bali durch einen geheimen Husten-Code ergaunert zu haben. Beide bestreiten dies vehement und beteuern ihre Unschuld: Die Monate später vorgelegten Videoaufzeichnungen seien manipuliert. Er habe nur wegen seiner asthmatischen Bronchitis gehustet, sagte Bridge-Spieler Entscho Wladow. Der WM-Titel war den Ärzten nachträglich aberkannt worden.

OLG bejaht Anspruch auf Schmerzensgeld

Das Gericht sprach den Ärzten Anspruch auf Schmerzensgeld zu. Den WM-Titel bekommen beide durch das Urteil aber nicht zurück. Das überschreite ihre Klagebefugnis, befanden die Richter. Die Revision zum Bundesgerichtshof ließ das OLG nicht zu.

OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 15.11.2017

Redaktion beck-aktuell, 15. November 2017 (dpa).

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