Mittwoch, 20.6.2018
Neues Reiserecht tritt Anfang Juli in Kraft

Am 01.07.2018 tritt das neue Reiserecht zur Umsetzung der Pauschalreise-Richtlinie (EU) 2015/2302 in Kraft. Darüber informiert die Bundesregierung in einer Pressemitteilung vom 20.06.2018. Die neuen Regelungen trügen insbesondere dem Umstand Rechnung, dass Verbraucher immer häufiger einzelne Reiseleistungen kombinierten.

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Entschädigung für Schwarzarbeit an deutscher Botschafter-Residenz
Das Pariser Arbeitsgericht hat Deutschland wegen Schwarzarbeit zur Zahlung einer Entschädigung an einen Ex-Mitarbeiter der deutschen Botschafter-Residenz verurteilt. Dem entlassenen Mitarbeiter seien etwas weniger als 15.000 Euro zugesprochen worden, sagte sein Anwalt Antoine Gillot am 19.06.2018 der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sind Vorwürfe zur Abwicklung von externen Empfängen in der Botschafterresidenz, die die Zeitung "Le Monde" vor einigen Monaten öffentlich gemacht hatte. Mehr lesen
VG Ansbach: BAMF hat Stellen rechtswidrig befristet
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat rechtswidrig fast 50 Mitarbeiter befristet eingestellt. Das hat das Verwaltungsgericht Ansbach am 19.06.2018 entschieden. Die Bundesbehörde mit Sitz in Nürnberg hatte die Sachbearbeiter im Herbst 2017 mit Zwei-Jahres-Verträgen angestellt, obwohl die Personalvertretung dem nicht zugestimmt hatte. Mehr lesen
OVG Koblenz: Ex-Bürgermeister der Gemeinde Ruwer wird Ruhegehalt wegen Fahrtkostenaffäre für drei Jahre gekürzt
Das Oberverwaltungsgericht Koblenz hat dem früherem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer wegen unterlassener Fahrtkostenabrechnungen das Ruhegehalt für die Dauer von drei Jahren um ein Fünftel gekürzt. Dies geht aus einem Urteil vom 05.06.2018 hervor (Az.: 3 A 10106/18.OVG). Anders als die Vorinstanz lehnte das Gericht eine vollständige Kürzung ab. Mehr lesen
FG Münster: Bestellung vorläufigen Sachwalters steht Geschäftsführerhaftung nicht entgegen

Geschäftsführer können grundsätzlich auch für Zeiträume der vorläufigen Eigenverwaltung in Haftung genommen werden. Dies hat das Finanzgericht Münster mit Urteil vom 16.05.2018 entschieden. Eine Kollision mit der Massesicherungspflicht bestehe nicht (Az.: 7 K 783/17, BeckRS 2018, 11546).

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VGH München: Münchener Taxiordnung teilweise unwirksam
Die Regelung in § 2 Abs. 1 der Verordnung der Landeshauptstadt München über das Taxigewerbe (Taxiordnung), wonach Taxis im Stadtgebiet nur an behördlich zugelassenen Stellen bereitgehalten werden dürfen, ist unwirksam. Dies geht aus einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in München vom 19.06.2018 hervor. Konsequenz sei, dass die Stadt Verstöße gegen die Standplatzpflicht künftig nicht mehr mit Geldbußen ahnden kann, wie es § 6 Nr. 1 ihrer Taxiordnung vorsieht, betont das Gericht. Der VGH hat wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen (Az.: 11 N 17.1693). Mehr lesen
VG Trier: Nur gärende Produkte dürfen als "Federweißer" bezeichnet werden
Unter den Begriff "Federweißer" fallen nur frische, im Zustand der Gärung befindliche Erzeugnisse. Wird die Gärung durch Konservierungsmaßnahmen zeitweise unterbrochen, so ist die Bezeichnung "Federweißer" nach einem jetzt veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichts Trier vom 03.05.2018 unzutreffend und geeignet, den Verbraucher in die Irre zu führen (Az.: 2 K 14789/17.TR). Mehr lesen
Hamburgs Staatsanwaltschaft wird künftig Hasskriminalität erfassen

Politisch motivierte Kriminalität wurde in der Vergangenheit nur unzureichend erfasst. Das soll anders werden. Ab dem 01.07.2018 werde Hamburgs Staatsanwaltschaft die Hasskriminalität nach verschiedenen Kriterien dokumentieren, teilte die Pressestelle des Justizsenats am 19.06.2018 mit. Bereits 2016 hatte eine Hamburger Initiative auf der Justizministerkonferenz den Stein ins Rollen gebracht, damit in Zukunft Hasskriminalität bundeseinheitlich bei den Staatsanwaltschaften erfasst wird. 

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Niedersachsen: Landtag beschließt Reformationstag als neuen Feiertag

Der Reformationstag am 31. Oktober ist neuer gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Landtag in Hannover am 19.06.2018 mit 100 "Ja"-Stimmen bei 20 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen verabschiedet. Während die Mehrheit der Abgeordneten von SPD und CDU sowie die AfD-Fraktion für den Vorschlag stimmten, war die FDP dagegen. Alle grünen Abgeordneten enthielten sich der Stimme.

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OLG Hamm: Gynäkologe haftet nicht für ungewollte Schwangerschaft über 40-Jähriger nach Aufklärung zu begrenzter Aussagekraft des AMH-Wertes

Ein niedriger Anti-Müller-Hormon-Wert (AMH-Wert) bewahrt eine über 40 Jahre alte Frau nicht vor einer Schwangerschaft. Weist ein Gynäkologe die Frau auf die begrenzte Aussagekraft des AMH-Wertes hin und unterlässt die Frau nach Bekanntwerden eines AMH-Wertes von weniger als 0,1 die weitere Empfängnisverhütung, haftet der Gynäkologe nicht für eine spätere – ungewollte – Schwangerschaft der Frau. Das entschied das Oberlandesgericht Hamm mit Urteil vom 23.02.2018 (Az.: 26 U 91/17, nicht rechtskräftig, BeckRS 2018, 8833).

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Asylrecht: Neue Richtervereinigung stellt ihren "Masterplan" vor
Im Einklang mit dem Koalitionsvertrag fordern die Innenminister der Union, dass die Asylanträge schneller bearbeitet und die Gerichte schneller über Klagen abgelehnter Asylbewerber entscheiden. Vor dem Hintergrund der Diskussion um Anker-Zentren, BAMF-"Affäre", Familiennachzug und Masterpläne hat sich die Fachgruppe Verwaltungsrecht der Neuen Richtervereinigung (NRV) auf ihrer Sitzung am 15.06.2018 in Fulda mit der Frage beschäftigt, welche gesetzgeberischen Maßnahmen noch folgen sollten, welche Vorschläge es hierzu gibt und welche praktischen Maßnahmen sich empfehlen, um die Abläufe im gerichtlichen Verfahren zu beschleunigen und die Entscheidungspraxis zu vereinheitlichen. Sie hat dazu einen eigenen Masterplan vorgelegt. Mehr lesen
Dienstag, 19.6.2018
BSG: Großmutter keine "geeignete Tagespflegeperson"

Kinder in der Obhut ihrer Großeltern sind bei Unfällen nicht automatisch gesetzlich versichert. Der Unfallschutz besteht nur, wenn sich die Kinder in einem staatlich organisierten Verantwortungsbereich befinden, entschied das Bundessozialgericht in Kassel mit Urteil vom 19.06.2018. Dies sei bei Großeltern nicht der Fall (Az.: B 2 U 2/17 R).

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EuGH: BaFin darf Einsicht in Unterlagen nicht immer unter Berufung auf deren Vertraulichkeit verweigern

Nicht alle in der Akte einer Finanzaufsichtsbehörde enthaltenen Informationen sind zwangsläufig als vertraulich anzusehen. Auch Informationen, bei denen es sich möglicherweise um Geschäftsgeheimnisse gehandelt hat, verlieren im Allgemeinen ihren vertraulichen Charakter, wenn sie mindestens fünf Jahre alt sind. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 19.06.2018 entschieden (Az.: C-15/16).

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EuGH: Abgelehnte Asylbewerber dürfen vor Entscheidung über Rechtsbehelf ausgewiesen werden, sofern Rückkehrverfahren ausgesetzt wird

Die Mitgliedstaaten dürfen nach der Ablehnung eines Antrags auf internationalen Schutz eine Rückkehrentscheidung erlassen, sofern sie das Rückkehrverfahren (vollständig) aussetzen, bis über den Rechtsbehelf gegen die Ablehnung entschieden wurde. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 19.06.2018 entschieden (Az.: C-181/16).

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AG Offenburg: Früheres Heimkind muss nicht für Pflege der Mutter zahlen

Ein ehemaliges Heimkind muss für seine pflegebedürftige Mutter keinen Unterhalt zahlen. Dies hat das Familiengericht Offenburg mit Urteil vom 19.06.2018 entschieden (Az.: 4 F 142/17).

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Asylstreit: Der aktuelle Stand und die Optionen

Im Streit um die künftige Asyl-Politik gibt die CSU der Bundeskanzlerin zwei Wochen Zeit, um sich mit anderen europäischen Ländern auf die Rücknahme von Migranten einigen. Für den Fall, dass keine europäische Lösung gefunden wird, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) einen eigenen Plan. Wichtige Fragen und Antworten im Detail.

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BSG: Krankenkasse muss für Krankenhausbehandlung auch ohne vertragsärztliche Einweisung aufkommen

Der Vergütungsanspruch eines zugelassenen Krankenhauses gegen eine Krankenkasse für eine erforderliche und wirtschaftliche teilstationäre Behandlung ihres Versicherten setzt keine vertragsärztliche Einweisung in das Krankenhaus voraus. Dies hat das Bundessozialgericht mit Urteil vom 19.06.2018 entschieden (Az.: B 1 KR 26/17 R).

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EuG: Marine Le Pen muss fast 300.000 Euro für angebliche Beschäftigung einer Assistentin zurückzahlen

Der Beschluss des Europäischen Parlaments, von der Europaabgeordneten Marine Le Pen fast 300.000 Euro für die Beschäftigung einer parlamentarischen Assistentin zurückzufordern, ist nicht zu beanstanden. Marine Le Pen habe nicht nachgewiesen, dass die Assistentin tatsächlich als solche tätig geworden ist, entschied das Gericht der Europäischen Union mit Urteil vom 19.06.2018 (Az.: T-86/17).

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BVerfG zur VBL-Zusatzversorgung: Vorerst kein höherer Zahlungsanspruch für benachteiligte rentenferne Versicherte – Tarifvertragsparteien dürfen letztmalig nachbessern

Obwohl rentenferne Versicherte durch das reformierte Zusatzversorgungsrecht im öffentlichen Dienst, wie vom Bundesgerichtshof wiederholt gerügt, verfassungswidrig benachteiligt werden, ist es nicht zu beanstanden, dass die Fachgerichte den Tarifvertragsparteien eine letzte Möglichkeit zur Nachbesserung eingeräumt haben, bevor sie einen Anspruch auf Zahlung einer höheren Zusatzrente gewähren. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 09.05.2018 entschieden. Allerdings sei der zeitliche Rahmen für die erneute Nachbesserung kurz zu bemessen (Az.: 1 BvR 1884/17).

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FG Münster: Vorfälligkeitsentschädigungen für Darlehensablösung im Rahmen einer Nachlasspflegeschaft sind abzugsfähig

Vorfälligkeitsentschädigungen, die durch die Nachlasspflegerin für die Ablösung von Darlehen angefallen sind, können als Nachlassverbindlichkeiten von der erbschaftsteuerlichen Bemessungsgrundlage abgezogen werden. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Urteil des Finanzgerichts Münster hervor. Die Revision wurde zugelassen und ist unter Az. II R 17718 bereits anhängig (Urteil vom 12.04.2018, Az.: 3 K 3662/16 Erb).

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