Seinen Prozess gegen einen Fachverlag hat ein Juraprofessor zwar gewonnen – dennoch hat er über zwei Jahre lang verhindern können, dass der BGH das Urteil veröffentlicht. Nachvollziehbar macht das trotz Anonymisierungen der Sachverhalt, den die obersten Zivilrichter heute zusammen mit ihrer Entscheidung auf ihre Webseite gestellt haben.
Mehr lesenDas Internationale Auschwitz-Komitee hat der deutschen Justiz jahrzehntelanges Versagen bei der Verfolgung von NS-Verbrechern vorgeworfen. Dass Täter erst jetzt zur Verantwortung gezogen würden, sei "ein Versagen und ein Versäumnis der deutschen Justiz, das sich über Jahrzehnte erstreckt hat", sagte der Vizepräsident des Komitees Christoph Heubner am 16.02.2021 gegenüber den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
Mehr lesenDer Versicherungsnehmer einer privaten Krankenversicherung hat keinen Rechtsanspruch darauf, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) rechtsverbindlich feststellt, dass ein für das Versicherungsunternehmen tätiger Treuhänder nicht "unabhängig" ist. Das hat das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main entschieden. Denn die BaFin nehme ihre im Rahmen der Versicherungsaufsicht obliegenden Aufgaben ausschließlich im öffentlichen Interesse wahr.
Mehr lesenDer Deutsche Anwaltverein (DAV) hat sich gegen einen im Bundesrat eingebrachten Antrag des Landes Hessen ausgesprochen, der die Einführung einer "Vielklägergebühr" in sozialgerichtlichen Verfahren vorsieht. Laut Antrag soll als Vielkläger angesehen werden, wer innerhalb der letzten zehn Jahre bereits zehn oder mehr Verfahren in einem Land angestrengt hat. Der DAV kritisiert bereits die Grundannahme als fehlerhaft und das Vorhaben selbst als unnötig. Dabei dürfe nicht übersehen werden, dass sozialgerichtliche Klagen auch durchaus Erfolg haben.
Mehr lesenIn der Debatte um Neuregelungen zur Sterbehilfe in Deutschland will das Bundesgesundheitsministerium vorerst keinen eigenen Vorschlag vorlegen. Dies sei bislang nicht geplant, sagte ein Sprecher am 15.02.2021 in Berlin. Das Ressort hatte nach einem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts Stellungnahmen eingeholt und auch einen "Arbeitsentwurf" erstellt, um auf Diskussionen vorbereitet zu sein. Es sei aber sehr zu begrüßen, dass es nun fraktionsübergreifende Vorschläge im Bundestag dazu gebe.
Mehr lesenExzessive Provisionen im Bereich der Restschuldversicherung sollen der Vergangenheit angehören. Das Bundesfinanzministerium plant eine Deckelung auf maximal 2,5% der versicherten Darlehenssumme. Dazu will es in Kürze eine Gesetzesinitiative im Wege einer Formulierungshilfe in das Bundeskabinett einbringen.
Mehr lesenDer Deutsche Anwaltverein unterstützt die geplante Implementierung des Themas "NS-Unrecht" in die juristische Ausbildung. Um angehende Juristen sensibel für die heutigen und die in Zukunft anstehenden ethischen Herausforderungen zu machen, hält der Verein es allerdings für angebracht, nicht nur auf das NS-Unrecht zu verweisen, sondern auch heute und künftig relevant werdende Themen zu benennen.
Mehr lesenDie Strafe für eine Influencerin aus Bochum, die Frauen aus ganz Deutschland ohne Zulassung Lippen und Nasen aufgespritzt hatte, muss zum Teil neu festgesetzt werden. Der Bundesgerichtshof gab der Revision der Frau in mehreren Punkten statt. Die Influencerin kann auf eine mildere Strafe hoffen, weil die Bundesrichter den Tatbestand der gefährlichen Körperverletztung nicht als gegeben ansehen.
Mehr lesenParzellenweise verpachtete landwirtschaftliche Grundstücke stellen ohne ausdrückliche Entnahmeerklärung weiterhin Betriebsvermögen dar. Dies hat das Finanzgericht Münster entschieden. Zudem komme trotz fehlerhafter Behandlung durch die Finanzverwaltung in der Vergangenheit keine abweichende Steuerfestsetzung aus Billigkeitsgründen in Betracht. Das FG hat aber die Revision zugelassen.
Mehr lesenIm Versorgungsausgleich können gepfändete und zur Einziehung überwiesene Versorgungsanrechte durch interne Teilung ausgeglichen werden. Das Anrecht wird dabei regelmäßig mit den sich aus dem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss ergebenden Beschränkungen übertragen. Dies bekräftigt der Bundesgerichtshof in einer aktuellen Entscheidung.
Mehr lesenUmfasst ein aufgrund eines zivilgerichtlichen Vergleichs zu zahlender Verlustausgleich auch Zinsen, führen diese nicht zu Einkünften aus Kapitalvermögen, wenn der Steuerpflichtige lediglich so gestellt werden soll, als habe er von vornherein mit seinem Prozessgegner keinen Vertrag geschlossen. Dies hat das Finanzgericht Münster entschieden.
Mehr lesenDie türkische Menschenrechtsanwältin Eren Keskin ist wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Keskin hatte die Zeitung "Özgür Gündem", die nach dem Putschversuch 2016 per Dekret verboten worden war, als symbolische Chefredakteurin unterstützt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Istanbuler Gericht verurteilte am Montag zudem drei weitere Angeklagte.
Mehr lesenVor wenigen Wochen mussten US-Senatoren im Kapitol um ihr Leben bangen und vor einem wütenden Mob fliehen. Nun sollten sie über Donald Trump richten, den viele für die Erstürmung des Kongressgebäudes verantwortlich machen. Der Ex-Präsident wurde nicht verurteilt. Er könnte sich 2024 sogar erneut um das Weiße Haus bewerben. Allerdings endet das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen ihn mit einem knappen und halbherzigen Freispruch.
Mehr lesenDas Weltstrafgericht bekommt einen neuen Chefankläger. Der Brite Karim Khan wurde am späten Freitagabend in New York gewählt – nach einem langwierigen und schwierigen Verfahren. Der Chef-Posten im Gericht in Den Haag ist nicht einfach, Khan muss hohe Erwartungen aus 123 Vertragsstaaten erfüllen. Charismatischer Chef soll er sein, ein genialer Jurist und dazu ein brillanter Diplomat - auch und gerade im eigenen Haus.
Mehr lesenEin Reformvorhaben, das Grundlage sein könnte für ein höheres Briefporto, hat eine wichtige Hürde genommen. Im Bundestag stimmten am Freitag die Fraktionen der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD sowie die AfD für das Reformpaket, während die FDP, die Grünen und die Linke dagegen votierten. Bevor im Januar 2022 das Porto steigen kann, sind aber noch weitere Hürden zu nehmen.
Mehr lesenDie Fluggesellschaft Condor will die EU-Auflagen für die staatlichen Milliardenhilfen an den Konkurrenten Lufthansa gerichtlich überprüfen lassen und hat dazu beim Gericht der Europäischen Union Klage eingereicht. Die selbst vom Staat gerettete Condor wirft dem Konkurrenten vor, seine Marktmacht zu missbrauchen, um den Wettbewerb zu verzerren. Dies werde mit den bisherigen Auflagen für die neun Milliarden Euro Staatshilfe nicht ausreichend unterbunden.
Mehr lesenDer Ölkonzern Shell kann wegen Umweltschäden in Nigeria von dortigen Betroffenen auch vor englischen Gerichten verklagt werden. Das entschied der britische Supreme Court am Freitag. Hintergrund ist der bereits seit Jahren andauernde Rechtsstreit zweier nigerianischer Gemeinden mit dem britisch-niederländischen Konzern, die einem nigerianischen Tochterunternehmen von Shell vorwerfen, mit Öl-Lecks großflächige Umweltschäden im Niger-Delta angerichtet zu haben.
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