Drei im Gebiet der Gemeinde Metzenhausen im Rhein-Hunsrück-Kreis geplante Windenergieanlagen dürfen errichtet werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz in einem Eilverfahren entschieden und den vom Koblenzer Verwaltungsgericht auf Antrag einer Anliegerin verfügten vorläufigen Baustopp aufgehoben (Beschluss vom 06.07.2017, Az.: 1 B 11015/17.OVG).
Mehr lesenDer Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Münchner Kardinal Reinhard Marx würde eine Verfassungsklage der Bayerischen Staatsregierung gegen die Ehe für alle "sehr begrüßen". Unabhängig vom Ausgang einer solchen Klage, "für den Rechtsfrieden in Deutschland wäre ein Urteil gut", sagte Marx der "Augsburger Allgemeinen" (Ausgabe vom 13.07.2017). "Ich möchte schon wissen, was das Bundesverfassungsgericht über die Ehe für alle denkt", fügte er hinzu.
Mehr lesenSGB V § 51; SGB VI § 43; SGB X §§ 24, 41
1. Will die Krankenkasse den Versicherten während des Bezugs von Krankengeld auffordern, gem. § 51 SGB V einen Reha-Antrag zu stellen, hat sie eine Prognose zu treffen, ob bei dem Versicherten eine Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit für die Dauer von voraussichtlich weiteren sechs Monaten vorliegt.
2. In dem dieser Feststellung zugrundeliegenden ärztlichen Gutachten müssen die erhobenen Befunde – zumindest summarisch – wiedergegeben werden und es bedarf einer ärztlichen Äußerung zur voraussichtlichen Dauer der festgestellten Gesundheitsstörungen. Der Gutachter darf sich nicht darauf beschränken, nur das Ergebnis seiner Überlegungen mitzuteilen; vielmehr muss das Gutachten aus sich heraus verständlich und für diejenigen, die Verwaltungsentscheidungen möglicherweise überprüfen, nachvollziehbar sein. (Leitsätze des Verfassers).
LSG Bayern, Urteil vom 30.05.2017 - L 20 KR 545/16, BeckRS 2017, 112456
Mehr lesenDie Pflicht, nach einer Alkoholfahrt und der Entziehung der Fahrerlaubnis ein medizinisch-psychologisches Gutachten vorzulegen, das belegt, dass der Autofahrer inzwischen zwischen Alkoholkonsum und Autofahren hinreichend trennen kann, entfällt nicht durch die Erneuerung einer spanischen Fahrerlaubnis. Dies geht aus einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg in Mannheim vom 27.06.2017 hervor (Az.: 10 S 1716/15). Die Revision zum Bundesverwaltungsgericht wurde wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache zugelassen.
Mehr lesenMehr als fünf Jahre nach einem Streik am Frankfurter Flughafen haben der Betreiber Fraport und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) ihren Millionenstreit beigelegt. Fraport und die GdF einigten sich auf einen außergerichtlichen Vergleich, wie beide Seiten am 14.07.2017 in Frankfurt mitteilten. Zu den Details wurde Stillschweigen vereinbart.
Mehr lesenEin Rechtsanwalt ist mit seiner Verfassungsbeschwerde, die sich gegen das Auswahlverfahren für die Zulassung als Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof richtete, gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht hat sie nicht zur Entscheidung angenommen. Die Verfassungsbeschwerde sei unzulässig gewesen, weil sie den Anforderungen an die Beschwerdebegründung nicht genügt habe (Beschluss vom 13.06.2017, Az.: 1 BvR 1370/16).
Mehr lesenRussland hat gegen das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zum Geiseldrama in der Schule von Beslan im Jahr 2004 Berufung eingelegt. Die Entscheidung des Straßburger Gerichts sei nicht überzeugend, teilte das Justizministerium in Moskau am 13.07.2017 mit. Das Versagen der Behörden bei dem islamistischen Terrorangriff sei nicht ausreichend bewiesen. Es gebe zahlreiche Widersprüche im Vorgehen des Gerichts. Deshalb habe man sich nun an die Große Kammer gewandt, um das Urteil überprüfen zu lassen.
Mehr lesenFrankreichs Nationalversammlung hat grünes Licht für die umstrittenen Regierungspläne zur Lockerung des Arbeitsrechts gegeben. Die erste Parlamentskammer stimmte am 13.07.2017 für ein Rahmengesetz, das der Regierung das Recht erteilen soll, ihre Reformpläne per Verordnung umzusetzen. Nun muss der Senat darüber beraten.
Mehr lesenDer Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat mit Beschluss vom 11.07.2017 die Klage der Landeshauptstadt Mainz gegen den Planfeststellungsbeschluss des Landes Hessen zum Ausbau des Flughafens Frankfurt Main vom 18.12.2007 vollständig abgewiesen (Az.: 9 C 1497/12.T). Die Landeshauptstadt hatte im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest umfassendere Einschränkungen des Nachtflugverkehrs gefordert und neuere Studien über die Wirkungen von Fluglärm in Bezug genommen. Der VGH Hessen meint indes, entsprechende Erkenntnisse hätten bereits im Fluglärmschutzgesetz Berücksichtigung gefunden.
Mehr lesenDas Bundeskartellamt hat Geldbußen in Höhe von rund 9,6 Millionen Euro gegen drei Hersteller von Wärmeabschirmblechen und deren Verantwortliche verhängt. Es wirft den Unternehmen vor, sich 2011 über die Weitergabe gestiegener Materialpreise an den Kunden VW abgestimmt zu haben.
Mehr lesenGG Art. 103 I; ZPO §§ 356, 404
Findet das Prozessgericht keinen Sachverständigen, kann es unter den Voraussetzungen des § 356 ZPO von einer Beweiserhebung absehen. Die dafür maßgeblichen Erwägungen müssen allerdings nachvollziehbar dargelegt werden. Dazu gehört die Offenlegung sämtlicher Bemühungen, aus denen sich der zwingende Schluss ergibt, dass der Beweis durch Sachverständige nicht geführt werden kann. (Leitsatz des Verfassers)
BGH, Beschluss vom 29.03.2017 - VII ZR 149/15, BeckRS 2017, 111507
Mehr lesenLebensversicherungen dürfen den Großteil ihrer Kursgewinne aus Wertpapieranlagen im Unternehmen behalten - nur einen kleinen Teil müssen sie bei Kündigungen oder beim Ablauf von Versicherungen an Kunden ausschütten. Das hat das Landgericht Düsseldorf am 13.07.2017 entschieden (Az. 9 S 46/16) und eine Klage des Bundes der Versicherten (BdV) gegen die Victoria-Versicherung im Ergo-Konzern zurückgewiesen.
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