Dienstag, 1.8.2017
NSU-Pro­zess: Letz­te Som­mer­pau­se vor dem gro­ßen Fi­na­le?

Es scheint fast so etwas wie Fe­ri­en­stim­mung in der Luft zu lie­gen an die­sem 379. Ver­hand­lungs­tag im NSU-Pro­zess, dem fünf­ten Tag des An­kla­ge-Plä­doy­ers und letz­ten Sit­zungs­tag vor der Som­mer­pau­se des Ge­richts. Me­di­en­ver­tre­ter zei­gen auf, wie es nach den Ge­richts­fe­ri­en wei­ter­ge­hen könn­te.

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BVerfG ver­wirft Er­in­ne­rung gegen Kos­ten­an­satz einer Miss­brauchs­ge­bühr

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat mit Be­schluss vom 28.06.2017 eine Er­in­ne­rung gegen den Kos­ten­an­satz einer Miss­brauchs­ge­bühr als un­zu­läs­sig ver­wor­fen. Denn der Kos­ten­schuld­ner habe sich gegen die Ver­hän­gung der Miss­brauchs­ge­bühr als sol­che ge­wen­det, die un­an­fecht­bar sei (Az.: 1 BvR 2324/16).

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OVG Ko­blenz: Ver­län­ge­rung der Zu­las­sung des Re­gio­nal­fens­ter­pro­gramms bei Sat.1 recht­mä­ßig

Die Ver­län­ge­rung der Zu­las­sung der Fern­seh­pro­duk­ti­ons­ge­sell­schaft TV IIIa GmbH & Co. KG zur Ver­an­stal­tung und Ver­brei­tung des so­ge­nann­ten re­gio­na­len Fens­ter­pro­gramms im Haupt­pro­gramm von Sat.1 ist recht­mä­ßig. Ein vor­her­ge­hen­des Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren muss­te nicht durch­ge­führt wer­den, ent­schied das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz in Ko­blenz mit Be­schluss vom 23.06.2017 (Az.: 2 A 10449/16).

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BVerfG er­laubt Ab­schie­ben eines Ge­fähr­ders nach Russ­land

Nach der grund­sätz­li­chen Bil­li­gung der Ab­schie­bung is­la­mis­ti­scher Ter­ror-Ge­fähr­der durch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt gibt Karls­ru­he auch im kon­kre­ten Fall eines 18-jäh­ri­gen Rus­sen aus Bre­men grü­nes Licht. Die Ver­fas­sungs­be­schwer­de des Man­nes wurde ab­ge­wie­sen, wie aus einem Be­schluss vom 26.07.2017 (Az.: 2 BvR 1606/17, BeckRS 2017, 118709) her­vor­geht. Damit steht sei­ner Ab­schie­bung in die rus­si­sche Re­pu­blik Da­ge­stan aus ju­ris­ti­scher Sicht nichts mehr im Weg.

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Um­welt­hil­fe for­dert Pflicht-Rück­ruf für alle neue­ren Die­sel
Die Deut­sche Um­welt­hil­fe (DUH) for­dert einen ver­pflich­ten­den Rück­ruf und Nach­rüs­tun­gen für alle Die­sel der Abgas-Nor­men Euro 5 und Euro 6. Diese Fahr­zeu­ge müss­ten alle so am Motor nach­ge­rüs­tet wer­den, dass sie den Grenz­wert von 80 Mil­li­gramm Stick­oxid-Aus­stoß pro Ki­lo­me­ter bis minus 15 Grad Au­ßen­tem­pe­ra­tur ein­hiel­ten, sagte DUH-Ge­schäfts­füh­rer Jür­gen Resch am 31.07.2017 in Ber­lin. Mehr lesen
Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin drängt auf Aus­bau des Be­treu­ungs­an­ge­bots für Kin­der im Grund­schul­al­ter
Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Ka­ta­ri­na Bar­ley (SPD) for­dert einen Rechts­an­spruch auf Be­treu­ung für Kin­der im Grund­schul­al­ter. Es gelte, hier ein be­darfs­ge­rech­tes An­ge­bot zu schaf­fen. “Gute ganz­tä­gi­ge An­ge­bo­te für Kin­der sind wich­tig für ein gutes Auf­wach­sen von Kin­dern, Chan­cen­gleich­heit und die Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Beruf der El­tern“, sagte die Mi­nis­te­rin. Bis­her be­steht nur für Kin­der im Kita-Alter ein Rechts­an­spruch auf einen Be­treu­ungs­platz. Mehr lesen
Jus­tiz­mi­nis­ter for­dern Di­gi­ta­le Agen­da für das Straf- und Pro­zess­recht
Deutsch­land braucht eine di­gi­ta­le Agen­da für das Straf- und Straf­pro­zess­recht. Dies for­dern die Jus­tiz­mi­nis­te­rin­nen und Jus­tiz­mi­nis­ter Bay­erns, Hes­sens, Nord­rhein-West­fa­lens, Sach­sens, Sach­sen-An­halts, Baden-Würt­tem­bergs, Meck­len­burg-Vor­pom­merns, des Saar­lands sowie der Staats­se­kre­tär des Lan­des Schles­wig-Hol­stein in ihrer am 31.07.2017 ver­ab­schie­de­ten "Kas­se­ler Er­klä­rung". Deutsch­land müsse sich in den nächs­ten Jah­ren stär­ker den Her­aus­for­de­run­gen der Di­gi­ta­li­sie­rung wid­men. Die "Kas­se­ler Er­klä­rung" zeige wich­ti­ge rechts­po­li­ti­sche As­pek­te für die nächs­te Le­gis­la­tur­pe­ri­ode auf, die in die­sem Be­reich der Si­cher­heits­po­li­tik an­ge­gan­gen wer­den müs­sen. Mehr lesen
Bun­des­re­gie­rung ar­bei­tet an Zu­las­sung von Elek­tro­kleinst­fahr­zeu­gen

Die Bun­des­re­gie­rung ar­bei­tet an einer Zu­las­sung von Elek­tro­kleinst­fahr­zeu­gen zum Stra­ßen­ver­kehr. Das geht aus der Ant­wort (BT-Drs. 18/13157) auf eine Klei­ne An­fra­ge der Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen (BT-Drs. 18/12897) her­vor. Die Bun­des­an­stalt für Stra­ßen­we­sen (BASt) sei damit be­auf­tragt wor­den, sich einen Markt­über­blick über Elek­tro­kleinst­fahr­zeu­ge wie Seg­ways, Ho­ver­boards, E-Tret­rol­ler, E-Skate­boards und E-Wheels zu ver­schaf­fen und zu prü­fen, ob na­tio­nal eine Ein­tei­lung in Ka­te­go­ri­en mög­lich ist, um sie dann ge­ge­be­nen­falls unter be­stimm­ten stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr ein­set­zen zu kön­nen, schreibt die Re­gie­rung. Die Stu­die werde ak­tu­ell aus­ge­wer­tet.

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Montag, 31.7.2017
LSG Nie­der­sach­sen-Bre­men: Kran­ken­kas­se muss keine Bauch­de­cken­straf­fung zur Be­sei­ti­gung psy­chi­scher Lei­den be­zah­len

Eine ge­setz­li­che Kran­ken­kas­se muss keine OP zur Bauch­de­cken­straf­fung be­zah­len, wenn nach mas­si­ver Ge­wichts­re­duk­ti­on eine Fett­schür­ze zu psy­chi­schen Lei­den führt. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nie­der­sach­sen-Bre­men mit Be­schluss vom 10.07.2017 ent­schie­den (Az.: L 16 KR 13/17, BeckRS 2017, 116882).

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Verf­GH Sach­sen: Be­ant­wor­tung Klei­ner An­fra­gen zur Ver­lei­hung des "Flut­hel­fer-Or­dens 2013" teil­wei­se ver­fas­sungs­wid­rig

Die säch­si­sche Staats­re­gie­rung hat einen Ab­ge­ord­ne­ten des Säch­si­schen Land­ta­ges teil­wei­se in sei­nen ver­fas­sungs­recht­lich ga­ran­tier­ten Frage- und Aus­kunfts­rech­ten ver­letzt, weil sie des­sen Klei­ne An­fra­gen zur Ver­lei­hung des "Flut­hel­fer-Or­dens 2013" zum Teil zu spät sowie un­zu­rei­chend be­ant­wor­te­te. Dies hat der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof des Frei­staa­tes Sach­sen mit Ur­tei­len vom 28.07.2017 ent­schie­den (Az.: Vf. 105-I-16, Vf. 115-I-16 und Vf. 126-I-16).

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VG Mün­chen: Ver­fas­sungs­schutz darf Bay­erns AfD-Chef wei­ter be­ob­ach­ten
Bay­erns AfD-Chef Petr By­s­tron darf wei­ter vom Ver­fas­sungs­schutz be­ob­ach­tet wer­den, aber ohne öf­fent­li­che Nen­nung sei­nes Na­mens. Das hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Mün­chen ent­schie­den. Es er­ach­te­te eine bloße Be­ob­ach­tung des Po­li­ti­kers aus of­fe­nen Quel­len als zu­läs­sig. Eine Be­richt­erstat­tung dazu unter Nen­nung sei­nes Na­mens habe der Ver­fas­sungs­schutz je­doch zu un­ter­las­sen (Az.: M 22 E 17.1861). Mehr lesen
Is­ra­el: Ge­richt be­stä­tigt Ur­teil gegen Sol­da­ten wegen Tot­schlags an At­ten­tä­ter
Ein wegen Tot­schlags an einem pa­läs­ti­nen­si­schen At­ten­tä­ter ver­ur­teil­ter is­rae­li­scher Sol­dat muss eine 18 Mo­na­te lange Haft­stra­fe ver­bü­ßen. Ein mi­li­tä­ri­sches Be­ru­fungs­ge­richt be­stä­tig­te am 30.07.2017 in Tel Aviv ein vor­he­ri­ges Ur­teil gegen Elor Asa­ria. Der Fall hatte welt­weit für Auf­se­hen ge­sorgt und in Is­ra­el eine hef­ti­ge Kon­tro­ver­se aus­ge­löst. Mehr lesen
VG Ber­lin: "Kita-Gut­schein" darf nicht wegen Um­zugs einer Fa­mi­lie nach Bran­den­burg be­fris­tet wer­den
Ein Kind, das be­reits eine Ber­li­ner Kin­der­ta­ges­stät­te be­sucht, darf diese auch nach sei­nem Weg­zug nach Bran­den­burg bis zum Schul­ein­tritt wei­ter­be­su­chen, so­lan­ge die Bran­den­bur­ger Kom­mu­ne die Kos­ten über­nimmt. Das hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin mit Ur­teil vom 07.07.2017 ent­schie­den (Az.: VG 18 K 243.17). Mehr lesen
EU-Kom­mis­si­on er­öff­net Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren gegen Polen wegen Jus­tiz­um­bau

Die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on hat mit einem Auf­for­de­rungs­schrei­ben ein Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren gegen Polen er­öff­net. Sie re­agiert damit auf die Ver­öf­fent­li­chung des Ge­set­zes über die or­dent­li­chen Ge­rich­te im pol­ni­schen Ge­setz­blatt vom 28.07.2017. Die pol­ni­schen Be­hör­den haben nun einen Monat Zeit, auf die­ses Schrei­ben zu re­agie­ren.

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OLG Ko­blenz: Stadt Land­au kann Bau­vor­be­scheid für Fach­markt­zen­trum Rohr­bach nicht mehr an­grei­fen
Die Stadt Land­au ist mit einem Eil­an­trag gegen die vom Land­kreis Süd­li­che Wein­stra­ße er­teil­te Bau­ge­neh­mi­gung für den Umbau des Fach­markt­zen­trums in Rohr­bach (Ver­band­ge­mein­de Herx­heim) ge­schei­tert. Dies hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz in Ko­blenz mit Be­schluss vom 26.07.2017 ent­schie­den, indem es auf einen in­so­weit be­stands­kräf­ti­gen Bau­vor­be­scheid ver­wies, den die Stadt zu spät an­ge­grif­fen habe (Az.: 8 B 11235/17.​OVG). Mehr lesen
FG Ham­burg: Auf­zeich­nungs­pflich­ten nach Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­setz gel­ten auch für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau
Nach An­sicht des Ham­bur­ger Fi­nanz­ge­richts gel­ten die Auf­zeich­nungs­pflich­ten nach dem Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­setz (AentG) auch für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau. Auch in die­ser Bran­che müss­ten die Ar­beits­zei­ten aller Ar­beit­neh­mer do­ku­men­tiert wer­den, stellt es klar. Mit sei­nem mitt­ler­wei­le rechts­kräf­ti­gen Ur­teil vom 10.05.2017 (Az.: 4 K 73/15) tritt es der ge­gen­läu­fi­gen An­sicht des Ober­lan­des­ge­richts Hamm (BeckRS 2016, 19209) ent­ge­gen. Die alle Be­schäf­tig­ten um­fas­sen­den Auf­zeich­nungs­pflich­ten des AEntG göl­ten auch für die Bran­chen, für die ein Ta­rif­ver­trag für all­ge­mein an­wend­bar er­klärt wor­den ist. Mehr lesen
BGH: Keine rück­wir­ken­de Er­tei­lung der Rest­schuld­be­frei­ung

InsO a.F. §§ 287 II 1, 300

1. Die Rest­schuld­be­frei­ung kann nicht rück­wir­kend er­teilt wer­den.

2. Die Lauf­zeit der Ab­tre­tungs­er­klä­rung endet in vor dem 01.12.2001 er­öff­ne­ten In­sol­venz­ver­fah­ren spä­tes­tens 12 Jahre nach In­sol­ven­zer­öff­nung. (Leit­sät­ze des Ge­richts)

BGH, Be­schluss vom 01.06.2017 - IX ZB 87/16 (LG Gera), BeckRS 2017, 114521

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Ge­setz­li­che Neu­re­ge­lun­gen im Juli und Au­gust 2017
Mie­ter kön­nen künf­tig vom So­lar­strom auf dem Haus­dach pro­fi­tie­ren. Mehr Trans­pa­renz bei Ge­häl­tern soll Ent­gelt­dis­kri­mi­nie­rung be­sei­ti­gen. Der Schutz vor In­fek­tio­nen im Kran­ken­haus ist ver­bes­sert wor­den. Diese und wei­te­re Neu­re­ge­lun­gen gel­ten teil­wei­se be­reits seit Juli oder nun ab Au­gust 2017, wie die Bun­des­re­gie­rung am 31.07.2017 mit­teil­te. Mehr lesen
Bun­des­re­gie­rung: Me­dia­ti­on wird wenig ge­nutzt

Das In­stru­ment der Me­dia­ti­on, also der au­ßer­ge­richt­li­chen Streit­bei­le­gung, wird nur wenig ge­nutzt. Dies stellt die Bun­des­re­gie­rung in ihrem "Be­richt über die Aus­wir­kun­gen des Me­dia­ti­ons­ge­set­zes auf die Ent­wick­lung der Me­dia­ti­on in Deutsch­land und über die Si­tua­ti­on der Aus- und Fort­bil­dung der Me­dia­to­ren" (BT-Drs. 18/13178) fest. Die Bun­des­re­gie­rung ist mit die­sem Be­richt an das Par­la­ment einer Ver­pflich­tung nach dem Me­dia­ti­ons­ge­setz nach­ge­kom­men.

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Bun­des­netz­agen­tur ver­zeich­net mehr An­trä­ge auf Streit­schlich­tung

Die Bun­des­netz­agen­tur ver­zeich­net einen star­ken An­stieg der Schlich­tungs­an­trä­ge im Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­reich. Wie die Be­hör­de am 28.07.2017 mel­de­te, sind bei ihr seit In­kraft­tre­ten des Ver­brau­cher­streit­bei­le­gungs­ge­set­zes am 01.04.2016 ins­ge­samt 3.261 An­trä­ge ein­ge­gan­gen. Im Vor­jah­res­zeit­raum seien es noch 1.686 ge­we­sen. Damit hät­ten sich die An­trä­ge an die Ver­brau­cher­schlich­tungs­stel­le na­he­zu ver­dop­pelt.

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