Unfassbar klingt das auch Jahrzehnte danach: Ein Referent aus der CDU-Staatskanzlei lässt den SPD-Spitzenkandidaten bespitzeln, lanciert gegen ihn eine anonyme Steueranzeige und quält ihn am Telefon mit einem Aids-Verdacht. Vor 30 Jahren, kurz vor einer spannenden Landtagswahl, bringt der “Spiegel“ den Barschel/Pfeiffer-Skandal ins Rollen. Dieser erschüttert die Bundesrepublik und vergiftet in Schleswig-Holstein das politische Klima auf Dauer.
Mehr lesenDie Europäische Kommission hat am 04.09.2017 einen Massekredit der KfW über 150 Millionen Euro an Air Berlin genehmigt. Die Maßnahme entspreche den Vorgaben der Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfeleitlinien der Europäischen Kommission.
Mehr lesenIm Streit um verbotene Preisabsprachen hat sich die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben mit den Fluggesellschaften Singapore Airlines und Qantas auf Schadenersatz geeinigt. Damit hat der Konzern bislang insgesamt mehr als 100 Millionen Dollar Schadenersatz von verschiedenen Mitgliedern des sogenannten Luftfrachtkartells eingenommen, wie ein Sprecher der Bahn am 03.09.2017 sagte. Zuvor hatte die “Bild am Sonntag“ berichtet.
Mehr lesenWeigert sich ein Online-Händler trotz anders lautender (kostenpflichtiger) Beauftragung, den Spediteur anzuweisen, sperrige Ware über die Bordsteinkante hinaus in die Wohnung eines Verbrauchers zu liefern, muss der Kunde, wenn er den Spediteur deswegen erneut mit dieser Leistung beauftragen muss, nur einmal den dafür vorgesehenen Aufpreis zahlen. Dies geht aus einem Urteil des Landgerichts Lübeck hervor, das die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg im Rahmen einer Unterlassungsklage erstritten hat (Az.: 8 HKO 55/16).
Mehr lesenGG Art. 103 I; ZPO §§ 397, 402
1. Für die Frage, ob die Ladung eines Sachverständigen zur mündlichen Erläuterung des von ihm erstatteten Gutachtens geboten ist, kommt es nicht darauf an, ob das Gericht noch Erläuterungsbedarf sieht oder ob ein solcher von einer Partei nachvollziehbar dargetan worden ist. Jede Partei hat einen Anspruch darauf, dass sie dem Sachverständigen die Fragen, die sie zur Aufklärung der Sache für erforderlich hält, zur mündlichen Beantwortung vorlegen kann (§§ 397, 402 ZPO).
2. Hat das Erstgericht einem rechtzeitig gestellten Antrag auf Ladung eines Sachverständigen zur mündlichen Erläuterung seines schriftlichen Gutachtens nicht entsprochen, so muss das Berufungsgericht dem im zweiten Rechtszug wiederholten Antrag stattgeben. (Leitsätze des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 30.05.2017 - VI ZR 439/16, BeckRS 2017, 121826
Mehr lesenDas Verwaltungsgericht Trier hat den Ausschluss eines Nichtratsmitglieds von der Teilnahme an einer Stadtratssitzung und ein damit einhergehendes Hausverbot als rechtmäßig bestätigt. Der Kläger habe eine vorangegangene Stadtratssitzung beharrlich gestört, indem er sie als Plattform für politische Meinungsäußerungen missbrauchte. Ein solches Verhalten sei erneut zu befürchten gewesen (Urteil vom 22.8.2017, Az.: 7 K 6162/17.TR).
Mehr lesenSeit dem 01.09.2017 ist das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine vollständig in Kraft. Nach Angaben der Europäischen Kommission fördert das Abkommen engere politische und wirtschaftliche Bindungen zwischen EU und der Ukraine sowie die Achtung gemeinsamer europäischer Werte. Die vertiefte und umfassende Freihandelszone biete einen Rahmen für die Modernisierung der Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine, indem Märkte geöffnet und Gesetze, Standards und Vorschriften an europäische und internationale Normen angeglichen würden.
Mehr lesenEin Sikh, der aus religiösen Gründen einen Turban trägt, hat keinen zwingenden Anspruch auf eine Ausnahme von der für Motorradfahrer geltenden Schutzhelmpflicht. Dies geht aus einem am 04.09.2017 veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim hervor. Im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung sei aber zu beachten, dass die Unmöglichkeit des Helmtragens aus gesundheitlichen Gründen nicht großzügiger behandelt werden dürfe als eine Unmöglichkeit des Helmtragens aus religiösen Gründen. Der VGH hat die Revision zugelassen (Az.: 10 S 30/16).
Mehr lesenDer abkommensrechtliche Grundsatz des "dealing at arm's length" ermöglicht keine Korrektur der Teilwertabschreibung einer Darlehensforderung einer inländischen Muttergesellschaft gegen deren Tochtergesellschaft in Großbritannien nach § 1 Abs. 1 AStG wegen fehlender Besicherung. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit Urteil vom 27.06.2017 entschieden (Az.: 6 K 896/17 K,G, BeckRS 2017, 116833).
Mehr lesenWegen schwerer Behandlungsfehler bei einer Frühgeburt müssen das Ortenau Klinikum in Offenburg und ein Arzt mehr als eine halbe Million Euro Schmerzensgeld zahlen. Eine heute schwerbehinderte Achtjährige bekommt insgesamt 550.000 Euro plus Zinsen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Offenburg nach einem Urteil am 01.09.2017. Bei der Frühgeburt des Kindes im Jahr 2008 war es zu Komplikationen gekommen. Das Mädchen erlitt Hirnblutungen, die unter anderem Bewegungsstörungen, Blindheit und Epilepsie auslösten (Az.: 3 O 386/14).
Mehr lesenIn Kenia gibt es ein politisches Erdbeben. Erstmals in der Geschichte des ostafrikanischen Landes erklären Richter eine Wahl für null und nichtig. Oppositionschef Odinga sieht darin für ganz Afrika ein wegweisendes Urteil. Kenias Oppositionsführer Raila Odinga scheute am 01.09.2017 keine Superlative. "Das ist ein historischer Tag für Kenia und Afrika", sagte er. Zuvor hatte das Oberste Gericht des ostafrikanischen Landes die Präsidentenwahl vom 08.08.2017 wegen Unregelmäßigkeiten annulliert und eine Wiederholung innerhalb von 60 Tagen angeordnet. Odinga (72) hat damit erreicht, was ihm vor vier Jahren nicht gelungen war: mit einem gerichtlichen Einspruch seine Wahlniederlage gegen Amtsinhaber Uhuru Kenyatta (55) zu kippen.
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