LG Stutt­gart: Lan­des­bau­spar­kas­se Süd­west darf Kun­den nicht vor­zei­tig kün­di­gen

Die Lan­des­bau­spar­kas­se (LBS) Süd­west darf ihren Kun­den nicht vor­zei­tig kün­di­gen, wenn diese bin­nen 15 Jah­ren nach Ver­trags­be­ginn kein Dar­le­hen in An­spruch ge­nom­men haben. Das ent­schied das Stutt­gar­ter Land­ge­richt (Az.: 11 O 218/16). Es kipp­te damit am 16.11.2017 eine Kün­di­gungs­klau­sel in be­stimm­ten LBS-Ver­trä­gen. Sie stel­le eine un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung für den Ver­brau­cher dar, sagte der Vor­sit­zen­de Rich­ter. Ver­trä­ge dürf­ten nur nach der vor­ge­ge­be­nen Frist sowie einer Kün­di­gungs­ab­sicht sechs Mo­na­te vor Ver­trags­en­de ge­kün­digt wer­den. Ge­klagt hat­ten Ver­brau­cher­schüt­zer aus Angst vor mög­li­chen Be­nach­tei­li­gun­gen für Bank­kun­den.

Auch LG Karls­ru­he ent­schied zu­guns­ten der Bau­spa­rer

Be­reits im Sep­tem­ber 2017 hatte das Karls­ru­her Land­ge­richt eine ent­spre­chen­de Klau­sel in den Ver­trä­gen der Bau­spar­kas­se Ba­de­nia als un­wirk­sam er­klärt (ZIP 2017, 2192). Bei der LBS war das Son­der­kün­di­gungs­recht 2005 in be­stimm­ten Ver­trä­gen ein­ge­führt wor­den – ab 2020 hätte sie sich also frü­hes­tens dar­auf be­ru­fen kön­nen. Bis­lang wurde die­ses aber noch nie ge­nutzt. Die Ver­brau­cher­zen­tra­le Baden-Würt­tem­berg woll­te aber nach ei­ge­nen An­ga­ben be­reits jetzt tätig wer­den, um einer "Kün­di­gungs­wel­le" zu­las­ten der Ver­brau­cher zuvor zu kom­men.

LG Stuttgart, Entscheidung vom 16.11.2017 - 11 O 218/16

Redaktion beck-aktuell, 16. November 2017 (dpa).

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