Mittwoch, 5.9.2018
Gesetzentwurf zur Anpassung der Dienst- und Versorgungsbezüge für Bundesbeamte vorgelegt

Beamte des Bundes und Soldaten können mit höheren Bezügen rechnen. Dies geht laut Mitteilung des parlamentarischen Pressedienstes vom 05.09.2018 aus einem "Entwurf eines Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetzes 2018/2019/2020" (BT-Drs. 19/4116) hervor, den die Bundesregierung in den Bundestag eingebracht hat. 

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Staatsanwaltschaft legt Revision gegen Urteil im Mordfall Kandel ein

Im Fall des tödlichen Messerangriffs auf die 15-jährige Mia im pfälzischen Kandel hat die Staatsanwaltschaft Revision gegen das Urteil des Landgerichts Landau eingelegt. Dies teilte die Anklagebehörde in Landau am 05.09.2018 ohne weitere Details mit.   

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Giffey regt Gesetz zur Förderung der Demokratie an

Nach den fremdenfeindlichen Demonstrationen in Chemnitz plädiert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) für ein Gesetz zur Förderung der Demokratie. Dieses müsse unmissverständlich klar machen: "Es ist auch die Aufgabe des Staates, die demokratische Bildung junger Menschen auf allen Ebenen zu organisieren", sagte sie der "Welt" (Ausgabe vom 05.09.2018).

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Proteste und Tumulte bei Anhörung von Supreme-Court-Kandidat Brett Kavanaugh

In Washington hat unter Protesten und Tumulten die Anhörung des von US-Präsident Donald Trump für den Supreme Court nominierten Richters Brett Kavanaugh begonnen. Kavanaugh ist ein sehr konservativer Jurist, der das höchste und in letzter Instanz für viele politische und gesellschaftliche Fragen verantwortliche US-Gericht auf Jahrzehnte hinaus nach rechts rücken würde.

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BFH: Prämiengewährung durch gesetzliche Krankenkassen vermindert Sonderausgabenabzug

Erhält ein Steuerpflichtiger von seiner gesetzlichen Krankenkasse eine Prämie, die auf einem Wahltarif gemäß § 53 Abs. 1 SGB V beruht, vermindern sich die als Sonderausgaben abziehbaren Krankenversicherungsbeiträge. Dies hat der Bundesfinanzhof mit Urteil vom 06.06.2018 entschieden (Az.: X R 41/17).

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BGH: Flugannullierung wegen Streiks an Passagierkontrollen kann Anspruch auf Ausgleichszahlung begründen

Den Passagieren eines annullierten Flugs kann auch dann ein Anspruch auf eine Ausgleichszahlung zustehen, wenn die Passagierkontrollen am Startflughafen bestreikt wurden und deshalb nicht gewährleistet war, dass alle Passagiere den Flug erreichen konnten. Dies hat der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 04.09.2018 entschieden und die Sache zurückverwiesen (Az.: X ZR 111/17).

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EuGH: Kfz-Haftpflichtversicherung für nicht offiziell stillgelegtes Fahrzeug notwendig

Für ein nicht offiziell stillgelegtes Fahrzeug, das fahrbereit ist, muss auch dann eine Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung bestehen, wenn sein Eigentümer, der nicht mehr damit fahren will, es auf einem Privatgrundstück abgestellt hat. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 04.09.2018 entschieden (Az.: C-80/17).

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VG Gießen weist erneut Klagen mehrerer Flüchtlingspaten weitgehend ab

Das Verwaltungsgericht Gießen hat mit Urteilen vom 22.08.2018 erneut mehrere Klagen von sogenannten Flüchtlingspaten gegen ihre Inanspruchnahme durch das Jobcenter auf Erstattung der Kosten für nach der Flüchtlingsanerkennung erbrachte SGB II-Leistungen weitgehend abgewiesen. Nur die Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung der Flüchtlinge müssten die Flüchtlingspaten nicht erstatten (Az.: 6 K 3886/16.GI).

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BGH: Ernsthaftes Bemühen der Erfolgsverhinderung beim Rücktritt vom Versuch

StGB §§ 24 I 2, 211, 306c

1. Die Straflosigkeit wegen Rücktritts vom Versuch nach § 24 I 1 Alt. 2 StGB setzt nicht voraus, dass der Täter zur erfolgreichen Erfolgsabwendung die optimale Möglichkeit zur Erfolgsverhinderung gewählt hat. Erforderlich ist aber stets, dass der Täter eine neue, für die Nichtvollendung der Tat wenigstens mitursächliche Kausalkette in Gang setzt.

2. Zur Straflosigkeit wegen Rücktritts vom Versuch nach § 24 I 2 StGB muss der Versuchstäter alles in seinen Kräften Stehende tun, was nach seiner Überzeugung zur Erfolgsabwendung erforderlich ist. (Leitsätze des Verfassers)

BGH, Beschluss vom 05.07.2018 - 1 StR 201/18, BeckRS 2018, 17997

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Vor Kavanaugh-Anhörung: Trump wegen Einmischung ins Justizsystem in der Kritik

US-Präsident Donald Trump ist erneut wegen einer möglichen Einmischung in das Justizsystem in die Kritik geraten. Trump hatte sich am 03.09.2018 auf Twitter abfällig über Justizminister Jeff Sessions geäußert, weil dessen Ministerium zwei republikanische Kongressabgeordnete wegen Finanzkriminalität angeklagt hatte. Die beiden Abgeordneten Duncan Hunter and Chris Collins hatten zu den ersten gehört, die sich im Wahlkampf 2016 hinter Donald Trump gestellt hatten.

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Dienstag, 4.9.2018
BVerfG: Beitragspflicht für betriebliche Altersversorgung in der gesetzlichen Kranken- und sozialen Pflegeversicherung verfassungsgemäß

Die Beitragspflicht für Versorgungsbezüge, zu denen auch Renten der betrieblichen Altersversorgung gehören, in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ist mit der Verfassung vereinbar. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 09.07.2018 unter Bezugnahme auf seine bisherige Rechtsprechung klargestellt und die Vorlage eines Sozialgerichts für unzulässig erachtet. Weder sei ein Verstoß gegen Art. 3 Abs. 1 GG gegeben noch werde unverhältnismäßig in die Rechte der Betroffenen eingegriffen (Az.: 1 BvL 2/18).

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OVG Münster: Ausländer-Wohnsitzregelungsverordnung teilweise nichtig

Die Bestimmung der nordrhein-westfälischen Ausländer-Wohnsitzregelungsverordnung, nach der Flüchtlinge der Gemeinde zugewiesen werden sollen, in der sie zum Zeitpunkt der Zuweisung ihren tatsächlichen Wohnsitz unterhalten, ist nichtig. Das Land habe mit dieser Regelung seinen Ermächtigungsrahmen überschritten, entschied das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster mit Urteil vom 04.09.2018. Es gab damit einem irakischen Flüchtling Recht, der gegen die Wohnsitzauflage geklagt hatte (Az. 18 A 256/18).

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Gesetzgebung: Unternehmen sollen Hacker-Angriffe häufiger melden

Deutsche Unternehmen nehmen nach Ansicht des Bundesinnenministeriums zu selten Kontakt zu den Behörden auf, wenn sie Opfer eines Hackerangriffs geworden sind. Das soll sich jetzt ändern. Grund für die Zurückhaltung sei meist die Sorge vor einem Imageschaden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), am 04.09.2018 bei einer “Wirtschaftsschutz“-Konferenz in Berlin.

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LG Frankfurt a.M.: Verwirkung eines Anspruchs auf Beseitigung einer baulichen Veränderung

BGB §§ 254 I, 1004; WEG §§ 14 Nr. 1, 22 I 2

1. Die Vermietung eines “Sondereigentums an nicht zu Wohnzwecken bestimmten Räumlichkeiten (Teileigentum)“ im Keller an Musikgruppen kann nicht untersagt werden.

2. Der Anspruch auf Beseitigung einer baulichen Veränderung ist verwirkt, wenn sie sämtlichen Wohnungseigentümern bei Durchführung der Arbeiten bekannt ist und diese erst drei Jahre später den Rückbau der Maßnahme verlangen.

LG Frankfurt a.M., Urteil vom 27.09.2017 - 2-13 S 10/15 (AG Dieburg), BeckRS 2017, 149906

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BVerfG: Pensionskassenzahlungen nicht immer beitragspflichtig in gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung

Zahlungen einer Pensionskasse, die auf einem nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses geänderten oder ab diesem Zeitpunkt neu abgeschlossenen Lebensversicherungsvertrag zwischen ihr und dem früheren Arbeitnehmer beruhen, dürfen bei der Berechnung der Beiträge von Rentnern zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung nicht berücksichtigt werden, sofern der frühere Arbeitgeber an dem Versicherungsvertrag nicht mehr beteiligt ist und nur der Versicherte (weiter) Beiträge einbezahlt hat. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 27.06.2018 entschieden. Denn darin liege mit Blick darauf, dass der Gesetzgeber Erträge aus privaten Lebensversicherungen pflichtversicherter Rentner keiner Beitragspflicht unterwerfe, ein Verstoß gegen das Gleichheitsgebot (Az.: 1 BvR 100/15, 1 BvR 249/15).

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Merkel will fortschreitende Digitalisierung sozialverträglich gestalten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die fortschreitende Digitalisierung im Schulterschluss mit Wirtschaft und Gewerkschaften sozialverträglich gestalten. “Der Staat muss die Leitplanken setzen“, sagte Merkel am 04.09.2018 in Meseberg. Dort trafen sich Teile des Kabinetts mit Spitzenvertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften zum “9. Zukunftsgespräch“.

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Bundeswirtschaftsminister nimmt Studie zur Modernisierung des Wettbewerbsrechts entgegen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat am 04.09.2018 die von seinem Ministerium in Auftrag gegebene Studie zur “Modernisierung der Missbrauchsaufsicht für marktmächtige Unternehmen“ entgegengenommen. Ziel der Studie ist ein Konzept, das die Instrumente der Wettbewerbsbehörden verbessert, um gegen den Missbrauch von Marktmacht von Unternehmen vor allem in der Digitalwirtschaft umfassender, schneller und zielgerichteter vorgehen zu können.

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Standortfaktor Justiz: Deutschland will mehr Verantwortung bei internationaler Streitschlichtung zwischen Unternehmen

Mit Blick auf eine durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bedingte Schwerpunktverlagerung des Standorts für internationale Streitschlichtungen zwischen Unternehmen könnte Deutschland eine mögliche Alternative darstellen. Unter Federführung von Nordrhein-Westfalen und Hamburg diskutieren derzeit in Berlin Vertreter aus Wirtschaft, Anwaltschaft, Wissenschaft und Justiz, welche Weichen der Justizstandort Deutschland stellen muss, um zukünftig mehr Verfahren mit Beteiligung ausländischer Unternehmen an deutsche Gerichte zu holen.

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BVerwG: Richter Harald Dörig in den Ruhestand getreten

Nach über 34-jähriger Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst und mehr als 18-jähriger Tätigkeit am Bundesverwaltungsgericht ist Harald Dörig als Richter am Bundesverwaltungsgericht mit Ablauf des Monats August 2018 in den Ruhestand getreten, wie die BVerwG-Pressestelle am 03.09.2018 mitteilte. Dörig war zuletzt im unter anderem für das Ausländer- und Asylrecht und das Vereinsrecht zuständigen Ersten Revisionssenat tätig und zugleich dessen stellvertretender Vorsitzender.

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Kommission: Dunkelziffer bei Kindesmissbrauch soll verringert werden

Die hohe Dunkelziffer bei sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen soll durch einen Katalog von Maßnahmen reduziert werden. Das forderte am 03.09.2018 die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Nach deren Angaben wurde 2017 in rund 13.000 Fällen Anzeige erstattet. Das seien nach Schätzungen nur rund 20% der tatsächlichen Straftaten in diesem Bereich. Die Kommission spricht sich unter anderem für eine systematische Professionalisierung von Richtern und Staatsanwälten aus, die mit Jugendschutzverfahren befasst sind.

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