Crowdworking und Plattformökonomie als neue Art des Wirtschaftens
Crowdworking und Plattformökonomie veränderten die Art des Wirtschaftens und des Kontakts zwischen Kunden und Unternehmen sehr stark, sagte Merkel. Beim Crowdworking lagern Unternehmen Arbeitsaufgaben vor allem via Internet an Menschen außerhalb aus. Diese Art von Wertschöpfung dürfe nicht aus dem Land verbannt werden, so Merkel. Prekäre Arbeitsverhältnisse und die Abschaffung sämtlicher Regeln dürften damit aber nicht einhergehen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte: “Wir müssen die Mystifizierung der Technik als Vorwand, soziale Rechte abzubauen, überwinden.“ Es könne nicht sein, die Sicherheit von Jobs infragezustellen.
Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Gewerkschaften
Wirtschaft und Gewerkschaften demonstrierten weitgehende Einigkeit. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte, er teile den Pessimismus mancher Experten nicht, nach denen die Digitalisierung zwangsläufig zu massiven Jobverlusten führe. Zwar werde der Strukturwandel Arbeitsplätze vernichten. “Es werden aber auch neue entstehen.“ Auch bei den Internetplattformen müssten die bestehenden Spielregeln zugunsten von Arbeitnehmern weiter gelten. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, nannte Bildung in allen Altersstufen als zentral - möglichst alle müssten auf dem Weg des Wandels mitgenommen werden. Kempf mahnte aber auch: “Dazu werden wir Komfortzonen verlassen müssen.“
Merkel setzt auf nationale Weiterbildungsstrategie
Merkel meinte, bei den politischen Antworten auf die Digitalisierung habe es bereits deutliche Fortschritte gegeben. So habe sich die Koalition auf eine nationale Weiterbildungsstrategie verständigt. Im September werde zudem ein Gesetz auf den Weg gebracht, durch das mehr Menschen mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit Zugang zu Weiterbildung bekommen, um fit für den technologischen Wandel zu sein.