Freitag, 10.5.2019
FG Düsseldorf: Zollverwaltung darf für Neubewertung zollrechtlicher Bewilligungen Steuer-ID der Zollabteilungsleiter erheben

Das Finanzgericht Düsseldorf hat mit rechtskräftigem Urteil vom 06.02.2019 entschieden, dass die Zollverwaltung für die Neubewertung zollrechtlicher Bewilligungen die persönliche Steueridentifikationsnummer und das für die persönliche Besteuerung zuständige Finanzamt des Leiters der Zollabteilung bei dem betroffenen Unternehmen abfragen darf (Az.: 4 K 1404/17 Z, BeckRS 2019, 7941).

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AG Amberg: Nach Prügelattacken in Amberg muss ein Asylbewerber ins Gefängnis

Nach den Prügelattacken im bayerischen Amberg Ende 2018 muss einer der vier angeklagten Asylbewerber ins Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte einen 18 Jahre alten Iraner am 10.05.2019 zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten. Die übrigen drei Beschuldigten kamen mit Bewährungsstrafen zwischen 6 und 13 Monaten davon. Auch sie wurden nach Jugendstrafrecht verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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BRAK kritisiert Gesetzentwurf zu Legal Tech

Nach Ansicht der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) ist keine Regulierung von Legal Tech notwendig. Rechtsberatung müsse Sache der Anwaltschaft bleiben, heißt es in einer Mitteilung vom 09.05.2019. Anders sei dies kürzlich in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu lesen gewesen. Bei dem von der "FAZ" zitierten Papier handele es sich um einen Entwurf für einen internen Diskussionsvorschlag eines Fachausschusses, der bereits von der BRAK-HV im Herbst 2018 abgelehnt worden war, stellte die BRAK klar. Aktuell befasste sich das BRAK-Präsidium am Rande der 156. Hauptversammlung in Schweinfurt mit dem Gesetzentwurf der FDP-Fraktion zum Thema Legal Tech.

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USA: Mindestens vier Jahre Haft für Deutsche Hochstaplerin Sorokin

Die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin ist in New York zu einer Haftstrafe von vier bis zwölf Jahren verurteilt worden. Dies teilte das höchste Gericht des Bundesstaats New York am 09.05.2019 mit. Sorokin hatte sich als Millionenerbin ausgegeben und sich mit Lügen und gefälschten Dokumenten in der High Society von Manhattan Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar erschlichen.

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BVerwG begrenzt Erforderlichkeit von Anlassbeurteilungen in Beförderungsverfahren

Der Dienstherr muss für einen Beamten, der seit der letzten Regelbeurteilung während eines erheblichen Zeitraums andere Aufgaben wahrgenommen hat, anlässlich eines Auswahlverfahrens um Beförderungsstellen nur dann eine Anlassbeurteilung erstellen, wenn der betreffende Dienstposten ausschließlich einem höherwertigen Statusamt zugeordnet ist. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 09.05.2019 klargestellt (Az.: 2 C 1.18).

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BGH: Antrag auf Anhörung des Sachverständigen

GG Art. 103; ZPO §§ 397, 402, 411 III

Dem Antrag, einen Sachverständigen anzuhören, ist nachzugehen. Die Frage, ob das Gericht selbst Erläuterungsbedarf sieht, ist dabei unerheblich. (Leitsatz des Verfassers)

BGH, Beschluss vom 6.3.2019 - VII ZR 303/16, BeckRS 2019, 4584

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BVerwG: Kein Zugang zu Voten der Berichterstatter des Bundeskartellamts

Vorbereitende Vermerke (Voten) der Berichterstatter von Beschlussabteilungen des Bundeskartellamts unterliegen dem im Informationsfreiheitsgesetz angelegten Vertraulichkeitsschutz für Beratungen von Behörden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 09.05.2019 entschieden (Az.: 7 C 34.17).

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VGH Kassel: Hessischer Rundfunk muss Hörfunk-Wahlwerbespot der NPD senden

Anlässlich der Europawahl muss der Hessischen Rundfunk (hr) einen Hörfunk-Wahlwerbespot der NPD ausstrahlen. Dies geht aus einem den Beteiligten am 08.05.2019 zugestellten Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs in Kassel hervor, mit dem eine anders lautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main aufgehoben wurde. Die NPD stellt in dem Spot eine Verbindung zwischen Zuwanderern und steigender Kriminalität her (Az.: 8 B 961/19).

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BVerfG: Verfassungsbeschwerde des abgeschobenen Sami A. bleibt erfolglos

Die Verfassungsbeschwerde des im Juli 2018 nach Tunesien abgeschobenen Sami A. gegen zwei Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen bleibt erfolglos. Das VG hatte darin ein zuvor angenommenes Abschiebeverbot wieder aufgehoben. Nach einem jetzt veröffentlichten Beschluss vom 10.04.2019 nahm das Bundesverfassungsgericht die Beschwerden im Zusammenhang mit den Abschiebemaßnahmen und seiner Haft in Tunesien im einstweiligen Rechtsschutzverfahren schon nicht zur Entscheidung an (Az.: 2 BvR 10/19).

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VG Koblenz: Grundsätzlich keine Beihilfe für Psychotherapie ohne vorheriges Anerkennungsverfahren

Psychotherapeutische Leistungen sind nach der rheinland-pfälzischen Beihilfenverordnung grundsätzlich nur dann beihilfefähig, wenn sie zuvor aufgrund eines Gutachtens als beihilfefähig anerkannt wurden. Dies stellte das Verwaltungsgericht Koblenz mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 26.04.2019 klar (Az.: 5 K 1127/18.KO).

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LG Düsseldorf: Matratzen eines Boxspringbetts dürfen auseinanderdriften

Im Streit um ein angeblich untaugliches Ehebett hat das Landgericht Düsseldorf die Klage der Käufer zurückgewiesen. Es sei kein Mangel, wenn bei einem sogenannten Boxspringbett die besonders dicken Matratzen in der Bettmitte auseinanderdrifteten, befand das Gericht am 09.05.2019 (Az.: 19 S 105/17).

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Papst erlässt weltweite Meldepflicht für Missbrauch in der Kirche

Papst Franziskus hat erstmals für die gesamte katholische Kirche eine Meldepflicht für Fälle sexuellen Missbrauchs erlassen – und damit einen für viele überfälligen Schritt vollzogen. Für Kleriker und auch für Ordensleute werde ab Juni die Verpflichtung eingeführt, innerhalb der Kirche Missbrauch und Vertuschung umgehend anzuzeigen, teilte der Vatikan am 09.05.2019 mit. Opfer kritisierten allerdings ebenso wie Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) umgehend, dass eine Meldepflicht an staatliche Stellen nicht vorgesehen ist.

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BGH: In Staufener Missbrauchsfall sind unterbliebene Anordnungen der Sicherungsverwahrung neu zu prüfen

Der Bundesgerichtshof hat im Revisionsverfahren über zwei Urteile des Landgerichts Freiburg in dem Komplex des sogenannten "Staufener Missbrauchsfalls" die Nichtanordnung der (vorbehaltlosen beziehungsweise vorbehaltenen) Unterbringung der Angeklagten in der Sicherungsverwahrung beanstandet. In einem Fall hat der Senat zudem auf die Revision des Angeklagten den Strafausspruch aufgehoben. Die Schuldsprüche der Entscheidungen waren in beiden Verfahren allerdings nicht angefochten und sind daher rechtskräftig (Urteile vom 09.05.2019, Az.: 4 StR 511/18 und 4 StR 578/18).

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EuGH: Spanische Berechnung der Altersrente Teilzeitbeschäftigter diskriminiert möglicherweise Frauen

Die spanische Regelung über die Berechnung der Altersrenten von Teilzeitbeschäftigten verstößt gegen das Unionsrecht, sofern sie sich als für weibliche Arbeitnehmer besonders nachteilig erweist. Ob dies der Fall ist, muss das vorlegende spanische Gericht nun prüfen, wie der Europäische Gerichtshof entschieden hat (Urteil vom 08.05.2019, Az.: C-161/18). Im Ausgangsverfahren war eine mittelbare Diskriminierung von Frauen bei der Altersrente geltend gemacht worden, weil vor allem diese oft in Teilzeit arbeiteten.

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Donnerstag, 9.5.2019
Fachkräfteeinwanderungsgesetz sorgt für Streit im Bundestag

Mit einem umfassenden neuen Gesetz sollen ausländische Fachkräfte nach Deutschland gelockt werden. Die Koalition verteidigte das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz bei der ersten Beratung am 09.05.2019 im Bundestag gegen Kritik der Opposition. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sprach von einer "historischen Weichenstellung". Politiker von Grünen und FDP kritisierten das Gesetz als unzureichend. Die Linke warf der Regierung vor, sich zu wenig um "Arbeit für alle" zu kümmern. Die AfD hielt der Koalition vor, übermäßige Zuwanderung zu ermöglichen.

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BVerwG bestätigt Ausweisung aus generalpräventiven Gründen und ruft EuGH an

Ausweisungen können auch nach der Novellierung des Ausweisungsrechts allein auf generalpräventive Gründe gestützt werden. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Zugleich hat es den Europäischen Gerichtshof zur Klärung von Fragen zur Anwendbarkeit der Rückführungsrichtlinie 2008/115/EG auf das mit einer Ausweisungsentscheidung einhergehende Einreise- und Aufenthaltsverbot angerufen (Urteil vom 09.05.2019, Az.: 1 C 21.18).

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DAV und BRAK fordern regelmäßige Anpassung der Rechtsanwaltsgebühren

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) und die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) fordern eine Erhöhung der Rechtsanwaltsgebühren. Anwälte müssten von ihrer Arbeit leben können. Dies sei Voraussetzung dafür, dass anwaltliche Dienstleistungen – auch in der Fläche – für alle Menschen verfügbar und erreichbar sind, betont DAV-Präsidentin Edith Kindermann.

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Finanzausschuss billigt Erweiterung der Prospektfreiheit für Wertpapieremissionen

Der Finanzausschuss des Bundestags hat der geplanten Erweiterung der Prospektfreiheit für Wertpapieremissionen (BT-Drs. 19/8005) am 08.05.2019 zugestimmt. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst mit. Dadurch soll Unternehmen der Zugang zum Kapitalmarkt erleichtert werden.

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BGH lässt Anklage wegen Spionage für jordanischen Geheimdienst zu

Der Bundesgerichtshof hat eine Anklage wegen Spionage für den jordanischen Geheimdienst zugelassen. Das Hauptverfahren wurde vor dem Oberlandesgericht Jena eröffnet. Damit war eine Beschwerde des Generalbundesanwalts erfolgreich (Beschluss vom 04.04.2019, Az.: StB 54/18, StB 55/18).

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Experten uneins in Bezug auf Bestellerprinzip bei Wohneigentumsvermittlung

Ein Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Entlastung von Verbrauchern beim Kauf und Verkauf von Wohnimmobilien ist bei einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz am 08.05.2019 auf unterschiedliches Echo gestoßen. Die geladenen neun Sachverständigen aus den Bereichen Immobilienwirtschaft, Recht und Verbraucherschutz bewerteten den Entwurf des Makler-Bestellerprinzip- und Preisdeckelgesetzes (BT-Drs. 19/4557) differenziert. Die Bandbreite der Stellungnahmen reichte von Ablehnung bis Zustimmung. Während die Immobilienwirtschaft mit höheren Kosten für Käufer durch das Gesetz rechnet, erwarten Verbraucherschützer selbst bei vollständiger Einpreisung der Provision keine Nachteile.

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